Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

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Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von Triton » 21.09.2014, 21:45

Auf Neuschwanstein schaue ich nur runter:
Bild

Ist schon eine schöne Kulisse da, die Seenlandschaft, die Schlösser und die Berge im Hintergrund (das Foto ist vom Gipfel des Säuling gemacht worden). Aber ein Schloß hätte doch auch genügt, ein paar Meter weiter links steht das bescheidenere Schloß der Eltern. Würden die Touristen eben da reingehen.
Neben Linderhof (kann man von der Klammspitze runterschauen) gibts noch Ruine Falkenstein, das auch so ein schnörkeliger Kasten werden sollte. Durch das Thema hier neugierig geworden, fahre ich da vielleicht mal hin, wenn im Winter wenig Schnee liegt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Falke ... fronten%29

Für Steuergeldverschwender (ob die Steuerzahler damals seine Bauwut genauso witzig fanden?) und Biersortenkenner mag er eine große Persönlichkeit gewesen sein, mir fehlt da genauso der emotionale Zugang.

Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von Lia » 21.09.2014, 18:19

Peppone hat geschrieben:Fehlt der Zugang?
Ja. So objektiv man Geschichte betreiben und betrachten sollte: Ab und zu fehlt mir zu Epochen, Gestalten oder eben auch Bauwerken der emotionale Zugang, der letzte "Kick", die Faszination.
Trifft hier zu.

Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von Orianne » 21.09.2014, 18:11

Also mir gefallen die Schlösser, amortisiert sind sie lt. Leopold Prinz von Bayern schon lange. Was mir auffiel sind die technischen Neuerungen wie Zentralstaubsauger u.s.w., dabei hätte Ludwig II. sicher gerne in der Rokoko Zeit gelebt, oder vielleicht noch früher.

Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von Peppone » 21.09.2014, 18:02

Lia hat geschrieben:Dann lieber den klaren Otto als den wuschigen Ludwig.
Mit Ludwig und seinen Punkbauten habe ich es nicht so, mit der Verklärung mal gar nicht. Nett anzusehen, ja. Aber irgendwie kommen die Schlösser bei mir emotional so wenig an wie die Person Ludwig.
Fehlt der Zugang? ;)

Seine Schlösser passen bei uns in die Landschaft, weil relativ viele davon in der Gegend rumstehen, nicht nur die von Ludwig. Sein Vorfahr Max Emanuel z.B. hat nahe München in Nymphenburg ein altes Jagdschloss seines Großvasters Maximilian Kurfürst I. erst erweitern wollen, dann im Park ein völlig neues Schloss gebaut, das Versailles nachempfunden war. Heute ein Touristenmagnet, ähnlich wie die Ludwig-Schlösser, und viele Touristen glauben auch, in einem Ludwig-Schloss gewesen zu sein...

Ludwig eignet sich aufgrund seines tragischen Schicksals halt einfach gut zur Verklärung.
Ich kann damit auch wenig anfangen, vielleicht weil ich weiß, dass er seine Schlösser eigentlich nur für sich selber gebaut hat.
Auf Herrenschiemsee z.B. gab´s auch mal eine Siedlung ähnlich der auf Frauenchiemsee. Ludwig hat die Insel aufkaufen lassen und die Bewohner vertrieben, er wollte ein Refugium nur für sich selbst.
Neuschwanstein war eigentlich als Kulisse für eine Wagner-Oper geplant, alljährlich sollten dort nach Fertigstellung Wagner-Festspiele stattfinden...natürlich in erster Linie für Ludwig selber.

Immerhin hat er die Kosten aus der "Privatschatulle" getragen (was allerdings unter Ludwig ein weitgespannter Begriff war). ein Menschenfreund war er aber ganz zuletzt - auch wenn er weitaus weniger "wuschig" war als sein Bruder Otto (von dem aber weiter oben offenbar nicht die Rede war...)

Beppe

Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von Lia » 21.09.2014, 17:11

Gontscharow hat geschrieben:Outet die Lia sich jetzt doch noch als Preußin ?
lach
:mrgreen: Nie und nimmer!
Nur war/ist Bismarck und Preußen am Ende dann doch das kleinere Übel als österreichische Besatzer. Ich bezog mich ja auf die Anspielung Oriannes " und der König hiess eigentlich Otto I."
Dann lieber den klaren Otto als den wuschigen Ludwig.
Mit Ludwig und seinen Punkbauten habe ich es nicht so, mit der Verklärung mal gar nicht. Nett anzusehen, ja. Aber irgendwie kommen die Schlösser bei mir emotional so wenig an wie die Person Ludwig. Geht mir übrigens mit Versailles und dem franösischen 14. Ludwig ähnlich, so eine rechte Herzensbeziehung ist das nicht.
Zurück zu Ludwig und Bayern:
Gewagte These, aber ich finde, König und Märchenschlösser passen zu Bayern,zur Landschaft, zum Klima, zur Geschichte. Dort wirken sie richtig am Platz und drum gut. Den Märchen- Ludwig nach Norden oder Nordosten verschoben und Neuschwanstein auf Sylt oder in Berlin wieder wäre völlig unpassend. So unpassend wie Backsteingotik in der Münchner Innenstadt und Feldsteinkirchen in bayerischen Dörfern.
Dieter hat geschrieben:Ja die Hohenzollern kamen aus dem süddeutschen Bereich und mußten mit den norddeutschen Dickschädeln erstmal klar kommen
Äh, zwar absolut richtig, nur die frühen Besitztümer der ersten Hohenzollern in der Mark Brandenburg und das Herzogtum Preußen würde ich nicht als "norddeutsch" benennen. Stimmt zwar von Süden aus gesehen geografisch, aber Nordosten wäre besser, um Begriffsverwechslungen zu vermeiden. Die in der Mark und weiter östlich fanden es nicht lustig, ihr Raubrittertum aufgeben zu sollen- insofern auch dort Dickköpfe. Ostelbische, Brandenburgisch-preußische Dickköpfe eben. :mrgreen:
Als Bismarcks Preußen ins echte :) Norddeutschland kamen, vor allem, als sie nach 1864/66 blieben, da allerdings hatten sie einige Probleme mit den etwas anderen Vorstellungen der selbstbewussten Eingeborenen zwischen Nord- und Ostsee.

Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von dieter » 21.09.2014, 14:48

Gontscharow hat geschrieben:Outet die Lia sich jetzt doch noch als Preußin ?
lach
Lieber Gontscharrow,
vielleicht als Norddeutsche :?: Ich finde Die Schlösser auch schön, aber den Kult um Ludwig nicht in Ordnung, vorallem da Ludwig durch seine Mutter ein halber Preuße war. :wink: :mrgreen:

Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von Gontscharow » 21.09.2014, 13:36

Outet die Lia sich jetzt doch noch als Preußin ?
lach

Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von dieter » 20.09.2014, 14:33

Liebe Orianne,
neben der Burg der Hohenzollern in BW, war ein Hohenzoller auchmal Burggraf von Nürnberg. Ja die Hohenzollern kamen aus dem süddeutschen Bereich und mußten mit den norddeutschen Dickschädeln erstmal klar kommen. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)

Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von Orianne » 20.09.2014, 13:10

Ich fahre gerne auf das nahegelegene Schloss Habsburg und denke mir, dass so ein kleines Gemäuer eine so mächtige Familie hervorbringen konnte.

https://www.ag.ch/de/bks/kultur/museen_ ... bsburg.jsp

Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von Lia » 20.09.2014, 13:06

Da fahre ich doch lieber ins nahe Lauenburgische zu Otto nach Friedrichsruh in den Sachsenwald und gedenke seiner als des Befreiers Holsteins von der österreichischen Fremdherrschaft zugunsten Preußens als dem kleineren Übel :angel: oder bewundere die Schmetterlinge im Tropenhaus, während ich Wasser aus der Bismarck-Quelle trinke. :mrgreen:
Wesentlich bescheidener als die Prunkschlösser des Bayern, den erst spätere Generationen zum "Märchenkönig" stilisierten und vermarkteten, wie der Finanzier Ludwig'scher Träume auch vermarktet wird.
Ich konnte so recht nie etwas mit "Märchenkönig" und seinen Märchenschlössern anfangen, fand aber die von Dieter eingebrachte Sendung zum Thema gut.

Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von Orianne » 15.06.2014, 13:43

Harald hat geschrieben:....und der König heißt Ludwig und der Kaiser heißt Franz.....

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....und der König hiess eigentlich Otto I. :wink: Ich weiss, was Ihr beide meint :wink:

Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von Harald » 13.06.2014, 14:03

....und der König heißt Ludwig und der Kaiser heißt Franz.....

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Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von dieter » 13.06.2014, 13:30

Liebe Orianne,
dann sind wir aber alle sehr beruhigt. :wink: :mrgreen:

Re: Der Märchenkönig - Ludwig II. und die Bayern

von Orianne » 13.06.2014, 09:07

Soviel ich weiss, waren die Schulden schon vor 1923 beglichen, die Aussage stammt von Leopold Prinz von Bayern.

Re: Exotische Randfigur

von dieter » 29.03.2013, 10:20

Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Im "Deutschen Krieg" von 1866 setzte sich Preußen nicht nur gegen Österreich, sondern auch gegen die mit Habsburg verbündeten "dritten" deutschen Staaten durch. Bayern verlor nach dem Friedensvertrag mit Preußen die Kontrolle über die eigene Armee. Ein Souveränitätsverlust, der sich mit dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 fortgesetzt hat.
Nur, dass Bayern nach 1866 enorme Zahlungen an Preußen zu leisten hat - die Staatseinnahmen eines kompletten Jahres - und dass sich Ludwig seine Zustimmung zur Reichsgründung teuer abkaufen ließ - dieses Geld allerdings floß in Ludwigs Privatschatulle, damit konnte er dann wieder weiterbauen.

Beppe
Lieber Bepppe,
Geld regiert die Welt. :wink:

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