Auch auswärts essen zu gehen ist hier eher die Ausnahme (z. B. feierliche Anlässe) als die Regel. Soviel Geld hat hier eigentlich kaum jemand (also der Durchschnitt), dass er ständig ins Restaurant essen gehen kann. Restaurants haben hier dadurch allerdings nach meiner Einschätzung einen recht schweren Stand. Aber was soll man machen?
Dch Ost- West- Gefälle? Und ein bisschen auch Sache der Prägung und Mentalität. Ständig auswärts essen ist zwar auch hier nun nicht Alltag, aber eben doch häufig und ganz spontan, ohne Anlass. Oder, wie Wallenstein es von Hamburg schrieb, ist es auch hier- auswärtiger günstiger Mittagstisch- seit Jahrzehnten üblich und unumgänglich.
Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass das der Standard sein soll, was du geschrieben hast. Ich würde da eher sagen, dass solche Leute auf ziemlich großem Fuß leben. Bei sehr reichen Leuten mag das ja so sein, aber wieviel Prozent der Bevölkerung machen die aus?
Nö, Alltag auch bei Doppelverdienern, die nicht reich sind. Ich denke, und so einb isschen aus Erfahrung mit Euch Erzpreußen, dass es wirklich nicht nur eine Sache des Geldes ist.
Meine gar nicht reiche Freundin in HH hat eine Putzhilfe, lässt sich im Garten helfen, weil sie ob einer Krankheit manches schlicht nicht kann, und Nachbarschafts-und Freundeshilfe ist als Dauereinrichtung keine Lösung.
Mal etwas weiter weg vom sonst so ernsten eigentlichen Hintergrund ist die kulinarische Frage denn ja dpch mal entspannend.
Kantinenessen gibt es nicht überall, es gibt (hier) ja kaum noch große Industriebetriebe, wo es lohnte, und wurde sogar abgeschafft, als die Belegschaften schrumpften und- wie in der Firma meines Mannes, nur noch das know- how, aber nicht mehr Produktion angesiedelt war.
Zudem macht ein richtiges Mittagessen ja mehr Sinn als Hauptmahlzeit statt am Abend?
Für Singles vielleicht, ich kenne aber viele Paare und Familien, in denen das gemeinsame warme Abendessen am Tisch!!! mit möglichst selbst zubereiteter Mahlzeit feste Instanz ist.
Wie es in Frankreich, Italien und Spanien eben auch war/ ist.
Wallenstein hat geschrieben:Labskaus, Aalsuppe oder Rote Grütze, aber die Preise sind unverschämt und kaum zu bezahlen.
Sollen wir Dich etwa zum Essen einladen, wenn ich mal wieder in Hamburg Küchendienst habe? Wird lecker, aber nicht so teuer!
Hast aber Recht, allein schon, wenn ich via nach Norderstedt /( oder mögliche Nebenstrecken) nach Fuhlsbüttel ( Alsterkrugchausse/ Erdkampsweg) fahre, hab ich nur ein einziges deutsches Lokal vor Augen. Nicht gerade die untere Preisklasse...
Ansonsten ist Hamburg eine kulinarische Erlebnisstadt, Mittagstisch beim Portugiesen ist seit Ewigkeiten nomal, wenn man in der Nähe arbeitet, Alternativen gibt es noch reichlich.
Deutsche Küche: Hat sich am Ende dort aufgepeppt, vieles, was einst nicht dazu gehörte, ist heute eingedeutscht. Deutsch ist weiter gefasst, Pfeffer, Salz und Fondor als einzige Würzmöglichkeit sind längst out.
Klassiker gibt es immer noch, Sauerbraten, Rouladen, Sauerfleisch, die Scholle Finkenwerder Art oder Dorsch in Senfsauce und Reibekuchen sind auch gerade wieder in.
Unseren norddeutschen Grünkohl mit dreierlei Fleisch und dreierlei Kantüffeln bekommt auch ein Alfons Schubeck nicht mies geredet. Weder in Haushalten noch in Lokalen.
Manches ist verschwunden- eine richtig echte Ochsenschwanzsuppe oder die gute alte Rindfleischsuppe sind out in Lokalen.
Das dürfte in anderen Regionen ähnlich sein- regionale Gerichte haben Bestand- neben der erweiterten deutschen Küche und allem, was die internationale Küche bietet.
Eben auch ein wertvolles Stück Deutschland- zu Erntedank auf dem Dorf die Erbsensuppe vom Dorfschlachter, ein Stück weiter die Spezialitäten türkischer Küche- und als Nachtisch die leckeren Kuchen und Torten von Frauenchor und Landfrauen.
Das Landvolk mag beides- der Spruch, "wat de buer nich kennt, dat fret he nich!"
Es gibt typisch deutsche Spezialitäten, die ich hasse: Knödel jeder Art und Curry-Wurst.