Deutsche sollen noch später in Rente gehen

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Moderator: Barbarossa

Ruaidhri
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Die Meldung, dass die OECD vorschlägt, die deutschen Arbeitnehmer sollten noch später als mit 67 in Rente gehen und Immobilienbesitzer höher besteuert werden, hat mir die Feierabendlaune verdorben.
Mir sieht das nicht nach Programm zum Wohle des deutschen Bürgers aus, sondern nach einem unverschämten Abzock-Vorschlag, damit dieses Land möglichst viele andere, die die Hausaufgaben nicht machen, alimentieren kann.
http://www.t-online.de/wirtschaft/alter ... gehen.html
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LG Ruaidhri
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Barbarossa
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Geht natürlich gar nicht, aber solche unsinnigen Vorschläge gab es ja schon öfter.
Mein Vorschlag: Am besten einfach erstmal ignorieren, wenn sowas von außen kommt.
Die Diskussion ist eröffnet!

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Titus Feuerfuchs
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Ruaidhri hat geschrieben:Die Meldung, dass die OECD vorschlägt, die deutschen Arbeitnehmer sollten noch später als mit 67 in Rente gehen und Immobilienbesitzer höher besteuert werden, hat mir die Feierabendlaune verdorben.
Mir sieht das nicht nach Programm zum Wohle des deutschen Bürgers aus, sondern nach einem unverschämten Abzock-Vorschlag, damit dieses Land möglichst viele andere, die die Hausaufgaben nicht machen, alimentieren kann.
http://www.t-online.de/wirtschaft/alter ... gehen.html
Das Deutschland den Zahlmeister gibt, ist nichts Neues. Irgendwo muss das Geld herkommen.

Der Vertrag mit der Türkei ist ein Paradebeispiel dafür. 6 Mrd.€ kriegt der türkische Diktator - für nichts.

In Anbetracht dessen, dass D zusätzlich zu seiner Scheckbuchpolitik mit einer schrumpfenden überalternden Bev. zu tun hat, ist ein längeres Arbeitsleben eine ganz logische Konsequenz. Immer weniger Menschen müseen immer schwerere Lasten schultern.

Aber die Deutschen WOLLEN ja um jeden Preis politisch korrektes Vorbild und everybodys darling sein, also müssen sie auch ohne zu meckern die Konsequenzen tragen und brav zahlen.

Über 30 Prozent sind laut Umfragen nach wie vor für Merkel. Ich habe daher nicht das geringste Verständnis für Nörgelein. Die Deutschen bekommen das, was sie selbst gewählt haben.


Und noch ein Punkt spielt in dieses Thema:
:arrow: Die Pensionsfrage wird noch dadurch verschärft, dass die Draghi'sche Nullzinspolitik die Pensionsvorsorge vernichtet. (Wo sollen Pensionsversicherungen anlegen, wenn's nirgends mehr Realzinsen zu verdienen gibt?)
MfG,
Titus Feuerfuchs
Ruaidhri
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Aber die Deutschen WOLLEN ja um jeden Preis politisch korrektes Vorbild und everybodys darling sein, also müssen sie auch ohne zu meckern die Konsequenzen tragen und brav zahlen.
Ich denke, da irrst Du mittlerweile.
Die Pensionsfrage wird noch dadurch verschärft, dass die Draghi'sche Nullzinspolitik die Pensionsvorsorge vernichtet. (Wo sollen Pensionsversicherungen anlegen, wenn's nirgends mehr Realzinsen zu verdienen gibt?)
Das ist in der Tat ein Punkt, der zur Sorge Anlass gibt. Darum aber die deutschen Arbeitnehmer mehr als alle anderen ausnehmen zu wollen, geht mal gar nicht mehr. Nicht, bevor nicht alle anderen Länder ihre Reform-Hausaufgaben erledigt haben.
Dort allerdings geht man auf die Barrikaden gegen Rückwärts-Reformen-- siehe die Diskussionen zum el Khomri- Gesetz in Frankreich.
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LG Ruaidhri
Wallenstein

Barbarossa hat geschrieben:Geht natürlich gar nicht, aber solche unsinnigen Vorschläge gab es ja schon öfter.
Mein Vorschlag: Am besten einfach erstmal ignorieren, wenn sowas von außen kommt.
Das finde ich auch, solche Vorschläge kommen immer wieder einmal. Im Moment gehen die Deutschen ja nicht mit 67 Jahren in Rente, sondern um einiges früher.

Die Regelalterszeit liegt derzeit bei 65 Jahren und 4 Monaten. Diese erreicht zur Zeit der Jahrgang, der 1950 geboren wurde. Der Jahrgang 1951 geht in Rente mit 65 Jahren und 5 Monaten, der Jahrgang 1952 mit 65 Jahren und 6 Monaten usw. Jeder spätere Jahrgang muss 1 Monat länger arbeiten als der vorhergegangene. Es dauert noch eine ganze Weile, bis alle mit 67 Jahren in Rente gehen.

Das Problem sehe ich darin, dass viele es gar nicht bis zur Regelalterszeit schaffen, aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie ihre Arbeit verlieren und aufgrund ihres Alters keine neue bekommen. Soweit ich weiß, bekommt man ab 63 Jahren nicht mehr Arbeitslosengeld II, sondern wird zwangsweise in Rente geschickt. Damit ist dann die Altersarmut vorprogrammiert.
Dietrich
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Ruaidhri hat geschrieben:Die Meldung, dass die OECD vorschlägt, die deutschen Arbeitnehmer sollten noch später als mit 67 in Rente gehen und Immobilienbesitzer höher besteuert werden, hat mir die Feierabendlaune verdorben.
Wenn wir in dreißig Jahren nur noch ganz wenige Junge haben, die die Renten ganz vieler Alter erarbeiten müssen, führt an einer noch längeren Lebensarbeitszeit kein Weg vorbei. Erst nach 31,6 Jahren Arbeit hat ein Durchschnittsverdiener im Jahr 2030 eine Rente erwirtschaftet, die das Niveau der Grundsicherung erreicht. 690 Euro sind dann der Lohn für ein ganzes Arbeitsleben. Wer weniger verdient, muss doppelt so lang arbeiten.

"Selbst Durchschnittsverdiener müssen in den kommenden Jahren damit rechnen, im Ruhestand nicht einmal eine Rente auf Niveau der Grundsicherung zu bekommen. Das sind zurzeit 690 Euro im Monat - inklusive Mietzuschuss und Heizkosten vor Steuern und Sozialbeiträgen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts "Arbeit und Qualifikation" der Uni Duisburg-Essen über die zuerst die "Bild"-Zeitung berichtete. Demnach reicht oft ein ganzes Arbeitsleben nicht, um eine RenteGehe zu Amazon für weitere Produkt-Informationen! zu erwirtschaften, die über Hartz-IV-Niveau liegt." http://www.focus.de/finanzen/altersvors ... 45618.html
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Hera
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Wenn ich mir mal so überlege was die Grünen mal vorgeschlagen haben, dass ein Deutscher erst mit 70 Jahren in Rente gehen sollte, ist schon der blanke Irrsinn! Wer sollte noch mit 70 Jahren arbeiten gehen? Es gibt ja auch Leute, die schon zuvor schwer arbeiten mussten und ihre Knochen schon mit 55 oder 60 Jahren schon kaputt sind - oder gar noch früher...
Gott sei dank hatte es sich dann zerschlagen.
Das wäre ja wirklich der Gipfel der Menschenverachtung, sag ich da nur^^
Der Kluge lernt aus allem und jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß schon alles besser.
(Sokrates, griechischer Philosoph)
Paul
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Die Alternative zum verschieben des Rentenalters ist die Absenkung des Rentenniveaus und die Beitragserhöhung. Bisher ist man schon alle 3 Wege gegangen. Insbesondere bei der Beitragserhöhung sind besonders Grenzen gesetzt. Das Rentenniveau wird weiter abgesenkt werden, insbesondere wenn das Rentenalter nicht weiter erhöht wird.
Meiner Ansicht nach müßte der Staat die Beitragsbemessungsgrenze für die Renten und Arbeitslosenversicherung nicht dauernd anheben. Das staatliche Versicherungssystem sollte der Grundsicherung dienen. Renten und Arbeitslosenversicherung könnten von der Krankenversicherung abgekoppelt werden.
Das Niveau der Witwerrente könnte abgesenkt werden, denn das ist ein Privileg für verheiratet sein, dafür können Kinderzeiten erhöht werden. das hat einen gesellschaftlichen Sinn.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Hera
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Ich möchte mal die Doku "Aufstand der Alten" erwähnen. Ich weis aber nicht, ob jemand hier diese gesehen hat.

Kurz zum Inhalt:

Im Jahr 2030 wird die junge Journalistin Lena Bach Zeugin eines Verbrechens. Ein verzweifelter Rentner nimmt den Vorstandsvorsitzenden des Wellness-Konzerns "Prolife" als Geisel und will ihn zu einem Geständnis zwingen. Gerade als der Manager anfängt zu reden, kommt es zu einer Explosion. Angeblich hat Darow eine Handgranate gezündet. Der Geiselnehmer und sein Opfer werden getötet, die Leichen von Sondereinheiten der Bundeswehr umgehend entfernt. Dann trifft Lena einen Informanten, der ihr über Videotelefon wichtige Details aus Darows Leben versprochen hat, in einem illegalen Berliner Hinterhof-Hospital. Sie weiß jetzt: Die Handgranate, die Darow mit sich trug, war eine Plastikattrappe. Was geschah wirklich im Büro des Vorstandsvorsitzenden von "Prolife"?

Dreiteilige düstere Doku-Fiction um den bevorstehenden demographischen Wandel.
(Quelle: Amazon)

ZDF hatte diese mal ausgestrahlt und habe mir diese aufgezeichnet.
Ich selbst finde das es mal so kommen könnte und das Gezeigte gar nicht so abwegig ist. Pro Life existiert ja schon seit
geraumer Zeit.
Falls diese Doku bei einigen Usern nicht bekannt ist, würde ich sie demjenigen warm ans Herz legen.
Aber Vorsicht: Das Ende ist echt schockierend !
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Wallenstein

In einigen Science Fiction Filmen gibt es interessante Überlegungen, wie das Problem der Überalterung einer Gesellschaft gelöst werden könnte.

Flucht ins 23. Jahrhundert (Originaltitel Logan’s Run), 1976


Im Jahr 2274 sorgen Computer und Roboter für alle nötigen Serviceleistungen. Die Menschen leben in einer unterirdischen Stadt und führen ein sorgenfreies Leben. Allerdings nur bis zu ihrem 30. Geburtstag. An diesem Tag müssen alle Menschen die Zeremonie der Erneuerung durchlaufen. Sie besteigen ein Karussell, werden durch die Luft geschleudert und mit Strahlen aufgelöst. Man behauptet, sie werden dadurch erneuert, anschließend wiedergeboren. Die wenigen, die sich der Prozedur verweigern, werden von den sogenannten Sandmännern aufgegriffen und zwangserneuert. Einer von diesen Sandmännern ist Logan 5 (Michael York), der auf der Jagd nach einer Gruppe Flüchtlinge auf das düstere Geheimnis hinter der Erneuerung stößt.

Erneuerung bedeutet in Wirklichkeit: Die Menschen werden getötet, um eine Überbevölkerung zu verhindern. Logon entdeckt die Wahrheit und flieht aus der Stadt an die Oberfläche. Dort trifft er zum ersten Mal auf einen alten Menschen, (Peter Ustinov), und erkennt, wie perfide das System in der Stadt ist.

2022- Die überleben wollen (Originaltitel: Soylent Green), 1973

New York hat 40 Millionen Einwohner, die meisten ohne Arbeit. Die Umweltverschmutzung hat katastrophale Ausmaße angenommen. Alte Menschen können sich in bestimmten Instituten auf angenehme Weise einschläfern lassen. Was niemand weiß: Anschließend werden ihre Körper zu einem populären Nahrungspräparat namens Soylent Green verarbeitet und an die Bewohner verteilt.
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Hera
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Die beiden Filme sind sehr sehenswert.
Wer weis was in Zukunft auf die Menschheit zukommt? So einiges ist gar nicht mal so abwegig.
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Paul
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Paul hat geschrieben:Die Alternative zum verschieben des Rentenalters ist die Absenkung des Rentenniveaus und die Beitragserhöhung. Bisher ist man schon alle 3 Wege gegangen. Insbesondere bei der Beitragserhöhung sind besonders Grenzen gesetzt. Das Rentenniveau wird weiter abgesenkt werden, insbesondere wenn das Rentenalter nicht weiter erhöht wird.
Meiner Ansicht nach müßte der Staat die Beitragsbemessungsgrenze für die Renten und Arbeitslosenversicherung nicht dauernd anheben. Das staatliche Versicherungssystem sollte der Grundsicherung dienen. Renten und Arbeitslosenversicherung könnten von der Krankenversicherung abgekoppelt werden.
Das Niveau der Witwerrente könnte abgesenkt werden, denn das ist ein Privileg für verheiratet sein, dafür können Kinderzeiten erhöht werden. das hat einen gesellschaftlichen Sinn.
Es gibt natürlich noch den Weg den Bevölkerungsaufbau wieder zu verbessern. Die beiden Wege versucht man auch.
- Das Anheben der eignen Geburtenrate hat bisher nicht den durchschlagenden Erfolg gebracht. Es würde dann auch 20 Jahre dauern, bis ein Anstieg der Geburtenrate zum Anstieg der Beitragszahler führen würde. Wenn die Maßnahmen/Förderinstrumente massiver eingesetzt werden würden, würden sie auch Erfolg bringen.
Höherer Steuerfreibetrag für Kinder.
Höheres Baukindergeld.
Höhere Kinderzulagen im öffentlichen Dienst z.B. für Beamte.
Höheres Erziehungsgeld.
-Die bisherige Einwanderung hat die Probleme entschärft bzw. herausgeschoben, aber das Potential der relativ leicht integrierbaren deutschen Minderheiten in Osteuropa - Aussiedler ist erschöpft. Es muß also eine intelligente Einwanderungspolitik erfolgen, welche Integrationsprobleme minimiert Studentinnen, Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen, Altenpflegerinnen....
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Aneri

Hera hat geschrieben:Ein verzweifelter Rentner nimmt den Vorstandsvorsitzenden des Wellness-Konzerns "Prolife" als Geisel und will ihn zu einem Geständnis zwingen. Gerade als der Manager anfängt zu reden, kommt es zu einer Explosion. Angeblich hat Darow eine Handgranate gezündet.
Ich sehe die Aggression in der Zukunft eher andersrum. Die junge Generation beginnt den Jagd auf den Alten...
Wallenstein

In Japan ist inzwischen jeder vierte Bewohner über 65 Jahre alt. In zehn Jahren wird auf einen arbeitenden Japaner und damit Steuerzahler ein Rentner kommen. Gleichzeitig ist die Geburtenrate mit 1,32 Kindern pro Frau auf einem historischen Tiefstand, vor allem der Anteil der arbeitenden Bevölkerung wird immer kleiner.

Die Folge: 52 Prozent der Männer zwischen 65 und 69 Jahren sind in Japan auch als Rentner weiterhin voll erwerbstätig. Bei den Frauen liegt der Anteil noch bei 34,7 Prozent. Rentnerarbeit ist weit verbreitet, es gibt spezielle Jobbörsen für Senioren. Da es nach Japan praktisch keine Zuwanderung gibt, wird sich das Verhältnis von jung zu alt weiterhin zugunsten der Alten verändern. Deren Bevölkerungsanteil nimmt laufend zu. Da der Anteil der jungen Leute sinkt und die Geburtenrate extrem niedrig ist, wird die Bevölkerung sich nach Meinung der Experten in 50 Jahren halbiert haben.

Rentnerarbeit wird auch bei uns zunehmen. Ich selber bin ja auch schon seit längerer Zeit in Rente, aber ebenfalls weiterhin berufstätig.
Ruaidhri
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Es gibt allerdings immer noch Berufe, in denen die Menschen tatsächlich körperlich gar nicht so lange arbeiten können.
Im Bauhandwerk z.B., in den Pflegeberufen- oder auch bei den Sozialassistenten und Erziehern in Krippen.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
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