Die Klappe zu halten wäre genau das Falsche!
Es hat meiner bescheidenen Meinung nach zwar viel Kraft gekostet, sich mit der NS-Vergangenheit gewisssen Personen auseinander zu setzen, aber ich denke, Deutschland hat davon insgesamt profitiert.
Und gerade wegen dieser positiven Erfahrung sollte man es mit der DDR-Vergangenheit nicht anders handhaben.
Allerdings stimme ich Dir zu, bei den anderen Parteien liegt diese Aufarbeitung noch im Argen.
Grundsätzlich gilt gleichwohl für alle Politiker, dass es auch für sie prinzipiell möglich sein muss, sich zu rehabilitieren.
Dazu müssten sie aber zu ihrer Geschichte stehen und von dem System Abstand nehmen.
Hier wiederum unterscheiden sich die Politiker der Partei Die Linke durchaus von denen anderer Parteien. Statt kritischer Distanz erlebt man eher Verharmlosung.
Vor allem werden oft genug alle rechtsstaatlichen Mittel in Bewegung gesetzt, um die eigene Geschichte "unaussprechlich" zu machen.
Was den benannten Fall angeht, scheint mir die Informationslage ein wenig dürftig, um zu einer Beurteilung zu kommen.
Und Vorverurteilen wollen wir ja alle nicht, nicht wahr?
Der Artikel selbst ist sehr reisserisch und tendenziös, um nicht zu sagen mit billigen Unterstellungen skandalisierend.
Ich zitiere aber mal eine Stelle, die Du zu erwähnen vergessen hast:
Anmerkung der Redaktion
Uns erreichte eine Email des Autors des WDR Films ” Im Auge der Macht- die Bilder der Stasi” die wir hier gern veröffentlichen.
Die stasi hat einfach von jedem, der dem havemanngrundstück nahe kam, fotos gemacht, personalien ausfindig gemacht und eine auflistung erstellt, wer wann zu welcher uhrzeit da auftauchte. und da es von allen ddr-bürgern ein zweites doppel des passbilds extra für die stasi gab, hat man angela merkels damaliges passfoto lose mit in diese akte gelegt - nur, weil sie eben einmal mit ihrem mitkommilitonen aus der havemann-familie dorthin genommen wurde. aber aus diesem vorgang eine spitzelin merkelin abzuleiten ist ziemlich daneben und unseriös....
merkel gab damals das foto nicht frei, weil wir auf dem höhepunkt der kohl-debatte über die öffnung seiner akten bei ihr angefragt hatten. und die begründung für die ablehnung war, mit rücksicht auf kohl keinen präzedenzfall zu schaffen, der ihm in den rücken fällt.... merkel war zu diesem zeitpunkt noch nicht kanzlerin.
holger kulick (berlin)
Dieser Email entnehmen wir das a.) Frau Merkel tatsächlich am Haus Havemanns war und b.) das jede Person, also auch die Observierenden, fotografiert wurde und Frau Merkel, trotz Isolierung Havemanns in seine Nähe gelangen konnte. Wer die Arbeitsmethoden der Stasi kennt, weiss das es 100 prozentig dazu Befragungen gegeben hat.
Nun kann sich jeder selbst ein Bild von der "Arbeitsweise" dieses Magazins machen. Ich persönlich traue lieber dem WDR-Journalisten, der sich deutlich intensiver mit der Materie auseinander gesetzt haben dürfte, als die Damen und Herren dieses Magazins.
Hier aber noch ein kleiner Nachschlag:
Wir haben in keinem Satz erwähnt das Frau Merkel eine Spitzelin war.Wir haben lediglich das Photo in den Akten, die Tatsache sich am Haus des Herrn Havemann aufgehalten zu haben und die Verweigerung der Veröffentlichung des Photos in einen Zusammenhang gestellt und daraus eine für die deutsche Oeffentlichkeit nicht unwichtige Frage (Deutsche Kanzlerin Merkel ein Stasi-Spitzel ?) konstruiert Die volle Wahrheit um diese Ereignisse könnte Frau Merkel sicher nur von allein aufdecken mit der Veröffentlichung Ihrer Stasi-Akte, so wie es öffentlich auch von anderen gefordert wird.Solange dies nicht geschehen ist, sind alle noch so abstrusen Verdächtigungen oder Mutmassungen von jedermann legitim.Verdächtigungen gegen Politiker generell, werden ja zum Glück in Deutschland noch nicht als"Gotteslästerung "betrachtet.
Man hat nichts erwähnt, sondern nur laut gefragt....typische Rufmordmasche. Solange mein Nachbar nicht öffentlich verkündet, kein Kinderschänder zu sein, darf man sich also in der Öffentlichkeit haltlosen Überlegungen hingeben, ob er nicht vielleicht ein Kinderschänder ist? Interessant!