Asylsuchende / Zuwanderung in die Bundesrepublik seit 2015

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

Sollte in Deutschland ein Einwanderungsgesetz erlassen werden?

Ja
40
89%
Nein
5
11%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 45
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dieter
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1945 (Kriegsende) bis 1950
von12,6 Millionen Vertriebenen aus Ostdeutschland, Ost- und Südosteuropa kommen 7,9 Mio. in die Westzonen, 4,5 Mio. in die sowjetische Besatzungszone (SBZ) und 219.000 nach Berlin.
1949 bis 1961 (Mauerbau)
2,7 Mio.
Übersiedler aus der DDR
Quelle: Der Spiegel, Heft Nr.31
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Balduin
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Muss es ein Einwanderungsgesetz geben? Wir haben ja wohl die verquere Lage, dass es einen Fachkräftemangel gibt, aber das Asylrecht eben keine Zuwanderung bezweckt, sondern nur Schutz von Leib und Leben des Flüchtigen.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Paul
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dieter hat geschrieben:1945 (Kriegsende) bis 1950
von12,6 Millionen Vertriebenen aus Ostdeutschland, Ost- und Südosteuropa kommen 7,9 Mio. in die Westzonen, 4,5 Mio. in die sowjetische Besatzungszone (SBZ) und 219.000 nach Berlin.
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Da fehlen noch über 7 Millionen Aussiedler zwischen 1950 und heute.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Ruaidhri
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Ein Einwanderungsgesetz und Asylrecht für Menschen, die verfolgt werden, aber auf Rückkehr hoffen, müssen sich nicht ausschließen.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
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dieter
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Paul hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:1945 (Kriegsende) bis 1950
von12,6 Millionen Vertriebenen aus Ostdeutschland, Ost- und Südosteuropa kommen 7,9 Mio. in die Westzonen, 4,5 Mio. in die sowjetische Besatzungszone (SBZ) und 219.000 nach Berlin.
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Da fehlen noch über 7 Millionen Aussiedler zwischen 1950 und heute.
Lieber Paul,
die kommen noch. Bin noch nicht fertig mit der Statistik. :wink:
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dieter
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1955 Anwerbeabkommen mit Italien.
1961 Anwerbeabkommen mit der Türkei
1973 Anwerbestopp infolge der Ölkrise.
Von 1961 bis 1989.960.000 Flüchtlinge aus der DDR.
Bis zum Mauerfall Asylbewerber/ deutschstämmige Spätaussiedler.
9.11.1989 Mauerfall
1991 Flüchtlingsheim in Hoyerswerda nach rassisch motivierten Ausschreitungen.
1993 Einschränkung des Asylrechts
2005 Freizügigkeitfür Arbeitnehmer innerhalb der EU. Neues Zuwanderungsgesetz
2006 Ausländische Bürger warten in Berlin auf die Überreichung ihrer Einbürgersurkunde.
von 2010 bis 2015 Asylbewerber und Flüchtlinge. In 2015 bis zu 500.000.
Quelle: Der Spiegel Heft Nr.31
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Katarina Ke
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Da kann ich mich Ralph nur anschließen. Das Recht auf Asyl hat im Grunde mit Zuwanderung nichts zu tun. Politisches Asyl ist ein Gastrecht auf Zeit.

Ein Einwanderungsgesetz mit klaren Kriterien kann möglicherweise Klarheit schaffen. Tatsache ist aber auch, dass hier in Deutschland bereits Parallelkulturen entstanden sind. Auch die deutsche Politik hat Fehler gemacht.

Vielleicht sollte man von der Vorstellung von "multi-kulti" Abschied nehmen. Eine Gesellschaft braucht einen gemeinsamen Wertekanon, das heißt, man sollte die zentralen Wertentscheidungen des Grundgesetzes anerkennen. Und Grundkenntnisse der deutschen Sprache besitzen - wenn man die deutsche Staatsbürgerschaft erlangen möchte.

Wer hier als Asylberechtigter anerkannt wird, muss wissen, dass er nach einer bestimmten Zeit das Land zu verlassen hat.
Geschichte sollte so geschrieben werden, wie man eine Geschichte erzählt - lebendig und an den Fakten orientiert. Meine Homepage: http://www.katharinakellmann-historikerin.de/
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Balduin
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Katarina Ke hat geschrieben:Da kann ich mich Ralph nur anschließen. Das Recht auf Asyl hat im Grunde mit Zuwanderung nichts zu tun. Politisches Asyl ist ein Gastrecht auf Zeit.

Ein Einwanderungsgesetz mit klaren Kriterien kann möglicherweise Klarheit schaffen. Tatsache ist aber auch, dass hier in Deutschland bereits Parallelkulturen entstanden sind. Auch die deutsche Politik hat Fehler gemacht.

Vielleicht sollte man von der Vorstellung von "multi-kulti" Abschied nehmen. Eine Gesellschaft braucht einen gemeinsamen Wertekanon, das heißt, man sollte die zentralen Wertentscheidungen des Grundgesetzes anerkennen. Und Grundkenntnisse der deutschen Sprache besitzen - wenn man die deutsche Staatsbürgerschaft erlangen möchte.

Wer hier als Asylberechtigter anerkannt wird, muss wissen, dass er nach einer bestimmten Zeit das Land zu verlassen hat.
Das verquere ist ja, dass man als Asylberechtiger durchaus Chancen hat, für immer in Deutschland bleiben zu können. Nur unter welchen Voraussetzungen das so ist, ist wohl nicht so ganz klar. Hast du da genauere Infos?
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Paul
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Katarina Ke hat geschrieben:Da kann ich mich Ralph nur anschließen. Das Recht auf Asyl hat im Grunde mit Zuwanderung nichts zu tun. Politisches Asyl ist ein Gastrecht auf Zeit.
Wer hier als Asylberechtigter anerkannt wird, muss wissen, dass er nach einer bestimmten Zeit das Land zu verlassen hat.
Das ist aber nicht die Realität. Wer anerkannt ist kann bleiben, ist also eingewandert. Wie bei den "Gastarbeitern" belügt man sich selbst. Das Asylrecht ist zu einem Einwanderungsrecht geworden. Ich kritisiere das gar nicht so extrem. Natürlich hätte es Vorteile, sich die Einwanderer selbst auszusuchen. Lieber indische Abitutientinnen, als Tschetschenische Extremisten.
viele Grüße

Paul

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dieter
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Ihr Lieben,
es muß auch möglich sein, dass gut ausgebildete Asylbewerber dauernd in Deutschland bleiben können, wenn die Wirtschaft sie braucht. :wink:
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Barbarossa
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Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat gestern die nach oben korrigierte Schätzung für die zu erwartende Anzahl der Flüchtlinge in diesem Jahr vorgelegt. Danach werden es dieses Jahr bis zu 800.000 Menschen sein, die allein in Deutschland Asyl beantragen werden. Die bisherige Schätzung lag bei 450.000 bis zum Jahresende. De Maizière erklärte zudem, man müsse sich auch in den nächsten Jahren auf solche hohe Anzahl von Flüchtlingen einstellen. Viele von ihnen werden wohl in Deutschland bleiben, andere aber auch wieder gehen. Dies stelle zwar eine Herausforderung für Deutschland dar, aber keine Überforderung.
Sollte sich die Schätzung bewahrheiten, wäre das die höchste Flüchtlingsanzahl, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg erreichte. Der bisherige Höchststand wurde im Jahre 1992 mit etwa 440.000 Asylanträgen gezählt. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden bisher 218.221 Asylanträge in Deutschland gestellt - die meisten von ihnen sind Syrer.

Artikel lesen: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... ziere-asyl

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:arrow: Ich habe den Titel des Themas erweitert.
Die Diskussion ist eröffnet!

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Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
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dieter
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Lieber Barbarossa,
aber auch zu 40% Zuzug aus dem Westbalkan, die aus sicheren Drittländern kommen und demokratisch gewählte Regierungen haben und sicherlich wieder zurück müssen, wenn die Wirtschaft sie nicht braucht.
Was uns noch passieren Kann , konnte man heute im Flüchtlingsheim Suhl sehen, wo ein islamischer Mob einen Afghanen verfolgte, der Koranblätter ins Klo werfen wollte, die Wachmannschaft die Flucht ergriff, die örtliche Polizei außerstande war und erst weitere Polizeikräfte die Ordnung wieder herstellen mußten. Wir gehen aufregenden Zeiten entgegen. :roll: :evil: :twisted:
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Ruaidhri
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Die Wirtschaft holt sich aus den Ländern, was uns nutzt- und am Ende diese Länder vor weitere Probleme stellt, weil dort alle fehlen, die am Aufbau eines soliden Systems wirklich mitarbeiten können.
Ob nun Balkan oder Syrien- die Guten ins deutsche Töpfchen, die schlechten zurück ins Kröpfchen löst auch die Probleme nicht.
Was uns noch passieren Kann , konnte man heute im Flüchtlingsheim Suhl sehen, wo ein islamischer Mob einen Afghanen verfolgte, der Koranblätter ins Klo werfen wollte,
Vielleicht nicht so klug, in solcher Öffentlichkeit Koranblätter zu vernichten.
Sogar als Ungläubige hätte ich das bei Bibel wie Koran als "unpassend", provokativ und respektlos empfunden.
Rechtfertigt werder nicht den Aufruhr.
Zu solchem tragen allerdings die Massenunterkünfte, die Enge und die überhaupt blank liegenden Nerven bei.
Dass es auch anders geht, dafür gibt es genügend Beispiele-dort, wo sich die Menschen am Ort engagieren, man sich kennenlernt, aufeinander zugeht.
Das geht, jawohl, und ist immer besser, als tatenlos zu orakeln und zu fürchten statt daran zu arbeiten, dass viele Befürchtungen nicht wahr werden, weil man hilft, dieses Land und seine Gesetze, Sitten und Anforderungen zu verstehen.
Ich habe gewiss vieles an der Aufnahme zu aus rein logistischer Sicht und ob der Klugsch... der Politiker zu kritisieren, meine Aufgabe als Mensch und noch Bürger dieses Staates sehe ich jedoch nicht nur Meckern, sondern auch im Tun.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
Dietrich
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Ruaidhri hat geschrieben:Die Wirtschaft holt sich aus den Ländern, was uns nutzt- und am Ende diese Länder vor weitere Probleme stellt, weil dort alle fehlen, die am Aufbau eines soliden Systems wirklich mitarbeiten können.
Die Hauptherkunftsländer Asylsuchender wie Syrien, Eritrea, Afghanistan, Pakistan, Nigeria, Kosovo, Serbien und Albanien bringen unserer Wirtschaft keinen Nutzen. Diese Länder erhalten ganz im Gegenteil Entwicklungshilfe von mehreren Milliarden Euro. Nutzen bringt uns das Öl Saudi-Arabiens und der Golfstaaten, aber von dort kommen keine Asylsuchende oder Einwanderer.
Ruaidhri hat geschrieben:Ob nun Balkan oder Syrien- die Guten ins deutsche Töpfchen, die schlechten zurück ins Kröpfchen löst auch die Probleme nicht.
Wenn wir ein Einwanderungsgesetz bekommen, müssen dort auch Kriterien für Einwanderer formuliert werden. Das ist eine ganz normale Sache und wird in allen traditionellen Einwanderungsländern so praktiziert.
Ruaidhri
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Wenn wir ein Einwanderungsgesetz bekommen, müssen dort auch Kriterien für Einwanderer formuliert werden. Das ist eine ganz normale Sache und wird in allen traditionellen Einwanderungsländern so praktiziert.
Dagegen ist nichts einzuwenden, ist aber ob der Freizügigkeit innerhalb der EU und Europas überhaupt etwas schwierig.
Die Hauptherkunftsländer Asylsuchender wie Syrien, Eritrea, Afghanistan, Pakistan, Nigeria, Kosovo, Serbien und Albanien bringen unserer Wirtschaft keinen Nutzen. Diese Länder erhalten ganz im Gegenteil Entwicklungshilfe von mehreren Milliarden Euro. Nutzen bringt uns das Öl Saudi-Arabiens und der Golfstaaten, aber von dort kommen keine Asylsuchende oder Einwanderer.
Wenn Teile der Entwicklungshilfe dafür verwendet würden, unter klaren Bedingungen mit begrenztem Bleiberecht Menschen hier zu qualifizieren statt das Geld in fragwrdige Projekte in den Heimatländern zu secken, kann das ganz klug sein.
Meine afghanischen, syrischen und aus Eritrea und Somalia stammenden Schüler würden gern wieder zurückgehen, wenn sie ihr erworbenes Wissen zum Aufbau ihrer Länder einbringen könnten, so jemals Frieden herrscht.
Viele meiner einstigen libanesischen Kommilitonen au der medizinischen Juristen, WW- Fakultät sind zurück in ihre Heimat,gegangen. Was ganz sicher erstens nicht einfach und längst fürs eigene Portemonnaie so einträglich war wie hierzubleiben und irgendwann die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen.
Ist auch nicht so, als kämen aus Syrien und anderen Ländern nur unqualifizierte Leute, auch nicht vom Balkan, oft sind es tatsächlich sogar die gut Ausgebildeten, die das Land verlassen.
Derzeit gibt es viel zu tun, und man kann, bei aller Kritik an dem, was läuft,bzw. nicht, einiges selbst tun, um wenigstens einigen Menschen etwas Sicherheit zu geben.
Je kleinräumiger die Asylberber verteilt werden, desto besser und desto eher entstehen Kontakte, die es ermöglichen, zu erklären, wie unsere Gesellschaft aussieht- und was sie erwarten können und was nicht.
Nimmt viel Druck, viel Unsicherheit, Angst, die sonst- völlig normal, auch in Aggression umschlägt.
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LG Ruaidhri
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