Präsidentschaftswahl in der Elfenbeinküste

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Re: Präsidentschaftswahl in der Elfenbeinküste

von Barbarossa » 22.04.2011, 05:37

Sebastian Materne hat geschrieben:...Wir kennen dergleich in unserer Breitengraden vom Balkan oder auch aus dem Kaukasus. Nur muss man sich realistischerweise die Frage stellen, ob die Unantastbarkeit der Kolonialgrenzen, wie sie auch die Afrikanische Union nach wie vor fordert, tatsächlich und in allen Fällen sinnvoll ist. Die Elfenbeinküste ist ein Fall, der aufgrund seiner tiefen gesellschaftlichen Spaltung, auch vergleichsweise radikale Denkkonzepte erfordert - will man den Laden eines Tages ernstaft "befrieden".
So denke ich darüber auch. Es macht einfach keinen Sinn, wenn in einem Land 10 oder 20 Jahre lang ein Bürgerkrieg zwischen zwei Bevölkerungsgruppen geführt wird, weil sich diese Gruppen einfach nicht verstehen wollen. Da ist eine Lösung wie im z. B. Sudan einfach besser.

Re: Präsidentschaftswahl in der Elfenbeinküste

von Sebastian Materne » 21.04.2011, 23:20

Das was Du, Barbarossa, ansprichst, ist oftmals tatsächlich ein Problem. Aber klar ist auch, dass das heute nicht mehr als alleinige Entschuldigung für jeden Konflikt herhalten kann. Viele afrikanische Intellektuelle mach im Gegenteil den korrupten Eliten der letzten Jahre wesentliche mehr Vorwürfe.

Aber eines stimmt schon: Afrikanische "Nationalstaaten" haben oftmals in ihrer demographischen Zusammensetzung kaum mehr gemein, als das sie eben zu Nation a) gehören. Die kulturellen Unterschiede der Nord-Ivorer gegenüber den Süd-Ivorern sind nicht geringer als gegenüber ... na, sagen wir den Nord-Nigerianern. Vermutlich sind sie, aufgrund der Religion, sogar beträchtlich geringer. Das es in Staaten, die über eine extrem heterogene Bevölkerung verfügen praktisch zyklisch zu Konflikten kommt, ist indes kaum überraschend. Wir kennen dergleich in unserer Breitengraden vom Balkan oder auch aus dem Kaukasus. Nur muss man sich realistischerweise die Frage stellen, ob die Unantastbarkeit der Kolonialgrenzen, wie sie auch die Afrikanische Union nach wie vor fordert, tatsächlich und in allen Fällen sinnvoll ist. Die Elfenbeinküste ist ein Fall, der aufgrund seiner tiefen gesellschaftlichen Spaltung, auch vergleichsweise radikale Denkkonzepte erfordert - will man den Laden eines Tages ernstaft "befrieden".

Re: Präsidentschaftswahl in der Elfenbeinküste

von Barbarossa » 13.04.2011, 19:47

Eines der Hauptprobleme sehe ich auch darin, daß in den afrikanischen Staaten die Grenzen aus der Kolonialzeit stammen und dort willkürlich gezogen wurden. Wir haben es hier nicht mit historisch gewachsenen Strukturen zu tun.

Re: Präsidentschaftswahl in der Elfenbeinküste

von Balduin » 13.04.2011, 19:22

Ich kenne mich mit der Elfenbeinküste überhaupt nicht aus. Aber die Tagesthemen vom gestrigen Abend bestätigen deine Einschätzung. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass demnächst Friede in dieser Gegend einkehren wird.
Dem neuen Präsidenten bzw. seinen Truppen werden ebenfalls Willkürmorde vorgeworfen!

Re: Präsidentschaftswahl in der Elfenbeinküste

von Sebastian Materne » 12.04.2011, 18:10

In der Tat, ist es eine gute Nachricht, dass ein erneuter jahrelanger Konflikt erst einmal abgewendet wurde. Nichts wäre katastrophaler für das Land gewesen.

Allerdings wird viel davon abhängen, wie Ouattara sich nun gegenüber Gbagbo und dessen Anhängern verhält. Denn auch, wenn Gbagbo allen Erkenntnissen nach die Wahl verloren hat und sich anschließend diverser Verbrechen schuldig gemacht haben sollte, darf man nicht vergessen, dass ein durchaus nicht unbedeutender Anteil der Ivorer (vermutlich deutlich über 40 %) ihm seine Stimme gegeben habe. Das Land ist tief gespalten. Insofern steht Ouattara vor der nächsten Herausforderung, der nächsten Hürde. Dass er allerdings bereits für die Sicherheit des ehemaligen Präsidenten und dessen Familie garantierte, ist ein vernünftiger erster Schachzug.

Der Elfenbeinküste wäre ein wenig Ruhe zu wünschen - aber aufgrund seiner Struktur und der Konflikte auch und gerade der jüngeren Vergangenheit, bin ich eher skeptisch.

Re: Präsidentschaftswahl in der Elfenbeinküste

von Barbarossa » 11.04.2011, 21:03

Elfenbeinküste
Abgewählter Präsident Gbagbo festgenommen

Der blutige Machtkampf in der Elfenbeinküste ist zu Ende: Unterstützt von internationalen Truppen haben Kämpfer des Wahlsiegers Ouattara den abgewählten Präsidenten Gbagbo festgenommen. Frankreich hat die Entscheidung im Bürgerkrieg erzwungen...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/gbagbofestgenommen

Ende gut, alles gut, oder?

Re: Präsidentschaftswahl in der Elfenbeinküste

von Barbarossa » 04.04.2011, 22:08

Das Problem mit der Amtsübergabe an den rechtmäßig gewählten Präsidenten in der Elfenbeinküste ist noch immer nicht gelöst - im Gegenteil: Es spitzt sich weiter zu und es gibt bereits vieleTote:
Elfenbeinküste
UN und Frankreich feuern auf Gbagbos Truppen

Hubschrauber der Vereinten Nationen und Frankreichs haben in die Kämpfe in der Elfenbeinküste eingegriffen und Stellungen des Machthabers Gbagbo beschossen. Die Truppen des Wahlsiegers Ouattara starteten eine Offensive auf die Stadt Abidjan.
(...)
Ouattaras Truppen kontrollieren außerhalb Abidjans den größten Teil des westafrikanischen Landes.
Obwohl Ouattaras Republikanische Truppen (FRCI) Abidjan seit Tagen umzingelt haben, hält der Widerstand der Gbagbo-Truppen an, die sich in mehreren Stadtteilen verschanzt haben.

Die Bevölkerung Abidjans leidet immer stärker unter Unsicherheit, Lebensmittelknappheit und Plünderungen. Die Vereinten Nationen schätzen die Zahl der Flüchtlinge im ganzen Land auf insgesamt eine Million...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/ungreift ... nkuesteein

Präsidentschaftswahl in der Elfenbeinküste

von Barbarossa » 29.12.2010, 22:32

28.12.2010
Westafrika
Ultimatum in der Elfenbeinküste

Drei afrikanische Kollegen wollen Wahlverlierer Gbagbo zum Rücktritt drängen – der wittert ein Komplott.

Berlin - An diesem Dienstag werden drei westafrikanische Präsidenten dem umstrittenen Präsidenten der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, so etwas wie ein letztes Ultimatum überbringen. Yayi Boni (Benin), Ernest Bai Koroma (Sierra Leone) und Pedro Pires (Kapverden) reisen im Auftrag der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas nach Abidjan, um dem abgewählten Gbagbo eine letzte Chance zu geben, abzutreten. Sonst, so hat es ein Sondergipfel der Ecowas zu Weihnachten in Nigeria beschlossen, werde der Staatenbund zu „gerechtfertigter Gewalt“ greifen, um ihn aus dem Präsidentensessel zu vertreiben.

Gbagbo gibt sich gelassen...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/ultimatu ... beinkueste

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