Häufung von Leukämiefällen um AKW
Verfasst: 26.04.2009, 04:34
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Das Unheimliche am anderen Ufer
Rund um das Kernkraftwerk Krümmel häufen sich die Leukämiefälle – und niemand weiß warum
KRÜMMEL· - „Keine Kontamination“, schnarrt die Computerstimme. Dann öffnet sich die Personenschleuse ins Innere des Atomkraftwerkes Krümmel östlich von Hamburg. Ein Messgerät, ein sogenanntes Dosimeter, verschwindet in der Westentasche des Overalls. Es misst die radioaktive Belastung während des Aufenthalts in der Anlage.
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Der Fall Krümmel zeige, dass „die hohen Gewinne der Energieversorger nicht zuletzt Folge von unterlassener Instandhaltung“ seien, sagt der Ortsbürgermeister der Elbmarschgemeinde Drage, der früher für die SPD im Landtag saß. In Krümmel werde gerade nachgeholt, was über Jahrzehnte versäumt worden sei. Doch Harden ist nicht nur deshalb schlecht auf Krümmel zu sprechen. Vielmehr bringt er die Anlage in Verbindung mit einem traurigen Rekord, den die Elbmarsch hält: die bundesweit höchste Rate von Leukämiefällen bei Kindern. Anfang der 90er erkrankten kurz nacheinander in der örtlichen Kita drei Kinder an Blutkrebs, kurz danach noch einmal zwei, erzählt Harden. „Da wussten wir, irgendetwas stimmt hier nicht.“ Insgesamt sind seit 1990 in der Region 19 Kinder an Leukämie erkrankt, dreimal soviel wie statistisch zu erwarten gewesen wären. Der jüngste Fall ist erst wenige Tage alt.
Als möglicher Auslöser für die unheimliche Häufung gilt ein Ereignis am 12. März 1986. Damals brach im unmittelbar neben dem Atomkraftwerk liegenden Nuklear-Forschungszentrum GKSS ein Brand aus. Im Kraftwerk selbst wurde erhöhte Radioaktivität gemessen. Was damals genau passiert ist, ist unklar. Woran bei GKSS damals geforscht wurde, darüber hüllen sich die Behörden in Schweigen...
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Das Risiko ist nachgewiesen
Der Greifswalder Physiker Sebastian Pflugbeil ist Präsident der atomkritischen Gesellschaft für Strahlenschutz in Berlin. Als Minister in der letzten DDR-Regierung wickelte er die ostdeutschen Atomkraftwerke ab. Mit ihm sprach Martin Usbeck: