von ehemaliger Autor K. » 21.01.2014, 11:43
Renegat, Dieter
Na, angepasst haben die Aborigines sich insofern, dass sie genauso viel saufen, bzw. noch mehr als die weißen Aussies, die ja für ihren immensen Bierkonsum bekannt sind. Das jetzt 300.000 Aborigines in den Städten leben, liegt daran, das sie hier leichter an Sozialleistungen herankommen als auf dem Land. Jeder, der die australischen Großstädte kennt, weiß, dass sie dort am Rande unter sich leben. Ihr Bildungsstand ist sehr niedrig, die Arbeitslosigkeit enorm, sie sind Außenseiter der Gesellschaft, was heutzutage nicht mehr wie früher am Staat liegt, der bemüht sich schon, aber die große Mehrheit der weißen Bevölkerung hat von den Aborigines keine gute Meinung. Sie halten die Ureinwohner für primitiv und Sozialschmarotzer, das kann jeder bestätigen, der eine Zeitlang auf diesem Kontinent gelebt hat. Auch im Northern Territory leben nur ganz wenige Aborigines so wie früher. Sie wohnen im Busch, besorgen sich aber die Lebensmittel in den Supermärkten der wenigen weißen Ansiedlungen, kaufen dort auf Vorrat ein. In Alice Springs, wo ich eine Zeitlang war, kommen sie jeden Morgen aus dem Busch, kaufen sich Bier und Wein, und gehen dann wieder zurück in die Wildnis.
Australien hat mehrere große Probleme, die eine dichte Besiedlung nahezu unmöglich machen:
1. Unfruchtbare Böden: Australien ist der unproduktivste Kontinent. Hier haben die Böden im Durchschnitt den geringsten Nährstoffgehalt, das geringste Pflanzenwachstum. Die Böden sind sehr alt, die Nährstoffe sind nahezu völlig ausgewaschen, das unterliegende Gestein ist oft vier Milliarden Jahre alt. In anderen Kontinent kam es zu vielen tektonischen Verschiebungen und damit zur Erneuerung des Gesteins, Emporheben neuer Sedimentschichten und Entstehung neuer Böden, in Australien nicht. Die Landwirtschaft ist sehr teuer, da riesige Mengen Düngemittel benötigt werden.
2. Der Boden ist vielfach sehr salzig. Teile des Kontinents wurden in früheren Erdzeitaltern zeitweilig vom Meer bedeckt oder waren vorübergehend der Grund von Süßwasserseen. Das Wasser ist längst völlig verdunstet. Zurück blieben die Salzablagerungen. Durch gelegentliche Niederschläge kam es zu dem Kapillareffekt und damit zu Salzausblühungen in den oberen Bodenschichten.
3. Waldböden lassen sich kaum urbar machen. Fast alle Nähstoffe befinden sich in der Biomasse. Wird der Wald abgeholzt, sind die Böden unfruchtbar.
4. Die Niederschlagsmengen sind sehr niedrig und bis auf einige Regionen nicht zuverlässig, weil viele Gebiete abhängig sind von dem sogenannten ENSO (El Nino Southern Oscillation). Es kommt gelegentlich zu heftigen Regenfällen, dann aber zu sehr langen Dürreperioden. Sie sind nicht berechenbar und ein Haupthindernis für die Landwirtschaft. Während im Mittelmeerraum oder in Südkalifornien die winterlichen Niederschläge halbwegs berechenbar sind, gibt es nichts Vergleichbares in Australien.
(siehe das Buch von Jared Diamond, Kollaps, 2005, s. 468 ff)
Mit dem gegenwärtigen Stand der Technik sind diese Probleme derzeit nicht lösbar. Der Kontinent kann nur eine begrenzte Zahl von Menschen versorgen. Natürlich kann man die Großstädte an der Ostküste noch erweitern. Sydney oder Melbourne beziehen ohnehin fast alles aus dem Ausland, Nahrungsmittel, Textilien usw. und nur wenig aus dem Lande selbst, aber auch das geht nicht grenzenlos.
Einige hartnäckige Vertreter der „White Australian Policy“ denken daran, die Arbeitslosen aus den südlichen EU-Staaten aufzunehmen und für viele Griechen ist dieser Kontinent eines der beliebtesten Auswanderziele. Auch eine Masseneinwanderung von Osteuropäern schwebt einigen vor. Aber ich glaube nicht, dass dies eine durchsetzbare Option ist. Der Kontinent verkraftet dies nicht.
[quote]Renegat, Dieter[/quote]
Na, angepasst haben die Aborigines sich insofern, dass sie genauso viel saufen, bzw. noch mehr als die weißen Aussies, die ja für ihren immensen Bierkonsum bekannt sind. Das jetzt 300.000 Aborigines in den Städten leben, liegt daran, das sie hier leichter an Sozialleistungen herankommen als auf dem Land. Jeder, der die australischen Großstädte kennt, weiß, dass sie dort am Rande unter sich leben. Ihr Bildungsstand ist sehr niedrig, die Arbeitslosigkeit enorm, sie sind Außenseiter der Gesellschaft, was heutzutage nicht mehr wie früher am Staat liegt, der bemüht sich schon, aber die große Mehrheit der weißen Bevölkerung hat von den Aborigines keine gute Meinung. Sie halten die Ureinwohner für primitiv und Sozialschmarotzer, das kann jeder bestätigen, der eine Zeitlang auf diesem Kontinent gelebt hat. Auch im Northern Territory leben nur ganz wenige Aborigines so wie früher. Sie wohnen im Busch, besorgen sich aber die Lebensmittel in den Supermärkten der wenigen weißen Ansiedlungen, kaufen dort auf Vorrat ein. In Alice Springs, wo ich eine Zeitlang war, kommen sie jeden Morgen aus dem Busch, kaufen sich Bier und Wein, und gehen dann wieder zurück in die Wildnis.
Australien hat mehrere große Probleme, die eine dichte Besiedlung nahezu unmöglich machen:
1. Unfruchtbare Böden: Australien ist der unproduktivste Kontinent. Hier haben die Böden im Durchschnitt den geringsten Nährstoffgehalt, das geringste Pflanzenwachstum. Die Böden sind sehr alt, die Nährstoffe sind nahezu völlig ausgewaschen, das unterliegende Gestein ist oft vier Milliarden Jahre alt. In anderen Kontinent kam es zu vielen tektonischen Verschiebungen und damit zur Erneuerung des Gesteins, Emporheben neuer Sedimentschichten und Entstehung neuer Böden, in Australien nicht. Die Landwirtschaft ist sehr teuer, da riesige Mengen Düngemittel benötigt werden.
2. Der Boden ist vielfach sehr salzig. Teile des Kontinents wurden in früheren Erdzeitaltern zeitweilig vom Meer bedeckt oder waren vorübergehend der Grund von Süßwasserseen. Das Wasser ist längst völlig verdunstet. Zurück blieben die Salzablagerungen. Durch gelegentliche Niederschläge kam es zu dem Kapillareffekt und damit zu Salzausblühungen in den oberen Bodenschichten.
3. Waldböden lassen sich kaum urbar machen. Fast alle Nähstoffe befinden sich in der Biomasse. Wird der Wald abgeholzt, sind die Böden unfruchtbar.
4. Die Niederschlagsmengen sind sehr niedrig und bis auf einige Regionen nicht zuverlässig, weil viele Gebiete abhängig sind von dem sogenannten ENSO (El Nino Southern Oscillation). Es kommt gelegentlich zu heftigen Regenfällen, dann aber zu sehr langen Dürreperioden. Sie sind nicht berechenbar und ein Haupthindernis für die Landwirtschaft. Während im Mittelmeerraum oder in Südkalifornien die winterlichen Niederschläge halbwegs berechenbar sind, gibt es nichts Vergleichbares in Australien.
(siehe das Buch von Jared Diamond, Kollaps, 2005, s. 468 ff)
Mit dem gegenwärtigen Stand der Technik sind diese Probleme derzeit nicht lösbar. Der Kontinent kann nur eine begrenzte Zahl von Menschen versorgen. Natürlich kann man die Großstädte an der Ostküste noch erweitern. Sydney oder Melbourne beziehen ohnehin fast alles aus dem Ausland, Nahrungsmittel, Textilien usw. und nur wenig aus dem Lande selbst, aber auch das geht nicht grenzenlos.
Einige hartnäckige Vertreter der „White Australian Policy“ denken daran, die Arbeitslosen aus den südlichen EU-Staaten aufzunehmen und für viele Griechen ist dieser Kontinent eines der beliebtesten Auswanderziele. Auch eine Masseneinwanderung von Osteuropäern schwebt einigen vor. Aber ich glaube nicht, dass dies eine durchsetzbare Option ist. Der Kontinent verkraftet dies nicht.