Muhammad-Karikaturist wurde geehrt

Medienpolitik, Digitales Zeitalter, IT

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Barbarossa
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MEDIENPREIS:
Von Meinung und Mut
Angela Merkel ehrt den Zeichner Kurt Westergaard / Kritik an Sarrazin-Kampagne

POTSDAM - Kurt Westergaard fährt in einer Geländewagen-Kolonne mit dänischem Kennzeichen vor der Orangerie im Potsdamer Park Sanssouci vor. Seine Bewacher hat er mitgebracht, Polizisten aus ganz Brandenburg, aus Berlin und vom Bundeskriminalamt schützen den Mann, der auf El Qaidas Todesliste steht. Ein Hubschrauber kreist über dem Park Sanssouci, Scharfschützen haben sich auf dem Dach postiert, Sprengstoffhunde beschnüffeln den Saal, Sicherheitsleute die Besucher.

Alltag für den Mann, der seit fünf Jahren mit Rundum-Bewachung und Todesdrohungen lebt. Weil er den Propheten Mohammed mit Bombe im Turban zeichnete, wurde er zur Zielscheibe der Islamisten. Und wurde gestern als Symbol der Meinungsfreiheit mit dem M-100-Medienpreis ausgezeichnet (siehe nebenstehendes Interview)...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... ritik.html
M 100-COLLOQUIUM:
Es wird schlimmer
Journalisten diskutieren über Pressefreiheit und zeichnen ein düsteres Bild ihrer Situation

POTSDAM - Der Vormittag gehörte den Ost- und Südeuropäern. Rund 100 Journalisten in leitenden Positionen aus dem In- und Ausland waren gestern in den Ostflügel der Orangerie gekommen, um von Kollegen aus Polen, Weißrussland, Bulgarien oder Serbien zu hören, wie es in ihren Ländern um die Pressefreiheit – so das Motto des diesjährigen Sanssouci-Colloquiums – bestellt sei...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... 496/63369/

Eine Gegenstimme:
Islamfeindliche Aktivitäten nehmen zu und werden immer skurriler und militanter

Wie für eine Islamhass-Partei in Deutschland Thilo Sarrazin und Gert Wilders umworben werden, der dänische Mohammad-Karikaturist mit höchstem Medienpreis geehrt wird und in den USA eine radikale Kirche zum öffentlichen Koranverbrennen aufruft...
weiter lesen: http://islam.de/16336.php

Kommentar:
Die Meinungs- und Pressefreiheit gehört zu unseren wichtgsten Werten. Diese Werte müssen zweifellos vor jeglichen Eingriffen von innen und außen verteidigt werden - insbesondere, wenn dies z. B. auf erpresserische Weise geschieht. Wer z. B. in einer Diktatur aufgewachsen ist und seine freiheitlichen Grundwerte erst in einer friedlichen Revolution erkämpfen mußte, der weiß (hoffentlich) gerade diese Werte zu schätzen.
Wenn aber die Ausübung dieser Grundrechte dazu führt, daß eine ganze Religionsgemeinschaft sich zutiefst beleidigt fühlt, weil ihr wichtigster Prophet in einer Karikatur verunglimpft wird - was dann?
Wir Europäer können uns nicht wirklich in Menschen hinein denken, für die ihre Religion so wichtig ist, daß sich viele von ihnen sogar im Alltag streng an die Buchstaben von Koran und Sunna halten. Aber wir wurden bereits des Öfteren darauf aufmerksam gemacht, daß eine solche Karikatur die religiösen Gefühle dieser Menschen sehr verletzt.
Nun kann man auf verschieden Weise auf solche Hinweise reagieren:

- man kann sie (wie geschehen) mit dem Hinweis auf die für uns wiederum sehr wichtige Meinungs- und Pressefreiheit ignorieren und den Zeichner noch dafür auszeichnen. Das dies durch hohe politische Persönlichkeiten geschah, setzt noch ein zusätzliches Ausrufungszeichen.
Ob dies eine gute Idee war, weiß ich jedoch nicht. Denn man hätte auch anders reagieren können:
- man hätte sich auch für diesen speziellen Fall entschuldigen können (z. B. der Zeichner) - aber auch mit dem Hinweis, daß uns unsere freiheitlichen Werte sehr wichtig sind.
Dies wäre vielleicht klüger gewesen, denn ein Sprichwort sagt:
"Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es wieder heraus."
Soll heißen: Wenn wir wollen, daß wir mit Respekt behandelt werden, dann müssen wir selbst mit gutem Beispiel voran gehen. Dies ist nicht geschehen. Statt dessen wurde dem Muhammad-Karikaturisten (sinnbildlich) auf die Schulter geklopft und gesagt, gut gemacht. Ich bekomme dabei einige "Bauchschmerzen", denn inzwischen haben wir uns an anderer Stelle durchaus selbst Tabus auferlegt und nennen es "politische Korrektheit". Auf die Debatte um das Buch von Sarrazin wurde in diesem Zusammenhang bereits im Zeitungsartikel hingewiesen. Aber selbst gute alte Erzeugnisse wurden umbenannt und heißen heute z. B. "Schokoküsse" bzw. "Schaumküsse", um nur ja niemanden mit dunkler Haufarbe zu beleidigen. Tatsächlich kam mir bereits zu Ohren, daß dies von vielen Menschen mit dunkler Hautfarbe gar nicht als Beleidigung empfunden wird, wenn man das betreffende Erzeugnis "Negerkuß" nennt. Hier gibt es eine Diskrepanz, um nicht gar von Heuchelei zu sprechen. Und solange diese Diskrepanz existiert, erlaube ich mir, zu sagen:

Ich esse gern Negerküsse.
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MarcoZ
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Ich esse gern Negerküsse.
Mit so einem Fazit hätte ich nun nicht gerechnet. :D
Mir gefällt der Kommentar sehr gut und er hat meine Sicht auf das Thema erweitert.

Mich würde interessieren was ihr von der Moschee haltet, die in der Nähe vom Ground Zero New York vielleicht gebaut wird?
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Barbarossa
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MarcoZ hat geschrieben:Mit so einem Fazit hätte ich nun nicht gerechnet. :D

Ich darf doch wohl auch mal provozieren...
:mrgreen:

MarcoZ hat geschrieben:Mich würde interessieren was ihr von der Moschee haltet, die in der Nähe vom Ground Zero New York vielleicht gebaut wird?

Da hätte ich nichts gegen einzuwenden. Warum auch?
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elysian
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Wenn aber die Ausübung dieser Grundrechte dazu führt, daß eine ganze Religionsgemeinschaft sich zutiefst beleidigt fühlt, weil ihr wichtigster Prophet in einer Karikatur verunglimpft wird - was dann?
Dann muss diese das zähneknirschend hinnehmen. Das müssen die Christen seit Jahr und Tag bei Gott und Jesus, Petrus und Paulus auch hinnehmen. Dass die islamischen Verbände die Ehrung kritisieren, statt zu reflektieren, warum geehrt wird, zeigt nur zu deutlich, dass jedenfalls diese Muslime nicht integriert sind. Sie haben unsere Werteordnung immer noch nicht verstanden. Man muss andere Meinungen nicht teilen, vielleicht nicht einmal alle respektieren, aber soweit sie nicht das Individuum als solches verletzen, sind sie jedenfalls hinzunehmen. Eine andere Frage ist, wie man darauf reagieren soll. Hier ist Protest erlaubt, aber nicht Mord und Totschlag, wie er seitens der Muslime von einigen besonders radikalen Gläubigen als erlaubtes Mittel, auch im Hinblick auf eine Schändung des Korans (man beachte nur die Diskrepanz zwischen dem Wert eines Buches und dem Wert eines Lebens!), angesehen wird. Und mit Blick auf die damaligen Reaktionen täten die islamischen Verbände gut, die Ehrung zu nutzen, um in sich zu kehren.
Überhaupt fallen mir diese Verbände nur auf, wenn irgendetwa passiert ist, was als gegen den Islam gerichtet begriffen werden kann. Ich höre von diesen Verbänden jedoch nie etwas gegen die Schmähungen Andersgläubiger oder Ungläubiger durch Muslime, nie etwas zu den doch recht zahlreichen Fällen religiöser Unterdrückung bis hin zu Mord und Totschlag. Hinsichtlich der eigenen Klientel sind die Verbände bemerkenswert still! Und ich empfinde dieses Verhalten zunehmend als bigott.
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Barbarossa
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Aus unserer europäischen Sicht mag das zwar richtig sein, was du schreibst, aber ich glaube, wir haben es bei den Muslimen mit einem völlig anderen Menschenschlag zu tun. Radikalen Strömungen innerhalb dieser Religion scheint nicht der Individualismus sondern die Gemeinschaft im Vordergrund zu stehen und die Religion (und deren Ausübung) wichtiger als das Leben. Ich habe im Urlaub dazu ein Buch gelesen und eine Abhandlung über das Wesen des Islam geschrieben. Lies es dir einfach mal durch: http://geschichte-wissen.de/mittelalter ... islam.html
:wink:
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Harald
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großartig, Barbarossa!

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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Aus unserer europäischen Sicht mag das zwar richtig sein, was du schreibst, aber ich glaube, wir haben es bei den Muslimen mit einem völlig anderen Menschenschlag zu tun. Radikalen Strömungen innerhalb dieser Religion scheint nicht der Individualismus sondern die Gemeinschaft im Vordergrund zu stehen und die Religion (und deren Ausübung) wichtiger als das Leben. Ich habe im Urlaub dazu ein Buch gelesen und eine Abhandlung über das Wesen des Islam geschrieben. Lies es dir einfach mal durch: http://geschichte-wissen.de/mittelalter ... islam.html
:wink:
Lieber Barbarossa,
so isses. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Renegat
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Vielleicht solltet ihr euch mehr mit den gewöhnlichen muslimischen Nachbarn unterhalten, als dieses ständige Islambashing der Zeitungen nachzuplappern.
Extremisten gibt es überall, bei den Christen, Juden, Atheisten, Vegetariern usw. Man kann doch nicht weltweit alle Moslems unter Generalverdacht stellen. Stellt euch mal vor, alle Christen würden mit den Piusbrüdern oder anderen extremen Sekten in einen Topf geworfen.
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:...
Extremisten gibt es überall, bei den Christen, Juden, Atheisten, Vegetariern usw. Man kann doch nicht weltweit alle Moslems unter Generalverdacht stellen...
Wer tut denn das?
Ich schrieb ja von den "radikalen Strömungen", die zwar in der Minderheit sind, sich dafür aber um so lauter zu Wort melden und deswegen einen großen Eindruck hinterlassen. Und in ihrer Radikalität sind sie ebenso wie alle Radikalen eine Gefahr für Demokratie und Freiheit.
Die Frage ist aber: Was denkt die schweigende Mehrheit?
Die Frage könnte ich nicht beantworten. In meiner Nachbarschaft gibt es keine Muslime.
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Titus Feuerfuchs
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Renegat hat geschrieben:Vielleicht solltet ihr euch mehr mit den gewöhnlichen muslimischen Nachbarn unterhalten, als dieses ständige Islambashing der Zeitungen nachzuplappern.
Welches Bashing? Hier geht es doch um die Berichterstattung von Tatsachen. Wenn du das anders siehst, poste doch mal konkrete Beispiele, wo Muslimen etwas Unwahres uneberechtigtermaßen vorgeworfen wird.

Du drängst Muslime per se in eine Opferrolle, was jeder Grundlage entbehrt, denn nicht selten ist das Gegenteil der Fall.

Das sind die Tatsachen...
Bei einer weltweiten Umfrage befürworten Mehrheiten in fast allen von 39 untersuchten Ländern die Unterordnung der Frauen und wünschen sich die Scharia als allgemeingültiges Recht.
http://diepresse.com/home/politik/ausse ... =simarchiv

...und die kann man nicht wegdiskutieren.

Will man in D und Europa dieser politischen Strömung per Salamitaktik Tür und Tor öffnen oder nicht, das ist die Frage, auf die es letzten Endes hinausläuft.
Renegat hat geschrieben: Extremisten gibt es überall, bei den Christen, Juden, Atheisten, Vegetariern usw.
Bei den Muslimen jedoch unverhältnismäßig viele, was bei 1,5 - 2 Mrd Muslimen ja nicht unerheblich ist...

Wann haben radikale Vegetarier das letzte Mal wegen ihrer persönlichen Überzeugung Menschen ermordet?
Ein Beispiel, bitte.

Wenn ich hingegen hier die Ermordeten, die auf´s Konto von Islamisten gehen, aufzählen würde, würde das den Server des Forums sprengen...

Renegat hat geschrieben: Man kann doch nicht weltweit alle Moslems unter Generalverdacht stellen. Stellt euch mal vor, alle Christen würden mit den Piusbrüdern oder anderen extremen Sekten in einen Topf geworfen.
Warum passiert das nicht? Weil es dazu im Gegensatz zum Islam keine ausreichende Grundlage gibt. Die Piusbrüder und Konsorten sind innerhalb der Christentums eine Minderheit und nehmen kaum politischen Einlfluss, was man von den Wahabiten, Salfisten und Konsorten nicht gerade behaupten kann.


Aber es ist wohl wahr, was Reinhard Mohr in seinem neuen Buch schreibt:
[Nur mehr das andere ist gut, das Eigene ist "westlich verderbt"
http://diepresse.com/home/meinung/debat ... ern.portal
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Titus Feuerfuchs
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Barbarossa hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:...
Extremisten gibt es überall, bei den Christen, Juden, Atheisten, Vegetariern usw. Man kann doch nicht weltweit alle Moslems unter Generalverdacht stellen...
Wer tut denn das?
Ich schrieb ja von den "radikalen Strömungen", die zwar in der Minderheit sind, sich dafür aber um so lauter zu Wort melden und deswegen einen großen Eindruck hinterlassen. Und in ihrer Radikalität sind sie ebenso wie alle Radikalen eine Gefahr für Demokratie und Freiheit.
Die Frage ist aber: Was denkt die schweigende Mehrheit?
Die Frage könnte ich nicht beantworten. In meiner Nachbarschaft gibt es keine Muslime.
Das Strohmann-Argument, es ist immer wieder beliebt. Es wird nicht gegen tatsächlich Kommuniziertes (radikale Strömungen innerhalb das Islam) argumentiert, sondern gegen Unterstellungen ("man stelle alle Muslime unter Generalverdacht"), die dem Kommunikationspartner nonchalant unterstellt werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument

Es erspart einem mitunter, gegen nicht widerlagbare Argumente an Boden zu verlieren....
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Titus Feuerfuchs
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elysian hat geschrieben:
Wenn aber die Ausübung dieser Grundrechte dazu führt, daß eine ganze Religionsgemeinschaft sich zutiefst beleidigt fühlt, weil ihr wichtigster Prophet in einer Karikatur verunglimpft wird - was dann?
Dann muss diese das zähneknirschend hinnehmen. Das müssen die Christen seit Jahr und Tag bei Gott und Jesus, Petrus und Paulus auch hinnehmen. Dass die islamischen Verbände die Ehrung kritisieren, statt zu reflektieren, warum geehrt wird, zeigt nur zu deutlich, dass jedenfalls diese Muslime nicht integriert sind. Sie haben unsere Werteordnung immer noch nicht verstanden. Man muss andere Meinungen nicht teilen, vielleicht nicht einmal alle respektieren, aber soweit sie nicht das Individuum als solches verletzen, sind sie jedenfalls hinzunehmen. Eine andere Frage ist, wie man darauf reagieren soll. Hier ist Protest erlaubt, aber nicht Mord und Totschlag, wie er seitens der Muslime von einigen besonders radikalen Gläubigen als erlaubtes Mittel, auch im Hinblick auf eine Schändung des Korans (man beachte nur die Diskrepanz zwischen dem Wert eines Buches und dem Wert eines Lebens!), angesehen wird. Und mit Blick auf die damaligen Reaktionen täten die islamischen Verbände gut, die Ehrung zu nutzen, um in sich zu kehren.
Überhaupt fallen mir diese Verbände nur auf, wenn irgendetwa passiert ist, was als gegen den Islam gerichtet begriffen werden kann. Ich höre von diesen Verbänden jedoch nie etwas gegen die Schmähungen Andersgläubiger oder Ungläubiger durch Muslime, nie etwas zu den doch recht zahlreichen Fällen religiöser Unterdrückung bis hin zu Mord und Totschlag. Hinsichtlich der eigenen Klientel sind die Verbände bemerkenswert still! Und ich empfinde dieses Verhalten zunehmend als bigott.
So ist es, dem ist nichts hinzuzufügen.
MfG,
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Titus Feuerfuchs
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Barbarossa hat geschrieben: [...]Eine Gegenstimme:
Islamfeindliche Aktivitäten nehmen zu und werden immer skurriler und militanter

Wie für eine Islamhass-Partei in Deutschland Thilo Sarrazin und Gert Wilders umworben werden, der dänische Mohammad-Karikaturist mit höchstem Medienpreis geehrt wird und in den USA eine radikale Kirche zum öffentlichen Koranverbrennen aufruft...
weiter lesen: http://islam.de/16336.php

Eine Gegenstimme ist nat. zwecks Objekitivität unerlässlich, nichts desto trotz ist die Quelle nicht gerade die objektivste... :roll:
Barbarossa hat geschrieben: Kommentar:
Die Meinungs- und Pressefreiheit gehört zu unseren wichtgsten Werten. Diese Werte müssen zweifellos vor jeglichen Eingriffen von innen und außen verteidigt werden - insbesondere, wenn dies z. B. auf erpresserische Weise geschieht. Wer z. B. in einer Diktatur aufgewachsen ist und seine freiheitlichen Grundwerte erst in einer friedlichen Revolution erkämpfen mußte, der weiß (hoffentlich) gerade diese Werte zu schätzen.
Wenn aber die Ausübung dieser Grundrechte dazu führt, daß eine ganze Religionsgemeinschaft sich zutiefst beleidigt fühlt, weil ihr wichtigster Prophet in einer Karikatur verunglimpft wird - was dann?
Dann muss sie das grundsätzlich aushalten. Im Falle des Falles kann der Rechtsstaat zu Rate gezogen werden (Verhetzung, Herabwürdigung religöser Lehren).
Barbarossa hat geschrieben: Wir Europäer können uns nicht wirklich in Menschen hinein denken, für die ihre Religion so wichtig ist, daß sich viele von ihnen sogar im Alltag streng an die Buchstaben von Koran und Sunna halten.
Was ja auch in bestimmter Weise der Kern der Sache ist. Die Religion wird über den Rechtsstaat und über die Interessen der Mitmenschen gestellt.
Barbarossa hat geschrieben: Aber wir wurden bereits des Öfteren darauf aufmerksam gemacht, daß eine solche Karikatur die religiösen Gefühle dieser Menschen sehr verletzt.
Das Problem dabei: Muslime haben oft ein Glaskinn. Selbst kräftig austeilen, wie es z.B. Kenan Kolat oder Erdogan gerne tun, aber selbst beim geringsten Anlass sofort tötlich beleidigt sein.
Barbarossa hat geschrieben: Nun kann man auf verschieden Weise auf solche Hinweise reagieren:


- man kann sie (wie geschehen) mit dem Hinweis auf die für uns wiederum sehr wichtige Meinungs- und Pressefreiheit ignorieren und den Zeichner noch dafür auszeichnen. Das dies durch hohe politische Persönlichkeiten geschah, setzt noch ein zusätzliches Ausrufungszeichen.
Ob dies eine gute Idee war, weiß ich jedoch nicht. Denn man hätte auch anders reagieren können:
- man hätte sich auch für diesen speziellen Fall entschuldigen können (z. B. der Zeichner) - aber auch mit dem Hinweis, daß uns unsere freiheitlichen Werte sehr wichtig sind.
Dies wäre vielleicht klüger gewesen, denn ein Sprichwort sagt:
"Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es wieder heraus."
Soll heißen: Wenn wir wollen, daß wir mit Respekt behandelt werden, dann müssen wir selbst mit gutem Beispiel voran gehen.
Wer mit Respekt behandelt werden will, muss erst mal sich selbst und die eigene Kultur respektieren. Daran hapert es aber in D,Ö und einigen anderen Teile Europas.Wie kann man also erwarten, dass man respektiert wird, wenn man es nciht mal selber schafft?

Man wirft sich gerne in vorauseilendem Gehorsam in den Staub, um ja nicht als intolerant, rassistisch oder xenophob zu gelten.
Anbiederung und Unterwürfigkeit, wie sie des Öfteren in D und Ö gegenüber Vertretern islamischer Länder praktiziert werden, haben nichts mit Respekt oder Toleranz zu tun.
Duckmäuser werden von selbstbewußten Repräsentanten islamischer Staaten -Paradebeispiel Erdogan- verachtet.

Ich pers. respektiere niemanden, der mich und meine Werte bzw. meinen Lebensstil verachtet. Denn das wäre eben besagte Unterwürfigkeit.

Barbarossa hat geschrieben: Dies ist nicht geschehen. Statt dessen wurde dem Muhammad-Karikaturisten (sinnbildlich) auf die Schulter geklopft und gesagt, gut gemacht.[...]
M.E. mit Recht, weil -wie man anhand der Folgen sieht- eine ganze Menge Mut dazu gehört. Spottet man z.B. über das Christentum oder karikiert z.B. den Papst, erntet man einerseits weitgehende Apathie aus konservativen Kreisen aber frenetischen Beifall vieler Intellektueller und nat. vom linken Mainstream. Dazu braucht es also keinerlei Mut.
Zuletzt geändert von Titus Feuerfuchs am 09.05.2013, 06:04, insgesamt 1-mal geändert.
MfG,
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Titus Feuerfuchs
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Barbarossa hat geschrieben:Aus unserer europäischen Sicht mag das zwar richtig sein, was du schreibst, aber ich glaube, wir haben es bei den Muslimen mit einem völlig anderen Menschenschlag zu tun. Radikalen Strömungen innerhalb dieser Religion scheint nicht der Individualismus sondern die Gemeinschaft im Vordergrund zu stehen und die Religion (und deren Ausübung) wichtiger als das Leben.[...]
Der humanistische Gedanke wird im politischen Islam zu Grabe getragen. Es treten hier frappierende Analogien zu anderen Totalitiären Ideologien auf, wie etwa Kommunismus und Nationalsozialismus. Dort zählt(e) das Individuum auch nichts und das Kollektiv alles...
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Barbarossa
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: [...]Eine Gegenstimme:
(...)
http://islam.de/16336.php

Eine Gegenstimme ist nat. zwecks Objekitivität unerlässlich, nichts desto trotz ist die Quelle nicht gerade die objektivste... :roll:
Das ist die Seite der Zentralrates der Mulime (ZdM). Die sind jetzt nicht radikal-muslimisch, auch wenn sie nicht die Mehrheit der Muslime in Deutschland vertreten.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:(...)
Wenn aber die Ausübung dieser Grundrechte dazu führt, daß eine ganze Religionsgemeinschaft sich zutiefst beleidigt fühlt, weil ihr wichtigster Prophet in einer Karikatur verunglimpft wird - was dann?
Dann muss sie das grundsätzlich aushalten. Im Falle des Falles kann der Rechtsstaat zu Rate gezogen werden (Verhetzung, Herabwürdigung religöser Lehren).
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:... ein Sprichwort sagt:
"Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es wieder heraus."
Soll heißen: Wenn wir wollen, daß wir mit Respekt behandelt werden, dann müssen wir selbst mit gutem Beispiel voran gehen.
Wer mit Respekt behandelt werden will, muss erst mal sich selbst und die eigene Kultur respektieren. Daran hapert es aber in D,Ö und einigen anderen Teile Europas.Wie kann man also erwarten, dass man respektiert wird, wenn man es nciht mal selber schafft?

Man wirft sich gerne in vorauseilendem Gehorsam in den Staub, um ja nicht als intolerant, rassistisch oder xenophob zu gelten.
Anbiederung und Unterwürfigkeit, wie sie des Öfteren in D und Ö gegenüber Vertretern islamischer Länder praktiziert werden, haben nichts mit Respekt oder Toleranz zu tun.
Duckmäuser werden von selbstbewußten Repräsentanten islamischer Staaten -Paradebeispiel Erdogan- verachtet.

Ich pers. respektiere niemanden, der mich und meine Werte bzw. meinen Lebensstil verachtet. Denn das wäre eben besagte Unterwürfigkeit.
In Unterwürfigkeit sollte das natürlich nicht ausarten - dagegen bin ich auch.
Aber überleg mal: Du willst mit jemandem ein Geschäft machen (Europa braucht deren Öl) und hast nichts besseres zu tun als den jenigen zu beleidigen. Und da du genau weißt, womit du ihn beleidigen kannst, schlägst du ihn auf genau diese Wunde.
Ist das klug?
Ich denke nein.
Auf der anderen Seite gilt natürlich das gleiche. Werden wir von dem jenigen beleidigt, hat man dann natürlich das Recht, auf eine Entschuldigung. Beide Seiten sollten darauf achten, den anderen mit Respekt zu behandeln und ihn eben nicht grundlos zu beleidigen. Oder tust du das mit deinen Mitmenschen? Ich jedenfalls nicht.
Wenn du das Unterwürfigkeit nennst, dann ist das deine Sache. Ich nenne es Respekt und Höflichkeit.

Übrigens, historisch gesehen, haben wir Europäer im 20. Jh. angefangen, die Araber eben nicht mit Respekt zu behandeln. Ich denke da vor allem an die Gründung des Staates Israel, der nicht als Staat der Juden hätte gegründet werden dürfen, sondern es hätte ein gemeinsamer Staat der Palästinenser und Juden entstehen müssen. Damit entstand ein Konflikt, der bis heute nicht gelöst ist. Zudem wird Israel ja nun immer noch als wichtigster Verbündeter Europas und der USA bezeichnet und behandelt. Ich denke das spielt bei dem Problem sicher auch noch mit hinein und dürfte die Radikalisierung noch fördern. Das heißt, ich fürchte, wir sind an gewissen Ressentiments (sollte es sie geben) z. T. auch selbst Schuld.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Der humanistische Gedanke wird im politischen Islam zu Grabe getragen. Es treten hier frappierende Analogien zu anderen Totalitiären Ideologien auf, wie etwa Kommunismus und Nationalsozialismus. Dort zählt(e) das Individuum auch nichts und das Kollektiv alles...
Das mag sein, daß das in gewisser Hinsicht vergleichbar ist. Aber ist es richtig, anderen das vorzuwerfen, was wir selbst vor nicht allzulanger Zeit falsch gemacht haben?
Jede Gesellschaft hat das Recht, seinen eigenen Weg der gesellschaftlichen Entwicklung zu finden. Wir könnten da im Höchstfall auf fatale Parallelentwicklungen aufmerksam machen.
Aber genauso, wie andere uns keine Vorschriften zu machen haben, sollten wir das bei anderen versuchen. Einmischung wird auf keinen Fall gut ankommen.
Die Diskussion ist eröffnet!

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