10 Gründe für und gegen Mitt Romney

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Moderator: Barbarossa

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Balduin
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Mitt Romney ist der offizielle Kandidat der Republikanischen Partei zur Präsidentschaftswahl 2012. Seiner Kür dieser Woche am Parteitag in Tampa ging ein monatelanger Kampf in den Primaries voraus. Er setzte sich dabei gegen Newt Gingrich (Initiator der konservativen Revolution gegen Bill Clinton), Rick Santorum und Rick Perry (Texas) durch. Romney war Gouverneur von Massachusetts und ist Gründer des Finanzinvestors Bain Capital. Trotz seiner aussagekräftigen Vita weht ihm jedoch vor allem aus Europa ein eisiger Wind ins Gesicht: Deutsche Medien zeichnen das Bild eines Finanzhais, der die Finanzkrise mitzuverantworten hat und abgehoben von der normalen Welt lebt.

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Zuletzt geändert von Barbarossa am 01.09.2012, 10:28, insgesamt 3-mal geändert.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Peppone
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Ralph hat geschrieben:Trotz seiner aussagekräftigen Vita weht ihm jedoch vor allem aus Europa ein eisiger Wind ins Gesicht:
Der Ausgewogenheit halber: Wo sind die zehn Gründe, die GEGEN Romney sprechen? :wink:

Beppe
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Balduin
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Wenn du willst, Beppe, dann kannst du die gerne zusammenfassen. Mir fallen auf die Schnelle keine 10 ein :D
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Peppone
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Ralph hat geschrieben:Wenn du willst, Beppe, dann kannst du die gerne zusammenfassen. Mir fallen auf die Schnelle keine 10 ein :D
Na, dann will ich mal:
1. Der Mann argumentiert teilweise im Wahlkampf gegen das, was er selber als Gouverneur gemacht hat (Gesundheitsreform, z.B.). Er IST also wankelmütig.
2. Er hat teilweise Firmen, die er mit seiner Firma aufgekauft hat, ausgenommen und Konkurs gehen lassen.
3. Er hat sich einen Vize erwählt, der zwar jung ist, der aber derartig ideologisch ist, dass es besser nicht mehr geht. Damit macht er eine Verbeugung vor der Tea Party, die m.E. bedenklich ist.
4. Dies alles zeigt: Für Wählerstimmen macht der Mann alles. Ob er da im Weißen Haus einen eigenen Willen entwickeln kann? Denn der fehlt ihm
5. meines Erachtens völlig.
6. Der Mann hat keine außenpolitische Erfahrung.
7. Schlimmer noch: Auf seiner Werbetour durch Europa ist er von einem einem Fettnapf in den anderen.
8. Wer sich einen Pressesprecher holt, der so reagiert wie Romneys Pressesprecher in Europa, hat m.E. kein rechtes Gespür dafür, ob jemand fähig ist für sein Amt oder nicht. Das lässt für die Auswahl seiner Minister Schlimmes befürchten.
9. DEr Mann ist stinkreich. Das mag ihn erstmal unabhängig machen, das beruht aber auch darauf, dass er sich viele Abhängigkeiten geschaffen hat. Wohin das führen kann, hat Bush jr. zur Genüge gezeigt.
10. Der Mann ist Republikaner. Die haben die letzten 20 Jahre immer nur Steuern gesenkt, massenweise Geld für Militär ausgegeben und so den Staat finanziell ein paar Mal vor die Wand gefahren. Umweltpolitisch ist von einem Republikaner auch nix zu erwarten, außer, dass er die Ölproduktion fördert. Romney will ja auch die Pipeline von den kanadischen Teersandgebieten in die USA bauen, und wie er zur Ölförderung in den Naturschutzgebieten Nordalaskas steht, wage ich mir nicht auszumalen.

So. In knapp 5 Minuten hab ich jetzt 10 Gründe gegen Romney gefunden, ohne dabei aufgeführt zu haben, warum denn Obama eigentlich besser wäre. Da vielen mir bestimmt auch noch eine ganze Menge ein... :wink:

Beppe
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Balduin
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Die Vereinigten Staaten haben ein enormes Staatsdefizit und (meiner Meinung nach) hat Obama keine erkennbare Strategie (außer weiteres Geld drucken...), wie er die Staatsverschuldung stoppen kann. Er rügt lieber die Euro-Zone...

Paul Ryan ist ein angesehener Finanzpolitiker - seine Pläne würden der Gesellschaft zwar scharfe Einschnitte abverlangen, doch könnten sie die desolate Lage der Staaten verbessern. Er wagt sich an das schwierige Thema Altersversorgung und möchte einen Abbau der staatlichen Leistungen bei ausgleichender privater Vorsorge. Das ist wenigstens ein Versuch! Ob das gut oder schlecht ist, muss diskutiert werden, aber das Mantra der Demokraten "Keine staatlichen Leistungen abbauen" hilft eben auch nicht weiter.
Die Tea-Party-Bewegung hat durch die Wahl Romneys einen Dämpfer erhalten - Ideologen wie Santorum oder Populisten wie Gingrich wurden verhindert. Trotz dessen stellen sie einen starken Flügel der Republikaner (siehe das Thema Spaltung im Ausgangsartikel). Ein Hoffnungsträger der Tea-Party ist neben Paul Ryan auch Marco Rubio (hast du seine Rede am RNC gesehen?): Das sind konservative Politiker, aber den Staat abschaffen wollen sie nicht.

Zur außenpolitischen Erfahrung: Welche Erfahrungen hatte denn Obama außer einer Rede vor der Siegessäule? Wie sieht denn seine außenpolitische Bilanz aus? Okay, Abzug aus dem Irak, teilweise aus Afghanistan, aber auf der anderen Seite: Keine wirksame und wirkungsvolle Strategie gegen den Iran, gesetzeswidriger Drohnenkrieg, die Tötung von Bin Laden ohne Prozess, die Nicht-Schließung von Guantanamo, die Wikileaks-Affäre und so weiter...

Obama hatte/hat ebenso starke politische Abhängigkeiten oder wäre er sonst Präsident geworden? Ohne die Unterstützung des Kennedy-Clans wäre er nicht das, was er jetzt ist.

Sonderliches Fingerspitzengefühl hat er bei manchem seiner Leute auch nicht bewiesen - Rahm Emanuel sagt dir was? Ehemaliger Stabschef, jetzt Bürgermeister von Chicago (Obamas Heimat): Ist bekannt dafür, politischen Gegnern Fische vor die Türe zu legen (Mafia-Methode) und auch mal vor lauter Wut das Messer beim Meeting in den Tisch zu rammen.
Clinton hat sich in ihrer Amtszeit auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert...
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Balduin
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Die hervorragende Rede von Marco Rubio (sehr persönlich und doch auch wegweisend) - einer der neuen jungen Garde.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=kyN9iH1l1AM[/youtube]
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Barbarossa
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:arrow: Ich habe mal den Titel des Themas abgeändert, denn es ist ja nun ein Pro und Contra - Thema geworden.
:wink:

Edit:
Peppone hat geschrieben:...So. In knapp 5 Minuten hab ich jetzt 10 Gründe gegen Romney gefunden, ohne dabei aufgeführt zu haben, warum denn Obama eigentlich besser wäre. Da vielen mir bestimmt auch noch eine ganze Menge ein... :wink:

Beppe
Ich bin wirklich beeindruckt, Beppe.
:wink:
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Babylon5
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Der hauptgrund, der meiner Meinung nach gegen Romney spricht, ist, daß es ihm einfach an Kozepten fehlt. Mag sein, daß er theoretisch mehr Know How haben könnte als Obama, aber "die Wirtschaft stärken" mag ein heheres Ziel sein, nur ohne konkrete Maßnahmen ist es eine hohle Phrase.

Wenn das sogar eigentlich dem konservativen Lager zuneigende Medien in den Vereinigten Staaten beklagen spricht das auf jeden Fall nicht für ihn...
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Peppone
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Ralph hat geschrieben:Paul Ryan ist ein angesehener Finanzpolitiker - seine Pläne würden der Gesellschaft zwar scharfe Einschnitte abverlangen, doch könnten sie die desolate Lage der Staaten verbessern.
Indem man den Reichen mehr von ihrem Geld lässt und stattdessen die Ärmeren - von denen es in den USA immer mehr gibt, die Mittelschicht ist schon fast verschwunden - im Regen stehen lässt? Denn private Vorsorge muss man sich erst mal leisten können...und genau die Geschichte mit der Gesundheitsvorsorge zeigt ja, dass sich ein zunehmender Prozentsatz der US-Amerikaner nicht einmal die leisten kann. Geschweige denn eine private Rentenvorsorge, die in den USA - wo eine Betriebsrente in jedem besseren Arbeitsvertrag steht - sowieso eine andere Rolle spielt wie in Deutschland.

Beppe
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Balduin
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@Babylon5 & Peppone: Das Wirtschaftswachstum der USA in den vergangenen Jahre war immer konsumbegründet. Obama tut nichts dafür, den Konsum wieder anzukurbeln.
Er druckt Geld, das ging noch nie gut...
@Peppone: Die Republikaner machen nicht nur Politik für das eine Prozent der Gesellschaft. Meinst du die Tea-Party besteht nur aus Millionären? Nein, das ist auch die Mittelschicht.
Die Mentalität ist in Amerika anders, dort ist die soziale "Fürsorge" eben nicht Teil des langjährigen Gesellschaftsverstädnisses. Das der Bevölkerung regelrecht aufzuzwängen, ist eben nicht gerade vorausschauend. Da ist mir die Politik der kleinen Schritte lieber.

Zudem ist - neben der Wirtschaftspolitik - die Blockade im Senat/Repräsentantenhaus ein sehr ernstes Thema, das Obama nicht bewältigen kann. Das ist natürlich auch der Republikanischen Partei geschuldet, aber Obama hatte eben das Ziel die Staaten wieder zu einen und nicht weiter zu spalten.

Ich bin mal auf den demokratischen Parteitag gespannt.
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Babylon5
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@Ralph: Ich habe gerade ein recht interessantes Buch gelesen, das den Titel trägt "Hurra, wir dürfen zahlen". Es handelt vom Selbstbetrug der Mittelschicht, die ganz feste daran glaubt, daß sie es schaffen kann, in die Oberschicht aufzusteigen. (Was natürlich absoluter Unfug ist, denn die Elite schottet sich sehr gut ab.) Das Buch handelt zwar von Deutschland, aber hier ist Deutschland nur ein schwacher Abklatsch von den Vereinigten Staaten- wie ich aus einer Tätigkeit in einem US Amerikanischen Unternehmen weiß.
Die kaum noch vorhandene amerikanische Mittelschicht versucht noch verzweifelter, sich nach unten abzugrenzen als das in Deutschland der Fall ist. Und gerade diese Leute wählen diejenigen, die vor allem für die Abschaffung der Mittelschicht verantwortlich sind. Das ist amerikanisch....

Ich bezweifle ganz nebenbei, daß es Romney gelingen würde, sie Spaltung ind er amerikanischen Politik aufzuheben.
Es ist eben Mist, wenn man nur wählren kann zwischen "Pest" odr "Cholera"....
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Peppone
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Ralph hat geschrieben: Obama tut nichts dafür, den Konsum wieder anzukurbeln.
Er druckt Geld, das ging noch nie gut...
Er hat GM vor der Pleite gerettet und dafür gesorgt, dass in Detroit heute wieder Gewinne gemacht werden! GAnz zu schweigen davon, dass er quasi vom ersten Tag seiner Regierung an - eigentlich noch früher - mit der Wallstreetkrise beschäftigt war und die für Amerika zumindest noch einigermaßen gemeistert hat.
Ralph hat geschrieben:Die Republikaner machen nicht nur Politik für das eine Prozent der Gesellschaft. Meinst du die Tea-Party besteht nur aus Millionären? Nein, das ist auch die Mittelschicht.
Das sind die Angehörigen der Mittelschicht, die Angst haben, dass ihnen "von unten" Konkurrenz gemacht werden wird, und die hoffen, selber irgendwie durch die Krise zu kommen. Außerdem machen die den Staat für die Hypothekenkrise verantwortlich und die bösen Banker, die, wie sie hoffen, vom Staat in die Schranken gewiesen werden, wenn so ein "richtiger" Republikaner ans Ruder kommt...
DAS ist die amerikanische Mentalität...

Beppe
ehemaliger Autor K.

Warum die 10 Gründe doch nicht für Mitt Romney als zukünftigen Präsidenten sprechen.

01 Dass die Politik von den Geschäftsinteressen der Unternehmen getrieben wird, ist allgemein bekannt. Romney ist sicherlich ein guter Geschäftsmann, doch gibt es einen großen Unterschied zwischen einem Privatunternehmen und dem Staat. Der Unternehmer denkt nur an seinen Vorteil und setzt sich rücksichtslos gegen Konkurrenten durch, auch wenn dies vielen in der Gesellschaft schadet. Als Präsident muss sich Romney aber von dieser Sichtweise lösen, da er jetzt die Interessen aller vertreten soll, nicht nur die einzelner Unternehmer. Er müsste umlernen und ob er dies kann ist fraglich. Man sollte dieses Experiment besser nicht wagen.

02 Die Spaltung der Gesellschaft wird man erst überwinden können, wenn es ganz allgemein den meisten Amerikanern besser geht. Dies ist allerdings für die unmittelbare Zukunft nicht zu erwarten. Deshalb kann man nur die begrenzten Ressourcen immer wieder neu umverteilen. Dies führt aber zwangsläufig zu Polarisierung. Die Gesundheitsreform von Obama war nicht ideologiefixiert, sondern war ein Versuch, grundlegende, längst überfällige Reformen endlich durchzusetzen. Ideologisch argumentiert haben nur die Ultras bei den Republikanern.

03 Ryan plant eine weitere Umverteilung der Staatsfinanzen, die vor allem die Wohlhabenden begünstigt und der großen Mehrheit schadet. Damit wird die Polarisierung weiter vorangetrieben. Es ist nicht zu erwarten, dass diese Politik den meisten Amerikanern nützen wird. Und wie die Regierung der früheren Präsidenten der Republikaner zeigt, werden trotzdem weiterhin riesige Staatsdefizite entstehen, vor allem auch deshalb, weil nicht am Militär gespart wird. Dies will ja auch Romney nicht.

04 Sicher hat Romney eine gewisse Regierungserfahrung als Lokalpolitiker. Obama war aber immerhin Senator gewesen. Aber das sollte doch nun unerheblich sein. Obama hat in den vier Jahren jede Menge Regierungserfahrung gesammelt.

05 Romney hat im Verlauf des Wahlkampfes seine Positionen immer wieder verändert, um sich den Ultras in seiner Partei anzupassen. Man könnte dies als Fehlen ideologischer Scheuklappen bezeichnen. Man kann es aber auch Opportunismus nennen.

06 Das ein Präsident in den USA religiös sein muss, ist in den USA zwingend notwendig. Es muss sich aber um irgendeine Form des Christentums handeln und der Glaube der Mormonen ist den meisten Amerikanern suspekt, da sie ihn nicht richtig einordnen können. Zu den Wertevorstellungen der Mormonen gehört auch die Polygamie, was auf wenig Zustimmung in der Bevölkerung stößt. Das Romney so wenig über seine Religiosität spricht, hat sicher seinen Grund. Sie könnte ihm eher schaden als nützen.

07 In einer so medienfixierten Gesellschaft wie in den USA ist es bestimmt ein Nachteil, kein Selbstdarsteller zu sein. Ronald Reagan, ein eher mittelmäßiger Präsident, hat es nur aufgrund seiner Begabung als Entertainer geschafft, in das Weiße Haus zu kommen. Obama liegt hier klar vorne.

08 Die Gesetzesblockade war vor allem die Schuld der Republikaner und nicht die von Obama. Obama wäre klug beraten, dies im Wahlkampf deutlich herauszustellen und auf die destruktive Rolle vor allem der rechten Ultras hinzuweisen.

09 Das ein Präsident reich ist, nimmt man ihnen in den USA nicht übel. Die Vorwürfe gegen Romney richten sich auch nicht gegen sein Vermögen, sondern ihm wird der Vorwurf der Steuerhinterziehung gemacht. So etwas ist unpatriotisch und schadet dem Land. Darüber könnte er stolpern. Wenn die Vorwürfe wahr sind, wird er schnell seine mögliche Unabhängigkeit verlieren, da er dann mächtige Gönner braucht, die ihn schützen.

10 Ist Miss Ann Romney eine gute First Lady? Vielleicht. Aber Frau Obama hat auf dem Parteitag der Demokraten mächtig gepunktet. Dagegen verblasst die Frau von Romney.
Babylon5
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Karlheinz hat geschrieben:Warum die 10 Gründe doch nicht für Mitt Romney als zukünftigen Präsidenten sprechen.

01 Dass die Politik von den Geschäftsinteressen der Unternehmen getrieben wird, ist allgemein bekannt. Romney ist sicherlich ein guter Geschäftsmann, doch gibt es einen großen Unterschied zwischen einem Privatunternehmen und dem Staat. Der Unternehmer denkt nur an seinen Vorteil und setzt sich rücksichtslos gegen Konkurrenten durch, auch wenn dies vielen in der Gesellschaft schadet. Als Präsident muss sich Romney aber von dieser Sichtweise lösen, da er jetzt die Interessen aller vertreten soll, nicht nur die einzelner Unternehmer. Er müsste umlernen und ob er dies kann ist fraglich. Man sollte dieses Experiment besser nicht wagen..
Spätestens seit diese Videos jetzt aufgetaucht sind, scheint sich diese Vermutung zu bestätigen.

Diese Videos sind übrigens der 11. Punkt, der gegen Romney spricht. Der Mann ist so dämlich, daß er tatsächlich glaubt, daß das, was er auf einer "privaten" Veranstaltung sagt, auch "privat" bleibt.
Das zeigt vor allem, daß er von Politik recht wenig versteht...
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Peppone
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Babylon5 hat geschrieben:Diese Videos sind übrigens der 11. Punkt, der gegen Romney spricht. Der Mann ist so dämlich, daß er tatsächlich glaubt, daß das, was er auf einer "privaten" Veranstaltung sagt, auch "privat" bleibt.
Das zeigt vor allem, daß er von Politik recht wenig versteht...
Überdies bestätigt Romney durch seine Äußerung, dass das, was das Obama-Team über ihn verbreitet (dass er nämlich gerade NICHT der Präsident aller Amerikaner sein wird) 100%ig zutrifft...
Was Besseres hätte sich Obama nicht wünschen können.

Umso erstaunlicher, dass das Romney-Video schon seit Ende August auf Yuotube war und erst jetzt durch einen Tipp (!) von Jimmy Carters Enkel (!!) auf die Seite des (seit Urzeiten demokratisch gesinnten und in San Francisco ansässigen) Magazins "Mother Jones" gekommen ist, wo es dann Furore machte...

Beppe
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