Lieber Dieter,
wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Warum soll mein Mann für mich Kirchensteuer bezahlen, wenn er mit Kirche und Glauben nichts am Hut hat? Nicht meine Ding, mein "Privatvergnügen" vom Ehemann über die Steuer zwangsfinanzieren zu lassen, wenn es auch anders ginge.Meinen freiwilligen minderen Geldbetrag wollten sie nicht, aber die Knete meines gut verdiendenden Mannes? Wie verlogen ist das denn?
Überdies, auch schon zu lesen gewesen: Es war der letzte Grund, die Institution zu verlassen, nicht um des Geldbetrages an sich, sondern um der Haltung dahinter.
Dieter hat geschrieben:Entweder man findet sie gut oder nicht, dazwischen gibt es nichts.
Das mag Deine Lebensweisheit und Lebenshaltung sein, kann aber nicht als Postulat für alle gelten.
Dieter hat geschrieben:Würde nie aus finanziellen Gründen irgendwo austreten
Schön für Dich und es sei Dir gegönnt, andere müssen Vereine etc. verlassen, weil finanziell dazu gezwungen. Das Leben geht auch ohne weiter- und wird nichtmal schlechter.
Gelegentlich erweitert es sogar die Weltsicht.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Ich kenne auch gegenteilige Beispiele aus der Kirche.
Ich kenne solches vor der Haustür noch in weiterer Umgebung leider nicht. Zahlen dürfen, nein müssen, die besserverdienenden, konfessionslosen Ehepartner für ihre der Kirche angehörenden Ehegesponste, mehr nicht. Nichtmal Wünsche zur Trauerfeier eines verstorbenen Ehepartners äußern zu dürfen, war das Extrem.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Denken und Glauben sind aber nicht zwangsweise Antagonismen.
Nein, natürlich nicht, trotzde habe ich es absichtlich genauso formuliert.
Denn erst, wenn ich über Glauben und Glaubensinhalte nachdenke, kann ich zu einer Entscheidung kommen, ob ich glaube oder nicht, ob mir die Existenz eines Gottes nahe liegt oder nicht.
Brauchtder Mensch eine Religion bzw. einen Glauben um anständig zu sein?
Auch Agnostiker oder Atheisten sind von Religionen geprägt.
Imho: Nein, braucht der Mensch nicht, die Religionszugehörigkeit, um "anständig" zu sein.
Diskurse jenseits jedes Missionierungsdranges können aber sehr interessant sein...
Unbestritten, und ich gehe solchem Gedankenaustausch durchaus nicht aus Prinzip aus dem Weg, behalte mir jedoch vor, mir Zeit, Ort und Diskussionspartner auszusuchen.
Heuchelei und Selbstbeweihräucherung - zwei leider sehr verbreitete Phänomene.
Ich reagiere darauf nach wie vor in sehr unheiligem Zorn, seitdem ich den Gipfel solcher Heuchelei fast wehrlos miterleben musste.
Meine " Rache"- oder auch nur Reaktion war sicherlich ebenso unheilig und ganz und gar nicht christlich verzeihend- und das war auch gut und richtig so.
Sollte eigentlich unnötig sein, diese Selbstverständlichkeit zu erwähnen, ist es aber leider nicht, da es in nicht unwesentlichen Teilen der Gesellschaft sehr en vogue ist, das Christentun sehr einseitig und monokausal als Übel darzustellen.
Passiert gelegentlich in einem Forum, das ursprünglich völlig anderen Themen gewidmet ist. Da streiten dann u.a. dann auch mal Katholiken, Protestanten und eine ex- evangelische Historikerin Seit an Seit. Wo wir uns sonst schonmal bei Fragen und Grundsatzdiskussionen weitab von dem Thema Kirche richtig in die Haare bekommen können...