9. November-denkwürdiger Tag Deutschlands 1918, 1938, 1989

Die junge Republik: Bonn, Adenauer, RAF, Schmidt, Kohl

Moderator: Barbarossa

Brauchen wir noch einen Tag des nationalen Gedenkens?

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dieter
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Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Lieber Joerg,
Du hast Recht. Ich habe gerade das Grundgesetz vor mir liegen. Glauben heißt sowieso nicht wissen. Alle regierenden Politiker mußten ihren Eid auf das Grundgesetz leisten.
Übrigens im Einigungsvertrag vom 31. August 1990 heißt es:
"Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk." :D
Quelle: Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
trisam1
Mitglied
Beiträge: 1
Registriert: 26.09.2015, 20:42

zum Thema meine spannende Empfehlung:

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Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15507
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Über das Thema haben wir vor Jahren schon einmal dikutiert.
Doch in der heutigen Ausgabe des Oranienburger Generalanzeiger war ein Pro und Kontra zu der Frage, ob der 17. Juni wieder Feiertag sein sollte. Jedoch wurde angeregt, diesen Feiertag nicht bundesweit einzuführen, sondern auf die Stadt Hennigsdorf begrenzt. Als jemand, der in Hennigsdorf aufgewachsen ist, ist mir der historische Zusammenhang klar: Am 17. Juni 1953 zogen die Arbeiter der beiden Großbetriebe Stahlwerk Hennigsdorf und LEW geschlossen nach Berlin, dort mitzudemonstrieren. Mein Großvater war damals auch mit dabei. Jedoch gab es Aufstände in vielen Städten der DDR und so fände ich es nicht richtig, diesem Tag nur in einer Stadt zu gedenken. Statt dessen sollte er - wenn schon nicht bundesweit - mindestens in allen Ostdeutschen Bundesländern einschließlich Berlin Feiertag sein. Das muss natürlich jedes Bundesland für sich entscheiden, aber für Brandenburg würde ich das grundsätzlich befürworten. Vielleicht als ,,Tag gegen Diktatur''.


Allerdings hätte ich diesbezüglich einen vielleicht sogar noch besseren Vorschlag. Wie wäre es, den 9. November als einen solchen Tag zu begehen? Ich weiß, der Zentralrat der Juden meinte dazu: ,,Dieser Tag darf nie Feiertag werden.'', denn am 9. November 1938 war auch die Reichsprogromnacht - ein vorläufiger Höhepunkt der Judenverfolgung im Dritten Reich. Darum würde ich anregen, dass an diesem Tag gleich mehrerer Ereignisse gedacht wird - ihn also zu einem nationalen Gedenktag zu machen.

Was war am 9. November?

Mir noch sehr lebhaft in Erinnerung und heute noch mit vielen Emotionen verbunden ist natürlich der 9./10. November 1989. Klar, der Tag der Maueröffnung - die Euphorie und die Freude darüber war überschwenglich. Mit dem Fall der Mauer war auch die DDR als Staat nicht mehr zu halten, denn seit 1961 war sie die einzige Garantie für den Fortbestand dieses totalitären Staates. Hätte es die Mauer nicht gegeben, wäre die DDR bereits in den '60er Jahren aufgrund der starken Fluchtbewegung zusammengebrochen. Darüber sind sich die Historiker heute einig.
Aber mit der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze untrennbar verbunden sind auch Hunderte von Ermordeten, die diese Befestigungen zu überwinden versuchten, um in die Freiheit zu gelangen. Und noch viel mehr Menschen wurden bei diesem Versuch festgenommen und hatten danach sehr zu leiden. Also wäre auch dieses Ereignis nicht nur ein Tag der Freude, sondern auch des Gedenkens gegen den Totalitarismus.

Der 9. November 1938 - die Reichsprogromnacht: Im ganzen damaligen Deutschland haben die Nazis Synagogen niedergebrannt, Juden verschleppt und viele auch ermordet. Ohne Zweifel sollte auch diesem Tag gedacht werden, der ein tiefschwarzer Fleck in der deutschen Geschichte ist.

Aber auch der 9. November 1918: Reichskanzler Max von Baden erklärte die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. und übergab die Regierungsgeschäfte an den Sozialdemokraten Friedrich Ebert. Philipp Scheidemann - ebenfalls Sozialdemokrat - rief daraufhin vom Reichstagsgebäude die ,,Deutsche Republik'' aus.
Damit war dieser Tag die Geburtsstunde der ersten deutschen Demokratie - eigentlich auch ein Tag zum Feiern. Aber am 9. November 1918 war noch Krieg - ein sinnloser Krieg, der Millionen von Opfer forderte und der schnell beendet werden musste. Auch dieser Opfer des Krieges auf beiden Seiten sollte gedacht werden und auch gegen den Krieg ansich.

So wäre es meiner Ansicht nach richtig und vielleicht sogar notwendig, einen nationlalen ,,Gedenktag gegen Diktatur, Antisemitismus und Krieg'' einzuführen. Dies möchte ich an dieser Stelle anregen.


Ich habe nachträglich zu dem Thema eine Umfrage erstellt, mit der allgemein gefassten Frage: Brauchen wir noch einen Tag des Gedenkens?

Es gibt 3 Antwortmöglichkeiten: Ja, Nein und weiß nicht/mir egal.
Natürlich kann nur eine Antwort angekreuzt werden, es ist aber möglich, die Antwort nachträglich noch zu ändern.
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