Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Deutschland, dass die Griechen bereits seit 1981 mit deutschen Steuergeld subventioniert, ist mitschuld, dass sich die Griechen kaputtgewirtschaftet haben?
Das ist lächerlich.
Wieviel Prozent des deutschen Überschusses wird mit Exporten nach Gr erwirtschaftet? Dürfte ein niedriger einstelliger Prozentsatz sein....
Wie viel deutsches Steuergeld ist denn nach Griechenland geflossen?
Wie hoch der "griechische" Prozentsatz am deutschen Handelsbilanzüberschuss ist, ist völlig irrelevant. Außer natürlich, man stellt sich auf den Standpunkt, dass die kleinen Nationen in der EU oder im Euro-Raum ohnehin nichts zu suchen haben. Viel entscheidendender ist der absolute Geldbetrag, der Griechenland dadruch verloren geht. Und das sind jedes Jahr Milliarden.
Fakt ist, dass die Wirtschaftsstrukturen der EU nicht fair sind. Deutschland ist - gleich vor den Niederlanden und Österreich - der größte Profiteur dieser unfairen Strukturen. Griechenland ist der größte Verlierer.
Statistiken dazu gibt es zum Beispiel hier:
http://www.heise.de/tp/artikel/32/32551/2.html
Die Zahlen sind älter, aber sie haben sich keinesfalls zugunsten Griechenlands geändert. Im Gegenteil.
So gesehen ist es lächerlich, zu behaupten, dass gerade Deutschland (oder Österreich!) die Griechen "subventionieren" würde. Es sieht eher so aus, als würde Griechenland ausgeplündert.
Auch die unter Bild-Gebildeten weit verbreitete Ansicht, dass die Griechen ja nicht sparen könnten, sondern ihr/unser Geld mit vollen Händen zum Fenster rauswerfen würden, ist eher lächerlich. Seit Beginn der "Griechenlandhilfe" (die immer nur eine Hilfe für den Finanzmarkt war!) hat Griechenland seine öffentlichen Ausgaben um rund 30 Prozent gesenkt. Ich will gar nicht wissen, was in Deutschland (oder in Österreich) loswäre, wenn hier ähnlich harte Einschnitte stattgefunden hätten und jetzt noch weitere Einschnitte gefordert würden.
Ergebnis der "alternativlosen Sparpolitik": Auch die griechische Wirtschaftsleistung ist um runde 30 Prozent eingebrochen. Wenn die griechische Wirtschaft zu Beginn der "Griechenlandhilfen" noch leidlich in der Lage war, das Geld für die Rückzahlung von Staatsschulden zu erwirtschaften, dann ist es damit jetzt endgültig vorbei.
Die "Griechenlandhilfen" waren von Beginn an falsch und sich krachend gescheitert. Das räumt inzwischen sogar der IWF ein. Und der gilt gemeinhin nicht als kommunistische Tarnorganisation.
Welchen Sinn sollte es haben, den beiden falschen und deshalb gescheiterten "Griechenland-Rettungsprogrammen" noch ein drittes folgen zu lassen, durch das Griechenland noch weiter in die Misere getrieben wird?
Und während der ganzen Zeit fragt niemand, wo die 213 Milliarden Euro Handelsbilanzüberschuss in Deutschland eigentlich geblieben sind. Die 213 Milliarden sind jedenfalls nicht für Investitionen in die deutsche Wirtschaft investiert worden. Sie sind auch nicht in Form von Löhnen und Gehältern an die deutschen Bürger zurückgeflossen. Im Gegenteil: Deutschland ist das einzige Land in Europa, in dem der Billiglohnsektor rasant wächst.
Wo sind die 213 Milliarden aus 2014 hingeflossen? Wie ist es zu erklären, dass der DAX mitten in dieser Kriese "durch die Decke" gegangen ist? Könnte es da einen inneren Zusammenhang geben?
Wie weiter oben schon mal geschrieben: Die griechischen Regierungen haben in der Vergangenheit jede Menge Mist gebaut. Griechenland muss massive Änderungen vornehmen, um sich selbst aus dem Dreck herauszuziehen. Daran bestand nie ein Zweifel.
Aber die "Austeritätspolitik", die von den Verantwortungsträgern in Europa (allen voran Frau Merkel!) gegenwärtig noch vertreten wird, ist kein Teil der Lösung. Sie ist Teil des Problems.