Geschichte-Wissen Forum

Ich verstehe das sowieso nicht. Wäre es nicht überhaupt besser, wenn eine Gewerkschaft für alle in einem Betrieb zuständig wäre?

Lieber Barbarossa,
ein solches Gesetz gibt es doch, erst durch die Groko verabschiedet, warum wird sich nicht daran gehalten

Die GDL will das Gesetz nicht und auch dagegen geht es offenbar bei den neuen Streiks:

Bereits seit Montagnachmittag wird erneut gestreikt - zunächst nur der Güterverkehr - seit heute Nacht um 2.00 Uhr auch der Personenverkehr. Es gibt Ersatzfahpläne, um zumindest einen Teil des Zugverkehrs aufrecht zu erhalten. Der Streik dauert bis Sonntagmorgen und ist damit der längste in der Geschichte der Deutschen Bahn. Der Arbeitskampf wird nicht nur vom Bahnvorstand und von Politikern kritisiert, sondern sogar auch vom DGB als Dachgewerkschaft und Teilgewerkschaften anderer Branchen. So äußerte der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, "Die GDL verfolgt rücksichtslos ihre eigenen Ziele für ihre kleine Klientel".
Artikel lesen: >> Tarifkonflikt: Bahn-Rekordstreik hat begonnen <<

Den Osten Deutschlands treffen die Streiks sogar noch härter, als den Westen, denn dort wird seit etwa einer Woche regional auch der öffentliche Nahverkehr - also etwa Busse und Straßenbahnen - bestreikt.
Artikel lesen: >> Aufatmen in Brandenburg, aber zunächst wird es schlimmer Ende vom Streik im Nahverkehr in Sicht <<

Die GDL will zu einem Abschluß kommen bevor das Tarifeinheitsgestz im Sommer in Kraft tritt. Deshalb die verstärkten Streiks.

Eine aktuelle Meldung:
Die GDL hat den nächsten Streik ausgerufen - inzwischen der Neunte. Dieser wird beim Güterverkehr bereits heute Nachmittag um 15 Uhr und beim Personenverkehr in der Nacht zum Mittwoch um 2 Uhr beginnen. Ein Ende des Streiks soll zwar bereits feststehen, soll jedoch erst 48 Stunden vorher bekanntgegeben werden. Ziemlich sicher wird er sich aber auch über Pfingsten hinziehen. Auch die Berliner S-Bahn ist von dem Streik betroffen - es wird Ersatzfahrpläne geben. Die Tarifparteien geben sich gegenseitig die Schuld an dem Scheitern der Verhandlungen.
Nun melden sich trotz Tarifautonomie auch Politiker zu Wort und forden eine Schlichtung - die Forderungen gehen bis hin zu einer Zwangsschlichtung.
Artikel lesen:
>> GDL-Ausstand: Bahn nennt neuen Streik "Schikane für Millionen" << (spiegel.de)
>> Bahnstreik der GDL - So fährt die S-Bahn ab Mittwoch durch Berlin << (berliner-zeitung.de)

Das Tarifeinheitsgesetz sollte so schnell wie möglich in Kraft treten.

Ich kann die GdL bis zu einem Grad schon verstehen - aber über Pfingsten zu streiken, ist ein No-Go. Überhaupt denke ich aber, dass das Tarifeinheitsgesetz verfassungswidrig ist. Art. 9 GG ist ein immens wichtiges Grundrecht - die Koalitionsfreiheit ist garantiert. Ich denke da hat die Nahles mal wieder einen Schuss in den Ofen gemacht (wie beim Mindestlohn bereits).

Ralph hat geschrieben:... Ich denke da hat die Nahles mal wieder einen Schuss in den Ofen gemacht (wie beim Mindestlohn bereits).

Wie der Mindestlohn?
Was hast du dagegen einzuwenden?
Also als flächendeckender Mindestlohn ist er vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss, aber eine Form von gesetzlichem Mindestlohn war dringend erforderlich.

Weselsky fällt hoffentlich bald über seinen eigenen Größenwahn!

Ruaidhri hat geschrieben:Weselsky fällt hoffentlich bald über seinen eigenen Größenwahn!

Na ja, was heißt Größenwahn? Die GDL beanprucht für sich, für alle seiner Mitglieder einen eigenen Tarifvertrag auszuhandeln und dass Verhandlungen anderer Gewerkschaften für die GDL keine Rolle spielen. Problem ist dabei, dass mit der EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft) eine weitere und sogar größere Gewerkschaft zeitgleich mit der Bahn verhandelt. So, und nun die aktuelle Meldung:

Die GDL hat bekannt gegeben, dass sie einer Schlichtung zustimmt und den Streik jetzt und damit noch vor Pfingsten beendet. Ab heute 19.00 Uhr werden die Lokführer wieder zum Dienst antreten. Für die Dauer der Schlichtung vom 27. Mai bis zum 17. Juni 2015 gilt zudem eine Friedenspflicht - also kein neuer Streik von Seiten der GDL. Aber:
Die zeitgleich verhandelnde EVG fühlt sich an diese Vereinbarung - somit auch an die Friedenspflicht - nicht gebunden. EVG-Chef Alexander Kirchner erklärte wörtlich der "Passauer Neuen Presse": "Die Kolleginnen und Kollegen wollen jetzt ein Ergebnis." "Wir werden streiken müssen, wenn wir am Donnerstag nicht zu einem Ergebnis kommen."
Im Unterschied zur GDL hat die EVG bisher noch nicht zu einem Streik aufgerufen.
Artikel lesen: >> Einigung auf Schlichtung: Lokführer beenden Bahnstreik << (spiegel.de)

Das wäre jetzt natürlich ein "Running Gag", wenn eine Gewerkschaft zu streiken aufhört und die andere damit anfängt.

Kann ich vielleicht doch noch über Pfingsten in die Heimat fahren

Ralph hat geschrieben:Kann ich vielleicht doch noch über Pfingsten in die Heimat fahren

Das sieht ganz so aus. Wobei, 1/3 der Züge fuhren ja trotzdem. Und es gibt auch das Angebot der Fernbusse. Hat das schon mal jemand ausprobiert?

Und es gibt auch das Angebot der Fernbusse. Hat das schon mal jemand ausprobiert?

An Staus kommen auch die nicht vorbei, aber ansonsten eine gute Sache zu moderatem Preis.

Der Kita-Streik ist von Montag an beendet. Der Grund ist aber nicht, dass es bei den Verhandlungen zu einer Einigung gekommen ist, sondern es wurde eine Schlichtung vereibart, während der Streiks verboten sind.

Auf Inforadio wurde eine vom Streik betroffene Mutter interviewt, die nicht wusste, wo sie ihre Kinder lassen sollte, zu Hause bleiben musste und deswegen von ihrem Arbeitgeber die Kündigung bekam.
Zumindest dieser Mutter hat der Streik also ihren Job gekostet.
Artikel lesen: >> Ende des Kita-Streiks: Was Eltern jetzt wissen müssen << (spiegel.de)

Beim Kita-Streik wurden zwei Schlichter eingesetzt, einer davon ist Schmalstieg ehemaliger OB von Hannover.
Unsere Enkelkinder gehen in einem privaten Kindergarten und waren Gott sei Dank davon nicht betroffen.