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Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 09.07.2014, 13:14
von dieter
Paul hat geschrieben:Wir werden aus der Entfernung nicht entscheiden können, ob Herr Mollath psychisch krank ist o. nicht. Normalerweise kann so etwas nicht an ein paar Aussagen geknüpft werden. Es gibt viele "Fälle", die gefährlich sind und die Polizei täglich beschäftigen, ohne das sie eingewiesen werden. Letztlich ist es richtig, das nicht jeder psychich Kranke in einem Krankenhaus ist. Die Balance zu finden, wann Zwangsmaßnahmen ergriffen werden müssen, um den Kranken o. die anderen zu schützen ist schwierig.
Lieber Paul,
deswegen ist es um so befremdlicher, dass Herr Mollath sieben Jahre in die Psychiatrie mußte. :evil: :twisted:

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 09.07.2014, 13:42
von Triton
Ich nehme einmal an, Mollaths Frau hat vor Gericht die Verwicklung in die Geldwäsche-Tätigkeiten als Hirngespinste ihres Mannes abgestritten. Also das Gericht nach Strich und Faden belogen. Herr Mollath dagegen ist dadurch aufgefallen, dass er über den Daumen gepeilt die Wahrheit gesagt hat.
Wenn ich also heute über Herrn Mollaths Aggressivität anhand der Aussagen seiner Frau zu entscheiden hätte, wem würde ich die höhere Glaubwürdigkeit zubilligen? Hmmm, echt schwierig :lolno:

Seine Situation kann ich sehr gut verstehen, weil ich etwas sehr Ähnliches erlebt habe, dass sich immer wieder neue Behauptungen und "Fakten" einer ganzen kriminellen Clique nach und nach in Luft auflösten und am Ende herauskam, wer die wahren, skrupellosen Kriminellen und die notorischen Lügner sind.

Gustl (er heißt wohl wirklich so) Mollath hat die Hölle hinter sich und man muss denjenigen danken, die ihm geholfen haben.

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 09.07.2014, 14:24
von dieter
Ja das sollte man, lieber Joerg. :wink:

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 12.07.2014, 02:17
von Spartaner
Mollath ist ein klassisches Justizopfer. Im Dezember 2003 erstattet Mollath Anzeige wegen Schwarzgeldgeschäften gegen seine Frau mehrere Mitarbeiter der HVB und 24 Kunden. Die Nürnberger Staatsanwaltschaft leitete keine Ermitllungen ein.
Bayerns Justizminsterin Merk/CSU argumentiert zwischen den Geldwäschegeschäften und Mollats Unterbringung in der Psychatrie, gebe es keinen Zusammenhang.
Im Februar 2013 räumt die die Nürnberger Justiz erstmals handwerkliche Fehler im Urteil vn 2006 ein. Die Justizsprecherin bestätgt u.a. es seien Daten vertauscht worden.
An deutschen Landesgerichten und Oberlandesgerichte kommt es häufig zu Verfahrensfehlern. Ein Grund dafür ist die mangelnde richterliche Kompetenz und mangelnde fachliche Eignung. Viele Richter erlangen ihre Beförderung nicht durch Leistung, sondern über ihre Parteizugehörigkeit bzw. über ihr Parteibuch.

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 12.07.2014, 10:27
von dieter
Lieber Spartaner,
armes Deutschland. :evil: :twisted:

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 12.07.2014, 11:56
von Triton
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein verantwortlicher Richter jemand für Jahre oder gar unbefristet ohne hinreichenden Grund in eine Psychiatrie einweist, nur weil es einem Parteifuzzi in den Kram passt. Der Ausgangspunkt war das falsche psychologische Gutachten, ohne das der Richter gar nichts hätte tun können.

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 12.07.2014, 12:57
von Orianne
Triton hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein verantwortlicher Richter jemand für Jahre oder gar unbefristet ohne hinreichenden Grund in eine Psychiatrie einweist, nur weil es einem Parteifuzzi in den Kram passt. Der Ausgangspunkt war das falsche psychologische Gutachten, ohne das der Richter gar nichts hätte tun können.
Ich kenne den Fall nicht genau, aber ich denke es ist ein Justizirrtum mit der Psychiatrie, und vielleicht doch ein wenig, wenn nicht aktiver Parteifilz :?

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 12.07.2014, 14:23
von dieter
Triton hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein verantwortlicher Richter jemand für Jahre oder gar unbefristet ohne hinreichenden Grund in eine Psychiatrie einweist, nur weil es einem Parteifuzzi in den Kram passt. Der Ausgangspunkt war das falsche psychologische Gutachten, ohne das der Richter gar nichts hätte tun können.
Lieber Joerg,
dann hätte noch ein zweites Gutachten eingeholt werden müssen. :wink:

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 13.07.2014, 11:23
von Triton
dieter hat geschrieben:dann hätte noch ein zweites Gutachten eingeholt werden müssen. :wink:
Es werden schon mehrere Meinungen gefragt, aber was nutzt das, wenn der erste Gutachter beeinflußt wurde und dann die übliche Absprache unter Ärzten stattfindet?
Ich war mal eine Woche im Krankenhaus und meine Krankenakte hatte danach fast nichts mit den Daten zu tun, die vor meinen Augen ermittelt wurden, z.B. ein Blutdruck den ich noch nie hatte. Da wird reingeschrieben, was gerade in den Kram passt und der nächste plappert es nach, um die erste Meinung nicht als falsch darzustellen und einem Kollegen zu schaden.

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 13.07.2014, 14:39
von dieter
Lieber Joerg,
Du hast im Prinzip recht, bei meinen acht Krankenhausaufenthalten mußte ich das auch feststellen. Die Hierarchie ist noch schlimmer als bei privaten Arbeitsstellen und Behörden. :roll:

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 14.07.2014, 12:51
von dieter
Stimmt,
lieber Conzaliss. :wink:

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 22.07.2014, 10:31
von Cherusker
Conzaliss hat geschrieben:http://www.sueddeutsche.de/bayern/namen ... -1.2045439

Das ist nicht nur schlampige Ermittlungsarbeit - das ist grotesk...
Dem Mollath konnten sie wohl alles unterstellen? :wink: Staatsfeind Nr. 1? :mrgreen:

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 26.07.2014, 15:34
von Spartaner
Ich habe mich schon beim Bibel-lesen gewundert, wie schnell Wunderheilungen von statten gehen können . Heute weiß ich, es gibt sie doch.
Man muss nur stark daran glauben oder die Verhältnisse und die Ausgangslage muss sich wenden. :wink:

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 26.07.2014, 18:53
von Triton
Fragt sich eben nur, ob die Taten Mollaths belegt sind oder nur behauptet werden und wie glaubwürdig (seine Frau ist eine notorische Schwindlerin) die Zeugen sind.

Nachspionieren im Privatleben anderer, das Versteckenspielen wären natürlich deutliche Anzeichen einer psychischen Erkrankung, genau das gleiche habe ich auch als Stalkingopfer mit meinen teilweise schwerst-psychisch gestörten, teilweise intellektuell retardierten und polizeibekannten Nachstellern erlebt, beharrliche Verschwörungstheorien und Nonsenserklärungen sowieso. Von ständigen "Störmanövern" bis zu schweren Straftaten war da alles dabei. Auf frischer Tat ertappt, wurde sofort panisch die Flucht ergriffen, wie 6jährige, die beim Zündeln erwischt werden.

Sollte das so sein, wäre das natürlich ein deutlicher Hinweis auf einen möglichen Behandlungsbedarf. Aber bis auf die zerstochenen Reifen sehe ich wenig Strafbares.

Es sei denn, Mollath hätte dieses Verhalten erst gezeigt, nachdem er zum Staatsfeind erklärt wurde. Wer als Unschuldiger beharrlich verfolgt wird, wird natürlich wütend und wehrt sich, das ist ja klar.
Ich kenne auch jemand, der Rollläden in einem völlig uneinsehbarem Raum herunterlässt, aber krank ist er deshalb nicht. Er fühlt sich einfach wohler dabei. Ich habe Nachbarn, die noch ganz andere Dinge treiben, dagegen wären die aufgeführten Auffälligkeiten Kinderkram. Vielleicht sollte man da wirklich die Ermittlungsbehörden einschalten und überprüfen lassen, in wie weit hier eine Gefährdung ausgehen kann.

Re: Der Fall Mollath

Verfasst: 26.07.2014, 19:56
von Cherusker
Und seit der Steueraffäre um einen gewissen Uli wundert mich gar nichts mehr. Dort wurde auch nicht nachgeprüft woher das ganze Geld stammt und wohin es geflossen ist ? :shock: Es wurden nur "Stichproben" genommen...... :wink: :mrgreen: