Sippenhaft und Sippenmord unter den Nazis

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Re: Sippenhaft und Sippenmord unter den Nazis

von Orianne » 21.07.2014, 12:06

Nun, der Bruder vom Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, er wurde bei der Aktion Gitter verhaftet, man hätte sicher gerne den Bischof verhaftet, aber auch hier bedienten sich die Nazis lieber bei der Sippenhaft.

Hier ein Auszug aus einer seiner Predigten:

„Wieviel Dank ist die Menschheit schuldig diesen Blutzeugen nicht nur des Christenglaubens, sondern auch der Menschenwürde, die sie mit ihrem Blut und Leben verteidigt haben! Denn in dem Augenblick, in welchem die menschliche Obrigkeit in ihren Befehlen den klar erkannten, im eigenen Gewissen bezeugten Willen Gottes widerstreitet, hört sie auf, Gottes Dienerin zu sein, zerstört sie die eigene Würde, verliert sie das Recht zu gebieten, mißbraucht sie ihre Macht zu belohnen und zu bestrafen, und versucht sie freventlich, die von Gott gegebene Freiheit der menschlichen Persönlichkeit, das Ebenbild Gottes im Menschen zu erwürgen!“

Übrigens soll Bischof von Galen mit Karl Goerdeler Gespräche über das Deutschland nach dem 20. Juli 1944 geführt haben.


Dazu fällt mir noch ein dass Clemens Graf von Galen einen wichtigen Vorfahren hatte.
Christophf Bernhard Graf von Galen war als Bischof von Münster stets in Kriege verwickelt, dabei erfand er das Schrapnell,
eine Bombe gefüllt mit Metallkugeln. Er dürfte sie aber auch mit Nägeln, Steinen u.s.w. gefüllt haben.

Christoph Bernhard von Galen (Amtszeit 1650 -1678). Wegen seiner kriegerischen Auseinandersetzungen auch bekannt als Kanonen-Bernd oder Bommen Berend; Unterwerfung der Stadt Münster nach anhaltenden Konflikten und zwei Belagerungen; Förderer eines geordneten Schulwesens im Münsterland

Da er viel für die moderne Schule tat, werde ich ihm später einen eigenen Thread widmen.

Re: Sippenhaft und Sippenmord unter den Nazis

von Marek1964 » 20.07.2014, 11:35

Hier habe ich heute noch in einem anderen Thread einen interessanten Post zu diesem Thema gefunden:

http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... =60#p30101

Re: Sippenhaft und Sippenmord unter den Nazis

von Orianne » 13.06.2014, 09:19

Marek1964 hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:Der "treue Heinrich" hatte ganz einfach Pech, dass zur Zeit seiner Gefangennahme die Feldgendarmerie zu einem kriminellen Truppenteil erklärt wurde. Ich denke, oder vielmehr ich weiss, dass der Tod mit Zyankali sehr sehr schmerzhaft ist, das Gift löst den Magen auf und der Magensaft läuft in den Bauch, da kann es bis zu 10 Minuten dauern bis der Tod eintritt. Diesen Tod hatte Himmler verdient, der Strick wäre da zu schnell gewesen.
Naja, schon etwas off-topic, aber Erhängen kann viel länger gehen.

Die tschechischen kommunistischen Justizmörder brachten die 1950 die tapfere Widerstandskämpferin (auch gegen die Nazis) Milada Horáková um, das Erhängen dauerte 15 min.

http://en.wikipedia.org/wiki/Milada_Hor%C3%A1kov%C3%A1

Hitler liess die Mitglieder des 20. Juli auch hängen, und das an einem Drahtseil. Er liess sich das filmen.

Sowohl Himmler als auch Hitler starben schnell an Zyankali. Vielleicht kommt es auf die Dosierung an, was weiss ich.
Der Wippgalgen ist eine der schrecklichsten Hinrichtungsarten - Beim Zyankali kommt es tatsächlich auf die Dosierung an.
Ich weise da auf die Goebbelskinder hin, und entschuldige mich für das Offtopic. :oops:

Re: Sippenhaft und Sippenmord unter den Nazis

von Marek1964 » 12.06.2014, 21:38

Orianne hat geschrieben:Der "treue Heinrich" hatte ganz einfach Pech, dass zur Zeit seiner Gefangennahme die Feldgendarmerie zu einem kriminellen Truppenteil erklärt wurde. Ich denke, oder vielmehr ich weiss, dass der Tod mit Zyankali sehr sehr schmerzhaft ist, das Gift löst den Magen auf und der Magensaft läuft in den Bauch, da kann es bis zu 10 Minuten dauern bis der Tod eintritt. Diesen Tod hatte Himmler verdient, der Strick wäre da zu schnell gewesen.
Naja, schon etwas off-topic, aber Erhängen kann viel länger gehen.

Die tschechischen kommunistischen Justizmörder brachten die 1950 die tapfere Widerstandskämpferin (auch gegen die Nazis) Milada Horáková um, das Erhängen dauerte 15 min.

http://en.wikipedia.org/wiki/Milada_Hor%C3%A1kov%C3%A1

Hitler liess die Mitglieder des 20. Juli auch hängen, und das an einem Drahtseil. Er liess sich das filmen.

Sowohl Himmler als auch Hitler starben schnell an Zyankali. Vielleicht kommt es auf die Dosierung an, was weiss ich.

Re: Sippenhaft und Sippenmord unter den Nazis

von Orianne » 12.06.2014, 21:18

Marek1964 hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:

Kämpfen bis zum Tod, die Japaner waren da sehr konsequent. Auch Stalin war der Meinung, ein guter Soldat geht nie in Gefangenschaft.

Genau, deshalb wurden die Kriegsgefangenen der Alliierten von den Japanern auch so grausam behandelt, man verachtete sie, weil sie sich nicht umbrachten und lieber in Schande leben wollten.

Re: Sippenhaft und Sippenmord unter den Nazis

von Orianne » 12.06.2014, 21:16

Der "treue Heinrich" hatte ganz einfach Pech, dass zur Zeit seiner Gefangennahme die Feldgendarmerie zu einem kriminellen Truppenteil erklärt wurde. Ich denke, oder vielmehr ich weiss, dass der Tod mit Zyankali sehr sehr schmerzhaft ist, das Gift löst den Magen auf und der Magensaft läuft in den Bauch, da kann es bis zu 10 Minuten dauern bis der Tod eintritt. Diesen Tod hatte Himmler verdient, der Strick wäre da zu schnell gewesen.

Re: Sippenhaft und Sippenmord unter den Nazis

von Marek1964 » 12.06.2014, 19:29

Orianne hat geschrieben:
*Bei mir bleibt er Generaloberst, der Generalfeldmarschallstitel zählt für mich nicht, da er zusammen mit einer Erpressung seitens Hitlers vergeben wurde.
Interessante Ansicht, Madame Générale, Erpressung ist in diesem Fall ein starkes Wort. Ich sehe es eher so, dass er Paulus eine Freude vor dessen Frei- oder Heldentod machen wollte. So hat er es auch in einem seiner Tischgespräche erklärt. Er hat es erwartet.

Ich finde es eigentlich auch logisch, dass jemand, der der Naziideologie als hoher Offizier gedient hat, nicht in Gefangenschaft ging. Siegen oder Sterben. Oder "either Ceasar or nothing" wie es Chaplin in seinem Film "der grosse Diktator" formuliert hat. Als einziger der ganz grossen Garde der Nazis war ja Goebbels von dieser Konsequenz. Selbst Himmler, der "treue Heinrich" liess sich erst gefangennehmen, bevor er, nachdem seine Identität bekannt wurde, die Zyankali Kapsel schluckte. Sonst ist mir noch als Freitod GFM noch Model bekannt. Es gab wohl viele andere, aber nicht so prominente.

Kämpfen bis zum Tod, die Japaner waren da sehr konsequent. Auch Stalin war der Meinung, ein guter Soldat geht nie in Gefangenschaft.

Re: Sippenhaft und Sippenmord unter den Nazis

von Orianne » 12.06.2014, 17:09

Ich weiss, dass Generaloberst* Paulus (Stalins persönlicher Gefangener) seine Frau nie wieder sah, sie und die Kinder wurden auch in Sippenhaft genommen. Es gibt noch einen General, und zwar heisst er Otto Lasch und war in Königsberg als Kommandant eingesetzt um die Russen zurück zu schlagen. So um den 10. April kapitulierte er, und wurde von den Russen gefangen genommen. Er wurde von Hitler degradiert, und in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Seine Frau und seine zwei Töchter wurden in Sippenhaft genommen. Soviel ich weiss haben alle den Krieg überstanden, wobei Lasch erst um 1955 heim kehrte.

*Bei mir bleibt er Generaloberst, der Generalfeldmarschallstitel zählt für mich nicht, da er zusammen mit einer Erpressung seitens Hitlers vergeben wurde.

Re: Sippenhaft und Sippenmord unter den Nazis

von dieter » 30.03.2014, 14:40

Danke lieber Conzaliss,
Marvin hat mich darüber per PN aufgeklärt. :wink:

Re: Sippenhaft und Sippenmord unter den Nazis

von dieter » 30.03.2014, 10:04

Lieber Marek,
ich weiß nur, dass anscheinend die Familienangehörigen der Widerstandskämpfer des 20. Juni ungeschoren davon kamen. :wink:

Sippenhaft und Sippenmord unter den Nazis

von Marek1964 » 29.03.2014, 16:17

Ein Thema, das mir jetzt im Thread "Widerstandsbegriff" auffiel, war die Sippenhaft. Ich kenne das aus der Protektoratsgeschichte, dass vor allem nach dem Attentat auf Heydrich, Widerstandskämpfer, und solche, die man dafür hielt, mitsamt allen erwachsenen Familienmitgliedern, erschossen wurden.

Da sich die Nazis dazu öffentlich bekannten, es wurde öffentlich bekannt gemacht, sorgte für einen enormen unterschwelligen Hass, liess aber auch die Widerstandsbewegung erlahmen, da nun die Entscheidung, Widerstand zu leisten, nun eine ganz andere war, man setzte nicht nur sein eigenes Leben, sonder auch das seiner Familienmitglieder aufs Spiel.

Beim Fall Elser wissen wir, dass seine Familie offensichtlich nicht in Sippenhaft genommen wurde, es war ja auch zu Beginn des Krieges.

Weiss jemand, wie sich dieses entwickelt hat? Und wie dies in den verschiedenen besetzten Ländern gehandhabt wurde?

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