Triton hat geschrieben:Weil aus der Türkei lange kein Protest kam, dachte ich: Das wird so ein undurchsichtiges Verhältnis sein wie zwischen NSA und Europa. Der BND späht aus und dafür wird die Türkei gewarnt, wenn die Kurden wieder mal Rabbatz machen wollen. Vorteil: Besseres Know-How und die türkischen Gesetze gelten nicht.

Mal abwarten: Die Kanzlerin geriet bislang noch nicht aus dem Häuschen.

Lieber Joerg,
die Kanzlerin hält sich wieder einmal zurück, hält ihre Nase in den Wind und entscheidet dann, wenn sie die Strömung gerochen hat, ob und was sie sagen soll. (Vorsicht, Ironie)

RedScorpion hat geschrieben:Raus käme irgendwie eine Mischung zwischen DDR und Dadaismus.

Wahrscheinlich wird die Türkei ausgespäht, um vielen Mitbürgern mit Migrationshintergrund einen Arbeitsplatz als Übersetzer anbieten zu können. Reine ABM-Massnahme, das wird Erdogan doch verstehen!

Wie naiv muss man sein, dass man glaubt, Erdogan ruft vom Präsidentenpalast im Irak an und verhandelt über Waffenlieferungen?

In einer modernen Gesellschaft, in der eine Reg. dem Parlament verantwortlich ist,

ist wurscht, ob sie absichtlich angekündigte oder angepeilte Projekte nicht verwirklicht, oder ob sie zu doof war, das zu schaffen. Der Wähler sorgt dafür, dass sie eine zweite Chance bekommt oder nicht und braucht dazu keinen Geheimdienst.
Sicherlich kann von Nutzen sein zu wissen, ob da bisweilen hinter der Tür und heimlich gekungelt wird, ob Staatssekretäre und Aemter spuren bzw. sich kaufen lassen, aber das ist eher ein Fall für den Staatsanwalt, gegebenenfalls, als für den BND.

Wie sollte ein "Verrat" eines Drittstaatensan Institutionen des anderen aussehen? Dass er hinter der Hand Geschäfte macht, die er behauptet, nicht zu tätigen, bzw. die mit dem Erststaat vorgeblich abgeschlossenen Geschäfte bypassiert, torpediert oder nicht umsetzt? Und das sollte man nicht relativ schnell, wenn nicht sofort, bemerken können?

Wenn jetzt z.B. die Türkei heimlich ISIS aufrüstet, möglicherweise mit deutschem Waffenmaterial, an die Türkei geliefert (gab's damals mal Zoff wegen Leoparden in Kurdistan), mal ganz unabhängig davon, dass die Türkei dann, wenn sie dabei erwischt wird, ein gewaltiges innenpolitisches Problem hat,
dann hätte es eher Sinn, in Syrien und im Irak zu spionieren als in der Türkei; sprich dort nämlich, wo die Waffen zum Einsatz kommen.
Und das ist freilich schon sehr interessant, was das für Waffen sind, die dort zum Einsatz kommen, woher sie stammen, ob sie überhaupt gekennzeichnet sind (anders z.B. beim am. Einmarsch in den Irak, diese Trottel) usw. und so fort.
Das sind aber dann Tätigkeit in Krisenzonen und Kriegsgebieten, welche Sinn machen, eben gerade weil dort die Verantwortung vor einem dortigen Parlament fehlt und das einer der Gründe für die Eskalation des Konfliktes ist.

Ansonsten bräuchte es weder Kommunikation und Transparenz, wenn Vertrauen das grundlegende Prinzip staatlicher Funktionstüchtigkeit wäre und nicht Rechtsstaatlichkeit bzw. die durch sie sanktionierten Kompetenzen, sondern ein Geheimdienst, der für die Opposition die Regierung ausspioniert. Einen dafür, für die Reg. die Opposition auszuhorchen. Dann die Aemter, Landesparlamente und -Regierungen, und die Vereine erst, die Kommunen, die Kirchen und und und.
Raus käme irgendwie eine Mischung zwischen DDR und Dadaismus.


LG

Es macht immer Sinn zu wissen, was jemand im Schilde führt, ob Freund oder Feind. Freunde können nämlich verraten und dann ist es gut, es vorher zu wissen.

Geheimdienste wollen immer alles wissen - das ist so ihre Eigenart.

Weil aus der Türkei lange kein Protest kam, dachte ich: Das wird so ein undurchsichtiges Verhältnis sein wie zwischen NSA und Europa. Der BND späht aus und dafür wird die Türkei gewarnt, wenn die Kurden wieder mal Rabbatz machen wollen. Vorteil: Besseres Know-How und die türkischen Gesetze gelten nicht.

Mal abwarten: Die Kanzlerin geriet bislang noch nicht aus dem Häuschen.

dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
ich hatte bereits am 16.08.2014 08:22 darüber geschrieben, dass der BND Frau Clinton abgehört hatte und das ein weiteres Natoland abgehört wird. Bring bitte beide Nachrichten zusammen...

Ist erledigt. Hatte ich wohl übersehen.

Überrascht hat mich das wenig, wo die Sinnhaftigkeit des Treibens liegen soll, vermag ich nicht wirklich zu sehen, wenn es über die Beobachtung von möglicherweise auch die BRD gefährdende islamische oder kurdische Terror-Gruppen hinausgeht.

Huh?

Geheimdienste, die im Ausland schnüffeln, hatten in Zeiten einen Sinn, in dem das militärische (oder von mir aus auch wirtschaftliche) Potential von Nachbarstaaten plus politische Instabilität oder Run auf Territorien (die zwar schon damals keiner brauchte) und direkte Konkurrenz um Märkte oder Handelsrouten gegeben waren,

oder aber, wo das heut noch zutrifft (Diktatoren und Bedrohung durch dieselben für ihre Nachbarländer u.ä.).

Ansonsten sitzt der Feind im Innern.
Ueberschneidungen gibt's zwar bisweilen, aber in der westlichen Welt imho eher selten.

Wenn ich wissen will, wie's in der Türkei in Sachen Meinungs- und Pressefreiheit, Menschenrechte usw. aussieht, brauch ich doch nur im Net nachzulesen.

Wenn man wissen will, wie Spitzelwesen funxt z.B. in Deutschland, nur an NSU zu denken.


LG

Gut, Thema für mich beendet, ich sehe es hat keinen Sinn.

Ich denke auch, dass das mehr als Murks ist.
Abgesehen davon, dass es ja nix bringt, die Sachens zu erschnüffeln, die man eh schon weiss ("Teflon-" Merkel, Erdogan redet viel und zuviel, auch zuviel Müll, Hillary Clinton findet Barack Obama doof), weil man sie einfach im Netz nachlesen kann oder sie eh jeder schon kennt,

ist das ein unnötiger, kostspieliger, depperter Pseudo-Informationszuwachs, der bloss alle düpiert und zuviel Misstrauen an die Seite (oder gar die Stelle) von Beziehungen, Kommunikation und Transparenz stellt.
Braucht keiner an dieser Stelle.


LG

Die Türkei wird seit 2009 ausspioniert. Mich würde mal interessieren, ob irgendwas dabei rausgeschaut hat.

Warum muss man die Türkei "durchleuchten", ist das ein Vasallenstaat der Bundesrepublik, das wir uns das Recht dazu herausnehmen?
Auch wenn wir (noch) einen guten Ruf in der Nah-Ost-Region genießen (weil Deutschland keine Kolonialmacht und im 1.Weltkrieg auf der Seite der Türken war), so verbietet sich aus der deutschen Geschichte eine Einmischungspolitik ohne triftigen Grund.

Scheinbar mit dem falschen Fuss aufgestanden Triton . Wenn Du einmal genauer den neuen Präsidenten aus der Türkei anschauen würdest, dann wirst Du meinen Post begreifen, das hat nichts mit der DDR und Stasi zu tun.

Orianne hat geschrieben:Ehrlich gesagt, mich wundert das nicht, ich würde z.B. die Türkei auch durchleuchten, wer weiss schon was man von da zu erwarten hat.

Was hast Du davon, die Türkei zu "durchleuchten"? Haben wir irgendwas von der Türkei zu befürchten? Haben wir keine eigenen Probleme, um die wir uns kümmern sollten?
Schon mal überlegt, wie erfreut die Türken jetzt sind, weil sie wissen, dass der BND bei Ihnen geschnüffelt hat?
Dieser Unsinn bringt goar nix, kostet Geld und schadet nur den Beziehungen.
Wirklich gar nichts an Erkenntnis aus 40 Jahren DDR gezogen? Die wussten auch alles, nur gebracht hat es Ihnen gar nichts und Freunde hatte sie im Land und außerhalb auch keine mehr.

Es gibt sicher Staaten, auf die man ein Auge werfen sollte, der eigenen Sicherheit wegen. Aber die Türkei?

Orianne hat geschrieben:Ehrlich gesagt, mich wundert das nicht, ich würde z.B. die Türkei auch durchleuchten, wer weiss schon was man von da zu erwarten hat. Ob Frau Merkel das wusste, da bin ich mir nicht sicher, sie hätte kaum so reagiert, denn sie ist ja nicht dumm.

Liebe Orianne,
das hoffen wir alle, dass Frau Merkel nicht dumm ist. Finde auch, bei den politischen Entwicklungen, welche die Türkei nimmt, sollte sie abgehört werden.

Lieber Barbarossa,
ich hatte bereits am 16.08.2014 08:22 darüber geschrieben, dass der BND Frau Clinton abgehört hatte und das ein weiteres Natoland abgehört wird. Bring bitte beide Nachrichten zusammen.
Nun wissen wir, dass es die Türkei ist. Deswegen war die Regierung in der Abhöraffäre so still.