von Dietrich » 13.10.2014, 17:46
Paul hat geschrieben:
Tocharisch B war schon eine Mischsprache mit Iranischem Anteil, weil die Skythen sich mit den Tocharern vermischt haben.
Dieses Tocharisch-iranische Volk mußte vor den Uiguren in den Süden zurückweichen und beteiligte sich dort an neuen Staatsgründungen und an der Weiterentwicklung iranischer Sprachformen. .
Vielleicht habe ich dich missverstanden. Aber Tocharisch war eben keine iranische Sprache, sondern eine Kentum-Sprache, verwandt am ehesten mit dem Keltischen oder Germanischen. Leider gibt es stets Verwirrungen, denn es existieren einmal die Yüeh-chi im indischen Siebenstromland, die bereits seit der Antike Tocharer (Tocharoi) genannt wurden, und vermutlich eine iranische Sprache sprachen.
Davon unterscheiden muss man das Volk, das noch im 8. Jh. im Tarim-Becken saß und dessen Sprachreste erst um 1900 im Rahmen einer Ostasienexpedition entdeckt wurden. Diese Sprache nannte man dummerweise "Tocharisch", obwohl sie mit den antiken Tocharern nichts zu tun hat. Und so haben wir heute einmal die Pseudo-Tocharer aus dem Tarimbecken, die eine Kentum-Sprache (West-Indoeuropäisch) sprechen, und die antiken Tocharer im Siebenstromland, die eine iranische Satemsprache (Ostindoeuropäisch) sprechen.
Alles klar?
Das Tocharisch sprechende Volk im Tarim-Becken hat natürlich viele Hypothesen auf sich gezogen. Wo waren sie angesichts einer West-Indoeuropäischen Sprache ursprünglich beheimatet? Und vor allem: Sind die berühmten blond- und rothaarigen Mumien, die man im TarimBecken (Takla-Makan-Wüste) fand, und die aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. stammen, Vorfahren der tocharischen Sprachträger? Sie haben europide Züge, sind also nicht mit Mongoliden verwandt.
[quote="Paul"]
Tocharisch B war schon eine Mischsprache mit Iranischem Anteil, weil die Skythen sich mit den Tocharern vermischt haben.
Dieses Tocharisch-iranische Volk mußte vor den Uiguren in den Süden zurückweichen und beteiligte sich dort an neuen Staatsgründungen und an der Weiterentwicklung iranischer Sprachformen. .[/quote]
Vielleicht habe ich dich missverstanden. Aber Tocharisch war eben keine iranische Sprache, sondern eine Kentum-Sprache, verwandt am ehesten mit dem Keltischen oder Germanischen. Leider gibt es stets Verwirrungen, denn es existieren einmal die Yüeh-chi im indischen Siebenstromland, die bereits seit der Antike Tocharer (Tocharoi) genannt wurden, und vermutlich eine iranische Sprache sprachen.
Davon unterscheiden muss man das Volk, das noch im 8. Jh. im Tarim-Becken saß und dessen Sprachreste erst um 1900 im Rahmen einer Ostasienexpedition entdeckt wurden. Diese Sprache nannte man dummerweise "Tocharisch", obwohl sie mit den antiken Tocharern nichts zu tun hat. Und so haben wir heute einmal die Pseudo-Tocharer aus dem Tarimbecken, die eine Kentum-Sprache (West-Indoeuropäisch) sprechen, und die antiken Tocharer im Siebenstromland, die eine iranische Satemsprache (Ostindoeuropäisch) sprechen.
Alles klar? :mrgreen:
Das Tocharisch sprechende Volk im Tarim-Becken hat natürlich viele Hypothesen auf sich gezogen. Wo waren sie angesichts einer West-Indoeuropäischen Sprache ursprünglich beheimatet? Und vor allem: Sind die berühmten blond- und rothaarigen Mumien, die man im TarimBecken (Takla-Makan-Wüste) fand, und die aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. stammen, Vorfahren der tocharischen Sprachträger? Sie haben europide Züge, sind also nicht mit Mongoliden verwandt.