Niederländische Spuren in Brandenburg/Ostdeutschland

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Also ich kenne einen Ort, der Neuholland heißt - ist auch nicht so weit von meinem Wohnort: hier klicken
Wer gern reitet, für den ist das wohl auch was zum Urlaub machen.
:wink:

Auch meine Kreisstadt Oranienburg hat starke historische Beziehungen zum Haus Oranien. Der "Große Kurfürst" Friedrich Wilhelm schenkte 1650 seiner Frau Louise Henriette von Oranien das Dorf, das damals noch "Bötzow" hieß. 1652 wurde in Bötzow ein Schloss im holländischen Stil errichtet, das dann den Namen "Oranienburg" erhielt: hier klicken
Im Stadtschloss ist heute die Stadtverwaltung von Oranienburg: hier klicken

In Sachsen-Anhalt gibt es auch noch ein Oranienbaum auch mit Schloss - hat aber jetzt nichts mit dem "Großen Kurfürsten zu tun, sehr wohl aber mit dem Haus Oranien: hier klicken

Das Holländische Viertel in Potsdam hast du ja selbst schon genannt. Das ist aber etwas jüngeren Datums im Vergleich zu Oranienburg: hier klicken

Hier noch mehr Infos zum Einfluss der Niederländer im brandenburgischen Sprachraum: hier klicken

Das hat eine lange Tradition in Brandenburg.
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Suebe
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In Ostpreußen noch länger, seit dem 13. Jahrhundert und den Ordensrittern
http://de.wikipedia.org/wiki/Pas%C5%82%C4%99k

Wir hatten in Erdkunde noch Deutschland in den Grenzen von 1937. Von dem her sind mir diese alten Ortsnamen noch vertraut.
Renegat
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Barbarossa hat geschrieben: Das Holländische Viertel in Potsdam hast du ja selbst schon genannt. Das ist aber etwas jüngeren Datums im Vergleich zu Oranienburg: hier klicken
Ist interessant, dass mit dem Viertel in Potsdam Holländer angelockt werden sollten, die dann nicht in ausreichender Zahl kamen. Die Giebelhäuser werden heute immer mal wieder nachgebaut, nennt man Grachtenhäuser. Sie sind ein architektonisches Stilmittel, ob sich davon aber Niederländer anlocken lassen? :)
Im Westen sind die Spuren der holländischen Migration manchmal noch älter, z.B. im "alten Land" http://de.wikipedia.org/wiki/Altes_Land#Geschichte oder wie in Friedrichstadt auch aus der frühen Neuzeit http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrichstadt#Geschichte
Paul
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Suebe hat geschrieben:In Ostpreußen noch länger, seit dem 13. Jahrhundert und den Ordensrittern
http://de.wikipedia.org/wiki/Pas%C5%82%C4%99k

Wir hatten in Erdkunde noch Deutschland in den Grenzen von 1937. Von dem her sind mir diese alten Ortsnamen noch vertraut.
Den größten Anteil an holländischen und friesischen Einwanderern aus einer frühen Zeit hatte wahrscheinlich Westpreußen. Ein großer Teil der ländlichen Bevölkerung sprach dann später entweder Plattdeutsch oder einen Plattdeutsch-altkaschubischen Mischdialekt. Schon die kaschubischen Herrscher und Adligen hatten begonnen deutsche Siedler aus allen Teilen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation anzuwerben, um ihre Macht und wirtschaftliche Kraft zu stärken und sich gegen Ansprüche der südpommerischen Piasten, aus Mecklenburg und der Pruzzen bzw. später des Deutschen Ritterordens behaupten zu können.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Barbarossa
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Worauf ich noch gestoßen bin und was ich bis jetzt auch noch nicht wusste: Der Fläming in Brandenburg ist nach den sich dort angesiedelten Flamen benannt.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%A4ming
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Peppone
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Paul hat geschrieben:Den größten Anteil an holländischen und friesischen Einwanderern aus einer frühen Zeit hatte wahrscheinlich Westpreußen.
Hm. Ich könnte mir vorstellen, dass man in Brandenburg mindestens genauso viele Niederländer findet wie in Westpreußen, aufgrund der größeren Nähe zum Herkunftsland und auch Aufgeschlossenheit der lokalen slawischen Fürsten gegenüber Neusiedlern eher noch mehr.
Die mittelalterliche Ostsiedlung lockte doch mit ihren Privilegien vor allem Siedler aus den westlichen Gebieten des Reichs an (Niederlande, Flandern, Rheinland), die dort unter zunehmender Bevölkerungsdichte litten. In den wasserreichen Gebieten Brandenburgs dürften sich Holländer, Seeländer oder Friesen doch auch gleich wohlgefühlt haben... ;)

Beppe
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