von Vergobret » 03.04.2013, 19:28
Der Innenminister des Landes, Holger Stahlknecht (CDU), zeigte sich „irritiert“ davon. „Ich habe bislang nicht feststellen können, dass Halle eine Hochburg von Rechtsextremisten ist“, sagte er der MZ. Solche Äußerungen riefen einen Image-Schaden hervor, das schade Halle und das schade dem Land - und das ausgerechnet kurz vor dem Auftakt zu einer neuen Einbürgerungskampagne Sachsen-Anhalts, die heute in Halle gestartet werden soll. Der Spiegel werde überregional gelesen, außerhalb Sachsen-Anhalts bliebe am Ende hängen, dass im Osten überwiegend Nazis und Antidemokraten lebten, so Stahlknecht: „Da wird ein Klischee produziert.“
Mehr als nur irritiert sind auch Zuwanderer wie Tarek Ali, der Vorstand des islamischen Kulturzentrums in Halle: „Ich kam vor acht Jahren nach Halle und bin frustriert und entsetzt über diesen Artikel. Bevor ich hierher kam, haben in Ägypten alle gesagt, die Deutschen wären ausländerfeindlich. Ein Vorurteil, das ich hier nie bestätigt fand. Auch meine Frau, die Kopftuch trägt, hatte nie Probleme. Solche Artikel schüren Ängste. Man muss miteinander reden.“
Immer noch betroffen von der Breitseite gegen Halle ist auch der Mann, dem der Artikel eigentlich galt, nämlich Karamba Diaby: „Ich wollte dem Autor vermitteln, dass ich mich in diese Stadt verliebt habe, denn Halle ist die deutsche Stadt, in der 1703 zuerst ein Schwarzafrikaner studieren und 1755 die erste Frau promovieren durfte.“
Alles aus der mitteldeutschen Zeitung:
http://www.mz-web.de/halle-saalekreis/i ... 66378.html
Wenns als Gegenbeweis denn lieber der Spiegel selbst sein darf:
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelbl ... 48964.html
Warum ich mich so aufrege? Es ist einfach falsch, es wird hier ein billiges Klischee fabriziert, um Auflage zu machen. Ein Gesamtdeutsches Problem wird wiederholt in den Osten verlagert. Eine offene, sympatische Universitätsstadt (so erlebe ich sie) wird diskreditiert.
Ein Journalist hat gewisse Pflichten, hierzu gehört die Recherche, vernachlässigt er die wird er seiner Aufgabe nicht gerecht.
Der Innenminister des Landes, Holger Stahlknecht (CDU), zeigte sich „irritiert“ davon. „Ich habe bislang nicht feststellen können, dass Halle eine Hochburg von Rechtsextremisten ist“, sagte er der MZ. Solche Äußerungen riefen einen Image-Schaden hervor, das schade Halle und das schade dem Land - und das ausgerechnet kurz vor dem Auftakt zu einer neuen Einbürgerungskampagne Sachsen-Anhalts, die heute in Halle gestartet werden soll. Der Spiegel werde überregional gelesen, außerhalb Sachsen-Anhalts bliebe am Ende hängen, dass im Osten überwiegend Nazis und Antidemokraten lebten, so Stahlknecht: „Da wird ein Klischee produziert.“
Mehr als nur irritiert sind auch Zuwanderer wie Tarek Ali, der Vorstand des islamischen Kulturzentrums in Halle: „Ich kam vor acht Jahren nach Halle und bin frustriert und entsetzt über diesen Artikel. Bevor ich hierher kam, haben in Ägypten alle gesagt, die Deutschen wären ausländerfeindlich. Ein Vorurteil, das ich hier nie bestätigt fand. Auch meine Frau, die Kopftuch trägt, hatte nie Probleme. Solche Artikel schüren Ängste. Man muss miteinander reden.“
Immer noch betroffen von der Breitseite gegen Halle ist auch der Mann, dem der Artikel eigentlich galt, nämlich Karamba Diaby: „Ich wollte dem Autor vermitteln, dass ich mich in diese Stadt verliebt habe, denn Halle ist die deutsche Stadt, in der 1703 zuerst ein Schwarzafrikaner studieren und 1755 die erste Frau promovieren durfte.“
Alles aus der mitteldeutschen Zeitung:
http://www.mz-web.de/halle-saalekreis/image-schaden-halle-wehrt-sich,20640778,22266378.html
Wenns als Gegenbeweis denn lieber der Spiegel selbst sein darf:
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelblog/bild-878176-448964.html
[i]Warum ich mich so aufrege? Es ist einfach falsch, es wird hier ein billiges Klischee fabriziert, um Auflage zu machen. Ein Gesamtdeutsches Problem wird wiederholt in den Osten verlagert. Eine offene, sympatische Universitätsstadt (so erlebe ich sie) wird diskreditiert.
Ein Journalist hat gewisse Pflichten, hierzu gehört die Recherche, vernachlässigt er die wird er seiner Aufgabe nicht gerecht.[/i]