von CARLOS » 14.09.2017, 23:50
Zitat: Reconqista (Beitrag vom 6.09.2017
„Den Euro als segensreich zu bezeichnen kann nur der, der von Wirtschaft nichts versteht - da empfehle ich auf youtube die Sendungen mit Hans Werner Sinn.“ Reconquista
„
Insgesamt ist Europa auch auf dem Weltmarkt nicht konkurrenzfähiger durch den Euro.Die Die AfD ist die einzige Partei, die diesen Wahnsinn stoppen will. Die anderen spielen nur noch auf Zeit, die unweigerlich einmal auslaufen wird, und je später das kommt, desto härter wird die Quittung ausfallen. Dann werden aber wohl die heutigen Politiker schon ihre Rente geniessen.“ Reconquista
Prof Sinn schätze ich sehr. Nur würde ich empfehlen seine Bücher zu lesen und nicht nur yputube angucken.
Die Einrichtung der Eurozone war, wie bereits gesagt ein riskantes Unternehmen. Kein „segensreiches“, wie du es nennst. Es gibt Vorteile aber auch Nachteile, was die Eurozone betrifft. Die Vorteile dürften für Dtld überwiegen. Bleibt die Frage, inwieweit es an den Entscheidungen bestimmter souveräner Staaten lag, dass sie in eine Schieflage gerieten und inwieweit diese Schieflage mit der Nichtbeachtung vertraglicher Bestimmungen des Maastrichtvertrages zusammenhängt oder durch eine falsche Wirtschaftspolitik.
Es gab bereits im Zusammenhang mit dem Maastricht-Vertrag Anfang der 90er Jahre Warnungen, dass die südlichen Peripheriestaaten aber auch Frankreich mit ihren unterschiedlichen Auffassungen in der Geldpolitik Schwierigkeiten bereiten könnten. Die Angleichung des Preis- und Zinsniveaus war für Italien z. B., das damit eine Gleichstellung mit Dtld erreichte, ein großer Gewinn, konnte es doch nun Kredite mit Zinsen aufnehmen, für die sie nur noch einen Bruchteil der vordem zu zahlenden Zinsen entrichten mussten. Damit war eine massive Schuldenaufnahme vorprogrammiert. Mit der Aufnahme Griechenlands erfolgte dort dasselbe. Prof sinn erläutert diese Vorgänmge sehr gut.
Grundsätzliuch gilt, dass Notenbanken, die früher nicht so unabhängig wie das dt. Modell der Bundesbank sind/waren, immer in der Gefahr sein werden, zu Werkzeugen einer unsoliden Politik zu werden. Das von Prof. Sinn so hochgelobte System der FED in den USA ist das Ergebnis eines langen Lernprozesses in den USA mit vielen Staatsprleiten.
Reformen, von FDP-Lindner im Euroraum gefordert, sind definitiv notwendig. Die Währungsunion wurde von den Gründerstaaten sogar als Provisorium bezeichnet, das weiter entwickelt werden sollte, mit Reformen natürlich. Nur vergisst Herr Lindner und Reconquista, dass diese Reformen nicht von Dtld aus dirigiert werden können. Die Mitgliedstaaten des Euroraums sind souveräne Staaten und müssen diesen Reformen zustimmen. Im Übrigen scheint dir der Wahlkampfeifer für die AfD in den Kopf gestiegen zu sein.
Du vergisst weiter in deinem Posting, dass der Euro in erster Linie eine politische Währung ist; der Euro ist der Preis, den die Bundesrepublik für die Vereinigung zu entrichten hatte. Präs. Mitterand war Ende 1989 strikt gegen eine Abschaffung der DDR. Am 19.Dezember 1989 (Wochen nachdem Kohl seinen 12-Punkte-Plan publik gemacht hatte) besuchte der frz Präsident die DDR und die Gespräche und Verlautbarungen waren deutlich genug: Erhaltung der DDR, keine Einheit, auch nicht als Möglichkeit in der Zukunft. Frkrch war der engste Verbündete der Bundesrepublik in Westeuropa. Großbritannien mit Thatcher war ebenfalls gegen eine Vereinigung. Dass sich Kohl mit seinen 12 Punkten gegen dies Misstrauen durchsetzen konnte ging nicht ohne Zugeständnisse an Frkrch ab, die an Sylvester und Neujahr 1989/90 bei einem Besuch Kohls in Südwstfrkrch besprochen wurden. Das Ergebnis war Maastricht 1992.
Es ging und geht Frkrch um Sicherheit vor den Gefahren aus dem Osten, und dazu gehörte damals die Gefahr eines irrlichternden, unberechenbaren, nationalistischen Deutschlands. Sicherheit sah Frkrch eher in Form zweier dt. Staaten. Der Euro sollte diese Gefahr durch eine enge politische und wirtschaftliche Einbindung und damit Kontrolle mildern oder bannen. Das war übrigens seit den 50er Jahren das Motiv der Westmächte bei der Aufnahme Dtlds in internationale Organisationen. Lord Ismay, der erste Generalsekretär der Nato hat dies auf einen pragmatischen Nenner gebracht, als er gefragt wurde, welchen Sinn es habe die ehemaligen Feinde 9 Jahre nach dem Krieg als Bündnispartner zu betrachten: Aufgabe der Nato sei es „to keep the Americans in, the Russians out, and the Germans down.“
Im Fall des Euro sollte vor allem die Macht der Dt. Bundesbank gebrochen werden, die in den 80er Jahren in Westeuropa mit der DM tonangebend war. Der Gang der Währungspolitik wurde in Westeuropa in den 80er Jahren in Frankfurt bestimmt. Dort wurde festgelegt, ob Paris oder London ab- oder aufzuwerten hatten. Das sollte mit dem Euro aufhören. Die Vorgabe, dass die Währungsunion keine Transferunion sein dürfe, ist mit den Hilfsmaßnahmen (Rettungsschirmen) längst obsolet. Eine Reform der Eurozone wird nach Meinung der Mehrheit unserer Partner nicht so aussehen, wie Dtld es wünscht, sondern nach Maßgabe des Machtanspruchs und der Wirtschaftspolitkk europäischer Staaten wie Frkrch, Italien …etc. Wir werden Zahlmeister bleiben und noch mehr zahlen müssen. Dtld wird majorisiert werden. Ein Verlassen der Eurozone steht nicht zur Debatte, Frkrch ist Atommacht. Frkrch wird es bei den auf solche Vorgänge folgenden außenpolitischen Turbulenzen nicht zulassen und wird mehr Verbündete in Europa finden als Dtld.
Zitat: Reconqista: „Die deutsche Wirtschaft prosperiert, doch die Bezahlung erfolgt durch die Bundesbank, die zweifelhafte Guthaben gegenüber der EZB hat, und die wiederum ebenso zweifelhafte Guthaben gegenüber den südeuropäischen Geschäftsbanken, Das Geld ist verfrühstückt, die südeuropäischen Wirtschaften nicht (mehr) konkurrenzfähig und ob das Geld je zurückbezahlt wird, ist zweifelhaft. Der deutsche Konsument zahlt mit erhöhten Preisen für importierte Güter, erhält als Sparer nichts.“ Reconquista
Das ist Unsinn. Du hast keine Ahnung, von der Materie. Die Bundesbank ist keine Geschäftsbank, die irgendetwas („eine prosperierende deutsche Wirtschaft“!!) zu "bezahlen" hat. Was du „zweifelhafte Guthaben“ nennst, sind wahrscheinlich die Target2-Salden, die jeden Monat veröffentlicht werden. Der Saldo von zeitlich erfolgenden Geldmengenbewegungen und ein Guthaben ist aber nicht dasselbe. Die EZB erhält das Geld griechischer Kunden auch nicht von Geschäftsbanken in GR sondern von der gr. Notenbank. Da der Euroraum eine Währungsunion (mit einheitlicher Währung) ist, ist der Wechselkursmechanismus außer Kraft gesetzt. Bei einer Zahlungsbilanzkrise, wie sie seit 2007 eintrat, konnte weder über die Wechselkursmechanik noch über die Preisniveaumechanik Ungleichgewichte reguliert werden. Die Target2-Salden sind keine Guthaben, sondern Verbindlichkeiten der südlichen Peripheriestaaten, die aber anders als du meinst, nicht „verfrühstückt“ werden oder wurden. Auch enn sie durch Zahlungen des anderen Landes verringert/vergößert werden, bestehen sie weiter gegenüber der EZB, die als Clearingstelle zwischen den Notenbanken und der Dt Bundesbank fungiert. Du ziehst ohne es zu beweisen zu können die Bonität der EZB in Zweifel. Die Target2 –Salden schwanken übrigens stark. Ende August 2017 lagen sie über 800MRD €, sie lagen zwischenzeitlich auch schon knapp über 200 MRD €, dann wieder bei 400 oder 500 MRD €. (s. Link)
Bei Verbindlichkeiten gegenüber griech. Schuldnern kannst du deine Stirn in Falten legen, bei der EZB brauchst du es nicht tun. Eine Gefahr für die dt. Renten gibt es nicht, solange die Wirtschaft gut läuft. Wer ein Produkt wie die dt. Lebensversicherung kauft und deren Problematik nicht kennt, ist selber schuld. Die Exportüberschüsse werden nach Ausweis des IWD ganz überwiegend in den westlichen Bundesländern erwirtschaftet. Über den Finanzausgleich werden 13 Bundesländer subventioniert. Man nennt das Solidarität. Gegen den Missbrauch, Sinn oder Unsinn dieser Zahlungen seit bald drei Jahrzehnten wagt kaum jemand etwas zu sagen.
Im Jahr 2016 war der deutsche Leistungsbilanzüberschuss mit über 230 MRD € weltweit der höchste aller Staaten, noch vor China. Solche Überschüsse werden nicht „verfrühstückt“, sondern sind notwendig, weil Dtld im Ausland investieren muss (USA, China etc), um dort überhaupt am Markt tätig zu sein oder um Rohstoffe und Energie einzukaufen. Absoluter Quatsch ist deine Feststellung, dass der dt. Konsument mit höheren Importpreisen die Zeche zahlt mit fehlenden Sparerträgen. Die EZB musste, um den Euro zu retten, seit Ende 2014 oderAnfang 2015 durch Aufkauf von Wertpapieren der Banken, Geld in den Markt pumpen (so gen. Quantitative Easing, QE). Die Lage war bedrohlich, weil eine Abwärtsspirale (Deflation) befürchtet wurde. Reformen (etwa Arbeitsmarktreformen) wurden nicht durchgeführt. Vor Jahren wurde in Internetforen eine Debatte über eine ubebremste Inflationm geführt. Das Problem war aber nicht die ungebremste Hyperinflation, die in deutschen Köpfen spukt, sondern die Deflation, die viel gefährlicher ist. Eine Inflation tritt ein bei starkem Anwachsen der Liquidität (Geldschöpfung) bei nahezu völliger Auslastung der Produktionsfaktoren. Genau das war nicht der Fall. Die EZB strebt einen Wachstumspfad mit einer Inflationsrate von max 2% an.
Die EZB mit ihren Mitteln erledigte mit dem QE-Programm das, was Aufgabe der Politik gewesen wäre, nämlich Maßnahmen gegen die Krise zu treffen. Im Moment sieht es so aus, als würde in der Eurozone der Motor anspringen. Spanien meldet größeres Wachstum als Dtld, sogar Griechenlands Wirtschaft wächst. Die Target2-Salden bei der Bundesbank sind auf keinen Fall der Grund für steigende Importpreise. Welche Güter sollten sich denn so enorm verteuert haben? Handwerkerdienstleistungen mit Stundenlöhnen mit bis zu 55€? Klar, vor zehn Jahren lagen sie noch bei knapp über 40€. Mieten sind heute höher, hängt aber auch mit Dienstleistungen und administrierten Abgaben und Steuern zusammen. Die Preissteigerungsrate liegt derzeit bei 1,5% (gemessen am Warenkorb einer vierköpfigen Familie) zusammen. Die Energiepreise sind hoch, sie waren schon mal höher, aber auch niedriger. Die Lebensmittelpreise sind oft regional durch bestimmte Ereignisse verteuert worden (Frostperioden im April). Verglichen mit DM-Zeiten fallen die statistischen Preissteoigerungen in der Eurozone gemäßigter aus als zu Zeiten der DM. Das lässt sich durch Googeln nachweisen. Allerdings wird es niemand überzeugen, der bestimmte Vorstellungen über gefühlte Geldentwertungsraten und Preissteigerungen hat.
Der Euro bietet für Handel und Industrie Vorteile. Etwa 45% des deutschen Exports gehen in die Eurozone. Der Euro hat allerdings letzthin gegenüber dem Dollar stark aufgewertet. Im November letzten Jahres stand er bei ca 1,11USD, sank dann um ca 1,05 USD liegt jetzt aber nach starkem Anstieg bei 1,20USD, vorgestern bei 1,19USD. Trump wollte den Dollar stark machen, stattdessen wurde der Dollar abgewertet. Importe aus den USA nach Dtld werden damit billiger, nicht teurer wie du meinst, auch alle Güter (insbes. Energiepreise Öl/Gas), die in USD abgerechnet werden.
Neben der erleichterten Abrechnung bei Import/Export (Tourismus) spielt die immer engere Verflechtung der Produktion eine große Rolle. Wo „Made in Germany“ draufsteht, ist aber längst nicht mehr alles deutsch. Es wird dort gefertigt, wo am günstigsten, bei gleichen Qualitätsstandards, produziert werden kann. Diese Internationalisierung macht es unmöglich, die Verflechtung schnell wieder rückgängig zu machen. Die Vorwürfe von Trumps Seite Dtld exportiere zu viel, gehen fehl. Die europ. Wirtschaft ist in vielen Teilen indirekt sehr stark am deutschen Export beteiligt. Ein Daimler-Auto enthält rund 50%-60% Teile, die im Ausland gefertigt wurden. Die Produktionstiefe am Standort ist also auch zugunsten der Auslands stark reduziert worden.
Die internationale Zusammenarbeit nutzt allen. Wer sich die Liste der Firmen und ihre Sitze im Silicon Valley ansieht, entdeckt bekannte deutsche Namen, wie Bosch, Daimler und Bayer unter den US-Firmen. Die Diskussion mit AfDlern ist wenig erbaulich, weil sie keine Ideen vorweisen, die in der Zukunft tragfähig sind. Es fehlt die Weltoffenheit, geistige Beschränktheit dominiert. Silicon Valley steht nicht für Fehlerfreiheit, sondern für die Bereitschaft vor allem aus Fehlern zu lernen. In Europa müssen wir bereit sein aus Fehlern vor allem der Vergangenheit zu lernen, wenn wir die Zukunft gestalten wollen.
Statistiken der Dt. Bundesbank Zeitreihe der Target2:Salden:
https://www.bundesbank.de/Navigation/DE ... 2.S._T.N.N&
Interessant das Videomit Bundesbankchef Weidmann über TARGET2 bei einem Treffen mit Berufsschullehrern.Weidmann geht auf die Entstehung von Liquidität in den südlichen Defizitländern ein und betont, dass die Verbindlichkeit nicht gegenüber den Schuldnerländern bestehen, sondern gegenüber der EZB. Prof. Sinn selbst stellt den Ablauf von Geldübertragungen auf das Target2-Konto richtig dar, wenn er betont, dass Zahlungen an die EZB gehen und von dieser dann weiter an die Dt. Bundesbank geleitet werden. Forderungen im Falle eines Auseinanderbrechens der Eurozone würden sich nicht an das Schuldnerland, sondern an die EZB richten.
Zitat: Reconqista (Beitrag vom 6.09.2017
„Den Euro als segensreich zu bezeichnen kann nur der, der von Wirtschaft nichts versteht - da empfehle ich auf youtube die Sendungen mit Hans Werner Sinn.“ Reconquista
„[size=120][font=Times New Roman,serif]Insgesamt ist Europa auch auf dem Weltmarkt nicht konkurrenzfähiger durch den Euro.Die Die AfD ist die einzige Partei, die diesen Wahnsinn stoppen will. Die anderen spielen nur noch auf Zeit, die unweigerlich einmal auslaufen wird, und je später das kommt, desto härter wird die Quittung ausfallen. Dann werden aber wohl die heutigen Politiker schon ihre Rente geniessen.“ Reconquista[/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif] [/font][/size]
Prof Sinn schätze ich sehr. Nur würde ich empfehlen seine Bücher zu lesen und nicht nur yputube angucken.
Die Einrichtung der Eurozone war, wie bereits gesagt ein riskantes Unternehmen. Kein „segensreiches“, wie du es nennst. Es gibt Vorteile aber auch Nachteile, was die Eurozone betrifft. Die Vorteile dürften für Dtld überwiegen. Bleibt die Frage, inwieweit es an den Entscheidungen bestimmter souveräner Staaten lag, dass sie in eine Schieflage gerieten und inwieweit diese Schieflage mit der Nichtbeachtung vertraglicher Bestimmungen des Maastrichtvertrages zusammenhängt oder durch eine falsche Wirtschaftspolitik.
Es gab bereits im Zusammenhang mit dem Maastricht-Vertrag Anfang der 90er Jahre Warnungen, dass die südlichen Peripheriestaaten aber auch Frankreich mit ihren unterschiedlichen Auffassungen in der Geldpolitik Schwierigkeiten bereiten könnten. Die Angleichung des Preis- und Zinsniveaus war für Italien z. B., das damit eine Gleichstellung mit Dtld erreichte, ein großer Gewinn, konnte es doch nun Kredite mit Zinsen aufnehmen, für die sie nur noch einen Bruchteil der vordem zu zahlenden Zinsen entrichten mussten. Damit war eine massive Schuldenaufnahme vorprogrammiert. Mit der Aufnahme Griechenlands erfolgte dort dasselbe. Prof sinn erläutert diese Vorgänmge sehr gut.
Grundsätzliuch gilt, dass Notenbanken, die früher nicht so unabhängig wie das dt. Modell der Bundesbank sind/waren, immer in der Gefahr sein werden, zu Werkzeugen einer unsoliden Politik zu werden. Das von Prof. Sinn so hochgelobte System der FED in den USA ist das Ergebnis eines langen Lernprozesses in den USA mit vielen Staatsprleiten.
Reformen, von FDP-Lindner im Euroraum gefordert, sind definitiv notwendig. Die Währungsunion wurde von den Gründerstaaten sogar als Provisorium bezeichnet, das weiter entwickelt werden sollte, mit Reformen natürlich. Nur vergisst Herr Lindner und Reconquista, dass diese Reformen nicht von Dtld aus dirigiert werden können. Die Mitgliedstaaten des Euroraums sind souveräne Staaten und müssen diesen Reformen zustimmen. Im Übrigen scheint dir der Wahlkampfeifer für die AfD in den Kopf gestiegen zu sein.
Du vergisst weiter in deinem Posting, dass der Euro in erster Linie eine politische Währung ist; der Euro ist der Preis, den die Bundesrepublik für die Vereinigung zu entrichten hatte. Präs. Mitterand war Ende 1989 strikt gegen eine Abschaffung der DDR. Am 19.Dezember 1989 (Wochen nachdem Kohl seinen 12-Punkte-Plan publik gemacht hatte) besuchte der frz Präsident die DDR und die Gespräche und Verlautbarungen waren deutlich genug: Erhaltung der DDR, keine Einheit, auch nicht als Möglichkeit in der Zukunft. Frkrch war der engste Verbündete der Bundesrepublik in Westeuropa. Großbritannien mit Thatcher war ebenfalls gegen eine Vereinigung. Dass sich Kohl mit seinen 12 Punkten gegen dies Misstrauen durchsetzen konnte ging nicht ohne Zugeständnisse an Frkrch ab, die an Sylvester und Neujahr 1989/90 bei einem Besuch Kohls in Südwstfrkrch besprochen wurden. Das Ergebnis war Maastricht 1992.
Es ging und geht Frkrch um Sicherheit vor den Gefahren aus dem Osten, und dazu gehörte damals die Gefahr eines irrlichternden, unberechenbaren, nationalistischen Deutschlands. Sicherheit sah Frkrch eher in Form zweier dt. Staaten. Der Euro sollte diese Gefahr durch eine enge politische und wirtschaftliche Einbindung und damit Kontrolle mildern oder bannen. Das war übrigens seit den 50er Jahren das Motiv der Westmächte bei der Aufnahme Dtlds in internationale Organisationen. Lord Ismay, der erste Generalsekretär der Nato hat dies auf einen pragmatischen Nenner gebracht, als er gefragt wurde, welchen Sinn es habe die ehemaligen Feinde 9 Jahre nach dem Krieg als Bündnispartner zu betrachten: Aufgabe der Nato sei es „to keep the Americans in, the Russians out, and the Germans down.“
Im Fall des Euro sollte vor allem die Macht der Dt. Bundesbank gebrochen werden, die in den 80er Jahren in Westeuropa mit der DM tonangebend war. Der Gang der Währungspolitik wurde in Westeuropa in den 80er Jahren in Frankfurt bestimmt. Dort wurde festgelegt, ob Paris oder London ab- oder aufzuwerten hatten. Das sollte mit dem Euro aufhören. Die Vorgabe, dass die Währungsunion keine Transferunion sein dürfe, ist mit den Hilfsmaßnahmen (Rettungsschirmen) längst obsolet. Eine Reform der Eurozone wird nach Meinung der Mehrheit unserer Partner nicht so aussehen, wie Dtld es wünscht, sondern nach Maßgabe des Machtanspruchs und der Wirtschaftspolitkk europäischer Staaten wie Frkrch, Italien …etc. Wir werden Zahlmeister bleiben und noch mehr zahlen müssen. Dtld wird majorisiert werden. Ein Verlassen der Eurozone steht nicht zur Debatte, Frkrch ist Atommacht. Frkrch wird es bei den auf solche Vorgänge folgenden außenpolitischen Turbulenzen nicht zulassen und wird mehr Verbündete in Europa finden als Dtld.
[b][size=85][font=Times New Roman,serif] [/font][/size][/b]
[b][size=85][font=Times New Roman,serif]Zitat: Reconqista: „[/font][/size][/b][size=120][font=Times New Roman,serif]Die deutsche Wirtschaft prosperiert, doch die Bezahlung erfolgt durch die Bundesbank, die zweifelhafte Guthaben gegenüber der EZB hat, und die wiederum ebenso zweifelhafte Guthaben gegenüber den südeuropäischen Geschäftsbanken, Das Geld ist verfrühstückt, die südeuropäischen Wirtschaften nicht (mehr) konkurrenzfähig und ob das Geld je zurückbezahlt wird, ist zweifelhaft. Der deutsche Konsument zahlt mit erhöhten Preisen für importierte Güter, erhält als Sparer nichts.“ Reconquista[/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif] [/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif]Das ist Unsinn. Du hast keine Ahnung, von der Materie. Die Bundesbank ist keine Geschäftsbank, die irgendetwas („eine prosperierende deutsche Wirtschaft“!!) zu "bezahlen" hat. Was du „zweifelhafte Guthaben“ nennst, sind wahrscheinlich die Target2-Salden, die jeden Monat veröffentlicht werden. Der Saldo von zeitlich erfolgenden Geldmengenbewegungen und ein Guthaben ist aber nicht dasselbe. Die EZB erhält das Geld griechischer Kunden auch nicht von Geschäftsbanken in GR sondern von der gr. Notenbank. Da der Euroraum eine Währungsunion (mit einheitlicher Währung) ist, ist der Wechselkursmechanismus außer Kraft gesetzt. Bei einer Zahlungsbilanzkrise, wie sie seit 2007 eintrat, konnte weder über die Wechselkursmechanik noch über die Preisniveaumechanik Ungleichgewichte reguliert werden. Die Target2-Salden sind keine Guthaben, sondern Verbindlichkeiten der südlichen Peripheriestaaten, die aber anders als du meinst, nicht „verfrühstückt“ werden oder wurden. Auch enn sie durch Zahlungen des anderen Landes verringert/vergößert werden, bestehen sie weiter gegenüber der EZB, die als Clearingstelle zwischen den Notenbanken und der Dt Bundesbank fungiert. Du ziehst ohne es zu beweisen zu können die Bonität der EZB in Zweifel. Die Target2 –Salden schwanken übrigens stark. Ende August 2017 lagen sie über 800MRD €, sie lagen zwischenzeitlich auch schon knapp über 200 MRD €, dann wieder bei 400 oder 500 MRD €. (s. Link)[/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif] [/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif]Bei Verbindlichkeiten gegenüber griech. Schuldnern kannst du deine Stirn in Falten legen, bei der EZB brauchst du es nicht tun. Eine Gefahr für die dt. Renten gibt es nicht, solange die Wirtschaft gut läuft. Wer ein Produkt wie die dt. Lebensversicherung kauft und deren Problematik nicht kennt, ist selber schuld. Die Exportüberschüsse werden nach Ausweis des IWD ganz überwiegend in den westlichen Bundesländern erwirtschaftet. Über den Finanzausgleich werden 13 Bundesländer subventioniert. Man nennt das Solidarität. Gegen den Missbrauch, Sinn oder Unsinn dieser Zahlungen seit bald drei Jahrzehnten wagt kaum jemand etwas zu sagen.[/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif] [/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif]Im Jahr 2016 war der deutsche Leistungsbilanzüberschuss mit über 230 MRD € weltweit der höchste aller Staaten, noch vor China. Solche Überschüsse werden nicht „verfrühstückt“, sondern sind notwendig, weil Dtld im Ausland investieren muss (USA, China etc), um dort überhaupt am Markt tätig zu sein oder um Rohstoffe und Energie einzukaufen. Absoluter Quatsch ist deine Feststellung, dass der dt. Konsument mit höheren Importpreisen die Zeche zahlt mit fehlenden Sparerträgen. Die EZB musste, um den Euro zu retten, seit Ende 2014 oderAnfang 2015 durch Aufkauf von Wertpapieren der Banken, Geld in den Markt pumpen (so gen. Quantitative Easing, QE). Die Lage war bedrohlich, weil eine Abwärtsspirale (Deflation) befürchtet wurde. Reformen (etwa Arbeitsmarktreformen) wurden nicht durchgeführt. Vor Jahren wurde in Internetforen eine Debatte über eine ubebremste Inflationm geführt. Das Problem war aber nicht die ungebremste Hyperinflation, die in deutschen Köpfen spukt, sondern die Deflation, die viel gefährlicher ist. Eine Inflation tritt ein bei starkem Anwachsen der Liquidität (Geldschöpfung) bei nahezu völliger Auslastung der Produktionsfaktoren. Genau das war nicht der Fall. Die EZB strebt einen Wachstumspfad mit einer Inflationsrate von max 2% an.[/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif] [/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif]Die EZB mit ihren Mitteln erledigte mit dem QE-Programm das, was Aufgabe der Politik gewesen wäre, nämlich Maßnahmen gegen die Krise zu treffen. Im Moment sieht es so aus, als würde in der Eurozone der Motor anspringen. Spanien meldet größeres Wachstum als Dtld, sogar Griechenlands Wirtschaft wächst. Die Target2-Salden bei der Bundesbank sind auf keinen Fall der Grund für steigende Importpreise. Welche Güter sollten sich denn so enorm verteuert haben? Handwerkerdienstleistungen mit Stundenlöhnen mit bis zu 55€? Klar, vor zehn Jahren lagen sie noch bei knapp über 40€. Mieten sind heute höher, hängt aber auch mit Dienstleistungen und administrierten Abgaben und Steuern zusammen. Die Preissteigerungsrate liegt derzeit bei 1,5% (gemessen am Warenkorb einer vierköpfigen Familie) zusammen. Die Energiepreise sind hoch, sie waren schon mal höher, aber auch niedriger. Die Lebensmittelpreise sind oft regional durch bestimmte Ereignisse verteuert worden (Frostperioden im April). Verglichen mit DM-Zeiten fallen die statistischen Preissteoigerungen in der Eurozone gemäßigter aus als zu Zeiten der DM. Das lässt sich durch Googeln nachweisen. Allerdings wird es niemand überzeugen, der bestimmte Vorstellungen über gefühlte Geldentwertungsraten und Preissteigerungen hat.[/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif] [/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif]Der Euro bietet für Handel und Industrie Vorteile. Etwa 45% des deutschen Exports gehen in die Eurozone. Der Euro hat allerdings letzthin gegenüber dem Dollar stark aufgewertet. Im November letzten Jahres stand er bei ca 1,11USD, sank dann um ca 1,05 USD liegt jetzt aber nach starkem Anstieg bei 1,20USD, vorgestern bei 1,19USD. Trump wollte den Dollar stark machen, stattdessen wurde der Dollar abgewertet. Importe aus den USA nach Dtld werden damit billiger, nicht teurer wie du meinst, auch alle Güter (insbes. Energiepreise Öl/Gas), die in USD abgerechnet werden.[/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif] [/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif]Neben der erleichterten Abrechnung bei Import/Export (Tourismus) spielt die immer engere Verflechtung der Produktion eine große Rolle. Wo „Made in Germany“ draufsteht, ist aber längst nicht mehr alles deutsch. Es wird dort gefertigt, wo am günstigsten, bei gleichen Qualitätsstandards, produziert werden kann. Diese Internationalisierung macht es unmöglich, die Verflechtung schnell wieder rückgängig zu machen. Die Vorwürfe von Trumps Seite Dtld exportiere zu viel, gehen fehl. Die europ. Wirtschaft ist in vielen Teilen indirekt sehr stark am deutschen Export beteiligt. Ein Daimler-Auto enthält rund 50%-60% Teile, die im Ausland gefertigt wurden. Die Produktionstiefe am Standort ist also auch zugunsten der Auslands stark reduziert worden.[/font][/size]
[size=120][font=Times New Roman,serif]Die internationale Zusammenarbeit nutzt allen. Wer sich die Liste der Firmen und ihre Sitze im Silicon Valley ansieht, entdeckt bekannte deutsche Namen, wie Bosch, Daimler und Bayer unter den US-Firmen. Die Diskussion mit AfDlern ist wenig erbaulich, weil sie keine Ideen vorweisen, die in der Zukunft tragfähig sind. Es fehlt die Weltoffenheit, geistige Beschränktheit dominiert. Silicon Valley steht nicht für Fehlerfreiheit, sondern für die Bereitschaft vor allem aus Fehlern zu lernen. In Europa müssen wir bereit sein aus Fehlern vor allem der Vergangenheit zu lernen, wenn wir die Zukunft gestalten wollen.[/font][/size]
[b][size=85][font=Times New Roman,serif]Statistiken der Dt. Bundesbank Zeitreihe der Target2:Salden:[/font][/size][/b]
[b][size=85][font=Times New Roman,serif]https://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Statistiken/Zeitreihen_Datenbanken/Makrooekonomische_Zeitreihen/its_details_value_node.html?tsId=BBFI1.M.N.DE.4F.S121.S1.LE.A.FA.O.F2___T2.S._T.N.N&[/font][/size][/b]
[b][u][size=85][font=Times New Roman,serif]Interessant das Video[/font][/size][/u][/b][b][size=85][font=Times New Roman,serif]mit Bundesbankchef Weidmann über TARGET2 bei einem Treffen mit Berufsschullehrern.[/font][/size][/b][b][size=85][font=Times New Roman,serif]Weidmann geht auf die Entstehung von Liquidität in den südlichen Defizitländern ein und betont, dass die Verbindlichkeit nicht gegenüber den Schuldnerländern bestehen, sondern gegenüber der EZB. Prof. Sinn selbst stellt den Ablauf von Geldübertragungen auf das Target2-Konto richtig dar, wenn er betont, dass Zahlungen an die EZB gehen und von dieser dann weiter an die Dt. Bundesbank geleitet werden. Forderungen im Falle eines Auseinanderbrechens der Eurozone würden sich nicht an das Schuldnerland, sondern an die EZB richten.[/font][/size][/b]
[b][size=85][font=Times New Roman,serif] [/font][/size][/b]
[b][size=85][font=Times New Roman,serif] [/font][/size][/b]
[b][size=85][font=Times New Roman,serif] [/font][/size][/b]