Gymnasium künftig nur noch für die besten?

Fragen und Informationen zu Schule, Studium und Chacen der Bildung in Deutschland

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Nur die besten Schüler dürfen ans Gymnasium
Freitag, 21. November 2008 02:49 - Von Birgit Haas

Berliner Grundschüler sollen künftig mindestens einen Notendurchschnitt von 2,0 vorweisen können, um auf das Gymnasium zu gehen. "Dieser Vorschlag wird derzeit in der Projektgruppe zur Schulstrukturreform der Bildungsverwaltung diskutiert", bestätigt Anne Rühle, Büroleiterin von Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD).
weiter lesen: http://www.morgenpost.de/printarchiv/be ... asium.html
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Balduin
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Ich sehe durchaus den Sinn dahinter. Viele Eltern "prügeln" ihre Kinder auf ein Gymnasium, damit sie auf einem Gymnasium sind. Dass die Kinder am Druck und auch an den schlechten Druck leiden, interessiert da wenig. Eventuell würde damit auch die Realschule wieder attraktiver, wie es früher einmal war
elysian
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Allerdings ist es Augenwischerei, wenn behauptet wird, das Abitur auf einer solchen "Mittelschule" wäre nicht schlechter.
Abwegig ist auch die Formulierung, die Schüler würden aktuell in den "Netzen des dreigliedrigen Systems" hängen bleiben.
Das ist blanker Unfug. Man kann die Schule und die Schulform wählen und zwischen ihnen wechseln. Da bleibt nichts hängen.
Deshalb wird diese Schulstrukturreform gar keine Verbesserung bringen.
Aber das Gerede wundert mich nicht, da es aus der "linken" Ecke kommt, die vermutlich in dieser Reform den Einstieg in die Einheitsschule sieht.
sic transit gloria mundi
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Barbarossa
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Ich denke, in dieses Thema passt auch der folgende Artikel:
Das Prinzip Leistung
Sachsen verdankt seinen Erfolg bei der Pisa-Studie einigen Traditionen des DDR-Bildungssystems - guten wie auch nicht mehr zeitgemäßen
Greta Taubert

LEIPZIG. Tim Kolberg schlurft in seinen Springerstiefeln auf einen Plattenbau zu. Es ist seine Schule in Leipzig-Lößnig. Das orangefarbene Licht der Straßenbeleuchtung fällt auf graue Fassaden, es nieselt, der Wind pfeift ungemütlich durch die Betonalleen. Tims türkisgefärbte Haare hängen ihm über die rechte Kopfhälfte. Über der Hose hängt ein Nietengürtel, auf seinem Rucksack pinnen Antifa-Anstecker und ein Aufnäher mit einem ausgestreckten Mittelfinger...
weiter lesen: http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... index.html
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elysian
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Ein größeres Engagement der Lehrkräfte ist sicherlich wünschenswert.
Mein ehemaliger Musiklehrer meinte einmal ausdrücklich, er bekomme ja eh seine Kohle und der Rest sei ihm ziemlich egal....
sic transit gloria mundi
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Barbarossa
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elysian hat geschrieben:Ein größeres Engagement der Lehrkräfte ist sicherlich wünschenswert.
Mein ehemaliger Musiklehrer meinte einmal ausdrücklich, er bekomme ja eh seine Kohle und der Rest sei ihm ziemlich egal....
Solch eine Einstellung ist für einen Lehrer natürlich verheerend.
:evil:
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Balduin
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Barbarossa hat geschrieben:
elysian hat geschrieben:Ein größeres Engagement der Lehrkräfte ist sicherlich wünschenswert.
Mein ehemaliger Musiklehrer meinte einmal ausdrücklich, er bekomme ja eh seine Kohle und der Rest sei ihm ziemlich egal....
Solch eine Einstellung ist für einen Lehrer natürlich verheerend.
:evil:
Deshalb wird auch nich zu Unrecht oftmals die Abschaffung des Beamtenstatus für Lehrer gefordert... Und eine solche Meinung ist nicht so die Ausnahme :wink:
Schmiddey
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Da sehe ich auch ein riesen Problem, jeder andere verliert seinen Job wenn er nicht jeden Tag 100% gibt, bei Lehrern sieht dies allerdings ganz anders aus. Ist man erstmal verbeamtet ist so fast unmöglich seinen Job noch zu verlieren. Ich verstehe nicht weshalb es überhaupt so gemacht wird.
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Barbarossa
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Stimmt. Lehrer müssen wirklich keine Beamten sein. Überhaupt gibt es nur ganz wenige Berufe, wo ich es wirklich einsehe, daß dort Beamte tätig sind: bei der Polizei, oder Militär z. B.
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JetLeechan
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Lehrer haben einen Staatsauftrag der unbedingt zu erfüllen ist. "Degradiert" man Lehrer zu reinen Dienstleistern muss man auch mit den Konsequenzen leben. Nämlich, dass demokratische Bildung und Werteerziehung in den Hintergrund geraten um messbare bzw. wirtschaftlich verwertbare Ergebnisse in der "fachlichen" Ausbildung zu erhalten.

M.E. wird die Diskussion um die Schulformen vor dem falschen Hintergrund disskutiert.
Man teilt die Schulformen in eine Hierarchie der Intelligenz ein. Auf der Hauptschule sind die weniger schlauen Kinder, auf dem Gymnasium die Genies und auf der Realschule der Rest.
Ursprünglich hatte jede Schulform ihren festumrissenen Aufgabenbereich. Sie standen, zumindest theretisch, nebeneinander. Hauptschüler waren "anders begabt" oder "mehr an handwerklichen Dingen interessiert". Wer auf die Hauptschule ging, wurde später z.B. Elektrotechniker oder KFZ-Mechaniker.

Heute ist die Hauptschule zur Restschule verkommen, für "Bildungsverlierer". Man "sieht" den Bildungsauftrag, Schüler für handwerkliche Berufe auszubilden, nicht mehr. Entsprechend werden Gelder abgezogen, die Ausbildung wird schlechter und der Ruf sinkt weiter.
Ähnlich verlief es auch mit den anderen Schularten. Heute übernimmt die Realschule die Aufgaben des Gymnasiums, das Gymnasium die Aufgaben der Realschule. Während die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses an den Gymnasien immer schlechter wird.

Das dreigliedrige Schulsystem war ausgezeichnet, solange der Bedarf an spezifisch gebildeten Schülern bestand und jeder Absolvent gesellschaftliches Ansehen genoss (nicht gleich groß zwar).

Leider hat man am System festgehalten als sich der Bedarf zu ändern begann.

Fazit: Die Schulbildung ist an neue Zielvorstellungen anpassen. (Es geht um ganz grobe Raster, wie das alte 1. einfache handwerkliche Arbeit, 2. komplexe handwerkliche Arbeit und 3. Wissenschaft) Schulformen müssen nebeneinander positioniert werden, anstatt übereinander.
Kommt dabei heraus, eine Hauptschule ist nicht mehr notwendig muss sie abgeschafft oder ihr Profil anders ausgerichtet werden.
Schmiddey
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Ich würde dir in den meisten Punkten zustimmen. Früher war der Hauptschulabschluss noch etwas Gutes, das dreigliedrige System war keine Abstufung der Intelligenz sondern Fähigkeiten. Es hat jedoch ein Wechsel stattgefunden im Denken der Menschen, deswegen muss man diesen Wechsel auch auf das Schulsystem übertragen. Ich würde es deswegen nict schlecht finden, wenn man einen eher wissenschaftlichen und einen eher handwerklichen Weg bei den Schulen einschlagen würde. Des weiteren muss auch der Name geändert werden, ein neues System mit dem gleichen Namen kann aufgrund der psychologischen Aspekte nicht klappen.
Meiner Meinung nach aber sollten Lehrer nicht verbeamtet werden, die Aufgaben, die man an die Lehrer stellt würden ja gleich bleiben. Nur dadurch, dass Lehrer nicht mehr verbeamtet würden käme es ja nicht zu Massenentlassugnen von Lehrern. Nur ist es zur Zeit so gut wie unmöglich wirklich unfähige Lehrer, die genau den Auftrag nicht ausfüllen, der ihnen gestellt wird, aus dem Amt zu heben.
Deinen Fazit würde ich übrigens beipflichten.
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Barbarossa
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JetLeechan hat geschrieben:Lehrer haben einen Staatsauftrag der unbedingt zu erfüllen ist. "Degradiert" man Lehrer zu reinen Dienstleistern muss man auch mit den Konsequenzen leben. Nämlich, dass demokratische Bildung und Werteerziehung in den Hintergrund geraten um messbare bzw. wirtschaftlich verwertbare Ergebnisse in der "fachlichen" Ausbildung zu erhalten.
Dazu müssen Lehrer doch aber keine Beamten sein. Ein Angestelltenverhältnis reicht zur Erledigung des Lehrauftrages völlig aus. Es ist ja bereits heute schon so, daß ein Teil der Lehrkräfte als Angestellte tätig sind und es gab auch schon häufiger z. B. in Berlin an den Schulen Streiks für höhere Gehälter.
JetLeechan hat geschrieben:M.E. wird die Diskussion um die Schulformen vor dem falschen Hintergrund disskutiert.
Man teilt die Schulformen in eine Hierarchie der Intelligenz ein. Auf der Hauptschule sind die weniger schlauen Kinder, auf dem Gymnasium die Genies und auf der Realschule der Rest.
Ursprünglich hatte jede Schulform ihren festumrissenen Aufgabenbereich. Sie standen, zumindest theretisch, nebeneinander. Hauptschüler waren "anders begabt" oder "mehr an handwerklichen Dingen interessiert". Wer auf die Hauptschule ging, wurde später z.B. Elektrotechniker oder KFZ-Mechaniker.

Heute ist die Hauptschule zur Restschule verkommen, für "Bildungsverlierer". Man "sieht" den Bildungsauftrag, Schüler für handwerkliche Berufe auszubilden, nicht mehr. Entsprechend werden Gelder abgezogen, die Ausbildung wird schlechter und der Ruf sinkt weiter.
Ähnlich verlief es auch mit den anderen Schularten. Heute übernimmt die Realschule die Aufgaben des Gymnasiums, das Gymnasium die Aufgaben der Realschule. Während die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses an den Gymnasien immer schlechter wird.
Auch hier kann ich nicht ganz folgen und eigentlich ist es sogar noch schlimmer:
In vielen Bundesländern wird die Hauptschule als eine Art "Hilfsschule" angesehen, auf die Realschule kommen die "normalen" Schüler, die "nur" bis zur 10. Klasse gehen und die Gymnasiasten sind nun einmal die, die die weiterführende Schule bis zur 13. Klasse gehen (demnächst ja wohl nur bis zur 12.).
Deshalb ist mir auch nicht ganz klar, wie die Realschule die Aufgaben des Gymnasiums einnehmen kann, da das Gymnasium die Schüler ja auf ein Studium vorbereiten soll.
Übrigens hat jemand vom Arbeitgeberverband mal im Fernsehen gesagt, daß eigentlich nur die Gymnasiasten ein ausreichendes Wissen mitbringen, um eine Lehrstelle bekommen zu können - ein vernichtendes Urteil für die übrigen Schulformen.
JetLeechan hat geschrieben:Das dreigliedrige Schulsystem war ausgezeichnet, solange der Bedarf an spezifisch gebildeten Schülern bestand und jeder Absolvent gesellschaftliches Ansehen genoss (nicht gleich groß zwar).

Leider hat man am System festgehalten als sich der Bedarf zu ändern begann.

Fazit: Die Schulbildung ist an neue Zielvorstellungen anpassen. (Es geht um ganz grobe Raster, wie das alte 1. einfache handwerkliche Arbeit, 2. komplexe handwerkliche Arbeit und 3. Wissenschaft) Schulformen müssen nebeneinander positioniert werden, anstatt übereinander.
Kommt dabei heraus, eine Hauptschule ist nicht mehr notwendig muss sie abgeschafft oder ihr Profil anders ausgerichtet werden.
Hier stimme ich zu und ich denke, ein zweigliedriges Schulsystem, so, wie z. B. hier in Brandenburg, tut es auch und ist wahrscheinlich sogar besser.
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elysian
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Wird Deutschland es denn nie lernen? :lol:
Es ist völlig egal, ob wir ein eingliedriges, zweigliedriges, dreigliedriges oder wasweißichgliedriges Schulsystem haben!
Auch dass die Leute Intelligenz nach Schulform durchdeklinieren wollen, ist doch kein Argument, sondern allenfalls eine Feststellung!
Die Probleme für die Schüler verschwinden doch nicht, wenn sie stattdessen in eine Einheitsschule gesteckt werden!
Entscheidend ist einzig und allen: individuelle Förderung!
Dies kann, wie Beispiele zeigen, auch an einer Hauptschule in einem dreigliedrigen System erfolgreich gestaltet werden oder, wie etwa die Gesamtschulen in NRW beweisen, erfolglos.
Jegliche Gelder, die in eine Strukturreform gesteckt werden, sind sinnlos verballert!
Mehr Lehrer, kleinere Klassen, besseres Unterrichtsmaterial, anständige Schulräume, modernere Pädagogik! Den Unterricht inhaltlich verbessern! Und das allein wird schon mehr als genug Taler kosten...
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Balduin
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elysian hat geschrieben:Wird Deutschland es denn nie lernen? :lol:
Es ist völlig egal, ob wir ein eingliedriges, zweigliedriges, dreigliedriges oder wasweißichgliedriges Schulsystem haben!
Auch dass die Leute Intelligenz nach Schulform durchdeklinieren wollen, ist doch kein Argument, sondern allenfalls eine Feststellung!
Die Probleme für die Schüler verschwinden doch nicht, wenn sie stattdessen in eine Einheitsschule gesteckt werden!
Entscheidend ist einzig und allen: individuelle Förderung!
Dies kann, wie Beispiele zeigen, auch an einer Hauptschule in einem dreigliedrigen System erfolgreich gestaltet werden oder, wie etwa die Gesamtschulen in NRW beweisen, erfolglos.
Jegliche Gelder, die in eine Strukturreform gesteckt werden, sind sinnlos verballert!
Mehr Lehrer, kleinere Klassen, besseres Unterrichtsmaterial, anständige Schulräume, modernere Pädagogik! Den Unterricht inhaltlich verbessern! Und das allein wird schon mehr als genug Taler kosten...
Zustimmung, jedoch ist das "Lehrerproblem" damit nicht gelöst, es gibt mehr als genug Lehrkräfte, die sich auf ihrem Posten ausruhen und Unterricht Unterricht sein lassen. Das mit der individuellen Förderung stimmt, ist jedoch schwierig umzusetzen. Ich glaube am besten wird dies noch in Privatschulen gehandhabt.
JetLeechan
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Barbarossa hat geschrieben:Dazu müssen Lehrer doch aber keine Beamten sein. Ein Angestelltenverhältnis reicht zur Erledigung des Lehrauftrages völlig aus. Es ist ja bereits heute schon so, daß ein Teil der Lehrkräfte als Angestellte tätig sind und es gab auch schon häufiger z. B. in Berlin an den Schulen Streiks für höhere Gehälter.
Von müssen habe ich nichts gesagt. Nur davon das die Gefahr besteht das es zu Entwicklungen kommen, wie ich sie geschildert habe. Auf der Basis eines Vergleiches mit angelsächsischen Ländern, wo genau diese Entwicklung zum Teil statt gefunden hat. Ich folge dabei außerdem der Prognose des Schulforschers wie Ludwig von Friedeburg. Der dies allerdings nicht mithilfe von vergleichenden Methoden sondern vor allem der Analyse historischer bildungspolitischer Prozesse vorausgesagt hat.
Auch hier kann ich nicht ganz folgen und eigentlich ist es sogar noch schlimmer:
In vielen Bundesländern wird die Hauptschule als eine Art "Hilfsschule" angesehen, auf die Realschule kommen die "normalen" Schüler, die "nur" bis zur 10. Klasse gehen und die Gymnasiasten sind nun einmal die, die die weiterführende Schule bis zur 13. Klasse gehen (demnächst ja wohl nur bis zur 12.).
Deshalb ist mir auch nicht ganz klar, wie die Realschule die Aufgaben des Gymnasiums einnehmen kann, da das Gymnasium die Schüler ja auf ein Studium vorbereiten soll.
Übrigens hat jemand vom Arbeitgeberverband mal im Fernsehen gesagt, daß eigentlich nur die Gymnasiasten ein ausreichendes Wissen mitbringen, um eine Lehrstelle bekommen zu können - ein vernichtendes Urteil für die übrigen Schulformen.
Das ist alles genau das was ich meine. Zusätzlich übernimmt eben auch die Realschule die Aufgaben des Gymnasiums, indem immer mehr Mittel und Wege gefunden werden, um Realschülern doch noch ein Studium zu ermöglichen. Beispielsweise durch Fernstudien, Eignungsprüfungen oder "fachlicher Entsprechung".
Das ist nicht negativ gemeint. Und ich meine auch nicht, das die Realschulen dem auch wirklich nachkommen. Nur dass praktisch dadurch, dass sich immer mehr Realschüler (und auch Hauptschüler) als früher für ein Studium qualifizieren können, die Realschule auch wissenschaftlichen Nachwuchs vorbereitet. Vielleicht ohne es zu wollen. Es gibt aber auch Realschulen die gezielt versuchen sich dem Gymnasium anzupassen und dadurch evtl. die praktische Ausbildung zu kurz kommen lassen.
Das müsste man eingehend prüfen. Wenn es nämlich möglich ist beides zu haben, dann gibt es keinen Grund für ein geteiltes Schulsystem.
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