Peppone hat geschrieben:Aneri hat geschrieben:
Da mein Geschichte-Wissen ist recht dürftig, würde ich mich freuen, wenn du deine Meinung dazu außerst.
Gruß
Aneri
Uff. Da muss ich mich erst reindenken. Kann ein Weilchen dauern...
Beppe
reindenken, ?
Für mich hat das etwas mit "Wissen" zutun, dem Postulat des Forums.
Sehen wir die Gründe für für das Zusammenbrechen des Osmanischen Reiches und die Probleme der Nachfolgestaaten nüchtern, wobei die Religion eine ganz entscheidende Rolle spielte und spielt.
Auch heute wird den arabisch/muslimischen Staaten vom Westen eingeredet, selber Schuld an ihrer Misere zu sein.
Heute spielt der Antiislamismus des Westens eine führende Rolle, den arabisch islamischen Staaten Unfähigkeit, Rückständigkeit einzureden.
Und auch der Antiislamismus des Westens ist nicht zufällig als Folge dafür entstanden, dass ihm sein Lieblingsfeind abhanden gekommen ist, die UdSSR .
Beides, die kommunistische UdSSR und die islamischen arabischen Staaten werden von Westen unter dem gleichen Focus gesehen, dem Focus der Bedrohung., obwohl es diese Bedrohung weder bei der UdSSR gab, noch heute bei den muslimisch arabischen Staaten gibt.
Es ist einer der letzten Erfolge der Majorisierung der Weltmeinung durch die USA, die muslimisch arabischen Staaten unter Generalverdacht zu stellen.
Als Beispiel mag hier der Generalverdacht gegenüber den Schwarzen im eigenen Land angeführt werden.
In Europa fiel die Kriminalisierung der muslimisch arabischen Staaten auf fruchtbarem Boden .
Seit Menschengedenken , seit rd. 1000 Jahren, nicht erst mit den Kreuzzügen , sondern bereits mit der Reconquista , werden Muslime in Europa als Feinde dargestellt.
Anfangs vertreten durch die katholische Kirche, „weil „Gott es so will“ so das Motto, ging es um
Beute.
(Interessant in dem Zusammenhang, dass der in Syrien gegründete Deutsch-Ritterorden auf das intensivste mit der Geschichte des Deutschen Ostens verknüpft ist)
Seit rd. 100 Jahren dominieren strategische Interessen des Westens den östlichen Mittelmeerraum, teilweise sogar konträr: England gegen Deutschland und Deutschland gegen England.
Stichworte: versuchte Kolonisation der Türkei durch. Franzosen (Südtürkei) , Engländer (Dardanellen), Griechen (Äolien und Troas) nach 1918
Gründung genehmer Staaten in der Levante.
Krieg der Engländer und der Franzosen, als ihnen mit Gamal ab el Nasser die Felle am Kanal wegschwammen.
Auch die Kriege mit und um Israel (Jom Kipur, sitta octobr.) sind Teil der westlichen Strategie, die muslimisch arabischen Länder zu kanalisieren.
Der Krieg gegen den Iraq und in Afghanistan gehört zu dieser Strategie
Eine dieser Strategien des Westen besteht darin, gesellschaftliche und politische Strategien demonstrativ als symptomatisch darzustellen: Khomenis Iran (obwohl man früher mit dem Schah Reza Pahlewi ganz gut harmonierte, auch der Schah. nicht nur Khomeni unterdrückte das eigene Volk) Vielleicht war es aber auch nur die Schmach der USA und dam Helicopter Desaster im persischen Hochland zur Befreiung der amerikanischen Geiseln.
Sadam Husseins Iraq, als es gegen den Iran ging: guter cop, als Sadam nicht mehr so wollte wie die USA: böser cop
Weil sich Ghadafi nicht in die Karten sehen ließ, war er Feind (der Rest, seine Herrschaft, interessierte den Westen nicht die Bohne)
Irans Achmadenidschad für den Westen darum als gefährlich klassifiziert, weil er gegen die Interessen des Westens in dieser Region ist. Und zu den Interessen des Westens gehört nur vorgeblich der Schutz Israels, sich selber schützen, das können die Israelis sicher besser als es der Westen jemals kann.
Niemand im Westen interessierte sich für das Polzeisystem der Assads in Syrien, Mir sagte man in der deutschen Botschaft in Damaskus, das ich doch sicher wisse, das ich mich hier in einem Polizeistaat befände.
Kaum ein Interesse des Westens bei der Unterdrückung der Kurden durch die Türkei, das sei eine innenpoltiische Angelegenheit, Hauptsache früher Front gegen die UdSSR
Kaum ein Interesse des Westens an der Unterdrückungspolitik Mubarraks in seinem Land, Hauptsache der Tourismus funktioniert am Roten Meer.
Das Verhältnis des Westens gegenüber den muslimisch arabischen Ländern ist seit Jahrunderten von Überheblichkeit geprägt:
Überheblichkeit in der Religion vor der Zeit des Laizismus und danach in politischen Dingen.
Niemand sprach vom Kranken Mann in Europam, den es mit der K + K gab , die Titulierung für den „Kranke Mann am Bosporus“ war Ausdruck der westlichen Arroganz und Überheblichkeit.
Westliche Arroganz gegenüber einer Kultur und eine Religion, der man sich als Christ gegenüber überlegen fühlt.
Bei genauer Betrachtung hat diese Arroganz die gleichen Gründe, warum sich die Nazis gegenüber den Juden überlegen fühlten.
Auf die eigenen Kultur stolz zu sein, ist das Recht eines Jeden, Die eigene Kultur und Religion aber als Maßstab für die Kulturen und Religionen Anderer anzusetzen ?
Ich denke, dass diese Überheblichkeit des Westens viel tiefere Gründe hat.
Niemand im Westen kritisiert die Religionen Asiens, die Indiens oder die des Fernen Ostens, ganz im Gegenteil .
Gibt es da gar im Westen eine unterschwellige Angst vor der Gemeinsamkeit des Islam mit dem Christentum ? Und darum eine unterschwellige Angst vor der Attraktivität des Islam ?
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