Josip Broz Tito - Partisan, Held, Unterdrücker, Föderalist

Zwei Supermächte stehen sich gegenüber: Vereinigte Staaten gegen die UdSSR

Moderator: Barbarossa

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Orianne
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Gut, auch hier muss man weiter zurück von 1918 - 1941 war Jugoslawien ein Königreich unter serbischer Herrschaft, nachdem die Wehrmacht 1941 einmarschierte, existierte es noch in England bis 1945 (Exilregierung). 1934 wurde der König von Jugoslawien in Marseille von einem Kroaten des späteren Ustacha-Regimes ermordet (Post von Marek). Diese Tat trieb Jugoslawien in die Arme der Nazis, die zum Handelspartner Nummer 1 aufstiegen, Frankreich hingegen wurde von Jugoslawien weitgehends ignoriert, zum grössten Teil wegen des Mordes (fehlende Kooperation, keine Hilfestellung seitens der Franzosen), aber auch wegen fehlenden materiellen Hilfen durch Frankreich.
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Barbarossa
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Marek1964 hat geschrieben:...
Hören tut man ja oft, dass unter Tito diese Dinger nicht offen angesprochen und verarbeitet wurden, sondern einfach gedeckelt wurden. Später brachen sie halt aus.
Und genau hier sehe ich das eigentliche Problem. Wunden können nicht heilen, wenn die Dinge, durch die sie verursacht wurden, nicht aufgearbeitet werden. In einer Diktatur - und sei sie noch so relativ "liberal" - ist so etwas nicht möglich, durch die fehlende Meinungs- und Pressefreiheit.
Überhaupt habe ich immer starke Bauchschmerzen mit Aussagen wie 'unter (in diesem Fall) Tito war es gar nicht so schlecht, ok er hat diktatorisch regiert...'
Eine Diktatur ist für gar nichts gut und man kann sie auch nicht reformieren, sondern nur abschaffen - meistens durch eine Revolution.
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Triton
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Während der Jahre der Besetzung durch die Nazis, als unter den Besetzten im Grunde das Recht abgeschafft war, sollen ca. 500000 Yugoslawen ethnischen Konflikten zum Opfer gefallen sein. Also nicht von Wehrmacht oder SS sondern von Landsleuten getötet worden sein. Wie sollen solche Wunden schnell verheilen?

Ich kann mir nicht vorstellen, wie so ein Land mit einer Bevölkerung voller Hass und Rache aufeinander, ohne Druck zusammengehalten werden kann. Tito setzte den Internationalismus (eine urkommunistische Idee) anstelle der jeweiligen Nationalismen, wohl auch deshalb funktionierte das Ganze über 40 Jahre ganz brauchbar.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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dieter
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Lieber Joerg,
womit es nach seinem Tod zu Ende war. :evil: :twisted:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Orianne
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Barbarossa hat geschrieben:
Marek1964 hat geschrieben:...
Hören tut man ja oft, dass unter Tito diese Dinger nicht offen angesprochen und verarbeitet wurden, sondern einfach gedeckelt wurden. Später brachen sie halt aus.
Und genau hier sehe ich das eigentliche Problem. Wunden können nicht heilen, wenn die Dinge, durch die sie verursacht wurden, nicht aufgearbeitet werden. In einer Diktatur - und sei sie noch so relativ "liberal" - ist so etwas nicht möglich, durch die fehlende Meinungs- und Pressefreiheit.
Überhaupt habe ich immer starke Bauchschmerzen mit Aussagen wie 'unter (in diesem Fall) Tito war es gar nicht so schlecht, ok er hat diktatorisch regiert...'
Eine Diktatur ist für gar nichts gut und man kann sie auch nicht reformieren, sondern nur abschaffen - meistens durch eine Revolution.
Es gibt bei uns ja sehr viele Leute aus dem ehemaligen Jugoslawien, und viele wünschen sich ein Mann wie Tito zurück...
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Nemeth
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Bei dieser Überschriftenleiste hab ich so meine Bedenken

Müsste es nicht heißen, um der Wahrheit die Ehre zu geben:

Josip Broz Tito- Partisan, Held, Unterdrücker, Förderalist und MÖRDER ?
Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen
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Orianne
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Nemeth hat geschrieben:Bei dieser Überschriftenleiste hab ich so meine Bedenken

Müsste es nicht heißen, um der Wahrheit die Ehre zu geben:

Josip Broz Tito- Partisan, Held, Unterdrücker, Förderalist und MÖRDER ?
Ganz sicher, denn man spricht ja von Titos Schlachthaus.
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Barbarossa
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Orianne hat geschrieben:Es gibt bei uns ja sehr viele Leute aus dem ehemaligen Jugoslawien, und viele wünschen sich ein Mann wie Tito zurück...
Solche Ewiggestrigen hat es schon immer gegeben und es wird sie leider immer geben. Da hilft wohl kein Aufregen, sondern nur weghören.
:twisted:
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Orianne
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Es ist mir auch unverständlich, wie man sich eine Diktatur zurück wünschen kann. Sie sprechen von "Ja da war noch Ordnung im Land", aber zu welchem Preis, es ist genau gleich wie in Albanien, auch dort gibt es immer noch Leute, welche die Diktatur unter Enver Hoxha wieder gerne hätten. Ich sehe bei dem nur einen positiven Punkt, die Blutrache (Kanun) war strengstens verboten, es drohten 43 Jahre Lagerhaft.
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