500 Jahre Reformation - Interview mit Leuenberger u. Guldima

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Re: 500 Jahre Reformation - Interview mit Leuenberger u. Gul

von dieter » 19.11.2014, 10:12

Orianne hat geschrieben:Ich finde beide Antworten sehr interessant, aus dem Interview:
Aus agnostischer Sicht wäre die Trennung zwischen Staat und ­Religion angesagt.
Guldimann: In dieser Wahrnehmung gibt es einen Unterschied zwischen der Deutsch- und der Westschweiz. In Zürich hat heute der Regierungsrat aktiv an diesem Ereignis teilgenommen, das wäre in Genf so nicht möglich. In der Bundespolitik und auch ich persönlich haben wir ein zurückhaltendes Verhältnis gegenüber der Religion, da haben wir ein anderes Denken als in Deutschland, wo der Staat aktiv die Reformationsfeiern unterstützt.

Leuenberger: Als Mitglied der Kirche bin ich für eine Trennung von Kirche und Staat. Die Kirche soll vom Staat nicht indirekt konditioniert werden. Als zuständiger Regierungsrat war ich aber gegen die Trennungsinitiative, weil sie von rechtsfreisinniger Seite kam und die Kirche finanziell aushungern wollte.
Liebe Orianne,
ich bin auch für die strikte Trennung von Staat und Kirche, also keine Kirchensteuer die vom Staat eingezogen wird.
Der Staat hat nicht die Reformationsfeiern unterstützt und lediglich in den ostdeutschen Bundesländern ist der Reformationstag ein Feiertag. :wink:

Re: 500 Jahre Reformation - Interview mit Leuenberger u. Gul

von Orianne » 18.11.2014, 18:49

Renegat hat geschrieben:Nebenfrage an Orianne: Wird in der Schweiz auch die Kirchensteuer vom Staat mit Lohnsteuer etc. eingezogen?
Nein, aber bei den Jahressteuern müssen wir es bezahlen, es sei denn, man tritt aus der Kirche aus.

Re: 500 Jahre Reformation - Interview mit Leuenberger u. Gul

von Renegat » 18.11.2014, 18:41

Nebenfrage an Orianne: Wird in der Schweiz auch die Kirchensteuer vom Staat mit Lohnsteuer etc. eingezogen?

Re: 500 Jahre Reformation - Interview mit Leuenberger u. Gul

von Orianne » 18.11.2014, 14:52

Ich finde beide Antworten sehr interessant, aus dem Interview:
Aus agnostischer Sicht wäre die Trennung zwischen Staat und ­Religion angesagt.
Guldimann: In dieser Wahrnehmung gibt es einen Unterschied zwischen der Deutsch- und der Westschweiz. In Zürich hat heute der Regierungsrat aktiv an diesem Ereignis teilgenommen, das wäre in Genf so nicht möglich. In der Bundespolitik und auch ich persönlich haben wir ein zurückhaltendes Verhältnis gegenüber der Religion, da haben wir ein anderes Denken als in Deutschland, wo der Staat aktiv die Reformationsfeiern unterstützt.

Leuenberger: Als Mitglied der Kirche bin ich für eine Trennung von Kirche und Staat. Die Kirche soll vom Staat nicht indirekt konditioniert werden. Als zuständiger Regierungsrat war ich aber gegen die Trennungsinitiative, weil sie von rechtsfreisinniger Seite kam und die Kirche finanziell aushungern wollte.

Re: 500 Jahre Reformation - Interview mit Leuenberger u. Gul

von dieter » 18.11.2014, 14:31

Liebe Orianne,
ich finde trotzdem die Reformation von Luther besser. Er hat schließlich auf der Wartburg die Bibel in die deutsche Schriftsprache übersetzt und ist damit wegweisend für die deutsche Sprache bis in die heutige Zeit geblieben. Die Deutschschweizer sprechen ja auch neben den Österreichern und Südtirolern deutsch. Wobei es ja ziemlich schwer für einen Nordhessen ist, den Schweizer Dialekt zu verstehen. :wink: :mrgreen:
Ja liebe Orianne, wir sind Spießburger, Luther heiratete Katharina von Bora und ich bin sei über 46 Jahren mit ein und derselben Frau verheiratet. :wink: :mrgreen:

500 Jahre Reformation - Interview mit Leuenberger u. Guldima

von Orianne » 18.11.2014, 10:21

Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger und Botschafter Tim Guldimann (Schweizer Botschafterin Berlin) äussern sich zu den Lehren, die sich aus 500 Jahren Reformation für die Gegenwart ziehen lassen.

Zwingli war nach seiner Erfahrung in Marignano 1515 vorübergehend Pazifist. Seine ­Feldzüge gegen die katholischen Urkantone mit Feuer und Schwert waren dann aber eher vergleichbar mit jenen des IS.
Guldimann: Im Unterschied zu Luther hatte er ein politisches Verständnis für die Gemeinschaft der Gläubigen und ihr Verhältnis zu den Bürgern. Die Zürcher Disputation war eine Rechtfertigung Zwinglis gegenüber der Bürgerschaft. Es war nicht wie bei Luther in Worms eine Rechtfertigung gegenüber Karl  V. und damit der Obrigkeit. Das Element der Gemeinde entstand bei Zwingli und findet sich dann später in unserer Kultur wieder, während Deutschland auch nach Luther viel obrigkeitsgläubiger war.
Das ganze Interview im TA:

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/Auc ... y/30463162

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