von Titus Feuerfuchs » 29.06.2014, 00:09
Marek1964 hat geschrieben:
Der Unterschied im 19. und 20. Jahrhundert zwischen einem Bergbauer in Graubünden, dem Wallis, dem Tessin und den Städtern in Zürich, Genf, Lugano und kleineren Städten wird wohl nicht viel grösser gewesen sein als dem Bergbauer im Tirol, dem Egerländer Unternehmer, dem Prager Juden, dem Wiener Beamten und dem Multikulti Gemisch in Galizien, und selbst Wien ja auch schon ein Multikulti Gemisch. [...]
Naja, Galizien war doch recht klar sprachlich unterteilt; Westgalizien polnisch, Ostgalizien ruthenisch mit der polnischen Sprachinsel Lemberg, dazu, wie fast überall in der Monarchie, eine kleine deutsche Minderheit.
Nochmals die wichtigsten Unterschiede:
1) Die Schweiz ist ein im Vergleich sehr kleines Gebiet, in dem die Sprachgruppen viel klarer getrennt sind (auch topographisch), als sie es in Ö-U-waren.
2) Die Schweiz hat 4 Amtssprachen, Ö-U- hatte 11.
3) Österreich wurde zentralistisch aus Wien (bzw. ab 1867 auch aus Budapest) verwaltet, die Schweiz föderal.
4) In der Schweiz sind alle Amtssprachen gleichberechtigt, in Ö-U dominierte Deutsch, va. in öffentlichen Institutionen, in Transleithanien ab 1867 ungarisch
5) In der Schweiz gab es m.W. nie Bestrebungen, best. Sprachgruppen zwangsweise assimilieren zu wollen, in Transleithanien schon und das z.T. sehr repressiv. (Magyarisierungspolitik)
[quote="Marek1964"]
Der Unterschied im 19. und 20. Jahrhundert zwischen einem Bergbauer in Graubünden, dem Wallis, dem Tessin und den Städtern in Zürich, Genf, Lugano und kleineren Städten wird wohl nicht viel grösser gewesen sein als dem Bergbauer im Tirol, dem Egerländer Unternehmer, dem Prager Juden, dem Wiener Beamten und dem Multikulti Gemisch in Galizien, und selbst Wien ja auch schon ein Multikulti Gemisch. [...][/quote]
Naja, Galizien war doch recht klar sprachlich unterteilt; Westgalizien polnisch, Ostgalizien ruthenisch mit der polnischen Sprachinsel Lemberg, dazu, wie fast überall in der Monarchie, eine kleine deutsche Minderheit.
Nochmals die wichtigsten Unterschiede:
1) Die Schweiz ist ein im Vergleich sehr kleines Gebiet, in dem die Sprachgruppen viel klarer getrennt sind (auch topographisch), als sie es in Ö-U-waren.
2) Die Schweiz hat 4 Amtssprachen, Ö-U- hatte 11.
3) Österreich wurde zentralistisch aus Wien (bzw. ab 1867 auch aus Budapest) verwaltet, die Schweiz föderal.
4) In der Schweiz sind alle Amtssprachen gleichberechtigt, in Ö-U dominierte Deutsch, va. in öffentlichen Institutionen, in Transleithanien ab 1867 ungarisch
5) In der Schweiz gab es m.W. nie Bestrebungen, best. Sprachgruppen zwangsweise assimilieren zu wollen, in Transleithanien schon und das z.T. sehr repressiv. (Magyarisierungspolitik)