Nun also doch: Problemwolf Kurti wurde sehr schnell nach der Erlaubnis "entnommen".
http://www.noz.de/deutschland-welt/nied ... ti-ist-tot
http://www.t-online.de/nachrichten/pano ... oetet.html
Inzwischen waren auch Wolfsexperten zu der Ansicht gekommen, dass dieser Wolf nunmal nicht sprichwörtlich scheu war, und der Angriff auf einen angeleinten Hund ist unumstößlich dokumentiert.
Nicht Triumph, sondern Bedauern stellt sich bei mir ein, weil die Bandbreite wölfischen Verhaltens eben nicht gesehen und auch offen und kritisch aus den Reihen der Wolfsfreunde, zu denen ich auch zähle, publiziert wurde.
Es wurde ebenfalls nicht klar kommuniziert, was es kostet, eine Weide wolfssicher einzuzäunen, wobei auch das inzwischen nicht mehr hilft.
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... es100.html
Kann sein, dass er angefüttert wurde, kann sein, dass ihm negative Verknüpfungen fehlten, die Vergrämung schlug ja fehl- mit Fehlschlüssen des angeblichen Wolfsexperten aus Schweden.
Traurig für das Tier- aber nur für den Wolf? Oder auch für die Weidetiere und den Hund?
Alle Tiere sind gleich aber der Wolf ist gleicher? (Ja, ist er, tief drinnen bei mir sicherlich, Seelenverwandtschaft und seine domestitizierten Nachfahren bewundernd.)
http://www.t-online.de/nachrichten/pano ... oetet.html
Zitat:
"Wolfsexperte Frank Faß, Leiter des Wolfcenters Dörverden, hält die Tötung Kurtis ebenfalls für richtig. "Man darf vielleicht sogar von einer gewissen historischen Entscheidung im bundesdeutschen Wolfsmanagement sprechen", sagte er. Faß nannte in diesem Zusammenhang den Wolf die "heilige Kuh des Artenschutzes"."
Wollen wir wirklich riesige Flächen, gleich ob als Weide oder freie Natur genutzt, wolfssicher mit hohen E-Zäunen umgeben, tauchen einzelne oder mehrere Wölfe in dichter besiedelten Gegenden auf? So wie inzwischen zweimal in meiner Nähe?
Noch immer fürchte ich den frei laufenden Herdenschutzhund ohne Aufgabe mehr als einen Wolf, dennoch stellt sich mir die Frage, ob es wirklich im Sinne der Tiere ist, die Ansiedlung allenthalben fördern zu wollen.
Vom Straßenverkehr als Gefahr angefangen bis zu immer weniger Weidevieh?
Den Wolf grundsätzlich zur Gefahr zu erklären, ist Blödsinn, ihn und seine Anpassungsfähigkeit und sein Wesen als Beutegreifer zu verniedlichen, ist das "Naturverständnis"?
Den Riss von Wildtieren kann man verschmerzen, die Zahlen sind( hier) gering im Gegensatz zum täglichen Mord im Straßenverkehr und bei den Nutztier-Rissen.
Zitat aus der HP des Wolfszentrums S-H:
http://www.wolfsbetreuer.de/wolf-und-mensch-1.html
" In ihrer Raumnutzung passen sie sich normalerweise an die Aktivität des Menschen an, indem sie die Bereiche ihres Streifgebietes, in denen tagsüber viele Menschen anzutreffen sind, nur in der Nacht frequentieren. Im Schutze der Dunkelheit laufen sie auch unmittelbar an bewohnten Häusern vorbei, so wie man es auch von Rehen und Füchsen kennt."
Normalerweise passen sie sich an- oder eben auch nicht.
Ob mir nächtens ein Reh, ein Fuchs oder Marder im Dorf oder beim späten Ausgang in die Feldmark begegnet oder ein Wolf, macht schon- ganz objektiv- einen Unterschied aus.
Einem Wolfsrüden ist es auch gleich, ob er eine läufige Hündin oder eine Wölfin wittert- verliebte Kerls zu vergrämen, ist grundsätzlich schwierig bis fast unmöglich- und wehe Konkurrenten tauchen auf.
Wie bei so vielen anderen Themen fehlt es bei Beteiligten und beim Publikum am Willen, situationsspezifische Zusammenhänge überhaupt anzuerkennen, beiderseitige Blindheit bis zur Verbohrtheit mögen dem eigenen Wohlgefühl helfen, nicht aber dem Wolf.
Auffälligen, aggressiven Hund kann man Leinen- und Maulkorb-Zwang verpassen, Sozialisierungsversuche starten, notfalls werden sie auch auf amtlichen Beschluss eingeschläfert.
Erstgenannte Maßnahmen gingen mit Kurti nicht, noch abzuwarten, was noch so alles passiert, wäre fahrlässig gewesen. Gehege war, übereinstimmend von allen betont, keine Lösung.
Kurti möge nun frei in allen Wolfsschluchten jagen und Wolf sein dürfen.
Wer auch imer ihn legal getötet hat- ich bin mir sicher, der tat es ungern. Dass nicht gesagt, wer es tat, ist richtig, um Bedrohungen zu vermeiden.
Anerkung zur Formulierung:" Kurti wurde abgeschossen": Eindeutig bewusste, negative Wortwahl, die niedrige Gesinnung suggeriert, an böse und illegal appelliert.
die fehl am Platze ist.
Erschossen wäre richtig und neutral.