von Barbarossa » 28.12.2008, 21:03
JetLeechan hat geschrieben:Lehrer haben einen Staatsauftrag der unbedingt zu erfüllen ist. "Degradiert" man Lehrer zu reinen Dienstleistern muss man auch mit den Konsequenzen leben. Nämlich, dass demokratische Bildung und Werteerziehung in den Hintergrund geraten um messbare bzw. wirtschaftlich verwertbare Ergebnisse in der "fachlichen" Ausbildung zu erhalten.
Dazu müssen Lehrer doch aber keine Beamten sein. Ein Angestelltenverhältnis reicht zur Erledigung des Lehrauftrages völlig aus. Es ist ja bereits heute schon so, daß ein Teil der Lehrkräfte als Angestellte tätig sind und es gab auch schon häufiger z. B. in Berlin an den Schulen Streiks für höhere Gehälter.
JetLeechan hat geschrieben:M.E. wird die Diskussion um die Schulformen vor dem falschen Hintergrund disskutiert.
Man teilt die Schulformen in eine Hierarchie der Intelligenz ein. Auf der Hauptschule sind die weniger schlauen Kinder, auf dem Gymnasium die Genies und auf der Realschule der Rest.
Ursprünglich hatte jede Schulform ihren festumrissenen Aufgabenbereich. Sie standen, zumindest theretisch, nebeneinander. Hauptschüler waren "anders begabt" oder "mehr an handwerklichen Dingen interessiert". Wer auf die Hauptschule ging, wurde später z.B. Elektrotechniker oder KFZ-Mechaniker.
Heute ist die Hauptschule zur Restschule verkommen, für "Bildungsverlierer". Man "sieht" den Bildungsauftrag, Schüler für handwerkliche Berufe auszubilden, nicht mehr. Entsprechend werden Gelder abgezogen, die Ausbildung wird schlechter und der Ruf sinkt weiter.
Ähnlich verlief es auch mit den anderen Schularten. Heute übernimmt die Realschule die Aufgaben des Gymnasiums, das Gymnasium die Aufgaben der Realschule. Während die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses an den Gymnasien immer schlechter wird.
Auch hier kann ich nicht ganz folgen und eigentlich ist es sogar noch schlimmer:
In vielen Bundesländern wird die Hauptschule als eine Art "Hilfsschule" angesehen, auf die Realschule kommen die "normalen" Schüler, die "nur" bis zur 10. Klasse gehen und die Gymnasiasten sind nun einmal die, die die weiterführende Schule bis zur 13. Klasse gehen (demnächst ja wohl nur bis zur 12.).
Deshalb ist mir auch nicht ganz klar, wie die Realschule die Aufgaben des Gymnasiums einnehmen kann, da das Gymnasium die Schüler ja auf ein Studium vorbereiten soll.
Übrigens hat jemand vom Arbeitgeberverband mal im Fernsehen gesagt, daß eigentlich nur die Gymnasiasten ein ausreichendes Wissen mitbringen, um eine Lehrstelle bekommen zu können - ein vernichtendes Urteil für die übrigen Schulformen.
JetLeechan hat geschrieben:Das dreigliedrige Schulsystem war ausgezeichnet, solange der Bedarf an spezifisch gebildeten Schülern bestand und jeder Absolvent gesellschaftliches Ansehen genoss (nicht gleich groß zwar).
Leider hat man am System festgehalten als sich der Bedarf zu ändern begann.
Fazit: Die Schulbildung ist an neue Zielvorstellungen anpassen. (Es geht um ganz grobe Raster, wie das alte 1. einfache handwerkliche Arbeit, 2. komplexe handwerkliche Arbeit und 3. Wissenschaft) Schulformen müssen nebeneinander positioniert werden, anstatt übereinander.
Kommt dabei heraus, eine Hauptschule ist nicht mehr notwendig muss sie abgeschafft oder ihr Profil anders ausgerichtet werden.
Hier stimme ich zu und ich denke, ein zweigliedriges Schulsystem, so, wie z. B. hier in Brandenburg, tut es auch und ist wahrscheinlich sogar besser.
[quote="JetLeechan"]Lehrer haben einen Staatsauftrag der unbedingt zu erfüllen ist. "Degradiert" man Lehrer zu reinen Dienstleistern muss man auch mit den Konsequenzen leben. Nämlich, dass demokratische Bildung und Werteerziehung in den Hintergrund geraten um messbare bzw. wirtschaftlich verwertbare Ergebnisse in der "fachlichen" Ausbildung zu erhalten.[/quote]
Dazu müssen Lehrer doch aber keine Beamten sein. Ein Angestelltenverhältnis reicht zur Erledigung des Lehrauftrages völlig aus. Es ist ja bereits heute schon so, daß ein Teil der Lehrkräfte als Angestellte tätig sind und es gab auch schon häufiger z. B. in Berlin an den Schulen Streiks für höhere Gehälter.
[quote="JetLeechan"]M.E. wird die Diskussion um die Schulformen vor dem falschen Hintergrund disskutiert.
Man teilt die Schulformen in eine Hierarchie der Intelligenz ein. Auf der Hauptschule sind die weniger schlauen Kinder, auf dem Gymnasium die Genies und auf der Realschule der Rest.
Ursprünglich hatte jede Schulform ihren festumrissenen Aufgabenbereich. Sie standen, zumindest theretisch, nebeneinander. Hauptschüler waren "anders begabt" oder "mehr an handwerklichen Dingen interessiert". Wer auf die Hauptschule ging, wurde später z.B. Elektrotechniker oder KFZ-Mechaniker.
Heute ist die Hauptschule zur Restschule verkommen, für "Bildungsverlierer". Man "sieht" den Bildungsauftrag, Schüler für handwerkliche Berufe auszubilden, nicht mehr. Entsprechend werden Gelder abgezogen, die Ausbildung wird schlechter und der Ruf sinkt weiter.
Ähnlich verlief es auch mit den anderen Schularten. Heute übernimmt die Realschule die Aufgaben des Gymnasiums, das Gymnasium die Aufgaben der Realschule. Während die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses an den Gymnasien immer schlechter wird.[/quote]
Auch hier kann ich nicht ganz folgen und eigentlich ist es sogar noch schlimmer:
In vielen Bundesländern wird die Hauptschule als eine Art "Hilfsschule" angesehen, auf die Realschule kommen die "normalen" Schüler, die "nur" bis zur 10. Klasse gehen und die Gymnasiasten sind nun einmal die, die die weiterführende Schule bis zur 13. Klasse gehen (demnächst ja wohl nur bis zur 12.).
Deshalb ist mir auch nicht ganz klar, wie die Realschule die Aufgaben des Gymnasiums einnehmen kann, da das Gymnasium die Schüler ja auf ein Studium vorbereiten soll.
Übrigens hat jemand vom Arbeitgeberverband mal im Fernsehen gesagt, daß eigentlich nur die Gymnasiasten ein ausreichendes Wissen mitbringen, um eine Lehrstelle bekommen zu können - ein vernichtendes Urteil für die übrigen Schulformen.
[quote="JetLeechan"]Das dreigliedrige Schulsystem war ausgezeichnet, solange der Bedarf an spezifisch gebildeten Schülern bestand und jeder Absolvent gesellschaftliches Ansehen genoss (nicht gleich groß zwar).
Leider hat man am System festgehalten als sich der Bedarf zu ändern begann.
Fazit: Die Schulbildung ist an neue Zielvorstellungen anpassen. (Es geht um ganz grobe Raster, wie das alte 1. einfache handwerkliche Arbeit, 2. komplexe handwerkliche Arbeit und 3. Wissenschaft) Schulformen müssen nebeneinander positioniert werden, anstatt übereinander.
Kommt dabei heraus, eine Hauptschule ist nicht mehr notwendig muss sie abgeschafft oder ihr Profil anders ausgerichtet werden.[/quote]
Hier stimme ich zu und ich denke, ein zweigliedriges Schulsystem, so, wie z. B. hier in Brandenburg, tut es auch und ist wahrscheinlich sogar besser.