18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

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Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Renegat » 24.02.2015, 11:36

Renegat hat geschrieben:Die kommunalen Unterbringungsmöglichkeiten sind überall knapp, also bieten Private an, was sie sonst nicht loswerden und hoffen auf Preise, die sie anders nicht erzielen können, auch das ist nachvollziehbar.
Triton hat geschrieben:So kann es sein, muss aber nicht. In den florierenden Gegenden bekommt man an Ausländer alles los, wenn man nicht wählerisch ist. Und kann bei Fake-Provisionen, Nebenkostenabrechnungen oder Abstandszahlungen abzocken, wenn es sein muss. Das alles ist bei Asylwohnraum nicht möglich, hier hat man mit der Kommune einen Vertragspartner auf Augenhöhe.
Wahrscheinlich muß man diesen Punkt differenziert betrachten. Im Osten gibt es keine mow rechtlose Unterschicht von Menschen, die wenig Sprach- und Vertragskenntnisse haben, denen man überzähligen Wohnraum andrehen könnte. Dort wird rückgebaut.
Renegat hat geschrieben:Zur Vollständigkeit des Bildes sollte man immer die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung erwähnen.
Triton hat geschrieben:Sehe ich genauso, zumindest gebildetere Schichten sind nicht so dumm und denken, dass Menschen sich ohne Not in ein fremdes Land begeben und dann in Sammelunterkünften ihr Dasein fristen, wenn sie in ihrer Heimat auch ganz ordentlich leben konnten.
Gehört vielleicht nicht hierher, für manche jetzt hilfsbereite Menschen mag sich das sogar zu einem persönlichen Gewinn auswachsen. Eine weitläufige Bekannte hat vor vielen Jahren in der ersten Kosovokrise eine Asylbewerberin aus dem Kosovo unterstützt. Daraus entwickelte sich eine Freundschaft auf Augenhöhe. Der Asylantrag wurde vor Jahren abgelehnt, inzwischen lebt und arbeitet die Frau wieder im Kosovo, die Lebensbedingungen dort sind schwierig. Heute ist die Bekannte in D an Krebs erkrankt und ihre Freundin aus dem Kosovo kommt zweimal im Jahr mit Touristenvisum zu Besuch mit anstrengender Fernbusreise, um ihr zu helfen.

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Triton » 24.02.2015, 11:09

Renegat hat geschrieben:Die kommunalen Unterbringungsmöglichkeiten sind überall knapp, also bieten Private an, was sie sonst nicht loswerden und hoffen auf Preise, die sie anders nicht erzielen können, auch das ist nachvollziehbar.

So kann es sein, muss aber nicht. In den florierenden Gegenden bekommt man an Ausländer alles los, wenn man nicht wählerisch ist. Und kann bei Fake-Provisionen, Nebenkostenabrechnungen oder Abstandszahlungen abzocken, wenn es sein muss. Das alles ist bei Asylwohnraum nicht möglich, hier hat man mit der Kommune einen Vertragspartner auf Augenhöhe.
Renegat hat geschrieben:Zur Vollständigkeit des Bildes sollte man immer die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung erwähnen.
Sehe ich genauso, zumindest gebildetere Schichten sind nicht so dumm und denken, dass Menschen sich ohne Not in ein fremdes Land begeben und dann in Sammelunterkünften ihr Dasein fristen, wenn sie in ihrer Heimat auch ganz ordentlich leben konnten.

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Renegat » 24.02.2015, 10:53

Nemeth hat geschrieben: Hier liest du schon einen großen Groll heraus. Doch nicht gegen die politisch Verfolgten, sondern gegen die Wasserprediger und Weintrinker in der deutschen Gesellschaft. Das schreibt hier ja keiner.
Was will sich auch bei der Asylanteneinquartierung alles gesundstoßen. Hotels, die sich verspekuliert haben, Großgemeinden die die Asylantenunterkunft im kleinsten Gemeindeteil ansiedeln wollen, Kasernen, Polizeisporthallen, ehemalige Lehrlingswohnheime.
Ob man das mit den Wasserpredigern und Weintrinkern so pauschal sagen kann? Viele Politiker mögen den Kontakt zum wirklichen Leben der Normalbürger verloren haben, das ist für mich aber ein anderes Thema.
Beim Thema Flüchtlinge geht es um die konkrete Unterbringung vor Ort in den Kommunen. Solange nach EW-Schlüssel zugewiesen wird, landet die Masse der Flüchtlinge in den Ballungsräumen, hauptsächlich im Westen und in Dresden, Leipzig.
Der Westen hat jahrzehntelang Erfahrung mit Migration und sieht daher vieles gelassener. Aktuell kommt die Mehrheit der Asylbewerber aus echten Kriegsgebieten.
Die Lage im Kosovo und anderen Teilen Ex-Jugoslawiens übersehe ich nicht. Mir persönlich gefällt die Unterscheidung in Armuts- Wirtschafts- Kriegsflüchtlinge und Vertriebene nicht, sie ist unmenschlich, denn es macht keinen Unterschied, ob jemand Angst hat zu verhungern oder erschossen zu werden.
Die kommunalen Unterbringungsmöglichkeiten sind überall knapp, also bieten Private an, was sie sonst nicht loswerden und hoffen auf Preise, die sie anders nicht erzielen können, auch das ist nachvollziehbar. Vielleicht nennst du mal Beispiele aus Dresden, was konkret im Gespräch ist und warum sich dort Unmut regt, Nemeth.

Zur Vollständigkeit des Bildes sollte man immer die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung erwähnen.
Z.B. Versammlungen bei denen ehrenamtliche Deutschlernhelfer für jugendliche Flüchtlinge gesucht wurden, man rechnete mit 20 Interessenten und es kamen 150. Überhaupt ist die Hilfsbereitschaft gerade in den eher bürgerlichen Stadtteilen riesig, um jedes Flüchtlingswohnheim bilden sich Unterstützerkreise, fast scheint es, als ob die eher älteren Bürger in manchen Stadtteilen darauf gewartet haben, wieder eine Aufgabe zu finden.

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Nemeth » 23.02.2015, 14:37

Renegat hat geschrieben:Bei der Flüchtlingsdiskussion lese ich bei dir einen großen Groll, Ärger und Abwehr, Nemeth. Man hat fast den Eindruck, du möchtest sämtliche Staaten in ihren Territorien einmauern.
Was den Umgang mit Flüchtlingen in der Vergangenheit betrifft, kann man lange und viel gegeneinander aufrechnen. Welche 12 Mio Flüchtlinge meinst du? Weißt du, wieviele Deutsche in den 50ern noch vor dem Wirtschaftswunder D verlassen haben? .
Werter Renegat!
Hier liest du schon einen großen Groll heraus. Doch nicht gegen die politisch Verfolgten, sondern gegen die Wasserprediger und Weintrinker in der deutschen Gesellschaft. Das schreibt hier ja keiner.
Was will sich auch bei der Asylanteneinquartierung alles gesundstoßen. Hotels, die sich verspekuliert haben, Großgemeinden die die Asylantenunterkunft im kleinsten Gemeindeteil ansiedeln wollen, Kasernen, Polizeisporthallen, ehemalige Lehrlingswohnheime.
Ich lebe hier vor Ort und beziehe meine Informationen nicht nur aus der Presse.12 Millionen Flüchtlinge, das seit 1944 bis heute.
Auswanderer in alle Welt: Meine Volksgruppe wurde nach dem verlorenen Krieg in alle Kontinente verstreut. Wer mit dem Leben davon kam, ging natürlich dorthin, wo er für seiner Hände Arbeit einen ordentlichen Lohn bekam. Natürlich stand da Deutschland an erster Stelle. Wir hatten auch unseren "Dialekt", unsere Sitten und Gebräuche.
Doch mit dem Passieren der Grenze zu Deutschland war alles Geschichte und nur noch der Blick nach vorn zählte.

Schade, daß man hier im Forum nur die begrenzte (schriftliche) Möglichkeit hat sich auszutauschen. Doch nicht die Menge der Beiträge macht die Sinnhaftigkeit.

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Aneri » 23.02.2015, 13:56

Triton hat geschrieben:In Ostdeutschland droht doch ein Raum ohne Volk, leerstehende Häuser, entvölkerte Dörfer. Genügend Raum für Flüchtlinge, wenn auch nicht 18 Mio Menschen. Sollte in anderen Ländern ähnlich sein.
Hm-m, ich weiß es nicht ob es stimmt, aber während Kosovo-Krieg hat mir meine russische Freundin erzählt, dass Albaner in Kosovo sind Einwanderer, die dort in der Zeit der ehem. Jugoslavien niederliesen. Auch in Deutschland ist zu beobachten, dass Einwanderer neigen ihre Ballungszentren erzeugen - schon von sich selbst. Man muss es nicht auch zusätzlich unterstützen. Einerseits es behindert Integration, anderseits birgt auch die Gefahren, die sich in Kosovo zeigten: Radikalisierung lokaler Kräfte, Abspaltung.

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Aneri » 23.02.2015, 13:45

Renegat hat geschrieben:Migration ist der Normalfall, wenn die Verhältnisse in verschiedenen Gebieten unterschiedlich sind. Gibt es ein Gefälle, egal welcher Art und wenn nur das Gras grüner ist, dann wird es einzelne Menschen geben, die dort ihr Glück versuchen wollen.
ich denke, hier zu sprechen über Einzellfälle ist die Verdrehung der Tatsache. Es geht um die Strömung. Auch Normalfall ist, dass die Staaten, in die Einwanderer-Strömung führt, sich dagegen wehren.
Krieg, wie jetzt in Nahost, ist nur der schlimmste Grund. Wenn die Grenzen dicht sind, zieht das Schlepper und Schleuser an, die meist ein Geschäft mit der Angst und Verzweiflung der Flüchtlinge machen. Aber auch Schleuser und Schlepper werden je nach politischen Verhältnissen und eigenem Standpunkt beurteilt. Damals als die innerdeutsche Grenze noch stand, haben manche medial fast das Bundesverdienstkreuz erhalten.
Daher muss Asyl-Antragstellung in Hierkunftsland bzw. nah an dem möglich sein! Auch wenn dort Bildungseinrichtungen finanziert wurde, käme es sowohl heimischen als unserer Wirtschaft gut. Hier täte gut, wenn EU Länder gemeinsam in der Sache auftreten.

Wie 18 Mio Flüchtlinge aufteilen? Vielleicht nach dem Muster, wie Länder in EU-Kasse bezahlen?

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Renegat » 23.02.2015, 12:51

Bei der Flüchtlingsdiskussion lese ich bei dir einen großen Groll, Ärger und Abwehr, Nemeth. Man hat fast den Eindruck, du möchtest sämtliche Staaten in ihren Territorien einmauern.
Was den Umgang mit Flüchtlingen in der Vergangenheit betrifft, kann man lange und viel gegeneinander aufrechnen. Welche 12 Mio Flüchtlinge meinst du? Weißt du, wieviele Deutsche in den 50ern noch vor dem Wirtschaftswunder D verlassen haben? Richtung Amerika, Südafrika, Australien oder wer weiß wohin, meist außerhalb Europas. Die würde man heute als Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnen. Von noch früheren Zeiten will ich gar nicht sprechen. Nach der Wiedervereinigung sind sehr viele aus der ehem. DDR migriert, nicht nur in die BRD.
Meist sind es Jüngere, die nicht warten wollen, bis es in ihrer Heimat besser wird. Migration ist der Normalfall, wenn die Verhältnisse in verschiedenen Gebieten unterschiedlich sind. Gibt es ein Gefälle, egal welcher Art und wenn nur das Gras grüner ist, dann wird es einzelne Menschen geben, die dort ihr Glück versuchen wollen.
Krieg, wie jetzt in Nahost, ist nur der schlimmste Grund. Wenn die Grenzen dicht sind, zieht das Schlepper und Schleuser an, die meist ein Geschäft mit der Angst und Verzweiflung der Flüchtlinge machen. Aber auch Schleuser und Schlepper werden je nach politischen Verhältnissen und eigenem Standpunkt beurteilt. Damals als die innerdeutsche Grenze noch stand, haben manche medial fast das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Nemeth » 22.02.2015, 11:14

Wir sprechen hier immer wieder über menschenwürdige Unterbringung (auf unserem Standard, den wir uns sebst
erarbeitet haben). Wissen wir auch welchen Standard die Asylanten bisher hatten ?
Sprechen wir doch mal über Asyltourismus, über die Beträge die irgendwelche Schlepper kassieren. (woher kommen diese horrenden Beträge ).
Im Kosovo ist der Lebensstandard ein Zehntel des Unseren. Nun frage ich in die Runde, wer würde in Ungarn,
Rumänien, Bulgarien um Asyl nachsuchen, wenn in Deutschland die gebratenen Tauben herumfliegen.

Und gar noch Abschiebung, das kann einem doch nur ein sehr süffisantes Lächeln abgewinnen. Ich kenne so viele Organisationen und selbsternannte Gutmenschen-"Gruppen", die das zu verhindern wissen. Und wenn es nur das Wetter ist.

Was ja keiner mehr wissen will. Das geschlagene Deutschland musste nach dem Krieg 12 Millionen Flüchtlinge,
Vertriebene und Deportierte aufnehmen. Übers wie, hat uns keiner gefragt. Wir haben es geschafft und haben uns zum
Sozialamt der Welt qualifiziert.
Noch mal etwas zur Asylhistorie vor und während des Krieges.
Ich lese dabei auch von abgewiesenen, armen Juden an der schweizer Grenze, Internierung und "Zwangsarbeit".
Auch die Asylpolitik der USA war auch nicht so , wie man sie gern darstellt. Da ist von abgewiesenen Schiffen mit Asylanten, vor den Küsten der USA die Rede. So daß mancher Kapitän nur noch die Möglichkeit sah, sein Schiff selbst zu versenken und SOS zu funken.

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von dieter » 22.02.2015, 10:18

Triton hat geschrieben:Die Flüchtlinge sollen wohl gerecht im Bundesgebiet verteilt werden, wahrscheinlich um den sozialen Frieden in Gebieten mit leerstehendem Wohnraum nicht zu gefährden. Es ist ja so, dass die Pegida-Bewegung gerade dort besonders intensiv ist, wo sich gar nicht viele Muslime aufhalten. Wirklich verstehen kann ich das nicht, besser Flüchtlinge als gar keine Bewohner und sterbende Regionen.

Weiß eigentlich jemand, welche Nationalität derzeit besonders häufig vertreten ist bei den Asylsuchenden? Menschen aus dem ISIS-Krisengebiet, Syrer?

Da ich persönlich keine Vorurteile gegen Asylbewerber habe und gerade als Deutscher eine historisch begründete Pflicht zur Hilfe für politische Flüchtlinge sehe, hätte ich kein Problem damit, Asylbewerber als Nachbarn zu haben.
Lieber Joerg,
die meisten Asylsuchenden sollen aus dem Kosovo kommen, deswegen wollen die Schwarzen ja den Kosovo als "Sicheres Herkunftsland" bezeichnen. Die meisten Muslime werden aus Syrien und den Irak stammen, kommen sicherlich aus dem Libanon oder der Türkei hier her. :wink:

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Triton » 21.02.2015, 22:14

Deutschland ist durch die günstige ökonomische Situation aktuell eher in der Lage, Flüchtlinge menschenwürdig aufzunehmen. Es ist wohl wenig sinnvoll, Schutzsuchende nach Spanien oder gar Griechenland zu verweisen, wo es zwar Wohnraum geben dürfte, aber der Staat schon Schwierigkeiten hat, die sozilaen Probleme der bestehenden Bevölkerung zu meistern.

Du vergisst, dass ehemalige Kolonialreiche wie Frankreich oder GB schon immer Anlaufstelle für Migranten jeglicher Motivation (reine Wirtschaftsflüchtlinge, Kriminelle etc.) aus ehemaligen Kolonien waren und sind, die diese Menschen auch nicht als normale Ausländer einfach zurückschicken können. Deutschland profitiert so gesehen heute vom Verlust der Kolonien nach dem ersten Weltkrieg. Und: Welches Kolonialreich hat keine Schuld auf sich geladen? Das Ausmaß mag unterschiedlich sein, aber Völkermorde gab es doch fast überall.

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Titus Feuerfuchs » 21.02.2015, 16:39

Triton hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:In den Speckgürteln um die Ballungsräume könnte es dagegen eher funktionieren, als in ohnehin schon schwierigen Sozialgettos.
Ja, das ist wohl so. Hier sind die Menschen an Migranten gewohnt, der Arbeitsmarkt wäre aufnahmefähig, die Infrastruktur ist in gutem Zustand.
Wobei Asylbewerber in echten Problemregionen wie München, Stuttgart, Frankfurt, Universitätsstädte etc. die Wohnungssituation weiter verschärfen dürften, also Probleme in anderen Bevölkerungsgruppen verursachen, was auch nicht Sinn der Sache sein kann.

@nemeth: historische Pflicht bezieht sich auf die Aufnahme von Opfern des Nationalsozialismus durch andere Staaten wie Schweiz, GB, USA etc. Daraus sollten wir gelernt haben, dass (echte) politisch Verfolgte aufgenommen und menschenwürdig behandelt werden sollten.

Warum bist Du unmittelbar betroffen?

Meiner Meinung nach hat Deutschland nicht mehr oder weniger Pflichten, wie andere europäische Staaten. Aktuelle Politik an Ereignissen von vorgestern zu orientieren ist nicht sinnvoll.

Würde man deine Argumentation weiter spinnen, müsste überhaupt Belgien das Gros der afrikanischen Flüchtlinge aufnehmen - als Wiedergutmachung an den rund 10 Mio Kongolesen ( ca. die Hälfte der damaligen Bev.), die die Belgier um die Jahrhundertwende ermordet hatten.

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Triton » 21.02.2015, 12:15

Renegat hat geschrieben:In den Speckgürteln um die Ballungsräume könnte es dagegen eher funktionieren, als in ohnehin schon schwierigen Sozialgettos.
Ja, das ist wohl so. Hier sind die Menschen an Migranten gewohnt, der Arbeitsmarkt wäre aufnahmefähig, die Infrastruktur ist in gutem Zustand.
Wobei Asylbewerber in echten Problemregionen wie München, Stuttgart, Frankfurt, Universitätsstädte etc. die Wohnungssituation weiter verschärfen dürften, also Probleme in anderen Bevölkerungsgruppen verursachen, was auch nicht Sinn der Sache sein kann.

@nemeth: historische Pflicht bezieht sich auf die Aufnahme von Opfern des Nationalsozialismus durch andere Staaten wie Schweiz, GB, USA etc. Daraus sollten wir gelernt haben, dass (echte) politisch Verfolgte aufgenommen und menschenwürdig behandelt werden sollten.

Warum bist Du unmittelbar betroffen?

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Nemeth » 21.02.2015, 12:08

Triton hat geschrieben:Die Flüchtlinge sollen wohl gerecht im Bundesgebiet verteilt werden, wahrscheinlich um den sozialen Frieden in Gebieten mit leerstehendem Wohnraum nicht zu gefährden. Es ist ja so, dass die Pegida-Bewegung gerade dort besonders intensiv ist, wo sich gar nicht viele Muslime aufhalten. Wirklich verstehen kann ich das nicht, besser Flüchtlinge als gar keine Bewohner und sterbende Regionen.

Weiß eigentlich jemand, welche Nationalität derzeit besonders häufig vertreten ist bei den Asylsuchenden? Menschen aus dem ISIS-Krisengebiet, Syrer?

Da ich persönlich keine Vorurteile gegen Asylbewerber habe und gerade als Deutscher eine historisch begründete Pflicht zur Hilfe für politische Flüchtlinge sehe, hätte ich kein Problem damit, Asylbewerber als Nachbarn zu haben.
Dieser Beitrag ist bezeichnend für jemand , der nicht unmittelbar betroffen ist.
Natürlich will der "Osten" nach 2,5 Millionen Abwanderern in dem Westen "besser Flüchtlinge als keine Bewohner"
Die größeren Städte werden ihre abgerissenen Plattenbauten wieder schnell aufbauen um "poltischen" Flüchtlingen aus dem
Kosovo und den tunesischen Drogendealern ein menschenwürdiges Obdach (oder ein rechtsfreies Refugium ) zu bieten.
Da will ich doch gleich noch Vorschläge nachreichen:
Das Einsetzen von Sonderzügen aus Südeuropa, sowie aus Aussenden von Kreuzfahrtschiffen nach Lybien und Tunesien
mit festen Fahrplänen.
Worauf soll sich meine "historische" Pflicht beziehen ?
Bestimmt damit, weil ich mit dem Leben davon gekommen bin.

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Renegat » 21.02.2015, 11:10

Triton hat geschrieben:Die Flüchtlinge sollen wohl gerecht im Bundesgebiet verteilt werden, wahrscheinlich um den sozialen Frieden in Gebieten mit leerstehendem Wohnraum nicht zu gefährden. Es ist ja so, dass die Pegida-Bewegung gerade dort besonders intensiv ist, wo sich gar nicht viele Muslime aufhalten. Wirklich verstehen kann ich das nicht, besser Flüchtlinge als gar keine Bewohner und sterbende Regionen.

Weiß eigentlich jemand, welche Nationalität derzeit besonders häufig vertreten ist bei den Asylsuchenden? Menschen aus dem ISIS-Krisengebiet, Syrer?
Ja, Syrer.
Im Januar 2015 waren folgende Herk
unftsländer am stärksten vertreten:

Syrien mit 5.340 Erstanträgen, im Vormonat Rang 1 mi
t 4.910 Erstanträgen (+8,8 %), im Vorjahr Rang 2 mit
1.637 Erstanträgen (+226,2 %).

Kosovo mit 3.034 Erstanträgen, im Vormonat Rang 3 mi
t 1.461 Erstanträgen (+107,7 %), im Vorjahr Rang 9
mit 451 Erstanträgen (+572,7 %).

Serbien mit 2.042 Erstanträgen, im Vormonat mit 1.890
Erstanträgen auf Rang 2 (+
8,0 %), im Vorjahr Rang 1
mit 1.776 Erstantr
ägen (+15,0 %)

aus http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/D ... cationFile

Zur Zeit wird ja nach Einwohnerzahl im Bundesgebiet verteilt, d.h. wo schon viele Menschen leben, kommen auch relativ mehr Flüchtlinge hin. In den Ballungsräumen führt das naturgemäß zu Spannungen auf dem Wohnungsmarkt.
Irgendwo hier im Thread hatten wir schon Kommunen wie Goslar besprochen, eine typische Schrumpfkommune.
Leider ist mein Beitrag zur Demographie-Wanderaustellung beim Absturz des Forums verloren gegangen. http://www.leibniz-gemeinschaft.de/uebe ... he-chance/
In diesem Zusammenhang besonders interessant, die sogenannten Schrumpfgebiete mit alternder Bevölkerung und verödender Infrastruktur. Fast der gesamte Osten ist betroffen aber auch viele Gebiete im Westen.
Ob man die durch die Ansiedlung von Flüchtlingen retten kann, ist eine schwierige Frage. Es kommt sehr auf die Aufnahmewilligkeit der noch ansässigen Bevölkerung an. In Goslar scheint die vorhanden zu sein, dort gibt es auch noch eine vernünftige Infrastruktur. In sterbenden Dörfern, ohne Arbeitsplätze, Ärzte, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten ist es für Flüchtlinge ohne Auto wohl noch schwieriger, sich einzuleben.
In den Speckgürteln um die Ballungsräume könnte es dagegen eher funktionieren, als in ohnehin schon schwierigen Sozialgettos.

Re: 18 Millionen Flüchtlinge - Wie auf Länder aufteilen?

von Triton » 21.02.2015, 10:04

Die Flüchtlinge sollen wohl gerecht im Bundesgebiet verteilt werden, wahrscheinlich um den sozialen Frieden in Gebieten mit leerstehendem Wohnraum nicht zu gefährden. Es ist ja so, dass die Pegida-Bewegung gerade dort besonders intensiv ist, wo sich gar nicht viele Muslime aufhalten. Wirklich verstehen kann ich das nicht, besser Flüchtlinge als gar keine Bewohner und sterbende Regionen.

Weiß eigentlich jemand, welche Nationalität derzeit besonders häufig vertreten ist bei den Asylsuchenden? Menschen aus dem ISIS-Krisengebiet, Syrer?

Da ich persönlich keine Vorurteile gegen Asylbewerber habe und gerade als Deutscher eine historisch begründete Pflicht zur Hilfe für politische Flüchtlinge sehe, hätte ich kein Problem damit, Asylbewerber als Nachbarn zu haben.

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