Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

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Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von Ruaidhri » 01.06.2015, 18:27

Den Arianismus hatte ich seit Chlodwig überhaupt nicht mehr auf der Rechnung, mal abgesehen von den Langobarden, Goten, Vandalen.
Muss aber doch noch bei anderen Germanenstämmen verbreiteter und zeitlich länger präsent gewesen sein, mindestens, bis die fränkisch- katholische Macht überall etabliert war.
Die Sachsen waren Heiden, keine ketzerischen Christen, was nicht ausschließt, dass man mal mit der arianischen Glauensrichtung in Kontakt gekommen sein könnte, ohne bekehrt zu werden.
Interessant u.a.
https://books.google.de/books?id=FutDaj ... en&f=false

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von Dietrich » 01.06.2015, 16:25

Ruaidhri hat geschrieben:
Zur Situation innergermanischer Stämme habe ich mich etwas schlau gemacht.
:mrgreen: und hast die gleichen Quellen gefunden, die ich nicht abgespeichert hatte.
Die Quellen zeigen aber, dass eine arianische Zuschreibung zumindest ungewiss ist. Und die Sachsen weiter nördlich waren mit Sicherheit nicht arianisch, sondern beim Ausbruch der Sachsenkriege mit Karl dem Großen im 8. Jh. noch durch und durch heidnisch!

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von Ruaidhri » 01.06.2015, 14:21

Zur Situation innergermanischer Stämme habe ich mich etwas schlau gemacht.
:mrgreen: und hast die gleichen Quellen gefunden, die ich nicht abgespeichert hatte.

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von Dietrich » 01.06.2015, 13:09

Ruaidhri hat geschrieben:
Oder war es anders?
Laut Auskunft diverser Quellen war es schon etwas anders, oft mit einem Zwischen- oder Übergangsstadiumstadium des Arianismus.
Soweit mir bekannt, nahmen vor allem die germanischen Völker der Völkerwanderung das Christentum in arianischer Form an. So z.B. Ost- und Westgoten, Langobarden, Vandalen, Sueben, Burgunder u.a.

Zur Situation innergermanischer Stämme habe ich mich etwas schlau gemacht. Es scheint wirklich so zu sein, dass z.B. Teile der Thüringer - meist die Elite - arianisch beeinflusst waren. Zurückzuführen ist das auf politische Verbindungen des thüringischen Herrscherhauses zu Ostgoten (Theoderich) und Langobarden. Zum Thüringerkönig Herminafried schreibt z.B. die alte tante Wiki:

"Ob Herminafried getauft war, lässt sich nicht bestimmen. Seine Frau war auf jeden Fall Arianerin. Ausgrabungsergebnisse legen jedoch nahe, dass zumindest Teile des thüringischen Adels das Christentum (katholisch oder arianisch) annahmen."

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von Ruaidhri » 30.05.2015, 16:19

Oder war es anders?
Laut Auskunft diverser Quellen war es schon etwas anders, oft mit einem Zwischen- oder Übergangsstadiumstadium des Arianismus.
Leider habe ich keine Links dazu gespeichert, und zum Abtippen und ordnungsgemäßes Zitieren meiner Papierquellen habe ich derzeit keine große Lust.

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von Dietrich » 30.05.2015, 15:56

Ruaidhri hat geschrieben: Dass es Arianer in Hessen und Thüringen im frühen Mittelalter gab, bzw. große Teile Germaniens zunächst vom Christentum arianischer Prägung geprägt war, wird schon aus dem von Paul verlinkten Text ersichtlich, ebenso wie aus Wiki- Einträgen zur Germanen-Mission und Arianismus.
Ich bin in dieser Materie nicht sonderlich bewandert, aber eine Frage stellt sich mir. Wenn Hessen und Thüringer Heiden waren und von irischen Mönchen und anderen katholischen Missionaren erstmals zum Christentum bekehrt wurden, so bleibt für den Arianismus kein Raum. Innergermanische Stämme wechselten somit direkt vom Heidentum zum katholischen Christentum.

Oder war es anders?

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von Ruaidhri » 14.05.2015, 11:35

Lieber Paul,
vielen Dank für diese Auskunft, welche Teile Hessens gehörten zum Thüringer Reich :?:
Dazu gibt u.a. schnell ein Wiki-Link Auskunft, dazu gibt es beim goggle auch Karten, wie sich mittelalterliche Zugehörigkeiten entwickelten.
Hessen und Thüringer werden in den Quellen sehr oft gemeinsam erwähnt, was auch verständlich ist, da ( die) Hessen entweder zu Franken oder zu Thüringen gerechnet wurden.
Hier, bequemerweise nach wiki, ein Hinweis auf die Handhabung in den Primärquellen und ( gedachte) Grenzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Hessens
"Offenbar bewahrte das "althessische" Gebiet lange eine gewisse Eigenständigkeit innerhalb des Fränkischen Reiches. Die Grenze zu den Herkunftsgebieten der Franken lag vermutlich an der Diemel und im Bereich des Rothaargebirges. Die Grenze zu Thüringen hin scheint zwischen Werra und Fulda gelegen zu haben. Einen Einblick in die regionalen Völkergruppen im Frühmittelalter erlaubt ein Schreiben des Papstes an Bonifatius im Jahr 738. Dabei werden die Hessi an Eder, Schwalm und unterer Fulda, die Nistresi zwischen Diemel und Eder, die Wedrecii zwischen Eder und Lahn, die Lognai an der oberen Lahn, die Suduodi an der oberen Fulda und die Graffelti im Grabfeld genannt.[6]"

Zum Arianismus in Thüringen und Verbindungen in die benachbarbarten Regionen gibt es Untersuchungen, aus denen sich punktgenau auch nicht ableiten lässt, wqelche Postleitzahl die Arianer in Hessen hatten, aber wenigstens einiges erhellt.
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 2503,d.bGQ

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von dieter » 14.05.2015, 10:11

Lieber Paul,
vielen Dank für diese Auskunft, welche Teile Hessens gehörten zum Thüringer Reich :?:

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von Paul » 12.05.2015, 16:04

dieter hat geschrieben:Ich kann mir eine Germanen-Mission für den Aianismus im Frankenreich, wozu auch Hessen gehörte nicht vorstellen, Da die Frankenkönige zum Katholizismus übergetreten waren. :wink:
Die arianische Mission erfolgte vor der katholischen Mission. Hessen wurde erst langsam in das Frankenreich eingebunden. Große Teile Hessens gehörten noch zum Thüringer Reich,

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von dieter » 12.05.2015, 14:44

Ich kann mir eine Germanen-Mission für den Aianismus im Frankenreich, wozu auch Hessen gehörte nicht vorstellen, Da die Frankenkönige zum Katholizismus übergetreten waren. :wink:

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von Ruaidhri » 10.05.2015, 18:17

Eine klare Verortung arianischer Christen in Hessen dürfte etwas schwierig werden.
Ist aber die logische Konsequenz aus dem Verlauf der einzelnen Missionierungsphasen, die Paul angesprochen hatte.
Dass es Arianer in Hessen und Thüringen im frühen Mittelalter gab, bzw. große Teile Germaniens zunächst vom Christentum arianischer Prägung geprägt war, wird schon aus dem von Paul verlinkten Text ersichtlich, ebenso wie aus Wiki- Einträgen zur Germanen-Mission und Arianismus.

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von dieter » 10.05.2015, 10:24

Paul hat geschrieben:Im frühen Mittelalter missionierten arianische Missionare, die hauptsächlich von gotischen Königshäusern entsand wurden.

https://books.google.de/books?id=kdHPzi ... re&f=false

Die katholischen Missionare trafen z.B. im heutigen Hessen also oft auf arianische Christen.
Lieber Paul,
das habe ich nicht gewußt. Wo saßen die arianischen Christen in Hessen :?: Hast Du darüber Unterlagen :?:

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von Ruaidhri » 09.05.2015, 15:08

Ophelia ging es ja ums alltägliche Leben der Missionare auf Wanderschaft. Wie gut oder schlecht sie lebten, hing von finanziellen Austattung, vom Weg und der jeweiligen Begleitung ab. Ob man immer Unterkunft fand, in Pfarreien oder Klöstern, Bauernhäusern oder Adelssitzen, ist fraglich.

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von Paul » 09.05.2015, 05:43

Im frühen Mittelalter missionierten arianische Missionare, die hauptsächlich von gotischen Königshäusern entsand wurden.

https://books.google.de/books?id=kdHPzi ... re&f=false

Die katholischen Missionare trafen z.B. im heutigen Hessen also oft auf arianische Christen.

Re: Bonifatius und andere Missionare seiner Zeit

von Ruaidhri » 09.05.2015, 00:45

Ich hätte halt gerne etwas gewusst über das tägliche "Alltagsleben" auf solch einer Missionsreise.
Ora et labora - auch Kirchendiener mussten sich den Notwendigkeiten einer Reise anpassen.
Unbequem war es sicherlich, und die Missionare genossen nicht per se Sonderkonditionen, was Verpflegung und Bequemlichkeit anging. Wie der Alltag ausgesehen hat: Reiten, vielleicht auf einem Ochsenkarren mitfahren, zu Fuß gehen- je nach Begleitung, Ritter oder Kaufleute.
Rasten, auch mal jagen, wenn der Proviant knapp wurde. Viele unter ihnen dürften medizinisches Wissen gehabt haben, auch ganz nützlich.
Seekrank werden, wie andere auch, wenn es übers Meer ging. Allzeit den Unbilden der Witterung ausgesetzt, nicht immer des Nachts ein festes Dach über dem Kopf.
Die Zeiten waren zumeist nicht so, dass die Diener Gottes nicht auch hätten praktisch anfassen können und müssen, reisten sie nicht gerade unter dem Schutz eines Königs oder anderer hochgestellter Persönlichkeiten.

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