22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

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Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Barbarossa » 05.04.2016, 09:19

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Ja, es ist schon kurios und man könnte da auch ein wenig mit Bayern in Deutschland eine Parallele ziehen.
[...]

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Also meines Wissens gab es seit '45 nie ernstzunehmende politische Bestrebungen für eine Abspaltung Bayerns. Keine relevante politische Partei hat das in ihrem Programm. Insofern finde ich den Vergleich überzogen.
...
Nein, ich meinte auch eher die Sache mit dem Länderfinanzausgleich, von dem Bayern auch mal profitiert hat. Heute, wo das Land Nettozahler ist, kommen da immer wieder recht harsche Töne - aber auch nicht nur aus Bayern.
Aber übrigens hat Bayern 1949 das Grundgesetz erst abgelehnt, hat es dann aber doch ratifiziert.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Grundge ... ndgesetzes

Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Titus Feuerfuchs » 05.04.2016, 00:35

Barbarossa hat geschrieben:Ja, es ist schon kurios und man könnte da auch ein wenig mit Bayern in Deutschland eine Parallele ziehen.
[...]

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Also meines Wissens gab es seit '45 nie ernstzunehmende politische Bestrebungen für eine Abspaltung Bayerns. Keine relevante politische Partei hat das in ihrem Programm. Insofern finde ich den Vergleich überzogen.

Es gibt ja da im europäischen Umfeld einige Gebiete, die sich deutlich besser für einen Verlgeich eignen. Z.B. Montenegro, das sich per Volksentscheid von Serbien losgesagt hat.

Oder Südtirol, das im Gegensatz zu Bayern stärkere separatistische Züge aufweist - auch wenn diese im Gegensatz zu Montenegro nicht Realität werden.

Auch Transnistrien will siche seit Langem von Moldawien abspalten.

Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Paul » 31.03.2016, 16:33

Barbarossa hat geschrieben:Erstaunlicherweise lehnt sich jedoch die deutsche Minderheit eher an die Wallonie an - nicht an Flandern. Was ich mich dabei frage - könnte die deutsche Minderheit dann nicht eine Art Vermittlerrolle zwischen den beiden großen Regionen übernehmen? Sollte man es mit der staatlichen Einheit noch ernst meinen, wäre das vielleicht ein gangbarer Weg. [ Post made via Android ] Bild
Deutsch Ost-Belgien/Eupen-St.Vieth ist aus geografischen Gründen Teil der Wallonie geworden. Viele gehen zum studueren entweder in die benachbarte Wallonie o. in die Bundesrepublik. Es ist eine kleine Region und nur ein Teil der Deutschen lebt im "Autonomiegebiet". Viele leben in den benachbarten Gebieten mit französischer Mehrheit o. im Süden in Westluxemburg.
Nördlich legt ein schmaler Streifen Flanderns, in welchem eigentlich auch eine Art deutsch gesprochen wird.

Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Barbarossa » 31.03.2016, 16:13

Ja, es ist schon kurios und man könnte da auch ein wenig mit Bayern in Deutschland eine Parallele ziehen.
Anfangs waren sowohl Flandern in Belgien wie auch Bayern in Deutschland Empfänger von Transferleistungen aus anderen Regionen ihres Landes. Dann drehte sich das Blatt und beide wurden zu Zahlern gegenüber anderer Regionen. Doch nun wollen sie nicht so recht zahlen und es kommt immer wieder zu Diskussionen darüber, obwohl sie selbst einmal von solchen Zahlungen profitiert haben. Das ist eigentlich das erstaunliche daran - diese Uneinsichtigkeit. Gut, in Belgien kommt dann noch dazu, dass es sich um unterschidliche Ethnien handelt - das macht den Riss dann noch tiefer. Es wird in Belgien dadurch immer schwieriger, überhaupt Regierungen zu bilden, weil jede Region eigene Parteien besitzt, die in jeweils anderen Teil keine Basis hat. Es ist also auch ein wenig vergleichbar mit der CSU in Deutschland, nur dass der Riss in Belgien wohl noch tiefer ist. Damit ist Belgien politisch tatsächlich ein völlig zerrissenes Land...
Erstaunlicherweise lehnt sich jedoch die deutsche Minderheit eher an die Wallonie an - nicht an Flandern. Was ich mich dabei frage - könnte die deutsche Minderheit dann nicht eine Art Vermittlerrolle zwischen den beiden großen Regionen übernehmen? Sollte man es mit der staatlichen Einheit noch ernst meinen, wäre das vielleicht ein gangbarer Weg.
Letztlich lähmen diese ethnischen Streitigkeiten auch die Terrorbekämpfung in Belgien. Das wird man sich in Zukunft nicht mehr keisten können.

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Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Dietrich » 31.03.2016, 15:01

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Man könnte auch eine simple Zweistaatenlösung in Betracht ziehen, so wie es die Tschechoslowakei getan hat.
Ich vermute mal, dass es irgendwann in der Zukunft dazu kommen wird. Flamen und Wallonen stehen sich misstrauisch und unversöhnlich gegenüber, sodass eine Trennung wie bei der Tschechoslowakei von immer mehr Menschen favorisiert wird.

Seit der Gründung Belgiens stellten die Wallonen die Elite, beherrschten den Staatsapparat und gaben dem Französischen die Stellung der Staatssprache. Die Kohle- und Stahlindustrie machte die Wallonen wirtschaftlich zum führenden Volksteil, während die Flamen im Auge eines Wallonen "Bauern" waren.

Seit einigen Jahrzehnten hat sich - Ironie der Geschichte - das Bild komplett gewandelt. Da sich die ehemals von Kohle- und Stahlindustrie geprägten wallonischen Regionen in der Rezession befinden, ist die Arbeitslosigkeit dort im Vergleich zu den flämischen Regionen erheblich höher. Ferner wird das belgische Bruttonationaleinkommen zu zwei Dritteln in Flandern erwirtschaftet. Die flämische Region zahlt einen Solidarbeitrag, der in der Wallonie vor allem zur Finanzierung von Sozialleistungen verwendet wird. Diese Zahlungen sind jedoch in der flämischen Region politisch umstritten. Der wachsende Unmut über die wirtschaftliche Schwäche der wallonischen Region manifestiert sich insbesondere in der flämischen Separatistenbewegung, deren Hauptorganisationsträger die Partei Vlaams Belang ist.

Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Ruaidhri » 31.03.2016, 10:37

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Man könnte auch eine simple Zweistaatenlösung in Betracht ziehen, so wie es die Tschechoslowakei getan hat.
Das mögen Nicht-Belgier vorschlagen, ist aber eben nicht das, was in Belgien in der Diskussion ist.

Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Titus Feuerfuchs » 30.03.2016, 19:42

Man könnte auch eine simple Zweistaatenlösung in Betracht ziehen, so wie es die Tschechoslowakei getan hat.

Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Ruaidhri » 30.03.2016, 19:37

Schonmal bei den Belgiern in Belgien angefragt, ob sie das wirklich so wollen mit der Teilung und Zugehörigkeit zu einem anderen Staat und einer anderen Nation? Das ist ja das Merkwürdige, jeder will gewinnen, oder, anders ausgedrückt, keine der beiden großen Gruppen möchte von der anderen dominiert werden. Aber weder wollen die Wallonen zu Frankreich und Franzosen 2.Klasse werden, noch die Flamen allesamt und Limburger wollen auch nicht so recht Deutsche werden.
Es nicht um die Auflösung des Königreich Belgien, sonderm darum, wer das Sagen innerhalb dieses Landes hat.

Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Paul » 30.03.2016, 18:40

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Für die Durchführung einer solchen Teilung gibt es mehrere Szenarien.
Die logischste wäre die Wallonie an Frankreich und Flandern an die Niederlande anzugliedern. Eupen an Deutschland, St. Vith könnte wählen, ob es zu den Luxemburgern oder den Deutschen will.
Brüssel müsste sich zwischen den Niederlanden und Frankreich entscheiden.
Die Limburger hätten von ihren Übergangsdialekt her natürlich auch die Option der Anglieferung an die Bundesrepublik.

https://de.wikipedia.org/wiki/Limburgis ... rgisch.PNG

Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Titus Feuerfuchs » 30.03.2016, 18:17

Barbarossa hat geschrieben:Die Frage einer Teilung Belgiens hat sich wohl schon öfter gestellt. Ich frage mich nur, was für Länder da entstehen sollen, wenn das ohnehin schon kleine Belgien nochmal geteilt wird. Dann können sich diese Teile auch lieber gleich den Nachbarländern anschließen.

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Gewöhnlich misst man die Größe eines Landes an der Einwohnerzahl. Belgien hat rund 11 Mio EW und ist damit größer als Tschechien, Ungarn, Portugal, oder Schweden.

Die Hälfte der belgischen Fläche wäre immer noch deutlich größer als das benachbarte Luxemburg.

Für die Durchführung einer solchen Teilung gibt es mehrere Szenarien.
Die logischste wäre die Wallonie an Frankreich und Flandern an die Niederlande anzugliedern. Eupen an Deutschland, St. Vith könnte wählen, ob es zu den Luxemburgern oder den Deutschen will.
Brüssel müsste sich zwischen den Niederlanden und Frankreich entscheiden.

Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Ruaidhri » 30.03.2016, 10:58

Belgien ist schon eigen- und wieder so anders als man es nach Zeitungsberichten etc. erwartet, wenn man mal längere Zeit im Land ist.
Wenn es darauf ankam, hat man sich irgendwie immer wieder zusammengerauft. Ist jetzt so ein Zeitpunkt, an dem man, bei aller Gelassenheit, gesamt- belgische politische Handlungsfähigkeit üben müsste und wohl auch will.

Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Barbarossa » 30.03.2016, 09:02

Die Frage einer Teilung Belgiens hat sich wohl schon öfter gestellt. Ich frage mich nur, was für Länder da entstehen sollen, wenn das ohnehin schon kleine Belgien nochmal geteilt wird. Dann können sich diese Teile auch lieber gleich den Nachbarländern anschließen.

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Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Titus Feuerfuchs » 29.03.2016, 23:58

Das desaströse Polizeichaos und die undurchschaubaren Verwaltungsstruckturen geht aber nicht zuletzt auf die beiden unterschiedlichen ethnischen Gruppen zurück.

Die Frage einer Teilung Belgiens ist also nicht ganz unberechtigt. Man muss sich fragen, welche Vorteile es bringt, zwei unterschiedliche Volksgruppen aneinander zu ketten.
Eine Teilung würde durch offene EU-Innengrenzen keine Abriegelung bedeuten.

Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Ruaidhri » 29.03.2016, 11:52

Paul hat geschrieben:Die Probleme in Brüssel könnten letztlich die Teilung Belgiens beschleunigen. Brüssel lag im flämischen Gebiet und wurde immer mehr französisiert. Brüssel war bisher der wichtigste Grund, das sich Flandern nicht abgespalten hat.
Das wird eher nicht geschehen, wäre zu wünschen, dass man viel eher endlich versteht, dass es anders, mit mehr Gemeinsamkeit geht als mit dem flämisch- wallonischen Gegensatz- Gequak Man hat nicht sich als Gegener, sondern einen, der alles bedroht- und so nach und nach sickert das in die flämischen und wallonischen Hirne. Zumindest die der Bürger- Politiker und Amtsträger haben es ja noch mit den alten Zöpfen bequem, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben, um ihre eigenen Pöstchen zu retten.

Re: 22. März 2016: Islamistische Terroranschläge in Brüssel

von Paul » 29.03.2016, 00:01

Die Probleme in Brüssel könnten letztlich die Teilung Belgiens beschleunigen. Brüssel lag im flämischen Gebiet und wurde immer mehr französisiert. Brüssel war bisher der wichtigste Grund, das sich Flandern nicht abgespalten hat.

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