@ Orianne: Nur haben viele das Buch, das ja- wie gut für Adolfs Einkünfte- Hochzeitsgeschenk war, nicht gelesen. Oder sie haben nach den ersten Seiten aufgegeben, sich durch den Krampf und Schwulst zu kämpfen.
" Hätten wir es gelesen, hätten wir gewusst, aber wohl nicht geglaubt oder nicht glauben wollen ,dass dies Wirklichkeit werden könnte."
Orianne hat geschrieben:Wenn man beruflich mit Geschichte zu tun hat(te) kommt man legal an das Buch.
Stand zu meiner Studienzeit im Giftschrank, und es bedurfte schon eines Nachweises, warum die Original-Quelle haben musste statt zitiert nach... anzugeben.
Ist heute noch an einigen Unis so, dass "Mein Kampf" nicht in der Handbibliothek steht.
Orianne hat geschrieben:Ich habe das ganze Buch gelesen, und ich bin dafür, dass man es frei gibt, denn die Art und Weise wie das Buch aufgebaut wurde, spiegelt die fehlenden Grammatikkenntnisse Hitlers wider.
Fällt doch heute kaum noch auf- wen interessiert noch korrekte Grammatik? Wobei ich mich frage, was fehlende Grammatikkenntnisse mit dem Aufbau des Buches direkt zu tun haben.
Ob die Rhetorik heute noch Eindruck machen könnte, wäre eine andere Frage.
Barbarossa hat geschrieben:Ich hab mich auch schon mal gefragt, wie so eine Rede Hitlers auf einen Menschen mit einigermaßen gefestigter politischer Überzeugung (wie ich) wirkt - so als selbsttest. Die Reden Hitlers dauerten ja oft über 2 Stunden. Das würde ich mal ganz interessant finden.
Zumindest auf die letzten jüngeren Generationen wirken die Auftritte der Nazi-Größen eher lächerlich, weil die Art der Rhetorik, Mimik und Gestik nicht mehr in unsere Zeit passt und auch nicht mehr verstanden wird. Insofern- und durchaus nachvollziehbar, wirken die Reden und die Redner auf die Jüngeren eher wie Kasper-Theater, wenn icht vorher ganz solide das Umfeld er- und bearbeitet wurde.
Schon ich habe ja meine Eltern gefragt, was denn an dem Typen und seinen Reden so mitreißend gewesen sein soll. Das Wort "Zeitgeist" existierte damals noch nicht, aber meine Eltern haben das in etwa so erklärt, dass man an einen anderen Rhetorik-Stil gewöhnt war.
Schmunzeln wir nicht auf über uralte Wochenschauen und Sportberichte auf der harmlosen Ebene?
Ist durchaus eine methodisch- didaktische Diskussion, wie Hitlers ( oder Goebbels) Reden heute audio- visuell im Unterricht eingesetzt werden.
Als sehr hilfreich hat sich da Fach- übergreifender Unterricht erwiesen. In Deutsch rhetorische Stilmittel behandeln, auch in Zusammenhang mit Werbung, die ja ebenfalls Suggestion ist,- und dann in Textarbeit eine Rede Hitlers/ Goebbels analysieren- nächster Schritt diese Rede hören/ sehen lassen, wenn wieder auch das historische Umfeld bekannt ist.
Gibt besseres negatives Anschauungsmaterial für die Beeinflussung durch die Hintertür als die Reden der Nazi-Größen.
Zwei-Stunden Reden packt heute kaum noch jemand aktiv, waren wir nicht auch schon selbst bei wirklich guten Vorlesungen nach 90 Minuten längst am Ende der Aufnahmefähigkeit? Die liegt- wenn heute noch gültig, bei maximal 20 Minuten, so trainiert im Zuhören ist doch kaum noch jemand.
Hm, vielleicht war aber die passive Aufnahme, die Suggestion, in einer großen Gemeinschaft ein Teil der Wirkung.
Barbarossa hat geschrieben:Nun ja - ich denke, wenn man die Ideologie der Nazis aufarbeiten möchte, muß man sich zwangsläufig mit dem Inhalt auch des Buches "Mein Kampf" auseinandersetzen. Gegen eine kommentierte Ausgabe hätte ich nichts einzuwenden.
Dito.
@ Orianne: Nur haben viele das Buch, das ja- wie gut für Adolfs Einkünfte- Hochzeitsgeschenk war, nicht gelesen. Oder sie haben nach den ersten Seiten aufgegeben, sich durch den Krampf und Schwulst zu kämpfen.
" Hätten wir es gelesen, hätten wir gewusst, aber wohl nicht geglaubt oder nicht glauben wollen ,dass dies Wirklichkeit werden könnte."
[quote="Orianne"]Wenn man beruflich mit Geschichte zu tun hat(te) kommt man legal an das Buch.[/quote]
Stand zu meiner Studienzeit im Giftschrank, und es bedurfte schon eines Nachweises, warum die Original-Quelle haben musste statt zitiert nach... anzugeben.
Ist heute noch an einigen Unis so, dass "Mein Kampf" nicht in der Handbibliothek steht.
[quote="Orianne"]Ich habe das ganze Buch gelesen, und ich bin dafür, dass man es frei gibt, denn die Art und Weise wie das Buch aufgebaut wurde, spiegelt die fehlenden Grammatikkenntnisse Hitlers wider. [/quote]
Fällt doch heute kaum noch auf- wen interessiert noch korrekte Grammatik? Wobei ich mich frage, was fehlende Grammatikkenntnisse mit dem Aufbau des Buches direkt zu tun haben.
Ob die Rhetorik heute noch Eindruck machen könnte, wäre eine andere Frage.
[quote="Barbarossa"]Ich hab mich auch schon mal gefragt, wie so eine Rede Hitlers auf einen Menschen mit einigermaßen gefestigter politischer Überzeugung (wie ich) wirkt - so als selbsttest. Die Reden Hitlers dauerten ja oft über 2 Stunden. Das würde ich mal ganz interessant finden.[/quote]
Zumindest auf die letzten jüngeren Generationen wirken die Auftritte der Nazi-Größen eher lächerlich, weil die Art der Rhetorik, Mimik und Gestik nicht mehr in unsere Zeit passt und auch nicht mehr verstanden wird. Insofern- und durchaus nachvollziehbar, wirken die Reden und die Redner auf die Jüngeren eher wie Kasper-Theater, wenn icht vorher ganz solide das Umfeld er- und bearbeitet wurde.
Schon ich habe ja meine Eltern gefragt, was denn an dem Typen und seinen Reden so mitreißend gewesen sein soll. Das Wort "Zeitgeist" existierte damals noch nicht, aber meine Eltern haben das in etwa so erklärt, dass man an einen anderen Rhetorik-Stil gewöhnt war.
Schmunzeln wir nicht auf über uralte Wochenschauen und Sportberichte auf der harmlosen Ebene?
Ist durchaus eine methodisch- didaktische Diskussion, wie Hitlers ( oder Goebbels) Reden heute audio- visuell im Unterricht eingesetzt werden.
Als sehr hilfreich hat sich da Fach- übergreifender Unterricht erwiesen. In Deutsch rhetorische Stilmittel behandeln, auch in Zusammenhang mit Werbung, die ja ebenfalls Suggestion ist,- und dann in Textarbeit eine Rede Hitlers/ Goebbels analysieren- nächster Schritt diese Rede hören/ sehen lassen, wenn wieder auch das historische Umfeld bekannt ist.
Gibt besseres negatives Anschauungsmaterial für die Beeinflussung durch die Hintertür als die Reden der Nazi-Größen.
Zwei-Stunden Reden packt heute kaum noch jemand aktiv, waren wir nicht auch schon selbst bei wirklich guten Vorlesungen nach 90 Minuten längst am Ende der Aufnahmefähigkeit? Die liegt- wenn heute noch gültig, bei maximal 20 Minuten, so trainiert im Zuhören ist doch kaum noch jemand.
Hm, vielleicht war aber die passive Aufnahme, die Suggestion, in einer großen Gemeinschaft ein Teil der Wirkung.
[quote=" Barbarossa"]Nun ja - ich denke, wenn man die Ideologie der Nazis aufarbeiten möchte, muß man sich zwangsläufig mit dem Inhalt auch des Buches "Mein Kampf" auseinandersetzen. Gegen eine kommentierte Ausgabe hätte ich nichts einzuwenden. [/quote]
Dito.