Renegat hat geschrieben:Barbarossa hat geschrieben:Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Um Barbarossas Antwort zu ergänzen:
Jedem Hartzer geht es besser als der überwiegenden Mehrheit des "Proletariats" in kommunistischen Diktaturen.
Also das weiß ich jetzt nicht. Eine ungewollte Arbeitslosigkeit kann eine so hohe mentale Belastung sein, dass sie alle anderen Vorteile einer freiheitlichen Demokratie vom Gefühl her überdeckt. Die sogenannte "Ostalgie" gibt es nicht ohne Grund und zwar vor allem bei Leuten, die materiell heute schlechter dastehen, als früher.
Dass man damals von seinem Geld kaum was zu kaufen bekam, wird dabei gerne mal verdrängt.
Es geht ja nicht nur um die finanzielle Seite sondern vor allem um gesellschaftliche Teilhabe, Selbstwertgefühl, das Gefühl gebraucht zu werden und auch die Akzeptanz durch andere.
Bei der Arbeitsverteilung läuft in der aktuellen kapitalistischen Gesellschaft was schief, ob das was mit Ostalgie zu tun hat oder ob Marx eine Antwort darauf hätte, wenn er heute leben würde????
Das ist vollkommen richtig und man kann auch annehmen, dass unter den mehr als 3 Millionen Arbeitslosen in Deutschland nicht nur Faulenzer sind. Schaut man sich um in ganz Europa, summiert sich die Zahl der Arbeitslosen um ein Vielfaches und Deutschland ist noch auf der besseren Seite, da es ein wirtschaflich starkes Land ist.
Durch Monopolisierung verschärfen sich die Unterschiede zwischen kleinen Betrieben und den grossen Konzernen.
Als jüngstes Beispiel kann man hier die Preisabsprachen von mehreren großen Brauereien aufführen, die kleine Privatbrauerein regelrecht kaput machen und in die Knie zwingen. Oder Beispiel VW : Dieser Konzern hat sich vollgesogen, monopolisiert und kann locker einen 13. Monatslohn für seien beschäftigten aus der Portokasse bezahlen, während andere Branchen ums Überleben kämpfen und nicht mal eine Mindestlohn garantieren können. Gerade hier wären stärkere Mechanismen zur Umverteilung in der sozialen Marktwirtschaft gefragt und nicht nur die geringen Strafen vom Bundeskartellamt, die Monopolisten nicht vor weiteren Preisabsprachen zurückhalten werden.
Die Monopolisierung ist auch ein Thema von Marx gewesen und damit komme ich zum oben genanten Thema des historischen Materialismus wieder zurück . Wie hat Marx das Ganze gesehen?
" Vergrösserung des relativen Mehrwertes durch technischen Fortschritt, Anstiegs durch Steigerung der Arbeitsproduktivität.
Marx erwartet relative Verelendung, d.h. Verstärkung der Polarisierung zwischen Arbeit und Kapital, aber keine absolute Verelendung des Proletariats
Gleichzeitig: techn. Entwicklung führt zu Freisetzung von Arbeitskräften: industrielle Reservearmee. Proletariat wächst schneller als Arbeitsnachfrage(hohe Bev. wachstumsraten, Proletarisierung von Kleinproduzenten durch Kapital konzentration)
3.Verschärfung der Krisen:
Zur Überwindung einer Krise sind technische Neuerungen (Produktivitätssteigerungnotwendig, die immer schwieriger durchzuführen sind
.Kombination von techn. Fortschritt und Klassenkampf führt zu stärkeren Outputschwankungen.
4.Konzentration und Zentralisierung des Kapitals:
zunehmende Akkumulation und zunehmende organische Zusammensetzung des Kapitals führt zu grösseren Unternehmen
(die dann wiederum über einen hohen Anteil des gesellschaftlichenMehrwertes verfügen, weitere Akkumulation).
Unterschiede in den Profitraten während einer Krise erlaubt die Übernahme von Konkurrenten. diese Entwicklungen führen dazu, dass das kapitalistische System die Bedingungen für sein Ende schafft:
Das Ende des Kapitalismus:
“Diese Expropriation vollzieht sich durch das Spiel der immanenten Gesetze der
kapitalistischen Produktion selbst, durch die Zentralisation der Kapitale. Je ein Kapitalist schlägt viele tot. Hand in Hand mit dieser Zentralisation oder der Expropriation vieler Kapitalisten durch wenige entwickelt sich die kooperative Form des Arbeitsprozesses auf stetswachsender Stufenleiter, die bewusste technische Anwendung der Wissenschaft, die planmässige Ausbeutung der Erde, die Verwandlung der Arbeitsmittel in nur gemeinsam verwendbare Arbeitsmittel, die Ökonomisierung aller Produktionsmittel durch ihren Gebrauchals Produktionsmittel kombinierter gesellschaftlicher Arbeit, die Verschlingung aller Völker in das Netz des Weltmarkts, und damit der internationale Charakter des kapitalistischen Regimes.
Mit der beständig abnehmenden Zahl der Kapitalmagnaten, welche alle Vorteile dieses Umwandlungsprozesses usurpieren und monopolisieren, wächst die Masse des Elends, des Drucks, der Knechtschaft, der Entartung, der Ausbeutung, aber auch der Empörung der stetsanschwellenden und durch den Mechanismus des kapitalistischen Produktionsprozesses selbst
geschulten, vereinten und organisierten Arbeiterklasse.
Das Kapitalmonopol wird zur Fessel der Produktionsweise, die mit und unter ihm aufgeblüht ist. Die Zentralisation der Produktionsmittel und die Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt. Die Stunde des
kapitalistischen Privateigentums schlägt. Die Expropriateurs werden expropriiert.”
Karl Marx (1867)
Das Kapital
Band I, 790-91
[quote="Renegat"][quote="Barbarossa"][quote="Titus Feuerfuchs"]Um Barbarossas Antwort zu ergänzen:
Jedem Hartzer geht es besser als der überwiegenden Mehrheit des "Proletariats" in kommunistischen Diktaturen.[/quote]
Also das weiß ich jetzt nicht. Eine ungewollte Arbeitslosigkeit kann eine so hohe mentale Belastung sein, dass sie alle anderen Vorteile einer freiheitlichen Demokratie vom Gefühl her überdeckt. Die sogenannte "Ostalgie" gibt es nicht ohne Grund und zwar vor allem bei Leuten, die materiell heute schlechter dastehen, als früher.
Dass man damals von seinem Geld kaum was zu kaufen bekam, wird dabei gerne mal verdrängt.[/quote]
Es geht ja nicht nur um die finanzielle Seite sondern vor allem um gesellschaftliche Teilhabe, Selbstwertgefühl, das Gefühl gebraucht zu werden und auch die Akzeptanz durch andere.
Bei der Arbeitsverteilung läuft in der aktuellen kapitalistischen Gesellschaft was schief, ob das was mit Ostalgie zu tun hat oder ob Marx eine Antwort darauf hätte, wenn er heute leben würde????[/quote]
Das ist vollkommen richtig und man kann auch annehmen, dass unter den mehr als 3 Millionen Arbeitslosen in Deutschland nicht nur Faulenzer sind. Schaut man sich um in ganz Europa, summiert sich die Zahl der Arbeitslosen um ein Vielfaches und Deutschland ist noch auf der besseren Seite, da es ein wirtschaflich starkes Land ist.
Durch Monopolisierung verschärfen sich die Unterschiede zwischen kleinen Betrieben und den grossen Konzernen.
Als jüngstes Beispiel kann man hier die Preisabsprachen von mehreren großen Brauereien aufführen, die kleine Privatbrauerein regelrecht kaput machen und in die Knie zwingen. Oder Beispiel VW : Dieser Konzern hat sich vollgesogen, monopolisiert und kann locker einen 13. Monatslohn für seien beschäftigten aus der Portokasse bezahlen, während andere Branchen ums Überleben kämpfen und nicht mal eine Mindestlohn garantieren können. Gerade hier wären stärkere Mechanismen zur Umverteilung in der sozialen Marktwirtschaft gefragt und nicht nur die geringen Strafen vom Bundeskartellamt, die Monopolisten nicht vor weiteren Preisabsprachen zurückhalten werden.
Die Monopolisierung ist auch ein Thema von Marx gewesen und damit komme ich zum oben genanten Thema des historischen Materialismus wieder zurück . Wie hat Marx das Ganze gesehen?
" Vergrösserung des relativen Mehrwertes durch technischen Fortschritt, Anstiegs durch Steigerung der Arbeitsproduktivität.
Marx erwartet relative Verelendung, d.h. Verstärkung der Polarisierung zwischen Arbeit und Kapital, aber keine absolute Verelendung des Proletariats
Gleichzeitig: techn. Entwicklung führt zu Freisetzung von Arbeitskräften: industrielle Reservearmee. Proletariat wächst schneller als Arbeitsnachfrage(hohe Bev. wachstumsraten, Proletarisierung von Kleinproduzenten durch Kapital konzentration)
3.Verschärfung der Krisen:
Zur Überwindung einer Krise sind technische Neuerungen (Produktivitätssteigerungnotwendig, die immer schwieriger durchzuführen sind
.Kombination von techn. Fortschritt und Klassenkampf führt zu stärkeren Outputschwankungen.
4.Konzentration und Zentralisierung des Kapitals:
zunehmende Akkumulation und zunehmende organische Zusammensetzung des Kapitals führt zu grösseren Unternehmen
(die dann wiederum über einen hohen Anteil des gesellschaftlichenMehrwertes verfügen, weitere Akkumulation).
Unterschiede in den Profitraten während einer Krise erlaubt die Übernahme von Konkurrenten. diese Entwicklungen führen dazu, dass das kapitalistische System die Bedingungen für sein Ende schafft:
Das Ende des Kapitalismus:
“Diese Expropriation vollzieht sich durch das Spiel der immanenten Gesetze der
kapitalistischen Produktion selbst, durch die Zentralisation der Kapitale. Je ein Kapitalist schlägt viele tot. Hand in Hand mit dieser Zentralisation oder der Expropriation vieler Kapitalisten durch wenige entwickelt sich die kooperative Form des Arbeitsprozesses auf stetswachsender Stufenleiter, die bewusste technische Anwendung der Wissenschaft, die planmässige Ausbeutung der Erde, die Verwandlung der Arbeitsmittel in nur gemeinsam verwendbare Arbeitsmittel, die Ökonomisierung aller Produktionsmittel durch ihren Gebrauchals Produktionsmittel kombinierter gesellschaftlicher Arbeit, die Verschlingung aller Völker in das Netz des Weltmarkts, und damit der internationale Charakter des kapitalistischen Regimes.
[b]Mit der beständig abnehmenden Zahl der Kapitalmagnaten, welche alle Vorteile dieses Umwandlungsprozesses usurpieren und monopolisieren, wächst die Masse des Elends, [/b]des Drucks, der Knechtschaft, der Entartung, der Ausbeutung, aber auch der Empörung der stetsanschwellenden und durch den Mechanismus des kapitalistischen Produktionsprozesses selbst
geschulten, vereinten und organisierten Arbeiterklasse. [b]Das Kapitalmonopol wird zur Fessel der Produktionsweise, die mit und unter ihm aufgeblüht ist.[/b] Die Zentralisation der Produktionsmittel und die Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt. Die Stunde des
kapitalistischen Privateigentums schlägt. Die Expropriateurs werden expropriiert.”
Karl Marx (1867)
Das Kapital
Band I, 790-91