Renegat hat geschrieben:Gehst du nicht etwas zu emotional an die Sache ran?
Ich denke nicht, denn ich bin bereits seit einigen Monaten dieser Meinung und sehe mich durch solche Berichte immer wieder auf's neue bestätigt.
Zwei Sachen gibt es, die für mich dabei den Ausschlag geben, derzeit gegen ein Freihandelsabkommen mit den USA zu sein:
1.) Obama hat zwar erkannt, dass es Ärger mit Europa wegen der Enthüllungen gibt, aber er hat es bisher noch nicht einmal für nötig gehalten, sich bei seinen Verbündeten dafür zu entsschuldigen.
Im Gegenteil: Er hat sogar offiziell verkündet, dass die Spionage auf denTerritorien verbündeter Länder weitergehen soll, wenn auch "Unschuldige" nicht davon betroffen sein sollen.
Renegat hat geschrieben:Außerdem war das Interview doch sehr vage, was kann denn Siemens für Geheimnisse haben?
Sehr viele. Wirtschaftsspionage kann für jedes Unternehmen sehr schädlich sein, wie beispielhaft in dem Artikel beschieben:
Hier hat Siemens also durch genau solche Wirtschaftsspionage bei einem Großauftrag den Kürzeren gezogen. Solche Schäden sind dann die Folge davon.
Ich habe dem gegenüber aber bereits in meinem Kommentar ("Geheimdieste, wehrhafte Demokratie...") den Standpunkt eingenommen, dass eine gegenseitige Unterstützung (und ggf. Austausch von Informationen über verdächtige Personen) der Geheimdienste verbündeter Staaten in Ordnung ist, die Geheimdiensarbeit aber die Sache eines jeden Landes auf seinem eigenen Territorium ist, denn jeder Staat verfügt über einen eigenen Geheimdienst/Verfassungsschutz.
Alles andere geht
unter Verbündeten gar nicht.
2.) Beim Abschluss einer Freihandelszone müssen bestimmte Standards angeglichen werden. Dazu gehören vor allem Gesundheits- und Hygienestandards, aber eventuell auch Standards beim Umweltschutz. Diese sind in den USA meist auf einem niedrigeren Niveau, als in Europa. In den USA gibt es nun aber sehr laute Stimmen, die meinen, Europa solle seine Standards herunterfahren, damit so eine Angleichung erreicht wird. Und darin sehe ich die Gefahr:
Ich bin nämlich der Überzeugung, dass die Standards in den USA allein aus dem Grunde niedriger sind, weil die Wirtschaftslobbys dort einen sehr viel größeren Einfluss auf die Politik hat und auf diese Weise die Standards niedriger hält. Ist eben billiger für die Wirtschaft. Eventuelle Folgeschäden bezahlen dann Versicherungen und Steuerzahler.
Renegat hat geschrieben:Welche Staaten siehst du denn noch auf hohen Rössern?
GB z. B. ebenso - insbesondere, was Punkt 1 angeht.