20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noch?

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Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von Titus Feuerfuchs » 04.01.2014, 15:34

Es ist immer wieder das alte Lied: ein kleiner Teil einer Gruppe schadet mit negativem Verhalten den Ruf der gesamten Gruppe.

Überall, wo es was zu verteilen gibt, gibt es auch Missbrauch, der sich nie ganz verhindern lässt. Nichtsdestotrotz ist der Sozialstaat eine gute Sache. Man kann davon ausgehen, dass die Mehrheit, die seine Hilfe beansprucht, diese auch verdient.

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von ehemaliger Autor K. » 04.01.2014, 11:44

GabrieleGu

Naja so tragisch sehe ich die Sache nicht. Sehr viele die bei Harzt 4 sind sind selbst schuld. Hätten Sie in Ihrer Jugendzeit keine 10 Kinder gemacht und nicht immer nur Blödsinn gemacht die Leute sondern so wie die Leute die nicht bei Harzt 4 sind eine Ausbildung oder Abi und danach studiert oder sonst etwas sinnvolles gemacht dann wären sie nicht in der Lage. Weil komischerweise sind auch extrem viele Leute bei Hartz 4 ungebildet - aber sowas von das man es nach einem Satz schon merkt wenn man mit denen spricht. Da wundert mich nun garnichts mehr.

Barbarossa
Hallo Bernd,

ich stimme dir nicht zu. Ich denke sogar im Gegenteil, dass jeder, der nicht gerade eine unkündbare Anstellung hat, irgendwann in seinem Leben in der heutigen Zeit einmal auf Sozialleistungen/Hartz IV angewiesen sein wird - und sei es nur als Aufstockung. Es sollte sich auch jeder mit diesem Gedanken vertraut machen.
Die Behauptung, dass Hartz IV Empfänger dumm und faul seien, ist einfach Unsinn und wird durch jede empirische Untersuchung sofort widerlegt. Die soziale Zusammensetzung ist außerordentlich heterogen und es gibt viele Ursachen, die dazu führen, dass jemand auf solche Zahlungen angewiesen ist.
Siehe hierzu:
http://www.spiegel.de/karriere/berufsle ... 71003.html

Mir liegt die ältere Generation sehr am Herzen, da ich 1950 geboren wurde. Wer von denen arbeitslos wird, hat wirklich schlechte Karten, weil man dann praktisch keinen Job mehr bekommt. Arbeitslose Hartz IV Empfänger werden mit 63 Jahren zwangsweise in Rente geschickt und dann ist die Altersarmut vorprogrammiert.
Ich habe mit Ende fünfzig meinen Job halb freiwillig, halb gezwungen aufgegeben. Nun hatte ich als ehemaliger Geschäftsführer sehr gut verdient und bekam eine Abfindung, die mich bis zum Eintritt ins Rentenalter aller finanzieller Sorgen entheben sollte. Ich bekam dann auch gleich eine neue Stellung an der Universität angeboten. Aber das sind nun wirklich glückliche Zufälle und sie sind leider in keiner Weise typisch. Wenn Leute 40 Jahre gearbeitet haben und dann auf Hartz IV heruntergestuft werden, ist dies nicht in Ordnung.

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von dieter » 04.01.2014, 10:05

Titus Feuerfuchs hat geschrieben: auf Basis empirischer Methoden durchführen möchte. Insofern triffst du in diesem Fall mit deinen Literaturempfehlungen hier das falsche Publikum, zumal es für den politikinteressierten Laien wahrlich spannendere Themen als sozialwissenschaftliche Methoden gibt....
Lieber Titus,
da muß ich Dir zustimmen. Ist alles zu theoretisch gefasst. :wink:

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von Titus Feuerfuchs » 03.01.2014, 16:56

Karlheinz hat geschrieben:Ich habe ausschließlich von meinen eigenen Erfahrungen gesprochen, nichts weiter. Und es gibt einen wichtigen Grundsatz in der empirischen Sozialforschung: Eigene subjektive Erfahrungen darf man auf keinen Fall generalisieren.
Subjektive Erfahrungen einer (auch kleinen) Gruppe aber sehr wohl.

Karlheinz hat geschrieben: Um Aussagen zu gewinnen, die repräsentativ für größere Bevölkerungsgruppen sind, um daraus Hypothesen zu entwickeln, müssen eine ganze Reihe von Voraussetzungen erfüllt werden. Die vorgenommene Auswahl der zu vergleichenden Personen haben eine Reihe von Kriterien zu erfüllen, damit induktiv gewonnene Erkenntnisse bis zu einem gewissen Grade verallgemeinert werden können.
Ich empfehle hierzu die Bücher:

Jürgen Friedrichs, Methoden empirischer Sozialforschung,

Karl-Dieter Opp, Methodologie der Sozialwissenschaften

Und das Buch von meinem Kollegen und Freund, der kürzlich in den Ruhestand verabschiedet wurde:

Wilfried Laatz, Empirische Methoden

Ich kenne derzeit kein Buch, in dem das Thema West-Nostalgie wissenschaftlich bearbeitet wurde. Also vorsichtig mit generalisierenden Aussagen.
Ich glaube kaum, dass einer der Forumsuser in naher Zukunft eine wissenschaftliche Untersuchung auf Basis empirischer Methoden durchführen möchte. Insofern triffst du in diesem Fall mit deinen Literaturempfehlungen hier das falsche Publikum, zumal es für den politikinteressierten Laien wahrlich spannendere Themen als sozialwissenschaftliche Methoden gibt....

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von dieter » 03.01.2014, 11:51

Lieber Karlheinz,
Conzaliss und meine Wenigkeit können nur ihre persönlichen Erfahrungen zum Besten geben. :roll:

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von ehemaliger Autor K. » 02.01.2014, 17:03

Ich habe ausschließlich von meinen eigenen Erfahrungen gesprochen, nichts weiter. Und es gibt einen wichtigen Grundsatz in der empirischen Sozialforschung: Eigene subjektive Erfahrungen darf man auf keinen Fall generalisieren. Um Aussagen zu gewinnen, die repräsentativ für größere Bevölkerungsgruppen sind, um daraus Hypothesen zu entwickeln, müssen eine ganze Reihe von Voraussetzungen erfüllt werden. Die vorgenommene Auswahl der zu vergleichenden Personen haben eine Reihe von Kriterien zu erfüllen, damit induktiv gewonnene Erkenntnisse bis zu einem gewissen Grade verallgemeinert werden können.
Ich empfehle hierzu die Bücher:

Jürgen Friedrichs, Methoden empirischer Sozialforschung,

Karl-Dieter Opp, Methodologie der Sozialwissenschaften

Und das Buch von meinem Kollegen und Freund, der kürzlich in den Ruhestand verabschiedet wurde:

Wilfried Laatz, Empirische Methoden

Ich kenne derzeit kein Buch, in dem das Thema West-Nostalgie wissenschaftlich bearbeitet wurde. Also vorsichtig mit generalisierenden Aussagen.

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von RedScorpion » 02.01.2014, 16:22

Karlheinz hat geschrieben: ...
Aber ich finde es immer noch ungewöhnlich, wenn jemand sagt, er oder sie käme aus Dresden oder Leipzig und ich ...
...
... hab' da Mitleid. :mrgreen:

Karlheinz hat geschrieben: ...
In der einstigen DDR gibt es ja wohl bei einigen so etwas wie eine Ost-Nostalgie. Bei uns gibt es gelegentlich eine West-Nostalgie, wenn wir „unter uns“ sind, reden wir öfters darüber, wie schön es doch wahr, als wir noch „alleine“ waren, ohne „die da drüben“, die jetzt dazugekommen sind. Schließlich hatten wir es doch in der BRD gemütlich gehabt und wollten nicht unbedingt diesen Zuwachs bekommen. So ist die Haltung bei vielen Älteren, die so wie ich, keinerlei Beziehung zur DDR hatten, dort keine Verwandten besaßen und sich für das Land auch nicht interessierten.
Und bei denjenigen, die gezwungenermassen Beziehungen zur Zone hatten, isses ooch nich besser. Gerade deswegen, nicht obwohl. :wink:

Conzaliss hat geschrieben:Ich habe/hatte eigentlich viele Verwandte in der ehemaligen DDR.

Nach der Wende habe ich auch einige kennen gelernt. Es ergaben sich nur oberflächliche Gespräche.

Heute habe ich keinerlei Kontakt mehr, und das gilt auch für meine Geschwister... :|
Kontakte können ruhen, aber manchmal beleben sie sich auch wieder, denn Blut ist bekanntlich dicker als Wasser. Das ist ja gerade die Crux mit der Familie: Verwandte sind immer Verwandte, egal, wie sie sich benehmen. :mrgreen:



LG

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von dieter » 02.01.2014, 14:41

Lieber Karlheinz,
da muß ich Dir teilweise widersprechen. Habe zwar Verwandte in dem Osten, wir haben auch jeden Monat ein Päckchen nach Drüben geschickt und gesehen, dass nach der Vereinigung kein Besuch aus dem Osten mehr kam, dafür Postkarten, aus Kroatien, Ägypten und Kenia. Ich war in diesen Ländern noch nicht und bin erstaunt über soviel Undankbarkeit. Meine Tante aus Leipzig gratulierte mir telefonisch zu meinem Geburtstag, ihr Sohn sagte ihr, dass er mit Verwandtschaft nichts zu tun haben möchte. Unsere Pakete haben sie aber immer gern angenommen. :evil: :twisted:
Trotzdem, ich bin und war immer für die Einheit der Nation. Über 1000 Jahre deutsche Geschichte kann man nicht auslöschen. War und bin immer noch ein Fan von dem Großen Friedrich. :D

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von ehemaliger Autor K. » 02.01.2014, 13:22

Mohyra hat geschrieben:
Die eigentliche Frage war aber, soweit ich das sehe, ob es die Mauer in den Köpfen noch gibt. Das ist recht unterschiedlich. Als ich während meiner Ausbildung nach Westdeutschland gekommen bin, wurden die jungen Leute aus dem Osten mit Kusshand genommen, weil man wußte, dass man von denen mehr erwarten kann. Wie es diesbezüglich mittlerweile ist, kann ich nicht sagen. In meinem Alltag erlebe ich aber nur wirklich äußerst selten Unterschiede. Erst wenn ich erwähne, dass ich aus dem Osten komme, höre ich hin und wieder "Hätte ich nicht gedacht", aber eher im positiven Sinne. Und dann kommen oft nette Gespräche zustande.
Bei jungen Leuten ist es offensichtlich so, dass kaum noch Unterschiede gemacht werden zwischen Ost und West. Sie kennen nur das wieder vereinigte Deutschland. Diese Erfahrung mache ich jedenfalls bei den Studenten, mit denen ich zu tun habe.

Bei den Älteren wie bei mir sieht das anders aus. Ich denke immer noch in Ost und West, wahrscheinlich weil ich als Jahrgang 1950 mit der Teilung aufgewachsen bin. In der Praxis hat dies allerdings keine Auswirkungen, soweit ich dies beurteilen kann. Aber ich finde es immer noch ungewöhnlich, wenn jemand sagt, er oder sie käme aus Dresden oder Leipzig und ich muss erst einmal registrieren, dass dies jetzt nicht mehr die DDR ist. So tief hat sich die Spaltung im Kopf verankert, dass man sie nicht mehr los wird.

In der einstigen DDR gibt es ja wohl bei einigen so etwas wie eine Ost-Nostalgie. Bei uns gibt es gelegentlich eine West-Nostalgie, wenn wir „unter uns“ sind, reden wir öfters darüber, wie schön es doch wahr, als wir noch „alleine“ waren, ohne „die da drüben“, die jetzt dazugekommen sind. Schließlich hatten wir es doch in der BRD gemütlich gehabt und wollten nicht unbedingt diesen Zuwachs bekommen. So ist die Haltung bei vielen Älteren, die so wie ich, keinerlei Beziehung zur DDR hatten, dort keine Verwandten besaßen und sich für das Land auch nicht interessierten.

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von dieter » 30.12.2013, 12:47

Barbarossa hat geschrieben:Hallo bernd,

ich stimme dir nicht zu. Ich denke sogar im Gegenteil, dass jeder, der nicht gerade eine unkündbare Anstellung hat, irgendwann in seinem Leben in der heutigen Zeit einmal auf Sozialleistungen/Hartz IV angewiesen sein wird - und sei es nur als Aufstockung. Es sollte sich auch jeder mit diesem Gedanken vertraut machen.
Lieber Barbarossa,
ich bin ganz Deiner Meinung. :wink:

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von Mohyra » 30.12.2013, 01:24

Ich finde es ja schon etwas anmaßend, zu behaupten, dass viele Hartz IV-Empfänger ungebildet und selbst Schuld an ihrem Schicksal seien, wenn man selbst gewissen Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache hat. ;)
Interessant ist in der Hinsicht auch, dass ein EU-Bürger teilweise keine Unterstützung bekommt, bevor er hier gearbeitet hat. Ein Nicht-EU-Bürger hingegen schon.

Die eigentliche Frage war aber, soweit ich das sehe, ob es die Mauer in den Köpfen noch gibt. Das ist recht unterschiedlich. Als ich während meiner Ausbildung nach Westdeutschland gekommen bin, wurden die jungen Leute aus dem Osten mit Kusshand genommen, weil man wußte, dass man von denen mehr erwarten kann. Wie es diesbezüglich mittlerweile ist, kann ich nicht sagen. In meinem Alltag erlebe ich aber nur wirklich äußerst selten Unterschiede. Erst wenn ich erwähne, dass ich aus dem Osten komme, höre ich hin und wieder "Hätte ich nicht gedacht", aber eher im positiven Sinne. Und dann kommen oft nette Gespräche zustande.

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von Barbarossa » 30.12.2013, 01:00

Hallo bernd,

ich stimme dir nicht zu. Ich denke sogar im Gegenteil, dass jeder, der nicht gerade eine unkündbare Anstellung hat, irgendwann in seinem Leben in der heutigen Zeit einmal auf Sozialleistungen/Hartz IV angewiesen sein wird - und sei es nur als Aufstockung. Es sollte sich auch jeder mit diesem Gedanken vertraut machen.

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von GabrieleGu » 29.12.2013, 21:43

Hallo,

Naja so tragisch sehe ich die Sache nicht. Sehr viele die bei Harzt 4 sind sind selbst schuld. Hätten Sie in Ihrer Jugendzeit keine 10 Kinder gemacht und nicht immer nur Blödsinn gemacht die Leute sondern so wie die Leute die nicht bei Harzt 4 sind eine Ausbildung oder Abi und danach studiert oder sonst etwas sinnvolles gemacht dann wären sie nicht in der Lage. Weil komischerweise sind auch extrem viele Leute bei Hartz 4 ungebildet - aber sowas von das man es nach einem Satz schon merkt wenn man mit denen spricht. Da wundert mich nun garnichts mehr.

Zu dem Thema - Ja ich denke das es gerade noch in den Köpfen der älteren Menschen die

Mauer gibt.

grüße

bernd

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von dieter » 29.12.2013, 10:30

Lieber Captain,
bin ganz Deiner Meinung. :)

Re: 20 Jahre Mauerfall - Gibt es die Mauer in den Köpfen noc

von captainjack » 28.12.2013, 16:21

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...
Sie versuchte bei uns das Begrüßungsgeld, was sie schon bei ihrem Bruder in Nürnberg bekommen hatte, nochmal zu bekommen. Die Behörden merkten das aber, ich weiß nicht wie, mein Stiefvater, der mit ihr bei der Behörde war, ist fast vor Scham in den Boden versunken. :wink:
Es war eben eine ganz andere Mentalität vorhanden. :wink:
Ich habe von solchen Fällen damals auch gehört. Ich denke, das ist einfach die Raffgier, die in vielen Menschen wohnt. Andere versuchen, bei Hartz IV zu betrügen oder bei der Versicherung, wieder andere schaffen Abermillionen in die Schweiz, um weniger Steuern zahlen zu müssen, obwohl sie z. B. Präsident des FC Bayern München sind und das eigentlich gar nicht nötig hätten...
:evil: :twisted:
Also bei Hartz4 betrügen und im Millionenstil an der Finanz vorbeizuschmuggeln gleichzusetzen. ein großteil derer, die bei hartz4 versuchen etwas mehr zu bekommen, haben oft kaum genug zu leben und versuchen mit tricks ein bisschen Luft zu bekommen. Steuerbetrug im großen Stil macht der Ulli sicher nicht, um über die Runden zu kommen.

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