ÖRR noch glaubwürdig?

Medienpolitik, Digitales Zeitalter, IT

Moderator: Barbarossa

Schandi
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K.A. obs das Thema schonmal gab.
Hier ein Link vom ÖRR gegen den ÖRR.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/z ... en207.html#

Ist die Berichterstattung "so" ok? Ich glaube nicht.

Spricht auch für die Aussagen eines Syrers, den ich kenne.
Er versteht auch nicht weshalb die Berichterstattung so einseitig ist.

MfG
Tom
Renegat
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Schandi hat geschrieben:K.A. obs das Thema schonmal gab.
Hier ein Link vom ÖRR gegen den ÖRR.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/z ... en207.html#

Ist die Berichterstattung "so" ok? Ich glaube nicht.

Spricht auch für die Aussagen eines Syrers, den ich kenne.
Er versteht auch nicht weshalb die Berichterstattung so einseitig ist.

MfG
Tom
Schandi, ich schätze deine Beiträge sehr, deshalb eine kleine Bitte. Wenn du Zeitungsartikel verlinkst, könntest du dann kurz mit eigenen Worten zusammenfassen, um was es geht.
ehemaliger Autor K.

Die Journalisten berichten nach dem Motto „Only good news are bad news“, die Berichterstattung aus dem Ausland erfolgt nur punktuell, da wo gerade etwas passiert. Die Zuschauer nehmen aber häufig das Teil für das Ganze. Ich habe immer wieder festgestellt, dass selbst bei vielen Studenten oft eine erschreckende Unkenntnis über viele Staaten der Erde existiert. Das fängt schon damit an, dass nicht einmal die Geographie, das Klima oder die verschiedenen Völker bekannt sind. Deshalb können sie viele Ereignisse gar nicht richtig einordnen, da sie keine Kenntnisse über den Gesamt Kontext haben. Man übernimmt daher in der Regel die Interpretation des Journalisten, ohne sie zu hinterfragen. Diese allerdings haben auch nicht immer ein fundiertes Wissen über die Länder, aus denen sie berichten und ihre Berichterstattung folgt meistens bewusst oder unbewusst einem Mainstream. Alle Ereignisse werden diesem Mainstream untergeordnet und entsprechend interpretiert. Andere, differenziertere Darstellungen wären für viele Zuschauer auch zu anspruchsvoll und wahrscheinlich oft auch unverständlich, denn es ist bequemer, in den Kategorien einer weit verbreiteten Meinung zu denken und wahrscheinlich auch besser für die Einschaltquote. Natürlich sind auch nicht alle Quellen zugänglich und in einem Konflikt sind nicht alle Seiten gleichermaßen gesprächsbereit. Trotzdem sollte der Journalist ein möglichst umfassendes Gesamtbild erstellen, aber dies ist offensichtlich häufig nicht möglich und vielleicht auch nicht immer vom Sender gewollt.

Hinzu kommt, dass viele Bilder auch falsch interpretiert werden, weil wir in unseren Kategorien denken und sie einfach übertragen. Gibt beispielsweise ein junger israelischer Soldat einem alten Araber eine Zigarette, ist dies in unseren Augen eine Freundschaftsgeste, in den Augen der Araber aber eine Beleidigung, denn es wird als Demütigung empfunden, das ein jungen Mann einen alten Mann gönnerhaft und auch mit einer gewissen Herablassung eine Zigarette überreicht. Wenn er dies schon macht, dann demütig und ehrfurchtsvoll und der alte Mann nimmt dieses Geschenk dann gnädig entgegen, erweist dem Jungen einen Gefallen. Das gleiche Bild wird je nach Kultur oft völlig anders gesehen.
Renegat
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Schandi hat geschrieben: Karlheinz - schön geschrieben, kann ich nur zustimmen.
Ja, dem stimme ich auch zu. Diese Katastrophen- und Ereignisberichterstattung in fast allen Medien führt dazu, dass alle unbekannten Sachverhalte/Länder nur über eine sehr oberflächliche Negativauswahl wahrgenommen werden.

Unsere Sicht auf den Kontinent Afrika ist dafür ein weiteres Beispiel, vielleicht nicht so schwierig wie Syrien zur Zeit.
Aus dem Riesenkontinent Afrika werden fast nur Negativschlagzeilen berichtet, Hungerkatastrophen, grausame Diktatoren, Korruption, Krankheiten. Das mag es alles geben aber die Verallgemeinerung trübt schon sehr den Blick.

Vor einiger Zeit ist mir eine Reisereihe mit einer ZDF-Nachrichtensprecherin als positives Gegenbeispiel zu Afrika aufgefallen, die hat über ganz normale Leute und deren Leben und Alltag berichtet. Wahrscheinlich hat das aber keinen hier interessiert.
ehemaliger Autor K.

Karlheinz hat geschrieben:Die Journalisten berichten nach dem Motto „Only good news are bad news“, die Berichterstattung aus dem Ausland erfolgt nur punktuell, da wo gerade etwas passiert. Die Zuschauer nehmen aber häufig das Teil für das Ganze. Ich habe immer wieder festgestellt, dass selbst bei vielen Studenten oft eine erschreckende Unkenntnis über viele Staaten der Erde existiert. Das fängt schon damit an, dass nicht einmal die Geographie, das Klima oder die verschiedenen Völker bekannt sind. Deshalb können sie viele Ereignisse gar nicht richtig einordnen, da sie keine Kenntnisse über den Gesamt Kontext haben. Man übernimmt daher in der Regel die Interpretation des Journalisten, ohne sie zu hinterfragen. Diese allerdings haben auch nicht immer ein fundiertes Wissen über die Länder, aus denen sie berichten und ihre Berichterstattung folgt meistens bewusst oder unbewusst einem Mainstream. Alle Ereignisse werden diesem Mainstream untergeordnet und entsprechend interpretiert. Andere, differenziertere Darstellungen wären für viele Zuschauer auch zu anspruchsvoll und wahrscheinlich oft auch unverständlich, denn es ist bequemer, in den Kategorien einer weit verbreiteten Meinung zu denken und wahrscheinlich auch besser für die Einschaltquote. Natürlich sind auch nicht alle Quellen zugänglich und in einem Konflikt sind nicht alle Seiten gleichermaßen gesprächsbereit. Trotzdem sollte der Journalist ein möglichst umfassendes Gesamtbild erstellen, aber dies ist offensichtlich häufig nicht möglich und vielleicht auch nicht immer vom Sender gewollt.

Hinzu kommt, dass viele Bilder auch falsch interpretiert werden, weil wir in unseren Kategorien denken und sie einfach übertragen. Gibt beispielsweise ein junger israelischer Soldat einem alten Araber eine Zigarette, ist dies in unseren Augen eine Freundschaftsgeste, in den Augen der Araber aber eine Beleidigung, denn es wird als Demütigung empfunden, das ein jungen Mann einen alten Mann gönnerhaft und auch mit einer gewissen Herablassung eine Zigarette überreicht. Wenn er dies schon macht, dann demütig und ehrfurchtsvoll und der alte Mann nimmt dieses Geschenk dann gnädig entgegen, erweist dem Jungen einen Gefallen. Das gleiche Bild wird je nach Kultur oft völlig anders gesehen.
Pardon, es heißt natürlich "Only bad news are good news".
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dieter
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Ihr Lieben,
ich meine schon, dass der Öffentliche Rundfunk und das Fernsehen versuchen objektiv zu sein, dass kam in den Talk-Sendungen durch Herrn Armbruster zur Sprache. Sehe Abends um 20:15 immer die Phönix-Runden.
Lieber Karlheinz, der Temperatur-Umsturz ist mir zu groß. Als wir am Sonntag zurück nach Ffm. kamen hatten wir nur 19° in der Wohnung, die Heizung hatten wir vorher abgestellt, und heute sind es 26° auch ohne Heizung.
Das schmeißt den stärksten Eskimo vom Schlitten. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter hat geschrieben:Ihr Lieben,
ich meine schon, dass der Öffentliche Rundfunk und das Fernsehen versuchen objektiv zu sein, dass kam in den Talk-Sendungen durch Herrn Armbruster zur Sprache. Sehe Abends um 20:15 immer die Phönix-Runden.
Lieber Karlheinz, der Temperatur-Umsturz ist mir zu groß. Als wir am Sonntag zurück nach Ffm. kamen hatten wir nur 19° in der Wohnung, die Heizung hatten wir vorher abgestellt, und heute sind es 26° auch ohne Heizung.
Das schmeißt den stärksten Eskimo vom Schlitten. :wink: :mrgreen:

Hoffentlich geht es dir wieder besser. Hier ist es auch wärmer geworden, aber nur 23 Grad. Die Phoenix Runden sind sehr gut, aber ich weiß nicht, wie viele sie gucken. Herrn Armbruster schätze ich sehr, ich war einmal kurz mit seiner früheren Frau befreundet. Davon wusste er aber nichts, er war ja immer im Nahen Osten und sie so viel allein. Von dem Seitensprung hat er wohl nichts erfahren. Ich glaube, die waren damals schon geschieden oder lebten in Scheidung.
Schandi
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Renegat hat geschrieben:Um was ging es hier nochmal?
Waren es nicht die öffentlich rechtlichen, steuerfinanzierten Medien?
Ja, das war die Idee.

Leider war das Bsp. unglücklich gewählt, da Syrien viel Ansatz zur Diskussion liefert.
Hatte den Beitrag des NDR (Video im Link) nur ausgewählt, da in diesem sehr gut die absichtliche Manipulation zum Vorschein kommt.

MfG
Tom
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Barbarossa
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Schandi
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Danke fürs trennen ;)

Mal noch ein anderes Bsp.
(BÖSE)Videospiele im ÖRR.
http://www.youtube.com/watch?v=KPHTW1bciao

Hat nix mit Journalismus zu tun, sondern ist nur Meinungsmache Ahnungsloser.
Z.B. zeigen die Kinder (so 14 schätz ich mal), die Doom spielen. Das ist USK 18. Dürften die nach Jugendschutzgesetz gar nicht haben.

Die Reporter machen sich damit sogar straftbar. Da man die nicht wirklich spielen sieht, könnte es auch zusammengeschnitten sein. Das wäre aber eine absichtliche Manipulation des Beitrags und das ist beim ÖRR nicht akzeptabel!

MfG
Tom
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