NSU-Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor

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Re: NSU-Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor

von Triton » 25.05.2017, 15:41

Scheinbar gibt es immer noch Unterstützer dieser durchgeknallten Terroristin:
"Das Gutachten entpuppte sich als reiner Entlastungsversuch auf extrem dünner Datenbasis. Der freundliche Herr Bauer glaubte Zschäpe jedes Wort. "

http://blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/20 ... -zschaepe/

Lustig, die Zschäpes haben selbst Migrationshintergrund und Alkohol spielte natürlich auch eine große Rolle.  

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von dieter » 02.03.2014, 14:37

Lieber Barbarossa,
aufgrund unserer Vergangenheit muß und soll jede Tat auf rechtsradikalen Hintergrund überprüft werden. Der NSU-Ausschuß des Bundestages hat gezeigt, dass diese nicht immer getan wurde. :wink:

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von Barbarossa » 01.03.2014, 16:05

Das ist wahrscheinlich auch gar nicht so leicht zu entscheiden, was eine politisch motivierte Straftat ist und was nicht. Ist jede Tat eines Rechtsradikalen politisch motiviert? Wohl nicht zwingend. Schon im aufgeführten Fall von Peter S. kann man sich wohl streiten. Hat er sich vielleicht nur darüber aufgeregt, dass die Musik zu laut war, ohne den Inhalt zu verstehen und wurde deswegen erstochen? Wer weiß...

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Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von ehemaliger Autor K. » 01.03.2014, 13:01

Rechtsradikalismus wird durch falsche Statistiken verharmlost

Wie viele Straftaten eigentlich von rechts begangen wurden, da gibt es in der Zählung erhebliche Unterschiede. Schon bei den Todesopfern ist man sich nicht einig. Die Polizei spricht von 63 Toten seit der Wiedervereinigung, Opferverbände hingegen von 184 Getöteten.

Das Problem hierbei ist: Bis 2001 galten nur solche Straftaten als politisch motiviert, die sich explizit gegen den Staat richteten, Angriffe auf Asylantenheime zählten nicht dazu. Und auch heute gilt: Ob ein Verbrechen politisch motiviert ist oder nicht, das entscheiden die Polizeibeamten vor Ort, die den Vorgang zu Protokoll nehmen. Oft ist dies aber zunächst nicht so leicht erkennbar. Attacken auf Ausländer, Schwule, Obdachlose, politisch, ja oder nein? Und wann ist dies rechtsradikal? Wenn der Angreifer dabei Parolen schreit? Wo ist der Unterschied zwischen einer üblichen Prügelei im Wirtshaus und einem rechtsradikalen Angriff? Die Beamten notieren so einen Vorgang im Zweifelsfalle immer als normale Straftat ohne politischen Hintergrund. Auch bei den Opfern der NSU war ja zunächst nicht erkennbar, dass sie von Rechtsradikalen ermordet worden waren.

Selbst in den Gerichtsverhandlungen wird meistens nur der Tathergang rekonstruiert, ohne dass etwaige politische Motive später berücksichtigt werden. Zahlreiche rechtsradikale Straftaten gelten in der Statistik als normale Verbrechen ohne politischen Hintergrund. Die Gruppe „Mut gegen rechte Gewalt“ hat eine Reihe solcher Fälle aufgelistet:

„Andreas P. fehlt in der Statistik. Der Obdachlose wurde in der Nacht vom 5. auf den 6. Mai 2006 im bayerischen Plattling zusammengeschlagen, mit Spiritus übergossen und angezündet. Der Täter: Ein Neonazi, der wegen Totschlags ins Gefängnis wanderte. In die Liste der Todesopfer rechter Gewalt wurde Andreas P. aber nicht aufgenommen. Oder Peter S.: Der 40-Jährige wurde am 26. April 2008 in Memmingen von einem Rechtsradikalen erstochen. Peter S. hatte sich zuvor über die rechte Musik des Mannes beschwert. Auch sein Tod gilt nicht als rechtsmotivierte Tat.“

http://www.heute.de/Offenbar-mehr-Opfer ... 55678.html
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... xtremismus

Die Polizei arbeitet nun eine Reihe solcher Fälle auf, um die Statistik zu korrigieren. Wissenschaftler in Dresden untersuchten über 100 Strafprozesse. In der Hälfte von ihnen gaben die Täter politische Motive an, ohne dass dies später in den Statistiken berücksichtigt wurde. Auch dies sind äußerlich ganz normale Straffälle.

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von dieter » 28.08.2013, 14:41

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:

So hyperventiliert man bei jedem rechten Rülpser, während z.B. Gewalt von links, von Migranten islamischer Herkunft oder die Verherrlichung von linken Diktaturen das mediale und politische Establishment kaum zu stören scheint. Das ist lächerliche Heuchelei, nichts weiter.
Lieber Titus,
wo siehst Du augenblicklich eine Gewalt von links :?: Ja es gibt islamische Gewalt überall auf der Welt nicht nur im Nahen Osten sondern auch in Europa und den USA. Wo werden noch linke Diktaturen verherrlicht :?: Über den Nordkoreanischen Diktator wird sich doch nur lustig gemacht, die Castro-Brüder sind durch die Amis erst groß geworden und China macht nun ihren eigenen Politikern wegen der Korruption den Prozess. :wink:

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von Renegat » 28.08.2013, 12:41

Heute morgen habe ich in einer Rede in Bezug auf den Abschlußbericht, den Begriff "institutioneller Rassismus" aufgeschnappt. Es ging um die Annahmen bei Polizei und Verfassungsschutz, dass Menschen aus anderen Kulturkreisen nicht "unsere" Werte hätten und deshalb der Verdacht von u.a. Bandenkriminalität gegen die NSU-Opfer bestand.
Weiter wurde der Begriff "Neorassismus" verwendet. Wiki ist dazu ganz interessant aber sehr theoretisch http://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus_ohne_Rassen

Was versteht ihr darunter?

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von ehemaliger Autor K. » 28.08.2013, 11:29

Die „arme“ Frau Zschäpe

Frau Zschäpe beschwerte sich kürzlich über ihre Haftbedingungen. Ich habe mir ihre Klagen einmal angesehen, kann aber nicht erkennen, dass sie extrem abweichen würden von denen, die sonst allgemein üblich sind.

Ich weiß dies insofern aus der Zeit, als ich 1970 wegen Kriegsdienstverweigerung 5 Monate inhaftiert wurde. Ihre Einzelzelle ist auch nur 8 qm groß, das ist aber üblich und es brennt 24 Stunden am Tag das Licht. Das war bei mir auch, es wurde nachts lediglich abgedunkelt, was man aber nicht selber machen kann. Arbeit hat sie keine, das war bei mir auch. Wenn man 23 Stunden am Tag dort drin sitzt, hat man spätestens nach einer Woche ständig Kopfschmerzen, massive Schlafstörungen, Konzentrationsschwächen, depressive Schübe. Psychologisch belastend war damals die Fortnahme aller persönlichen Gegenstände, die hässliche Anstaltskleidung, die täglichen Leibesvisitationen nach dem Hofgang, die häufigen Handfesselungen nach dem Verlassen der Zelle, die völlige Isolation von den übrigen Häftlingen.
Aber das bewegt sich alles im normalen Rahmen und in der Untersuchungshaft bleibt ihr die Anstaltskleidung erspart. Außerdem hat sie anscheinend sogar Fernsehen.

Sie hat aber das Problem, das sie von den anderen Häftlingen beim Hofgang, bespuckt, beschimpft und bedroht wird und das setzt ihr wohl ziemlich zu. Aber wen wundert das? Wenn sie später in den normalen Vollzug kommt, wird sie wohl viele Jahre in einer Einzelzelle leben müssen, denn sonst machen ihr die anderen Häftlinge das Leben zur Hölle. Aber in diese Situation hat sie sich selber hineingebracht. Viel Mitleid kann ich nicht empfinden.

Der Gefangene Breivic hingegen ist offensichtlich ein Luxushäftling. Er hat einen ganzen Trakt für sich allein mit 3 Räumen, eine Zelle, ein Bad und einen Fitnessraum. Außerdem einen exklusiven Sonderhof, nur für ihn allein. Alles vom feinsten. Ob das allerdings so bleiben wird, ist die Frage. Man kann ihn wohl nicht mit anderen Häftlingen zusammen bringen, die würden ihn wahrscheinlich in Stücke reißen. Ist aber nicht gesagt, das hängt von seiner Persönlichkeitsstruktur ab.

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von Barbarossa » 28.08.2013, 00:31

:arrow: Einige Beiträge habe ich abgetrennt und sie an ein passendes Thema angefügt: 2013: "Alternative für Deutschland" (AfD) wird gegründet
bzw. ein neues Thema gestartet: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus
zwecks besserer thematischer Zuordnung.

Ich hoffe, das ist im Interesse aller.

[Mod.]

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von Vergobret » 25.08.2013, 23:13

Rechtskonservativen nun ausgerechnet Moral zu unterstellen, halte ich für daneben.

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von Titus Feuerfuchs » 25.08.2013, 21:12

Karlheinz hat geschrieben:.
[...]Es gibt viele rechtskonservative Denker in Deutschland und Österreich, denen ist aber die NSU viel zu primitiv, obwohl möglicherweise in punkto Fremdenfeindlichkeit eine gewisse Seelenverwandtschaft nicht auszuschließen ist.
Man mag es nicht glauben, aber es soll ja auch unter Rechtskonservativen Menschen mit moralischem Empfinden geben. :roll:

Zuwanderungskritischen Menschen auch nur ansatzweise eine Sympathie für die NSU-Mörder anzudichten, halte ich für reichlich infam.
Bei Breivik war's genau derselbe Mist.... :|

Weiters wahr, obwohl wieder schwer zu glauben:
Es gibt Menschen, die gegen Massenzuwanderung und für die Erhaltung der eigenen kulturellen Identität sind, und trotzdem Gewalt gegenüber Migranten und ganz besonders Mord konsequent und strikt ablehnen. Ist eine Selbstverstädndlichkeit abseits jeder politischen Coleur.

Die Meisten haben ein Problem damit, ihre Werte konsequent durchzuziehen.

So hyperventiliert man bei jedem rechten Rülpser, während z.B. Gewalt von links, von Migranten islamischer Herkunft oder die Verherrlichung von linken Diktaturen das mediale und politische Establishment kaum zu stören scheint. Das ist lächerliche Heuchelei, nichts weiter.

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von Renegat » 25.08.2013, 14:21

Barbarossa hat geschrieben:Ich glaube aber, wenn es tatsächlich soetwas wie Sympatien für die RAF gegeben haben sollte, dann beschränkte sie sich sicher auf einige Intelektuelle, nicht aber auf die breite Bevölkerung, würde ich denken.
Karlheinz hat geschrieben:Es gibt keine wirklichen Untersuchungen darüber, wie groß denn die Sympathie für die RAF in der Bevölkerung gewesen ist. In einer Fernsehsendung wurde behauptet, das in der Anfangszeit, 1970 bis 1972 vielleicht 10% der Deutschen die RAF durchaus nicht unsympathisch fanden, was immer das in der Praxis auch bedeuten mochte. In den nachfolgenden Jahren ging die Unterstützung aber stark zurück. Sympathien gab es vor allem in den intellektuellen Kreisen für diese Leute. Es gibt aber keine aussagekräftigen Analysen, nur Schätzungen.
Die Betrachtung nach Zeitabschnitten finde ich bei der RAF auch wichtig, genau wie den Punkt, dass die Botschaft in breiten Bevölkerungskreisen bekannt war, auch wenn sie die Sichtweise der RAF wegen der Radikalität nicht teilten.
Anfangs war die Gewaltanwendung ja nicht so ausgeprägt.
Karlheinz hat geschrieben:Für die NSU gibt es vielleicht bei einigen NPD-Mitgliedern Sympathien, doch werden die sich kaum öffentlich dazu äußern. Es gibt viele rechtskonservative Denker in Deutschland und Österreich, denen ist aber die NSU viel zu primitiv, obwohl möglicherweise in punkto Fremdenfeindlichkeit eine gewisse Seelenverwandtschaft nicht auszuschließen ist.
Wenn man die NSU vergleichen möchte, dann vielleicht eher mit dem Kukluxklan, wobei dessen Ziele zumindest bekannt waren. Den Rückhalt in der Bevölkerung finde ich bei beiden schwer zu beurteilen, weil der Zeitunterschied so groß ist. Der kulturelle Umgang mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit hat sich seither ziemlich geändert, so dass schwer zu untersuchen ist, was da evtl. noch dumpf unter der Oberfläche brodelt.

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von ehemaliger Autor K. » 25.08.2013, 13:18

Barbarossa hat geschrieben:Ich glaube aber, wenn es tatsächlich soetwas wie Sympatien für die RAF gegeben haben sollte, dann beschränkte sie sich sicher auf einige Intelektuelle, nicht aber auf die breite Bevölkerung, würde ich denken.
Es gibt keine wirklichen Untersuchungen darüber, wie groß denn die Sympathie für die RAF in der Bevölkerung gewesen ist. In einer Fernsehsendung wurde behauptet, das in der Anfangszeit, 1970 bis 1972 vielleicht 10% der Deutschen die RAF durchaus nicht unsympathisch fanden, was immer das in der Praxis auch bedeuten mochte. In den nachfolgenden Jahren ging die Unterstützung aber stark zurück. Sympathien gab es vor allem in den intellektuellen Kreisen für diese Leute. Es gibt aber keine aussagekräftigen Analysen, nur Schätzungen.

Für die NSU gibt es vielleicht bei einigen NPD-Mitgliedern Sympathien, doch werden die sich kaum öffentlich dazu äußern. Es gibt viele rechtskonservative Denker in Deutschland und Österreich, denen ist aber die NSU viel zu primitiv, obwohl möglicherweise in punkto Fremdenfeindlichkeit eine gewisse Seelenverwandtschaft nicht auszuschließen ist.

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von dieter » 25.08.2013, 09:47

Barbarossa hat geschrieben:Ich glaube aber, wenn es tatsächlich soetwas wie Sympatien für die RAF gegeben haben sollte, dann beschränkte sie sich sicher auf einige Intelektuelle, nicht aber auf die breite Bevölkerung, würde ich denken.
Lieber Barbarossa,
die breite Bevölkerung war nur sauer, dass bei diesen Anschlägen nicht nur die Großkopfeten getroffen wurden, sondern auch Polizisten, die sie beschützen mußten. :roll:

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von Barbarossa » 24.08.2013, 20:26

Ich glaube aber, wenn es tatsächlich soetwas wie Sympatien für die RAF gegeben haben sollte, dann beschränkte sie sich sicher auf einige Intelektuelle, nicht aber auf die breite Bevölkerung, würde ich denken.

Re: Untersuchungsausschuß legt Abschlußbericht vor.

von Titus Feuerfuchs » 24.08.2013, 17:54

Karlheinz hat geschrieben:Um noch einmal auf das Thema zurück zu kommen: Als Adolf Hitler damals vor Gericht stand, hat er es verstanden, sehr geschickt den Prozess in ein Tribunal zu verwandeln. Zum Schluss sah es so aus, als wäre die Republik auf der Anklagebank und nicht er selbst. Ihm hat dieses Verfahren zu einer großen Popularität verholfen.[...]
Hitler war ein brillanter Demagoge, das haben nur ganz wenige drauf.

Karlheinz hat geschrieben: Immerhin, eines wird deutlich: anders als die RAF, hat die NSU offensichtlich in der Bevölkerung nicht den geringsten Rückhalt.
Und sie verfügt über keinerlei brillante Köpfe und auch Intellektuelle von Format stehen nicht zur Verfügung.
Du hast es eh schon geschrieben; das Vorgehen der NSU zeigt eindeutig, dass es ihr keineswegs um irgendwelche politischen Botschaften ging - sonst hätten sie sich zu den Morden mittels Bekennerschreiben bekannt- , sondern um das Ausleben ihres pathologischen Hasses auf Migranten.

Insofern ist das mit der RAF nicht vergleichbar, wobei man keinesfalls den Fehler machen sollte, dadurch die Morde der RAF irgendwie zu legitimieren. Mord bleibt Mord.


Karlheinz hat geschrieben: Für die RAF machten sich ja zeitweilig auch Leute wie Sartre oder Böll stark. Sie sympathisierten zwar nicht mit ihnen, aber sie versuchten, ein gewisses Verständnis für sie zu erwecken. [...]
Was einiges über diese Herrschaften aussagt. :|

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