Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

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Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von Barbarossa » 12.11.2023, 12:46

Putin braucht Kanonenfutter.

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von Skeptik » 12.11.2023, 10:46

Da Putin mehr und mehr eine junge Generation an der Front verheizt muß er nun die Geburtenrate erhöhen. Putin vertraut weiterhin auf „Spezielle Maßnahmen“. Auch um den Nachschub - mit Hilfe von Staatsduma und Kirche - zu gewährleisten. Gestern auf NTV:

+++ 07:01 Keine Abtreibungen mehr in Privatkliniken auf der besetzten Krim +++
Wie Associated Press (AP) am 9. November berichtet, erklären von Russland installierte Behörden auf der besetzten Krim, dass private Kliniken auf der gesamten Halbinsel keine Abtreibungen mehr durchführen. Demnach behaupten die Beamten, die Kliniken hätten "freiwillig" aufgehört, das Verfahren anzubieten.

https://www.n-tv.de/politik/18-54-Russl ... 43824.html

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von andreassolar » 11.11.2023, 23:11

Sowohl für die sowjetische Zeit mit der vielfach brutalen Kriegsführung in Afghanistan (stets als Sondereinsatz bezeichnet) sowie für die russländischen 1. & 2. Tschetschenienkriege, in bekannter Tradition als terroristische Kriegsführung einschätzbar, kann von einer beachtlichen gesellschaftliche Rückwirkung ausgegangen werden.

Ein kritische, tiefere und breitere sowie längere soziale, gesellschaftliche und staatliche Aufarbeitung fand zu keinem der Kriegseinsätze statt, soweit mir bekannt.

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von Skeptik » 10.11.2023, 16:57

Barbarossa hat geschrieben: 10.11.2023, 13:24 Ramsan Kadyrow soll angeblich 3 Söhne - darunter auch Adam - an die Front in der Ukraine geschickt haben. Beobachter bezweifeln aber, dass sie direkt an den Kampfhandlungen teilnehmen.
Und auch das russische Volk wehrt sich nicht dagegen, daß mit Putins Wissen Verbrecher und verurteilte Mörder zur „Resozialisation" an die ukrainische Front geschickt werden. Aus dem Kremlumfeld hieß es, es gelte zu verhindern, daß die Russen die Kämpfer als potentielle Verbrecher wahrnähmen und ihre Rückkehr fürchteten. Man solle zeigen, daß von der Front "wirklich höfliche, feinfühlige und fürsorgliche Leute zurückkommen“.

Putin selbst hat im Juni bestätigt, solche Gnadenerlasse zu unterzeichnen. Allen, die kämpften, gebühre „Ehre und Lobpreis“.

Wie man das erwarten konnte, geschahen nun schon neue Verbrechen und Morde von ehemaligen Rückkehrern. Die nahm Putin in Schutz mit dem Hinweis: „Das ist das Leben, es ist kompliziert und vielseitig. Da kann man nichts machen, es diktiert uns seine harten Gesetze“.

Die Frauenrechtlerin Popowa warnt seit Langem vor den Folgen des Ukrainekriegs auch für die russische Gesellschaft. „Leute kommen zurück mit der Erfahrung, daß das System auf ihrer Seite steht, trotz Vergewaltigung, Mord, Kriegsverbrechen. Diese Leute werden noch mehr Gewalt in ihren eigenen Familien anwenden“.

Quelle: F.A.Z. vom 10.11.2023 „Schuld und keine Sühne“.

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von Barbarossa » 10.11.2023, 13:24

Ramsan Kadyrow befördert 15-jährigen Sohn

Der Machthaber in der russischen Teilrepublik Tschtschenien, Ramsan Kadyrow, hat seinen erst 15-jährigen Sohn Adam Kadyrow zum Chef des Sicherheitsdienstes befördert. Dieser ist bereits durch besondere Brutalität aufgefallen, wie etwa in einem Gefängnis, wo er einen wehrlosen Mann verprügelt und zu Boden getreten hatte. Der Kommandant von Kadyrows Spezialarmee Achmat, Samit Tschalejew, nannte Adam Kadyrow auf Instagram ,,ein leuchtendes Beispiel'' für seine Generation und veröffentlichte noch ein Foto von sich und Adam Kadyrow. Auch andere Beamte lobten die ,,Führungsqualitäten'' des erst 15-jährigen. Schon vorher hatte dieser mehrere Orden verliehen bekommen und trägt den Titel ,,Held Tschtscheniens''
Ramsan Kadyrow soll angeblich 3 Söhne - darunter auch Adam - an die Front in der Ukraine geschickt haben. Beobachter bezweifeln aber, dass sie direkt an den Kampfhandlungen teilnehmen.

Quelle: Oranienburger Generalanzeiger - Printausgabe v. Montag, dem 6. November 2023

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von andreassolar » 16.09.2023, 00:35

Ob das die singuläre Ausnahme gewesen war oder nachfolgend allmählich eine stete Verschlechterung für die einfachen Soldaten in der zaristischen Armee eingetreten war, wäre eine Recherche wert.

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von andreassolar » 15.09.2023, 22:28

Balduin hat geschrieben: 12.09.2023, 05:52 Die Brutalität der Armee (sich gegenüber den eigenen Soldaten) hat doch eine lange Tradition bis zurück in die zaristische Armee. Die Zustände in ebenjener haben dann ja auch mit zur Revolution geführt. Wirklich geändert hat sich aber für den gemeinen Soldaten anscheinend nichts.
Die zaristische Armee der Anti-Napoleon-Front 1814/1815 hatte damals überraschenderweise eher zivile Manieren gehabt, zumindest außerhalb der großen Kriegsgefechte, meine ich mich zu erinnern.

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von Skeptik » 13.09.2023, 21:32

Den ganzen Wahnsinn dieses Krieges in der Ukraine zeigt dieser Film:
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/po ... 94106.html
Die Menschen leben nur noch in den Trümmern ihrer Stadt. Die immerwährenden Einschläge scheinen sie nicht mehr zu berühren. Die beiden älteren Frauen am Beginn des Films fahren ohne weitere Regung in ihrem Gespräch fort, während die Reporterin erschrocken zusammenzuckt.
Auch der Mann ab Minute 1.10 amüsiert sich köstlich über die Reaktion der Reporter. - Unfassbar!

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von Balduin » 12.09.2023, 05:52

Die Brutalität der Armee (sich gegenüber den eigenen Soldaten) hat doch eine lange Tradition bis zurück in die zaristische Armee. Die Zustände in ebenjener haben dann ja auch mit zur Revolution geführt. Wirklich geändert hat sich aber für den gemeinen Soldaten anscheinend nichts.

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von andreassolar » 11.09.2023, 22:30

Es gab ja bereits in den frühen 1980er gelegentliche, viel zu seltene Dis. über die in der sowjetischen Armee offenbar herrschende strukturelle und direkte Gewalt, damals in Folge der doch teils irritierenden brutalen Einsätze der sowjetischen Armee in Afghanistan.

Die verschiedenen Gegnergruppen agierten ebenfalls mit allen Mitteln gegen sowjetische Einheiten, doch die sowjetische Armee überragte in der Summe ihre Gegner an Brutalität und grenzenlose Gewalt - jene als Kinderspielzeuge getarnten Explosionskörper gehören in dieses Repertoire - anscheinend um ein Vielfaches.

Putin selber mit seiner Fixierung auf gleichförmiges Denken in seinem Sinne, auf seinen Glauben, er könne j e d e n in seinem Sinne im persönlichen Gespräch überzeugen, wenn dieser nur ehrlich und offen wäre...das verrät doch deutlich den gelernten sowjetischen Geheimdienstler.

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von Skeptik » 11.09.2023, 17:30

Danke für diesen Youtube-Film: 'Der Aufstieg von Wladmir Putin‘. Es ist ein Psychogramm dieses Mannes. Gegen Ende sagt er: "Alle, die in der Regierung und der Verwaltung arbeiten werden müssen gleich denken. Meiner Auffassung nach gibt es nur ein Mittel: ehrlich zu sein!“ Er insistiert weil seine Ehrlichkeit eine gelernte Ehrlichkeit ist und sein Verstand Bestätigung verlangt.

Und die Schule dieser Nation ist die Armee und ihre institutionalisierte Gewalt.
Boris Schumatzsky schrieb in der F.A.Z. vom 10.9.2023: „Wer in Russland aufwächst, kennt Dutzende Namen für Gewalt. Die in den Kasernen heißt „Dedowschtschina“. Bis heute werden jedes Jahr Hunderttausende junger Männer in den Kasernen gedemütigt, oft geschlagen, manchmal vergewaltigt oder zu Tode geprügelt. In den ersten Monaten werden sie „Geister“ genannt oder „Söhnchen“, sie werden gezwungen, älteren Soldaten die Unterhosen mit der Hand zu waschen, wenn sie nicht die Kloschüssel mit der Zunge ausschlecken wollen.Jeder Geist, der sich dieser Dedowschtschina fügt, steigt später auf zum ded, Großvater, und darf nun selbst Neuankömmlinge „erziehen“.

"Der Hauptzweck der Armee", schreibt Dmitri Bykow, "ist keineswegs die Verteidigung der Außengrenzen. Sie ist die angemessene repressive Erziehung der Bevölkerung, in der diese zu absolutem Hackfleisch gemacht werden muss. Das ist die Schule, die Initiation, ...ohne die ein Mensch nicht als vollwertiger Bürger betrachtet werden kann. <...> Ein Mann kommt aus der Armee und hat ein kleines Stück Menschlichkeit aus sich herausgeätzt.... Danach ist er absolut bereit für das sowjetische oder russische Leben“.

In dieses Denken paßt auch, was Tatjana Tolstaja, eine Enkelin des sowjetischen Klassikers Alexj Tolstoj, 2005 auf Facebook schrieb: "Wenn russische Soldaten Millionen von Deutschen vergewaltigt haben, wie uns jetzt erzählt wird, dann müssen diese Deutschen Kinder zur Welt gebracht haben - nun, vielleicht nicht alle, aber die Hälfte von ihnen, sagen wir mal. Also ist die deutsche Bevölkerung in den eroberten Gebieten jetzt russisch, nicht deutsch.“

Das hat wohl auch Wladimir Putin verinnerlicht und bei seinem Gespräch mit Emmanuel Macron zur Blockadehaltung der Ukraine beim Minsker Abkommen von 2015 unbefangen, weil für ihn selbstverständlich, mit einem Satz aus der Gossenposie zum Ausdruck gebracht: „Ob es dir gefällt oder nicht, meine Schöne, du musst es erdulden."

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von andreassolar » 11.09.2023, 10:22

Dieses auffallende Insistieren Putins, was der Gegenüber von den Vorstellungen und Positionen Putins hält, ob er sie teilt oder für gut befindet, erinnerte mich halt - sorry für die plumpe Analogie - an einen gewissen H., welcher zumindest wohl ab ca. 1924/1925 in Dialogsituationen mit einem Gegenüber diesen stets umgehend danach 'abtastete', ob dieser gewisse Grundannahmen H.s teile. Das war anscheinend der wichtigste Punkt für H. überhaupt bei der Beurteilung und Akzeptanz des Gegenüber.

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von andreassolar » 10.09.2023, 22:48

Zum Präsidenten der Russischen Föderation gibt es eine Doku von 2001 von Vitaly Manski über Putin von Ende 1999 bis zur Präsidentenwahl März 2000.
Manski hat die Aufnahmen weit später, anscheinend nachdem er vorsichtshalber Russland nach der Annexion der Krim 2014 verlassen hatte, nochmals editiert und kommentiert.

Inzwischen gibt es eine deutschsprachige Fassung davon, mit Hilfe diverser Fernsehsender wie ARTE, möglich gemacht.
Youtube-Titel: 'Der Aufstieg von Wladmir Putin', Kanal: Magic Puma.

2 Dinge:
- Jelzin bringt Putin zu Silvester 1999 ins Präsidentenamt, geschäftsführend, Jelzin tritt zurück. Ende März 2000 wird regulär der neue Präsident vom Volk gewählt, Putin gewinnt. Die Aufnahmen zeigen, dass Jelzin anruft, um Putin zu gratulieren, dieser aber signalisiert, nicht ans Telefon gehen zu wollen. Man versichert Jelzin, Putin würde zurück rufen. Doch Putin ruft nie zurück.

- Putin ist es sehr wichtig zu erfahren, was und wie der Dokufilmer darüber denkt, was Putin ihm zuvor in einer längeren Passage an Überlegungen und Ansichten mitgeteilt hat. Das fällt ziemlich auf, wie Putin insistiert, der Filmer möge ihm mitteilen, was er über Putins zuvor geäußerte Ansichten und Überlegungen denkt.

Der Dokufilmer hat die Aufnahmen also weit später, nach 2014, kommentiert, nun aus wissender Position der Jahre zwischen 2000 und 2014.

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von Skeptik » 06.09.2023, 16:56

Putin hat in seinem kranken Hirn die Idee von der Pest der Nazis - mit ihrem Obernazi Selenskyj - in die Welt gesetzt und weiß nun nicht mehr aus noch ein:

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/po ... 77211.html

Der jüdische Oberrabiner der Ukraine dazu: "Die ganze jüdische Gemeinde in der Ukraine sei stolz auf ihn und unterstütze ihn."

Re: Gräuel und Rätselhaftigkeit der "russischen Seele".

von Barbarossa » 27.07.2023, 18:50

Was ich mich beim Thema Propaganda in Russland schon mehrmals gefragt habe:
Gibt es in Russland nicht auch Satellitenfernsehen? Das kann ja auch nicht gestört werden. Das würde für mich bedeuten, wer sich aus anderen Quellen informieren möchte, der kann das auch.
Marianne schlug einen Haken zum NS - selbst dort konnte man sich aus anderen Quellen informieren, wenn man es wollte. Es gab die BBC, auch wenn es streng verboten war, den Sender zu hören. Aber dort erfuhr man z. B. auch von den KZs, von denen ansonsten nichts erfuhr.

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