von Orianne » 07.09.2014, 18:30
Also die Zahlen, damit klar ist, worum es geht: Bei seiner Amtsübernahme 1933 hatte Hitler Steuerschulden von umgerechnet 2,7 Millionen Franken, das daraus folgende Strafverfahren liess er nach der Machtergreifung einstellen. Insgesamt betrug seine Steuerschuld das Elffache seines Gehalts als Reichskanzler, das einem heutigen Wert von 205 000 Franken per annum entsprach. «Hohe zweistellige, wenn nicht gar dreistellige Millionenbeträge» kassierte der Führer als Tantiemen für sein Konterfei auf den Briefmarken der Reichspost. Umgerechnet 33 Millionen Franken brachte ihm sein Bestseller «Mein Kampf» ein.
Alles in allem, so glauben Historiker, habe Hitler über ein Vermögen von 1,1 Milliarden Reichsmark verfügt, heutiger Gegenwert 5,75 Milliarden Franken. In die Schweiz, das mag manchen Leser beruhigen, schaffte er davon vermutlich nichts, was ja auch nicht nötig war: Dass jemals ein misstrauischer Steuerbeamter in der Reichskanzlei anrief, ist eher unwahrscheinlich.
Merkwürdige Vorgänge
Ganz taufrisch ist die Geschichte freilich nicht, die Channel 5 und «Blick» uns auftischen: 2004 berichtete der «Stern» über einen pensionierten Notar, der in Hitlers Steuerakte auf merkwürdige Vorgänge gestossen sei. Grosse Beachtung fand dies damals nicht, vielleicht auch, weil die Hitlerkompetenz des Stern zweifelhaft schien, nachdem das Magazin 1983 auf die gefälschten angeblichen Tagebücher des Führers hereingefallen war.
Bleibt die Frage, warum ein Mann, der weder luxusaffin noch zeugungsfreudig war und mit dem Befehl zum Russlandfeldzug Hochrisikoverhalten an den Tag legte, überhaupt so viel Geld zusammenraffte. Wofür sparte der Führer? Und wie ist das Ganze in moralischer Hinsicht zu bewerten? Im Vergleich mit Hitlers sonstigen Vergehen (Weltkrieg, Holocaust) erscheinen Steuerdelikte geradezu lächerlich. Dennoch: Wer einmal das Wort Steuersünder aus dem Mund eines Deutschen gehört hat, weiss, dass das Thema für unsere Nachbarn eine geradezu metaphysische Dimension hat. So gesehen müsste nun selbst dem dümmsten deutschen Neonazi dämmern, dass irgendetwas nicht stimmte mit diesem Hitler.
Quellen: Eigene Aufzeichnungen, Stern und NZZ
Also die Zahlen, damit klar ist, worum es geht: Bei seiner Amtsübernahme 1933 hatte Hitler Steuerschulden von umgerechnet 2,7 Millionen Franken, das daraus folgende Strafverfahren liess er nach der Machtergreifung einstellen. Insgesamt betrug seine Steuerschuld das Elffache seines Gehalts als Reichskanzler, das einem heutigen Wert von 205 000 Franken per annum entsprach. «Hohe zweistellige, wenn nicht gar dreistellige Millionenbeträge» kassierte der Führer als Tantiemen für sein Konterfei auf den Briefmarken der Reichspost. Umgerechnet 33 Millionen Franken brachte ihm sein Bestseller «Mein Kampf» ein.
Alles in allem, so glauben Historiker, habe Hitler über ein Vermögen von 1,1 Milliarden Reichsmark verfügt, heutiger Gegenwert 5,75 Milliarden Franken. In die Schweiz, das mag manchen Leser beruhigen, schaffte er davon vermutlich nichts, was ja auch nicht nötig war: Dass jemals ein misstrauischer Steuerbeamter in der Reichskanzlei anrief, ist eher unwahrscheinlich.
Merkwürdige Vorgänge
Ganz taufrisch ist die Geschichte freilich nicht, die Channel 5 und «Blick» uns auftischen: 2004 berichtete der «Stern» über einen pensionierten Notar, der in Hitlers Steuerakte auf merkwürdige Vorgänge gestossen sei. Grosse Beachtung fand dies damals nicht, vielleicht auch, weil die Hitlerkompetenz des Stern zweifelhaft schien, nachdem das Magazin 1983 auf die gefälschten angeblichen Tagebücher des Führers hereingefallen war.
Bleibt die Frage, warum ein Mann, der weder luxusaffin noch zeugungsfreudig war und mit dem Befehl zum Russlandfeldzug Hochrisikoverhalten an den Tag legte, überhaupt so viel Geld zusammenraffte. Wofür sparte der Führer? Und wie ist das Ganze in moralischer Hinsicht zu bewerten? Im Vergleich mit Hitlers sonstigen Vergehen (Weltkrieg, Holocaust) erscheinen Steuerdelikte geradezu lächerlich. Dennoch: Wer einmal das Wort Steuersünder aus dem Mund eines Deutschen gehört hat, weiss, dass das Thema für unsere Nachbarn eine geradezu metaphysische Dimension hat. So gesehen müsste nun selbst dem dümmsten deutschen Neonazi dämmern, dass irgendetwas nicht stimmte mit diesem Hitler.
Quellen: Eigene Aufzeichnungen, Stern und NZZ