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Moderator: Barbarossa

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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:Warum soll ein Film unnötig sein, der sich mit der Realität des Krieges beschäftigt? Ich habe viele solcher Filme gesehen, wie z.B. „Die Brücke“, „Im Westen nichts Neues“, „Apocalypse now“, „Platoon“ usw. usf. Keiner dieser Filme war überflüssig, im Gegenteil. Sie sind auch wesentlich einprägsamer als flüchtige Eindrücke aus der Tagesschau, weil man in diesen Filmen die Charaktere kennenlernt und an ihrem Leben und Denken teilnimmt und dadurch besser verstehen lernt. Unnötig hingegen sind Filme, die den Krieg verherrlichen, ihn als großes Abenteuer darstellen und als Abfolge von Heldentaten a la wie Rambo glorifizieren.

In dem Film geht es nicht um Wahlergebnisse von 1932, damals waren die jungen Menschen, die hier gezeigt werden, noch gar nicht wahlberechtigt, sondern es geht darum, aufzuzeigen, wie höchst unterschiedlich die psychische Entwicklung bei den einzelnen Charakteren aufgrund der Erfahrungen des Krieges verläuft. Anfänglich überzeugte Nazis wenden sich im Laufe der Zeit immer mehr von dem Regime ab, während andere, die das Regime und den Krieg ablehnten, langsam abstumpfen, mit Zynismus und Sarkasmus reagieren, damit dann aber, wenn auch nicht beabsichtigt, zu Handlangern des Regimes werden. Diese höchst unterschiedlichen Charakterentwicklungen werden meines Erachtens recht gut herausgearbeitet.
Lieber Karlheinz,
mein gefallener Vater und meine Mutter sind beide Jahrgang 1920, konnten also auch noch nicht wählen, waren aber vom Krieg natürlich betroffen, der Eine, mein Vater, der gerade noch mitbekam, dass ihm ein Junge mit dem Namen Heinz-Dieter geboren wurde, ohne mich jemals zu sehen, die Andere, meine Mutter, die mit 21 schon Witwe wurde. Das war für meine Mutter und meine Wenigkeit schon genug, mehr Psychologie brauchen wir nicht. :roll: Wir haben die Eindrücke aus den von Dir so gern gesehen Filmen nicht nötig, sondern konnten sie am eigenen Laib verspüren, wenn man elf Jahre lang keinen Vater hatte und meine Mutter die Familie allein ernähren mußte. Ich brauche diese Filme nicht, um jeden Krieg, der nicht zur Selbstverteidigung dient, abzulehnen. Wir sind nur von Freunden umzingelt. Ich war und bin gegen den Einsatz im Irak, in Afghanistan, wo eine islamische Bevölkerung umgepoolt werden soll und gegen den Einsatz in Mali. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

Dieter:
Dann gibt es eine ganz einfache Lösung: Guck dir solche Filme einfach nicht an.
Wenn es um Familiengeschichten geht: Mein Vater starb, als ich noch ganz klein gewesen bin, kann mich praktisch gar nicht mehr an ihn erinnern. Meine Mutter starb, als ich 15 Jahre alt war, danach kam ich in ein Kinderheim. Das Leben als Vollwaise war auch nicht einfach, aber eigentlich rede ich darüber nicht.
Was Krieg bedeutet, dies habe ich zweimal kurz auf meiner Weltreise miterlebt, da ich auch im Libanon und in El Salvador gewesen bin. In beiden Staaten tobte damals der Bürgerkrieg. Ich hielt mich allerdings außerhalb der direkten Kampfgebiete auf, sah aber genügend zerstörte Dörfer, Flüchtlinge und Verwundete. Was ich in der kurzen Zeit mitbekam, reichte mir vollauf. Dieser kleine Vorgeschmack machte mir klar, was Krieg konkret bedeutet. Und trotzdem sehe ich mir Kriegsfilme gerne an, obwohl ich Waise bin und flüchtige Kriegseindrücke habe. So soll eben jeder nach seiner Fasson selig werden.
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Balduin
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Mein Opa war als junger Mann an der Ostfront eingesetzt, Leningrad u.a. - mit seinen Kindern redete er nicht über seine dortigen Erlebnisse (sie wollten aber auch nicht viel darüber wissen).
An seinem Lebensabend kamen dann die Geschehnisse wohl wieder hoch - mir hat er als Junge ziemlich viel davon erzählt. Auch bei meiner Oma waren die Erlebnisse noch sehr präsent, auch wenn sie als Jugendliche und auf dem Land lebende noch Glück hatte und vor dem Krieg weitestgehend verschont blieb.

Der Film "Unsere Väter, unsere Mütter" zeigt da exemplarisch, was ein junger Mensch durchgemacht hat. Kennt man sich mit der Leningrader Blockade aus, kann man erahnen, was ein junger Mensch dort erleben musste.
Im Nachlass meines Opas fand ich ein Bild: Weite russische Steppe und in der Mitte ein weißes Kreuz. Auf der Rückseite des Fotos war ein Name mit Datum geschrieben. Ich denke, man braucht nicht erklären, welche Bedeutung einem solchen Foto zukommt.
Für die Kindergeneration helfen solche Filme vielleicht, zu erklären, warum der Vater/die Mutter so war, wie sie war.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:
Dieter:
Dann gibt es eine ganz einfache Lösung: Guck dir solche Filme einfach nicht an.
Wenn es um Familiengeschichten geht: Mein Vater starb, als ich noch ganz klein gewesen bin, kann mich praktisch gar nicht mehr an ihn erinnern. Meine Mutter starb, als ich 15 Jahre alt war, danach kam ich in ein Kinderheim. Das Leben als Vollwaise war auch nicht einfach, aber eigentlich rede ich darüber nicht.
Was Krieg bedeutet, dies habe ich zweimal kurz auf meiner Weltreise miterlebt, da ich auch im Libanon und in El Salvador gewesen bin. In beiden Staaten tobte damals der Bürgerkrieg. Ich hielt mich allerdings außerhalb der direkten Kampfgebiete auf, sah aber genügend zerstörte Dörfer, Flüchtlinge und Verwundete. Was ich in der kurzen Zeit mitbekam, reichte mir vollauf. Dieser kleine Vorgeschmack machte mir klar, was Krieg konkret bedeutet. Und trotzdem sehe ich mir Kriegsfilme gerne an, obwohl ich Waise bin und flüchtige Kriegseindrücke habe. So soll eben jeder nach seiner Fasson selig werden.
Lieber Karlheinz,
ich kannte Deine Familiengeschichte schon, die hast Du bei dem Thread "Karriere Gottes" davon schon geschrieben. Bedauere Dein Schicksal sehr und habe großen Respekt vor Dir, dass Du es im Leben, trotz der schlechten Voraussetzungen zu etwas gebracht hast. :) Ich habe über das Schicksal meiner Familie geschrieben, um Dir zu zeigen, dass auch Menschen, die 1933 überhaupt noch nicht wählen konnten, vom Krieg und den Folgen des Krieges betroffen waren und sind. Ich habe inzwischen einen Stiefvater, mehr möchte ich darüber nicht schreiben.
Deinen Rat mir solche Filme nicht anzusehen, habe ich schon längst befolgt. Das Verhältnis der Menschen zueinander muß sich endlich ändern und dabei können die Thesen von Jesus helfen. :wink:
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dieter
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Ralph hat geschrieben:Mein Opa war als junger Mann an der Ostfront eingesetzt, Leningrad u.a. - mit seinen Kindern redete er nicht über seine dortigen Erlebnisse (sie wollten aber auch nicht viel darüber wissen).
An seinem Lebensabend kamen dann die Geschehnisse wohl wieder hoch - mir hat er als Junge ziemlich viel davon erzählt. Auch bei meiner Oma waren die Erlebnisse noch sehr präsent, auch wenn sie als Jugendliche und auf dem Land lebende noch Glück hatte und vor dem Krieg weitestgehend verschont blieb.

Der Film "Unsere Väter, unsere Mütter" zeigt da exemplarisch, was ein junger Mensch durchgemacht hat. Kennt man sich mit der Leningrader Blockade aus, kann man erahnen, was ein junger Mensch dort erleben musste.
Im Nachlass meines Opas fand ich ein Bild: Weite russische Steppe und in der Mitte ein weißes Kreuz. Auf der Rückseite des Fotos war ein Name mit Datum geschrieben. Ich denke, man braucht nicht erklären, welche Bedeutung einem solchen Foto zukommt.
Für die Kindergeneration helfen solche Filme vielleicht, zu erklären, warum der Vater/die Mutter so war, wie sie war.
Lieber Ralph,
Krieg ist für alle etwas sehr Schlimmes.Wir können nur hoffen, dass wir in Europa davon nicht mehr betroffen werden, müssen aber vorallem im Nahen Osten sehen, was Menschen anderen Menschen antun können. :roll: Bevor wir nicht endlich eine Weltregierung bekommen und die Werte der Bergpredigt oder des Buddismus angewandt werden, wird es immer so weiter gehen. Wobei auch persönliche Schuld und die Schuld, die sich durch die politische Lage ergeben zusammen gehören. :roll:
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Vergobret
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Du schimpfst über die EU und das Deutschland "für die Südländer" mitschaffen muss, und forderst die Weltregierung? :wtf:

Im Übrigen: Was Menschen Menschen antun. Schonmal an den EU-Außengrenzen gewesen? Da musst Du nicht in den Nahen Osten fahren. :roll:
„In all den Jahren habe ich so viele junge Männer gesehen,
die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen.
Aber das stimmt nicht.
Sie liefen alle zu mir.“
so sprach der Tod

Aus „Die Bücherdiebin“
demark
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Vergobret hat geschrieben:Du schimpfst über die EU und das Deutschland "für die Südländer" mitschaffen muss, und forderst die Weltregierung? :wtf:

Im Übrigen: Was Menschen Menschen antun. Schonmal an den EU-Außengrenzen gewesen? Da musst Du nicht in den Nahen Osten fahren. :roll:
War es nicht Hitler, der die Welt regieren wollte?

Ja es gibt Leute, die sitzen vorm Fernseher, sehen einen Film und ekeln sich davor!
Dabei haben sie 40 Programme und mehr zur Auswahl. Und beschweren sich beim Sender übers Programm! :wtf:
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dieter
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Vergobret hat geschrieben:Du schimpfst über die EU und das Deutschland "für die Südländer" mitschaffen muss, und forderst die Weltregierung? :wtf:

Im Übrigen: Was Menschen Menschen antun. Schonmal an den EU-Außengrenzen gewesen? Da musst Du nicht in den Nahen Osten fahren. :roll:
Lieber Vergobret,
das Gegenteil ist richtig, ich bin dafür, dass wir die Südländer stützen, damit uns der Euro und Europa nicht um die Ohren fliegen. Das hat mit schimpfen nichts zu tun, wenn Du schon kritisierst, dann muß Du auch lesen, was ich geschrieben habe. Merke:Wer lesen kann, ist enorm im Vorteil. :roll:
Natürlich ist an der EU-Außengrenze einiges los, aber das kannst Du doch nicht mit den Massakern in Syrien vergleichen. :evil:
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Vergobret
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dieter hat geschrieben:
Vergobret hat geschrieben:Du schimpfst über die EU und das Deutschland "für die Südländer" mitschaffen muss, und forderst die Weltregierung? :wtf:

Im Übrigen: Was Menschen Menschen antun. Schonmal an den EU-Außengrenzen gewesen? Da musst Du nicht in den Nahen Osten fahren. :roll:
Lieber Vergobret,
das Gegenteil ist richtig, ich bin dafür, dass wir die Südländer stützen, damit uns der Euro und Europa nicht um die Ohren fliegen. Das hat mit schimpfen nichts zu tun, wenn Du schon kritisierst, dann muß Du auch lesen, was ich geschrieben habe. Merke:Wer lesen kann, ist enorm im Vorteil. :roll:
Natürlich ist an der EU-Außengrenze einiges los, aber das kannst Du doch nicht mit den Massakern in Syrien vergleichen. :evil:
Allein der Begriff "die Südländer", naja sei's drum...
Aber was denkst Du denn geht an den EU-Außengrenzen ab, wo ja "einiges los ist"?
„In all den Jahren habe ich so viele junge Männer gesehen,
die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen.
Aber das stimmt nicht.
Sie liefen alle zu mir.“
so sprach der Tod

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dieter
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Vergobret hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
Vergobret hat geschrieben:Du schimpfst über die EU und das Deutschland "für die Südländer" mitschaffen muss, und forderst die Weltregierung? :wtf:

Im Übrigen: Was Menschen Menschen antun. Schonmal an den EU-Außengrenzen gewesen? Da musst Du nicht in den Nahen Osten fahren. :roll:
Lieber Vergobret,
das Gegenteil ist richtig, ich bin dafür, dass wir die Südländer stützen, damit uns der Euro und Europa nicht um die Ohren fliegen. Das hat mit schimpfen nichts zu tun, wenn Du schon kritisierst, dann muß Du auch lesen, was ich geschrieben habe. Merke:Wer lesen kann, ist enorm im Vorteil. :roll:
Natürlich ist an der EU-Außengrenze einiges los, aber das kannst Du doch nicht mit den Massakern in Syrien vergleichen. :evil:
Allein der Begriff "die Südländer", naja sei's drum...
Aber was denkst Du denn geht an den EU-Außengrenzen ab, wo ja "einiges los ist"?
Lieber Vergobret,
"Die Südländer" sind die südeuropäischen Staaten, was sonst :?: Ich kann doch nichts dafür, Dass sie dort liegenwo sie liegen. :roll:
Ich habe gedacht mit den Außengrenzen kennst Du Dich aus oder willst Du hier den Oberlehrer spielen :?:
Da ist zuerst die Seegrenze zu den Kanaren, wo jedes Jahr tausende Menschen ertrinken, dann die span. Enklaven Ceuta und Melila, dann Lampedusa ital. Insel im Mittelmeer, dort ertrinken auch viele Menschen oder werden zurückgebracht und dann die Grenze zwischen der Türkei und Griechenland. Griechenland hat europ. Hilfe angefodert. Auch über die Grenze zwischen Polen und Deutschland, da kommen viele Menschen hier herein, aber das ist keine EU-Außengrenze.
Solltest Du noch mehr wissen, dann kannst Du mich ja aufklären. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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