Seite 1 von 1

Der moderne Kunstbetrieb und sein Verkennungspotential

Verfasst: 10.05.2010, 16:30
von elysian
Holland ehrt Vermeer-Fälscher
Er gilt als einer der besten Kunstfälscher und hielt Göring zum Narren - aber niemand wollte ihm glauben. Also malte van Meegeren vor den Augen der Richter einen "Vermeer".
http://www.n-tv.de/panorama/kultur/Holl ... 64800.html

Das erinnert mich daran, dass ein Neo Rauch aktuell ebenfalls mit großen Widerständen in dem speziell deutschen und allgemein europäischen Kulturbetrieb zu kämpfen hat. Er male zu figürlich, sei zu traditionell.
Wenigstens in den USA würdigt man ihn, wie er es verdient.

Die "Künstler" der Moderne, die durch dieses System protegiert werden, sollten sich einmal hinterfragen.
Früher gab es solch ein System nicht und die besten Künstler setzten sich durch. Diese Maler, Bildhauer, Musiker, etc. (ähnliches gilt durchaus auch für die Wissenschaften) sind bis heute mit Recht anerkannt und populär. Sie überdauern Zeiten. Von der sogenannten Moderne bleibt kaum etwas, woran sich die Menschen erinnern. Meist sind sie nach nicht einmal 50 Jahren schon vergessen. Öfters noch eher. Falls man sie überhaupt wahrgenommen hat. Außerhalb des modernen Kunstbetriebs....

Re: Der moderne Kunstbetrieb und sein Verkennungspotential

Verfasst: 10.05.2010, 18:46
von Barbarossa
Viele Künstler der Gegenwart aber auch der Vergangenheit haben/hatten das "Pech", erst nach ihrem Tod erst wirklich berühmt zu werden. Während sie Zeit ihres Lebens arm blieben, begann das Geschachere um ihre Werke erst danach.
Erst vor Kurzem habe ich zum Beispiel im Fernsehen eine Biographie von Bach gesehen...

Hier ist schon eine gewisse "Falschheit" in dem Geschäft zu erkennen.
:?

Re: Der moderne Kunstbetrieb und sein Verkennungspotential

Verfasst: 10.05.2010, 19:20
von elysian
Das stimmt durchaus. Aber nicht zuletzt darum mussten die Künstler an die Grenzen ihres Könnens gehen.
Der Kunstbetrieb mit seiner Subventionierung führt denn doch dazu, dass sich beizeiten ausruhen kann, wer es unter diesen Schirm geschafft hat. Das System fördert auf diese Weise leider den Durchschnitt. Und weil es insoweit wenig Konkurrenz gibt (anders als das Mäzenatentum vergangener Epochen), leidet unter der insoweit herrschenden Meinungsdiktatur auch die Diversität innerhalb der Kunst.
Vielleicht machen sich auch darum Intendanten heutzutage lieber die Mühe, alte Meister zu verhunzen, statt sich selber war Anständiges auszudenken. Ganz peinlich finde ich den mittlerweile mainstream gewordenen Skandalismus, bei dem man Kunst auf das Mittel der Provokation reduziert und die Provokation mit zunehmender Abstumpfung des Publikums, sofern das überhaupt noch erscheint, eskaliert. Ein Stück wird nicht besser, wenn man die Schauspieler nackt über die Bühne rennen und Vergewaltigungen nachstellen lässt. Man könnte teils spötteln, SM-Pornos seien züchtiger!