von Renegat » 05.10.2015, 10:23
Der Egoismus und das Verfolgen des eigenen Vorteils ist die eine Seite der menschlichen Natur. Unser westliches Wirtschaftssystem baut darauf aus und da nach dieser Logik Jeder nach immer mehr nur für sich strebt, bräuchten wir grenzenloses Wachstum und einen immer härteren Kampf um Ressourcen, Arbeitsplätze, Wohnraum, Straßenraum.
Die Menschheit wäre aber nicht soweit gekommen, wenn sie sich nur von diesem schlichten Egoismus hätte leiten lassen. Der Mensch ist auch ein sozales Wesen, er braucht die Gruppe und die Gruppe reguliert sein Verhalten. Er hat auch ein Gespür dafür, dass er in der Gruppe nicht nur nehmen kann, sondern dass es ein fein ausbalanciertes Geben und Nehmen sein muß.
Renegat hat geschrieben:Wenn ich eine Aufgabe in der Gruppe erledige, habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mehr leiste, wenn ich das Gefühl habe, die anderen leisten auch mehr, dann möchte ich nicht der Schlappi sein, der sich auf der Arbeit der anderen ausruht. Das funktioniert aber nur, solange ich die anderen kenne und schätze und eine gewisse Verbindlichkeit besteht. Das funktioniert bei kleinen Gruppen mit gemeinschaftlichem Besitz manchmal gut und dauerhaft, manchmal nur kurzfristig, manchmal überhaupt nicht. Und ich wüßte gern, woran das liegt.
Barbarossa hat geschrieben:Auf jeden Fall ist eine Konkurrenzsituation zu den anderen aus der Gruppe entstanden. Warum das manchmal nicht funktioniert, kann ich auch nicht sagen. Eventuell ist der Egoismus zu groß?
Das ist das, was ich meine.
Nun klingt in den diversen DDR-Aufarbeitungsthemen immer wieder die Kritik an, dass der Egoismus in den westlichen Gesellschaften zu stark geworden ist,
Spartaner hat geschrieben:
Vor der Wiederverinigung sagte ein Politiker mal, die Ostdeutschen würden zwar kein Kapital in die Wiedervereinigung einbringen ,doch können sich die Ostdeutschen ihren sehr guten Fundus an anerzogener Moral in die Vereinigung einbringen. Es war eine Moral des Zusammenlebens, die oft durch den Unrechtsstaat konterkariert wurden, indem man sie für sich politisieren wollte.
Privates Unternehmertum geht nur mit Privatbesitz einher. Ein privater Einzelunternehmer kann schneller und flexibler auf den Markt reagieren, sich selber in der Anfangszeit überfordern, mit Blick auf die Früchte seiner Arbeit und der eingegangenen Risiken. Nicht zufällig haben viele kommunistische Systeme, wie China oder Polen an der Stelle zuerst korrigiert.
Neben diesem Bereich existiert aber in allen Modellen ein mow großer Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge.
https://de.wikipedia.org/wiki/Daseinsvorsorge
Dabei erhält der Staat, die Kommune aus Steuermitteln eine Grundversorgung und eine öffentliche Infrastruktur für alle Bürger. Die Daseinsvorsorge gibt es in allen Wirtschaftssystemen, nur das Niveau unterscheidet sich.
Der Egoismus und das Verfolgen des eigenen Vorteils ist die eine Seite der menschlichen Natur. Unser westliches Wirtschaftssystem baut darauf aus und da nach dieser Logik Jeder nach immer mehr nur für sich strebt, bräuchten wir grenzenloses Wachstum und einen immer härteren Kampf um Ressourcen, Arbeitsplätze, Wohnraum, Straßenraum.
Die Menschheit wäre aber nicht soweit gekommen, wenn sie sich nur von diesem schlichten Egoismus hätte leiten lassen. Der Mensch ist auch ein sozales Wesen, er braucht die Gruppe und die Gruppe reguliert sein Verhalten. Er hat auch ein Gespür dafür, dass er in der Gruppe nicht nur nehmen kann, sondern dass es ein fein ausbalanciertes Geben und Nehmen sein muß.
[quote="Renegat"]Wenn ich eine Aufgabe in der Gruppe erledige, habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mehr leiste, wenn ich das Gefühl habe, die anderen leisten auch mehr, dann möchte ich nicht der Schlappi sein, der sich auf der Arbeit der anderen ausruht. Das funktioniert aber nur, solange ich die anderen kenne und schätze und eine gewisse Verbindlichkeit besteht. Das funktioniert bei kleinen Gruppen mit gemeinschaftlichem Besitz manchmal gut und dauerhaft, manchmal nur kurzfristig, manchmal überhaupt nicht. Und ich wüßte gern, woran das liegt.[/quote]
[quote="Barbarossa"]Auf jeden Fall ist eine Konkurrenzsituation zu den anderen aus der Gruppe entstanden. Warum das manchmal nicht funktioniert, kann ich auch nicht sagen. Eventuell ist der Egoismus zu groß? [/quote]
Das ist das, was ich meine.
Nun klingt in den diversen DDR-Aufarbeitungsthemen immer wieder die Kritik an, dass der Egoismus in den westlichen Gesellschaften zu stark geworden ist,
[quote="Spartaner"]
Vor der Wiederverinigung sagte ein Politiker mal, die Ostdeutschen würden zwar kein Kapital in die Wiedervereinigung einbringen ,doch können sich die Ostdeutschen ihren sehr guten Fundus an anerzogener Moral in die Vereinigung einbringen. Es war eine Moral des Zusammenlebens, die oft durch den Unrechtsstaat konterkariert wurden, indem man sie für sich politisieren wollte. [/quote]
Privates Unternehmertum geht nur mit Privatbesitz einher. Ein privater Einzelunternehmer kann schneller und flexibler auf den Markt reagieren, sich selber in der Anfangszeit überfordern, mit Blick auf die Früchte seiner Arbeit und der eingegangenen Risiken. Nicht zufällig haben viele kommunistische Systeme, wie China oder Polen an der Stelle zuerst korrigiert.
Neben diesem Bereich existiert aber in allen Modellen ein mow großer Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge. https://de.wikipedia.org/wiki/Daseinsvorsorge
Dabei erhält der Staat, die Kommune aus Steuermitteln eine Grundversorgung und eine öffentliche Infrastruktur für alle Bürger. Die Daseinsvorsorge gibt es in allen Wirtschaftssystemen, nur das Niveau unterscheidet sich.