Griechenland nahe am Staatsbankrott

Antwort erstellen


Diese Frage dient dazu, das automatisierte Versenden von Formularen durch Spam-Bots zu verhindern.
Smileys
:shifty: :shh: :problem: :lolno: :eh: :crazy: :clap: :angel: :wtf: :D :) :( :o :shock: :? 8) :lol: :x :P :oops: :cry: :evil: :twisted: :roll: :wink: :!: :?: :idea: :arrow: :| :mrgreen:
Mehr Smileys anzeigen

BBCode ist eingeschaltet
[img] ist eingeschaltet
[url] ist eingeschaltet
Smileys sind eingeschaltet

Die letzten Beiträge des Themas
   

Ansicht erweitern Die letzten Beiträge des Themas: Griechenland nahe am Staatsbankrott

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von Barbarossa » 23.09.2015, 07:34

Ja, aber nur mit Hilfe der Troika, die Griechenlands Schulden übernimmt. Und das geht ja schon seit Jahren so.
;-)

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von james » 23.09.2015, 03:20

Griechenland nahe am Staatsbankrott Beitrag vom » 11.12.2009
Also dafür das die seit 5 Jahren Pleite sind halten die sich ganz schön lange aufrecht. ;-)

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von Aneri » 21.09.2015, 19:14

Cherusker hat geschrieben:Es ist eigentlich auch schwer vermittelbar, warum in anderen Ländern, z.B. in Deutschland das Rentenalter bis 67 Jahren liegt, während die Griechen vorzeitig in Ruhestand gehen konnten.
Ich finde, diese Darstellung, wie viele andere in der Hetze-Kampagne, verzerren bzw. verfälschen die wirkliche Gegebenheiten. Interessantes Artikel zum Thema habe ich hier gefunden:
Wolfgang Bosbachs Zahl geistert seit einiger Zeit durch deutsche Medien – und sie beruht tatsächlich auch auf Angaben der griechischen Regierung. Als Auflistung über erhoffte Reformwirkungen bekamen die Kreditgeber das knapp 50-seitige Papier Anfang Juni zugeschickt. Allerdings bezieht sich die dort abgegebene 56-Jahres-Prognose für das Renteneintrittsalter der Griechen – 56,3 Jahre für 2016 und 56,7 Jahre für 2017 – nicht auf alle Rentner, sondern nur auf die des öffentlichen Dienstes. Aus diesem Sektor haben sich als Folge der Krise besonders viele arbeitslos Gewordene in den vorzeitigen Ruhestand geflüchtet – und so das Durchschnittsalter schon seit Jahren weiter nach unten gedrückt.
Hervorhebung von mir.

Wie sieht es mit deutschen tatsächlichen Rentenalter:
Bezieht man die Erwerbsgeminderten ein, kommt auch Deutschland auf ein weit niedrigeres Renteneintrittsalter als in der Grexit-Debatte gerne kundgetan. Der Deutschen Rentenversicherung zufolge lag das Eintrittsalter 2014 real nicht bei „fast 64“, sondern bei 62,6 Jahren.
Empfehlenswerter Artikel, wer über griechische soziale Wirklichkeit erfahren möchte... In einem anderem Artikel, leider habe ich Quele nicht zur Hand, liegt durchschnittliche Renteneintritt bei Griechen bei 68(!) Jahren und zwar tatsächlich.

Parlamentswahl in Griechenland

von Barbarossa » 21.09.2015, 07:54

Alexis Tsipras ist mit der linken Syriza-Partei klarer Wahlsieger geworden. Dies war eine kleine Überraschung, weil Prognosen zunächst ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der konservativen Nea Dimokratia vorausgesagt hatten.

Die Hochrechnung von gestern 23.00 Uhr ergibt folgendes Bild:

Syriza: ................. 35,4% (- 0,9%)
Nea Dimokratia: ...... 28,3% (+ 0,5%)
Goldene Morgenröte: .. 7,1% (+0,8%)
PASOK: .................. 6,4% (/)
Kommunisten: .......... 5,4% (/)
To Potami: .............. 4,0% (- 2,1%)
Unabhängige Griechen: 3,7% (- 1,1%)
Union des Zentrums: .. 3,4% (+ 1,6%)
----------------------------------------------
"Volkseinheit": ......... 2,8% (+2,8%)

In Griechenland gilt eine 3-%-Hürde.

Tsipras stellt eine erneute Koalition mit der rechtspopulistischen Anel (Unabhängige Griechen) in Aussicht).
Die linke Abspalung der Syriza, die sogenannte "Volkseinheit", schafft den Sprung über die 3-%-Hürde nicht. Sie favorisierte die Rückkehr zur Drachme im Gegensatz zur restlichen Syriza.
Dafür wurde die rechtsextreme "Goldene Morgenröte" drittstärkste Kraft im Parlament.
Insgesamt blieb ein "Erdrutsch" bei dieser Wahl aus.

Artikel lesen: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... nland.html

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von Barbarossa » 21.08.2015, 08:55

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat seinen Rücktritt erklärt. Die zweitstärkste Nea Demokratia kann nun zwar versuchen, eine Regierung zu bilden, doch wird ihr dies angesichts der Sitzverhältnisse kaum gelingen. Die Neuwahlen werden in diesem Fall am 20. September stattfinden.
Artikel lesen: http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1 ... referrrer=

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von Barbarossa » 20.08.2015, 07:53

Der Deutsche Bundestag hat gestern dem 3. Hilfspaket für Griechenland zugestimmt. Insgesamt stimmten 454 Abgeordnete für den Antrag der Bundesregierung, 113 stimmten dagegen und 18 enthielten sich der Stimme. 63 Gegenstimmen kamen dabei von Abgeordneten der Unionsparteien, wobei einige auch der Abstimmung fern blieben.
Artikel lesen: http://m.spiegel.de/politik/deutschland ... referrrer=

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von Ruaidhri » 20.07.2015, 17:40

Irgendwie dachte ich eben, es sei doch mehr als nur Kopfschmerzen. Ich suchte nach etwas, u.a. für Dietrichs "Was kam nach Rom? "und dann kam das hier:

Günther, S.
Kriegsfolge Finanzkrise? Zum angeblichen Bankensterben in Athen nach der Schlacht bei Leuktra 371 v.Chr., MBAH XXVI (2008), 49-53.

Quelle:
http://www.mbah-laverna.de/
Ich habe es dreimal gelesen- nachvollziehbar vielleicht auch ohne Kopfschmerzen?

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von Ruaidhri » 18.07.2015, 16:24

Fragt sich nur, wo denn die Griechen so lange arbeiten sollen, ein Überschuss an Arbeitsplätzen hat das Land nicht.
Auch nicht, wenn die angeblich so hohen Sozialleistungen eingefroren werden.
Cherusker hat geschrieben:Es ist eigentlich auch schwer vermittelbar, warum in anderen Ländern, z.B. in Deutschland das Rentenalter bis 67 Jahren liegt, während die Griechen vorzeitig in Ruhestand gehen konnten. In einem Leserbrief, fragte sich ein Deutscher, warum er für die Griechen zahlen soll und nicht auch schon vormittags in der Eisdiele sitzen könnte? Etwas überspitzt, aber letztendlich haben viele europäische Länder Reformen eingeführt. Selbst Schweden hat seinen Wohlfahrtsstaat zusammengestrichen. Es muß halt alles finanzierbar sein.
Dem ist nicht zu widersprechen. In Skandinavien herscht nur eine völlig andere Mentalität und eine andere gesellschaftlich- politisch- Einstellung, über alle Parteigrenzen hinweg.
Die Griechen werden sehr schmerzhaft vieles neu lernen müssen, sich neu erfinden müssen, ob mit oder ohne Euro und EU.
Mit weiter wie bisher kann der Staat nicht überleben.
Sie werden lernen müssen, die griechischen Bürger. Die Überheblichkeit und Häme, die vor allem in Deutschland und von Deutschen vorgetragen wird, die allerdings brauchen sie nicht.
Und auch keine Beschwerden, dass Urlaub in Griechenland nun teurer wird.
Fällt mir ein: Zu den Reformen in Gr sollen auch Ladenöffnungszeiten an Sonntagen zählen.
Genau das wird in sonst strukturschwachen Gebieten Deutschlands, die auf Tourismus und Tagesgäste angewiesen, ganz fürchterlich behindert, u.a. von Gewerkschaftlern, von Politikern aller Farben,, von Kirche ( der evangelischen) und sonstigen Wohlmeinenden, die glauben, im Sinne von Arbeitnehmern einerseits zu handeln und die Konsumlustigen Touristen und Einheimischen vor Üblem bewahren zu müssen.
Hier, aber nicht in Griechenland...

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von dieter » 18.07.2015, 14:46

Lieber Cherusker,
ich befürchte nur, dass es Tsipras wie die vorigen Ministerpräsidenten in Griechenland machen wird, Reformen zusagen und die nicht ausführen. Er hat schon vor Verabschiedung der Gesetze kund getan, dass er von diesen Gesetzen nichts hält. :evil: :twisted:

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von Cherusker » 18.07.2015, 13:46

Wer ist dieser Alexis Tsipras überhaupt? Am 28.7.1974 wird er in Athen geboren und stammt aus einer durch und durch linksorientierten Familie (Vater ist Bauunternehmer). Tspipras tritt der kommunistischen Jugend bei und als Anfang der `90iger Jahre das griechische Schulwesen reformiert und teilweise privatisiert werden sollte, stellte er sich an die Spitze des Protestes. Sein Slogan: "Sie beschließen über uns, ohne uns zu fragen." :mrgreen: Später wird er Anführer der Studentenproteste. Nach kurzem Arbeitsleben in seinem Beruf (Bauingenieur) wird er Gründungsmitglied des Syriza-Bündnisses und somit dann in der parlamentarischen Opposition. Eine Kandidatur als Athener Bürgermeister scheitert. Seine Politik ist die Politik des Dagegenseins. :roll: Anfang 2015 kommt er dann an die Regierungsspitze. Jetzt hilft sein Slogan nicht mehr. Aber von nun an hat er die Troika als Feinde ausgemacht, die wieder über ihn hinweg entscheiden. :wink:
Nachdem jetzt der griechische Staatsbankrott droht, läßt er widerwillig Reformen zu. Noch rechtzeitg wird aus einem Dagegenseier ein Realpolitiker, nach dem man ihn mal aufs "Töpfchen gesetzt" hat. :mrgreen:

Was für Reformen wurden denn beschlossen? Neben der Mehrwertsteuererhöhnung auf Strom, Lebensmittel und ärztl. Versorgung , wurde die Frühverrentung gestoppt und die Anhebung des Rentenalters beschlossen.

Es ist eigentlich auch schwer vermittelbar, warum in anderen Ländern, z.B. in Deutschland das Rentenalter bis 67 Jahren liegt, während die Griechen vorzeitig in Ruhestand gehen konnten. In einem Leserbrief, fragte sich ein Deutscher, warum er für die Griechen zahlen soll und nicht auch schon vormittags in der Eisdiele sitzen könnte? Etwas überspitzt, aber letztendlich haben viele europäische Länder Reformen eingeführt. Selbst Schweden hat seinen Wohlfahrtsstaat zusammengestrichen. Es muß halt alles finanzierbar sein. Und wenn dann ein Herr Tsipras glaubt, das würde eigentlich auch ohne gehen, weil das Geld kommt ja von der anderen Staaten, dann kann man dem Traumtänzer nur antworten: dann beschließen wir es über Euch hinweg, ohne Euch zu fragen ! :mrgreen: :wink:

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von Ruaidhri » 17.07.2015, 15:46

dieter hat geschrieben:
Cherusker hat geschrieben:Und was kommt derzeit aus Griechenland ? Streik der Staatsbediensteten und Krawalle von autonomen Chaoten.
Lieber Cherusker,
dass ist das griechische Temperament :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
Aha, Ironie= das Gegenteil dessen zu sagen oder zu schreiben, was eigentlich gemeint ist.
Was ist denn nun gemeint?

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von dieter » 17.07.2015, 14:35

Cherusker hat geschrieben:Und was kommt derzeit aus Griechenland ? Streik der Staatsbediensteten und Krawalle von autonomen Chaoten.
Lieber Cherusker,
dass ist das griechische Temperament :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von Ruaidhri » 16.07.2015, 21:56

Na, was sind das denn für Töne...
Irgendwo zwischen Ironie, Zynismus und Verzweiflung, denn eine reale, realistische Lösung scheint es nicht zu geben.
Und eine Anspielung auf die Geschichte, so wenig der Vergleich passt.
1893 Staatsbankrott
Erst Wiki:
https://de.wikipedia.org/wiki/Griechisc ... t_von_1893
und für die, die etwas Französisch können, ein Artikel aus Le Monde
http://www.lemonde.fr/economie/article/ ... _3234.html
Der Blick in englische, französische, überhaupt nicht-deutsche Medien:
Längst nicht so aufgeregt wie hier, und längst nicht so anti-Deutschland wie in unseren Medien sehr einseitig kolportiert wird.
Nicht in den Artikeln, nicht in den Kommentaren.
Ich glaube allerdings tatsächlich langsam, es hätte bei der guten alten EG bleiben sollen - zumindest bis zur Mitte dieses Jahrhunderts und nicht so überstürzt alles zusammenschmeißen. In dem Moment, wo es um Geld geht, da gilt die alte Weisheit: "Beim Geld hört die Freundschaft auf."
Zumindest hätte es langsamer gehen müssen. Und ein ganz großer Fehler war, die EU immer nur mit Geld und Markt und Wirtschaft in Zusammenhang zu bringen, gleichzeiitg aber die Förderung von Kontakten zwischen den Bürgern der EU-Staaten und für Kulturaustausch zurückzufahren.
EU= der Moloch, nicht aber: EU, von Menschen bewohnt, die wie nie in Frieden und Freiheit einander kennenlernen können, was auch ein ein Voneinander Lernen, Toleranz, Beseitigung von Vorurteilen und Missverständnissen bedeutet.
Oder bedeuten kann.
Einen Soli für Griechenland: Aber nur, wenn ihn alle EU-Bürger leisten, und da fände ich es so etwas von richtig, wenn Spanier und Portugiesen, wenn Iren und Rumänen und sich verweigerten. Och, eigentlich dürfen das alle, denn alle Länder haben harte Zeiten hinter sich, stecken mitten drin und alle habe sehr viele soziale Leistungen zurückgefahren.
Warum redet eigentlich kein Linker von Solidaritätszuschlägen der Banken?

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von Barbarossa » 16.07.2015, 18:55

Also langsam reicht es. Es stimmt, Wirtschaftswissenschaftler Clemens Fuest hat sich für eine Erhöhung des Soli für Griechenland ausgesprochen, weil es sich um "Transfers" handele, also um Geld, das nicht zurückkommt.
Artikel lesen: http://m.spiegel.de/wirtschaft/soziales ... referrrer=

Entschuldigung, aber dem haben sie wohl ins Gehirn gesch...

Re: Griechenland nahe am Staatsbankrott

von Cherusker » 16.07.2015, 18:01

Jetzt kommen auch andere Länder langsam in Zweifel. Der tschechische Ministerpräsident fragt sich jetzt, ob man überhaupt der €-Zone beitreten soll ? Weil man dann auch für die Griechen haftet. Aber auch als normales EU-Mitglied ohne € haftet man jetzt für Griechenland. Obwohl die Briten sich vor ein paar Jahren gegen so eine Haftung ausgesprochen haben, werden mittlerweile wieder "Töpfe" außerhalb der €-Staaten aufgerissen. Die ganze EU muß mittlerweile für die Unfähigkeit der Griechen haften.
Es kommen jetzt schon Vorschläge, daß der Solidaritätszuschlag in Deutschland für ein paar Jahre um ein paar % erhöht werden soll, damit man einen Teil der Gelder wieder hereinbekommt.

Nach oben