Renegat hat geschrieben:....
Aber nur weil den Römern die Varusschlacht aus nachvollziehbaren Gründen wichtig und niederschreibenswert war, müssen die Germanen das nicht genauso gesehen haben.
Bei Tacitus steht: "Unstreitig war er der Befreier Germaniens, der das römische Volk nicht am Anfang seiner Geschichte, wie andere Könige und Heerführer, sondern das in höchster Blüte stehende Reich herausgefordert hat, in den einzelnen Schlachten nicht immer erfolgreich, im Kriege unbesiegt. Er wurde 37 Jahre alt, zwölf Jahre hatte er die Macht in Händen, und noch immer besingt man ihn bei den barbarischen Völkern." (Annalen, II.Buch (88))
Man muß einmal die Dimension der damaligen Schlachten erfassen. Arminius kämpfte in der Varusschlacht und in den Germanicus-Feldzügen gegen einen übermächtigen Gegner. Germanicus hatte für die Schlachten (16 n.Chr.) bei Idistaviso und dem Angrivarierwall 8 Legionen und dazu die Hilfstruppen der Verbündeten (z.B. Chauken, Bataver, ...) aufgeboten. Das müssen so rund 60.000 Mann gewesen sein
Auf der anderen Seite stand der Cherusker Arminius mit seinen Verbündeten, die er aus den romfeindlichen germanischen Stämmen rekrutierte.
Ein Jahr nach den Schlachten, also 17n.Chr., erschienen die Römer nicht mehr in Germanien. Daher kämpfte Arminius nun gegen den Markomannen Marbod. Von Marbod wissen wir, daß er ein Heer von 70.000 Fußsoldaten und 4.000 Reitern, die nach römischen Vorbild ausgebildet waren (Vell. II 109,1-2) , besessen hat.
Auf Seiten des Arminius müssen gleich viel Kämpfer gestanden haben.
Diese Schlachten waren in ihrer Größenordnung so enorm, daß selbst der Franke Karl d. Gr., der gegen die Sachsen kämpfte, nur einen kleinen Heerhaufen hatte. Beim Frankenheer im Sachsenkrieg geht man von 10.000 Kämpfer aus.
Die Vernichtung der Burgunder ist dagegen ein Fliegendreck.
Sie wurden von einer hunnischen Hilfstruppe (
) vernichtet. Wenn da mal überhaupt 1.000 Kämpfer anwesend waren.
Tacitus berichtet ca. 100 Jahre später davon, daß die Germanen diese Heldentaten immer noch besingen. Die Cherusker hatten dort schon an Bedeutung verloren und sie sind dann später in die Sachsen aufgegangen. Karl d. Gr. ließ die germanischen Heldengeschichten schriftlich festhalten. Diese sind aber nicht erhalten geblieben, außer in Abschriften aus dem Mittelalter. Genaue historische Ereignisse lassen sich daher nicht mehr rekonstruieren und die Nibelungensage ist eine Zusammenfassung aus mehreren Ereignissen, die keinen Anspruch auf den zeitlichen Ablauf haben. So erscheinen in ihr Personen, die sich in der Historie niemals begegnet sein können.
Und höchstwahrscheinlich waren die Römerkriege nur noch rudimentär als Sage erhalten, die aber selbst nicht mehr für eine vollständige Sage ausreichten. Daher wurde es nur ein Teil der Nibelungensage.
[quote="Renegat"]....
Aber nur weil den Römern die Varusschlacht aus nachvollziehbaren Gründen wichtig und niederschreibenswert war, müssen die Germanen das nicht genauso gesehen haben.[/quote]
Bei Tacitus steht: "Unstreitig war er der Befreier Germaniens, der das römische Volk nicht am Anfang seiner Geschichte, wie andere Könige und Heerführer, sondern das in höchster Blüte stehende Reich herausgefordert hat, in den einzelnen Schlachten nicht immer erfolgreich, im Kriege unbesiegt. Er wurde 37 Jahre alt, zwölf Jahre hatte er die Macht in Händen, und noch immer besingt man ihn bei den barbarischen Völkern." (Annalen, II.Buch (88))
Man muß einmal die Dimension der damaligen Schlachten erfassen. Arminius kämpfte in der Varusschlacht und in den Germanicus-Feldzügen gegen einen übermächtigen Gegner. Germanicus hatte für die Schlachten (16 n.Chr.) bei Idistaviso und dem Angrivarierwall 8 Legionen und dazu die Hilfstruppen der Verbündeten (z.B. Chauken, Bataver, ...) aufgeboten. Das müssen so rund 60.000 Mann gewesen sein :!:
Auf der anderen Seite stand der Cherusker Arminius mit seinen Verbündeten, die er aus den romfeindlichen germanischen Stämmen rekrutierte.
Ein Jahr nach den Schlachten, also 17n.Chr., erschienen die Römer nicht mehr in Germanien. Daher kämpfte Arminius nun gegen den Markomannen Marbod. Von Marbod wissen wir, daß er ein Heer von 70.000 Fußsoldaten und 4.000 Reitern, die nach römischen Vorbild ausgebildet waren (Vell. II 109,1-2) , besessen hat. :!:
Auf Seiten des Arminius müssen gleich viel Kämpfer gestanden haben.
Diese Schlachten waren in ihrer Größenordnung so enorm, daß selbst der Franke Karl d. Gr., der gegen die Sachsen kämpfte, nur einen kleinen Heerhaufen hatte. Beim Frankenheer im Sachsenkrieg geht man von 10.000 Kämpfer aus.
Die Vernichtung der Burgunder ist dagegen ein Fliegendreck. :mrgreen: Sie wurden von einer hunnischen Hilfstruppe ( :!: :!: :!: ) vernichtet. Wenn da mal überhaupt 1.000 Kämpfer anwesend waren. :wink:
Tacitus berichtet ca. 100 Jahre später davon, daß die Germanen diese Heldentaten immer noch besingen. Die Cherusker hatten dort schon an Bedeutung verloren und sie sind dann später in die Sachsen aufgegangen. Karl d. Gr. ließ die germanischen Heldengeschichten schriftlich festhalten. Diese sind aber nicht erhalten geblieben, außer in Abschriften aus dem Mittelalter. Genaue historische Ereignisse lassen sich daher nicht mehr rekonstruieren und die Nibelungensage ist eine Zusammenfassung aus mehreren Ereignissen, die keinen Anspruch auf den zeitlichen Ablauf haben. So erscheinen in ihr Personen, die sich in der Historie niemals begegnet sein können. :mrgreen: Und höchstwahrscheinlich waren die Römerkriege nur noch rudimentär als Sage erhalten, die aber selbst nicht mehr für eine vollständige Sage ausreichten. Daher wurde es nur ein Teil der Nibelungensage.