Was mir den Mittag versüßt: Guttenberg schrieb ein Plagiat

Bundeswehr und deren Einsätze, Rüstung, Wehrpflicht

Moderator: Barbarossa

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Balduin
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... Herr Perfekt zu Guttenberg hat seine Doktorarbeit in Teilen abgeschrieben.
Man sitzt nichtsahnend im jur. Seminar, brütet über staatsrechtliche Probleme, der Magen sehnt sich nach Futter und der Verstand nach Ruhe, da nimmt die Ablenkung überhand und man besucht http://freitag.de :-) - welche erweckende Meldung erreicht mich? Guttenberg - der Plagiator: http://www.freitag.de/alltag/1107-der-plagiator
Natürlich bemühe ich mich um tiefgreifende Recherche und siehe da: Der Freiherr nennt die Vorwürfe absurd - na dann: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 19,00.html
Doch halt siehe da: http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1 ... ntent.html Er hat von einer der angesehensten Tageszeitungen Deutschlands abgeschrieben (bei der Welt oder der TAZ wäre ihm das nicht passiert :P )

Warum nehme ich das alles mit soviel Spott auf? Weil Guttenberg für mich eine totale Antiperson ist: Mit 600 Mio geerbten Familienvermögen lebt sichs leicht und schreibts sich wohl auch leicht ab. Die Beliebtheitswerte kann ich nicht nachvollziehen; als ob sich Deutschland nach einem Königshaus sehnen würde :|
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Du magst ihn nicht?
Ich glaube, es ist weder das "zu" in seinem Namen und schon gar nicht das Vermögen, was seine Beliebtheit ausmachen. Viel Gelg zu haben, scheint in Deutschland ohnehin eher anrüchig zu sein und bringt einem eher Neid und Mißgunst statt Sympathie ein.
Ich glaube, es ist seine einfache und erfrischende Art, in der er Argumentiert. Man könnte auch sagen, er macht von allen am wenigsten "Politikersprech". Und dafür mögen ihn alle. Da "verzeihen" ihm viele auch seinen Reichtum...
:D

Also auf mich wirkt er auch sympathisch, aber das ist wohl "Geschmachsache"...
:roll:

Daß er bei seiner Doktorarbeit "abgeschrieben" haben soll, das ist nun inzwischen auch in den Fernsehnachrichten angekommen. Daß da nach Jahren (2007 geschrieben) noch mal genau nachgeschaut wird - liegt hier nicht vielleicht auch ein Fall von "Mißgunst" vor?

Und daß da jetzt ein solches Politikum draus gemacht wird, halte ich für reichlich übertrieben.

Übrigens: Interessanterweise ist der Professor Andreas Fischer-Lescano ein Mitbegründer des "Institut Solidarische Moderne e.V. (ISM)" - eine Neugründung im linken politischen Spektrum.
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Balduin
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Öhm ja und? Der Professor könnte von mir aus Mitglied von Antifa, Linken und MLPD gleichzeitig sein. Plagiat ist Plagiat.
Daß er bei seiner Doktorarbeit "abgeschrieben" haben soll, das ist nun inzwischen auch in den Fernsehnachrichten angekommen. Daß da nach Jahren (2007 geschrieben) noch mal genau nachgeschaut wird - liegt hier nicht vielleicht auch ein Fall von "Mißgunst" vor?

Und daß da jetzt ein solches Politikum draus gemacht wird, halte ich für reichlich übertrieben.
Wieso Missgunst? Wer so im Rampenlicht steht und sich immer als Perfektling hinstellt, der muss darauf gefasst sein, dass Nachforschungen betrieben werden. Die Reaktion ist überdies richtig. Jedem Studenten wird von Anfang an eingebleut: Immer zitieren und Nachweise anführen.
Man muss sich schon mal vor Augen halten, dass er dafür Summa Cum Laude erhalten hat! Hat sich vielleicht der Professor da mehr von Schein als Sein leiten lassen. Für mich wiederum ein klarer Fall dafür, dass es in Deutschland leistungsmäßig nicht gerecht zugeht!

Eine erfrischende Art zu argumentieren? Dass das nur Show ist um anzukommen, ist aber wohl schon klar? Ne, Guttenberg geht gar nicht.
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Barbarossa
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Aber merkwürdig ist das schon:
Von seinem eigenen Professor bekam zu Guttenberg die Höchstnote und Fischer-Lescano meint dazu:
Guttenbergs Doktorarbeit
Summa cum laude? - "Mehr als schmeichelhaft"

Alles begann mit einem Google-Treffer: Wie Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano den offenbar abgeschriebenen Passagen in Guttenbergs Doktorarbeit bei einem Glas Rotwein auf die Spur kam.
(...)
Auch inhaltlich biete die Dissertation wenig Neues. Das Gesamturteil "summa cum laude" erscheine auch deshalb "mehr als schmeichelhaft"...
den ganzen Artikel lesen: http://geschichte-wissen.de/go/guttenbergsdoktorarbeit

Wie kommen zwei Professoren zu derart unterschiedlichen Bewertungen?
:?

Übrigens, hat gegen zu Guttenberg eine regelrechte Hexenjagt begonnen - eine Seite http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate wurde eingerichtet, so nach dem Motto: "Such die Stellen, wo er abschrieb". Also ich hätte mir das nicht angetan und wäre spätestens jetzt wohl zurück getreten.
:(

Das (und weiteres) bringt mich auf die Idee für eine neue Umfage: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 18&start=0
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Balduin
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Es ging alles zu schnell, zu schnell MdB, zu schnell Generalsekretär, dann Minister... und nebenher natürlich noch das erste Staatsexamen und auch noch den Dr. iur. (der ist nicht geschenkt!)...
Ich denke auch, dass er zurücktreten muss.
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Barbarossa
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Dokumentation
Guttenbergs Stellungnahme im Wortlaut
Verteidigungsminister zu Guttenberg hat Fehler eingestanden und verzichtet vorläufig auf den Doktortitel. Seine Erklärung im Wortlaut.´

"Für diese Stellungnahme bedurfte es keiner Aufforderung und sie gab es auch nicht. Meine von mir verfasste Dissertation ist kein Plagiat, und den Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir. Sie ist über etwa sieben Jahre neben meiner Berufs- und Abgeordnetentätigkeit als junger Familienvater in mühevoller Kleinstarbeit entstanden und sie enthält fraglos Fehler. Und über jeden einzelnen dieser Fehler bin ich selbst am unglücklichsten.

Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht oder bewusst die Urheberschaft nicht kenntlich gemacht. Sollte sich jemand hierdurch oder durch inkorrektes Setzen und Zitieren oder versäumtes Setzen von Fußnoten bei insgesamt 1300 Fußnoten und 475 Seiten verletzt fühlen, so tut mir das aufrichtig leid. Die eingehende Prüfung und Gewichtung dieser Fehler obliegt jetzt der Universität Bayreuth.

Ich werde selbstverständlich aktiv mithelfen festzustellen, inwiefern darin ein wissenschaftliches, ich betone ein wissenschaftliches Fehlverhalten liegen könnte. Und ich werde gerne bis zum Ergebnis dieser Prüfung vorübergehend, ich betone vorübergehend, auf das Führen des Titels verzichten, allerdings nur bis dahin, anschließend würde ich ihn wieder führen.

Ich werde mir keine anderen Maßstäbe anlegen, als ich bei anderen angesetzt hätte. Jede weitere Kommunikation über das Thema werde ich von nun an ausschließlich mit der Universität Bayreuth führen. Die Menschen in diesem Land erwarten, dass ich mich um das fordernde Amt des Verteidigungsministers mit voller Kraft kümmere und das kann ich auch. Wir stehen vor einer historischen Bundeswehrreform. Und ich trage die Verantwortung für die Soldaten im Einsatz, wie ein Ereignis an dem heutigen Tag einmal mehr auf bittere Weise zeigt."
Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... -wortlaut-
Berlin: Gemischte Reaktionen auf Guttenberg-Erklärung
Verteidigungsminister zu Guttenberg hat Fehler in seiner Doktorarbeit eingeräumt.
In einer Erklärung vor ausgesuchten Journalisten bestritt der Minister aber ein absichtliches Plagiat. Seinen Doktortitel will zu Guttenberg bis zur Klärung der Vorwürfe nicht mehr führen. Abgeordnete von SPD und Linkspartei forderten den Minister auf, zurückzutreten. Weitere Reaktionen von Jan Seidel für SR3 Saarlandwelle:
O-Ton
Bundeskanzlerin Merkel stellte sich hinter den Verteidigungsminister. In Regierungskreisen hieß es, er habe ihr volles Vertrauen. Seine Erklärung zeige, dass er auch mit Fragen zu seiner Dissertation verantwortungsvoll umgehe.

Berlin: Hauptstadtpresse empört über zu Guttenberg
Die Erklärung von Verteidigungsminister zu Guttenberg über die Plagiatsvorwürfe hat zu einem Eklat geführt.
Guttenberg hatte sein Statement in seinem Ministerium vor einem ausgesuchten Kreis von Journalisten abgegeben, während gleichzeitig die Bundespressekonferenz lief. Aus Protest verließen die dort anwesenden Journalisten den Raum. In einem Brief an zu Guttenberg spricht der Vorstand der Bundespressekonferenz von einer Brüskierung und fordert den Minister auf, sich möglichst bald den Fragen der Hauptstadtkorrespondenten zu stellen. Zu Guttenberg entschuldigte sich inzwischen bei den Journalisten. Leider gebe es in seinem Ressort immer wieder Ereignisse, die einen gesetzten Zeitplan durcheinanderbrächten.
Quelle: http://www.sr-online.de/nachrichten/29/1187964.html

Oh Mann! Da ist was los...
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Balduin
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In 2-3 Wochen ist die Kanzlerin auf der Suche nach einem Verteidigungsminister. Hält wer dagegen?
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Sanherib
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Ja, Politiker sind tatsächlich die Buh-Männer der Nation.

Das ist wieder so eine bescheuerte Oppositionskampagne gegen Guttenberg, was für ein Zufall; vor den Wahlen. Das da so ein Rummel drum gemacht wird...Erstmal in Ruhe klären was da dran ist und dann den Mund aufmachen!
Meine Meinung
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Barbarossa
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Plagiats-Vorwürfe
Guttenberg verzichtet auf Doktortitel

Der Bundesverteidigungsminister kündigt an, seinen Doktortitel dauerhaft nicht mehr führen zu wollen. Ein Rücktritt von seinem Amt komme aber nicht infrage...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/guttenbergverzichtet
Ja, Politiker sind tatsächlich die Buh-Männer der Nation.

Das ist wieder so eine bescheuerte Oppositionskampagne gegen Guttenberg, was für ein Zufall; vor den Wahlen. Das da so ein Rummel drum gemacht wird...Erstmal in Ruhe klären was da dran ist und dann den Mund aufmachen!
Meine Meinung
Auf jeden Fall ist es einfach nicht notwendig, soetwas derart zu politisieren. Das ist klar Wahlkampftaktik gewesen - nichts anderes. Sehr leicht durchschaubar, ich gebe dir da wirklich recht.
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Balduin
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Jürgen Kaube bringts auf den Punkt: http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html Guttenberg ist nicht mehr haltbar.
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Rainer
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Es scheint mir merkwürdig, dass es offentsichtlich schwer zu sein scheint, den Zusammenhang zwischen Guttenbergs eklatantem Fauxpax, seinem Adelstitel und der politischen Reputation zu erkennen. Die Beliebtheit Guttenbergs, soweit nicht mediales Produkt, gründet sich ja bekanntermaßen nicht in seiner politischen Tätigkeit, denn welche seiner politischen Aktivitäten war derart herausragend, sondern in seinem Adel und den damit assozierten Eigenschaften wie Erhabenheit, Edelmut, Tapferkeit und - nicht zu letzt - Ehrlichkeit. Attribute, die gerade der Adel für sich in besonderen Maße reklamiert. Diese Eigenschaften, die Guttenberg auch öffentlichkeitswirksam einsetzte, hat er aus niederen Beweggrründen beschädigt. Nieder deshalb, da dem Millionär mit Adelstitel die Doktorwürde im Grunde völlig überflüssig war. Guttenberg hat sich selbst deklassiert und tut dies weiterhin mit den stückweisen Zugestehen der Plagiatvorwürfe.
Hätte er Ehre, würde er freiwillig zurücktreten.
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Balduin
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Rainer hat geschrieben:Es scheint mir merkwürdig, dass es offentsichtlich schwer zu sein scheint, den Zusammenhang zwischen Guttenbergs eklatantem Fauxpax, seinem Adelstitel und der politischen Reputation zu erkennen. Die Beliebtheit Guttenbergs, soweit nicht mediales Produkt, gründet sich ja bekanntermaßen nicht in seiner politischen Tätigkeit, denn welche seiner politischen Aktivitäten war derart herausragend, sondern in seinem Adel und den damit assozierten Eigenschaften wie Erhabenheit, Edelmut, Tapferkeit und - nicht zu letzt - Ehrlichkeit. Attribute, die gerade der Adel für sich in besonderen Maße reklamiert. Diese Eigenschaften, die Guttenberg auch öffentlichkeitswirksam einsetzte, hat er aus niederen Beweggrründen beschädigt. Nieder deshalb, da dem Millionär mit Adelstitel die Doktorwürde im Grunde völlig überflüssig war. Guttenberg hat sich selbst deklassiert und tut dies weiterhin mit den stückweisen Zugestehen der Plagiatvorwürfe.
Hätte er Ehre, würde er freiwillig zurücktreten.
Dem kann ich nur zustimmen!
Anbei ein Querverweis zur letzten Anne-Will Politik Talkshow mit gleichem Thema: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 8141#p8141

Eventuell wäre es ratsam dieses Thema in einen frei zugänglichen Bereich zu verschieben. Danke :)
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Barbarossa
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rfon hat geschrieben:Eventuell wäre es ratsam dieses Thema in einen frei zugänglichen Bereich zu verschieben. Danke :)
Ich glaube, du hast recht.

:arrow: Also verschiebe ich das Thema in die Rubrik "Fragen" (und ändere auch den Titel etwas :wink: ).
Damit können auch Gäste mitdiskutieren, die sich nicht extra hier im Forum registrieren möchten.

Ich wünsche schon mal viel Spaß!

- Die Moderation -

Zum Thema:
Rainer hat geschrieben:Es scheint mir merkwürdig, dass es offentsichtlich schwer zu sein scheint, den Zusammenhang zwischen Guttenbergs eklatantem Fauxpax, seinem Adelstitel und der politischen Reputation zu erkennen. Die Beliebtheit Guttenbergs, soweit nicht mediales Produkt, gründet sich ja bekanntermaßen nicht in seiner politischen Tätigkeit, denn welche seiner politischen Aktivitäten war derart herausragend, sondern in seinem Adel und den damit assozierten Eigenschaften wie Erhabenheit, Edelmut, Tapferkeit und - nicht zu letzt - Ehrlichkeit. Attribute, die gerade der Adel für sich in besonderen Maße reklamiert. Diese Eigenschaften, die Guttenberg auch öffentlichkeitswirksam einsetzte, hat er aus niederen Beweggrründen beschädigt. Nieder deshalb, da dem Millionär mit Adelstitel die Doktorwürde im Grunde völlig überflüssig war. Guttenberg hat sich selbst deklassiert und tut dies weiterhin mit den stückweisen Zugestehen der Plagiatvorwürfe.
Hätte er Ehre, würde er freiwillig zurücktreten.
DIE Leistung als Politiker, die ich persönlich nach wie vor an zu Guttenberg hervorragend finde, ist die Aussetzung der Wehrpficht. Er hat sie durchbekommen, selbst gegen Widerstände aus seiner eigenen Partei + Schwesterpartei, die immer die Wehrpflicht als elementar für unsere Demokratie herausgestellt haben.
Ich dagegen habe die Wehrpflicht immer schon abgelehnt. Ich muß aber zugeben, daß da auch persönliche Gründe mit hinein spielen.
Zu Guttenberg hat dadurch auch bei mir nach wie vor einen großen Sympathiepunkt und das hat nichts mit seinem "zu" zu tun und auch nichts mit seinem "Dr."-Titel. Er hätte von mir aus auch einfach Meyer, Lehmann oder auch Kowalski heißen können.

Aber natürlich ist es schon richtig, was in dem Artikel der F.A.Z. stand - ok, also gut: "Betrugsversuch - 6 - setzen!"
(und ist dabei erwischt worden... :roll: )

Aber - haben wir nicht alle irgendwann einmal bei einer Arbeit abgeschrieben? Ich oute mich hiermit: Ich auch! :shock:
Na gut, es war natürlich keine Doktorarbeit...


Zu Guttenbergs Popularität ist nach wie vor ungebrochen. Ein Phänomen, das tatsächlich erstaunt. Er scheint einen Vertrauensvorschuß zu haben, wie kein anderer Politiker. Würde er zurück treten, gäbe es keinen, der auch nur annähernd an seine Sympathiepunkte heran käme - selbst wenn er weg wäre.

Also: Was nun?
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Gast

Ich fand Guttenberg sehr gut. Für mich hat er Politik irgendwie cooler gemacht, aber sollte er in einer wissenschaftlichen Arbeit vorsätzlich betrogen haben, sollte er aus meiner Sicht das Handtuch werfen. Ein Politiker ist schließlich eine Person, der man großes Vertrauen und Verantwortung schenkt.
Selbst bei jeder größeren Hausarbeit muss man als Student eine Versicherung anhängen,dass man nicht betrogen hat. Wird man beim betrügen erwischt ist man möglicherweise sogar exmatrikuliert. Es handelt sich also um eine ernste Angelegenheit. Für mich ist jeder Betrug egal wie klein oder groß er ist ein Zeichen von krimineller Energie und zeigt auch,dass man wahrscheinlich zu schlimmeren Aktionen fähig ist. Ich habe in Klausuren schon öfters Menschen betrügen sehen, aber so arrogant wie es auch klingt, die sind es nicht Wert mir vor die Augen zu treten. Für mich sind das Feiglinge die nicht zu ihrer Leistung stehen. Ich war nie ein guter Schüler, aber ich habe meine Noten immer aufrecht akzeptiert. Betrügt jedoch jemand und entschuldigt sich bei mir kann ich das verzeihen. Bloß meistens sind es genau die Leute die dann sagen: "Wieso warst du in diesem Fach so schlecht, das kann ich nun garnicht verstehen."
Ich bin auch kein Engel, aber Betrogen habe ich noch nie, nichtmal beim Karten spielen.
Ein noch größeres Armutszeugnis verleihe ich aber der Universität. Eine angeblich sehr gute Universität, die 1. ein Plagiat nicht erkennt und 2.eine Auszeichnung für FAZ-Artikel gibt ?
Bei allem Respekt der FAZ gegenüber das ist keine wissenschaftliche Quelle, sondern z.b. Fachbücher und Fachzeitschriften sind wissenschaftliche Quellen. Also wäre seine Arbeit mit Kennzeichnung der Zitate immernoch einer Auszeichnung nicht würdig. Und der Professor ,der die Arbeit kontrolliert kann sich doch wohl verschiedenster Software bedienen um zu prüfen, ob die Arbeit ein Plagiat ist. Außerdem erkennt man, wenn eine Arbeit nicht aus einem Guss ist und ständig die Schreibstile wechseln.
Mich würde es schon sehr wundern, wenn Guttenberg im Amt bleibt. Weil eine Sache habe ich in meiner Lebzeit in Deutschland gelernt: Argumentiere mit Menschen, aber Kämpfe niemals in Deutschland gegen einen Zettel mit Unterschrift an, das verliert man immer. :D
MarcoZ
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Registriert: 17.04.2009, 18:34
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Ich fand Guttenberg sehr gut. Für mich hat er Politik irgendwie cooler gemacht, aber sollte er in einer wissenschaftlichen Arbeit vorsätzlich betrogen haben, sollte er aus meiner Sicht das Handtuch werfen. Ein Politiker ist schließlich eine Person, der man großes Vertrauen und Verantwortung schenkt.
Selbst bei jeder größeren Hausarbeit muss man als Student eine Versicherung anhängen,dass man nicht betrogen hat. Wird man beim betrügen erwischt ist man möglicherweise sogar exmatrikuliert. Es handelt sich also um eine ernste Angelegenheit. Für mich ist jeder Betrug egal wie klein oder groß er ist ein Zeichen von krimineller Energie und zeigt auch,dass man wahrscheinlich zu schlimmeren Aktionen fähig ist. Ich habe in Klausuren schon öfters Menschen betrügen sehen, aber so arrogant wie es auch klingt, die sind es nicht Wert mir vor die Augen zu treten. Für mich sind das Feiglinge die nicht zu ihrer Leistung stehen. Ich war nie ein guter Schüler, aber ich habe meine Noten immer aufrecht akzeptiert. Betrügt jedoch jemand und entschuldigt sich bei mir kann ich das verzeihen. Bloß meistens sind es genau die Leute die dann sagen: "Wieso warst du in diesem Fach so schlecht, das kann ich nun garnicht verstehen."
Ich bin auch kein Engel, aber Betrogen habe ich noch nie, nichtmal beim Karten spielen.
Ein noch größeres Armutszeugnis verleihe ich aber der Universität. Eine angeblich sehr gute Universität, die 1. ein Plagiat nicht erkennt und 2.eine Auszeichnung für FAZ-Artikel gibt ?
Bei allem Respekt der FAZ gegenüber das ist keine wissenschaftliche Quelle, sondern z.b. Fachbücher und Fachzeitschriften sind wissenschaftliche Quellen. Also wäre seine Arbeit mit Kennzeichnung der Zitate immernoch einer Auszeichnung nicht würdig. Und der Professor ,der die Arbeit kontrolliert kann sich doch wohl verschiedenster Software bedienen um zu prüfen, ob die Arbeit ein Plagiat ist. Außerdem erkennt man, wenn eine Arbeit nicht aus einem Guss ist und ständig die Schreibstile wechseln.
Mich würde es schon sehr wundern, wenn Guttenberg im Amt bleibt. Weil eine Sache habe ich in meiner Lebzeit in Deutschland gelernt: Argumentiere mit Menschen, aber Kämpfe niemals in Deutschland gegen einen Zettel mit Unterschrift an, das verliert man immer. :D
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