Stepan Bandera-Ukrainischer Freiheitskämpfer oder Faschist?

Der zerstörerische Krieg von Hitler und seinen Schergen gegen Europa

Moderator: Barbarossa

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Marek1964
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Gerade in der jetzigen Zeit wird Stepan Bandera kontrovers diskutiert - man braucht wohl nicht zu erklären warum. Ein ukrainischer Freiheitstkämpfer, der zwischen alle Fronten geriet, vom Westen im Stich gelassen wurde oder ein Faschist, Kollaborateur?

Ich kann und will zunächst mal nicht allzuviel zu dieser Diskussion beitragen als einfach sie einzuleiten. Durch verschiedene Massnahmen hoffe ich allerdings, dass sich hier andere Diskutierer beteiligen.

Ich kann nur sagen: auch in der kommunistischen Tschechoslowakei wurden sie verunglimpft als "Bande" - die Benderovci, die Banditen, wenn man so will. Sie hatten unser Land als Rückzugsgebiet benutzt.

Mein - provisorisches - Urteil über diesen Mann: zwischen alle Fronten geraten.

Für alle anderen, hier was zum einlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Stepan_Bandera

Auf interessante Diskussionen.
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Gontscharow
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Freiheitskämpfer UND Faschist....
und ganz sicher zwischen alle Fronten geraten - mit den Polen gegen die Sowjets,
mit den Nazis gegen die Polen, gegen Nazis, Sowjets und Polen.
Um als Demokrat agieren u können, braucht man ein demokratisches Umfeld,
also ein Gegenüber, das sich auf diese Spielregeln einlässt.
Diese Voraussetzung war zu Banderas Zeit auf keiner Seite gegeben und auch er selbst war kein Demokrat -
ein Freiheitskämpfer aber allemal, und für die Gegenseite eben Terrorist / Faschist.
Spartaner
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"Er begab sich daraufhin in das von Deutschland besetzte Krakau, wo er mit der Abwehr der Wehrmacht zusammenarbeitete, von der er den Decknamen Konsul II erhielt. Die Abwehr hoffte, Bandera würde die Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und die Ukrainische Aufstandsarmee (UPA) auf die Seite der Deutschen bringen."

"Den von Bandera geführten OUN-Verbänden wurde von Seiten der sowjetischen, russischen und polnischen Regierung sowie zahlreichen internationalen Historikern vorgeworfen, am 30. Juni 1941 und noch vor Einmarsch der regulären deutschen Truppen ein Massaker in der Stadt Lemberg angerichtet zu haben. Hierbei seien rund 7000 Menschen, überwiegend Kommunisten und Juden, ermordet worden.[2] Bandera selbst hat sich an dem Tag nach Forschungen ukrainischer Historiker allerdings nicht in Lemberg, sondern in Krakau aufgehalten; ob er in den Pogrom involviert war, ist bis zur Gegenwart umstritten. Der von Bandera am gleichen Tag ausgerufene unabhängige ukrainische Staat entsprach jedoch nicht den Vorstellungen der Nationalsozialisten. Er wurde noch im Juli 1941 im sogenannten Zellenbau des Konzentrationslagers Sachsenhausen inhaftiert, in dem z. B. auch der ehemalige österreichische Kanzler Kurt Schuschnigg festgehalten wurde. Zwei seiner Brüder kamen im KZ Auschwitz um."
http://de.wikipedia.org/wiki/Stepan_Bandera
Spartaner
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In erster Linie muss man wohl Stepan Bandera als Freiheitskämpfer anerkennen, wenn man seine Biografie verfolgt. Seine Jugend war geprägt von Auseinadersetuzngen und Begebenheiten zwischen Polen und Ukrainern. Kurzzeitig sah er in der deutschen Besetzung der Ukranie, die Deutschen als Befreier. Doch seine Ideen und Ideale für einen unabhängigen ukrainischen Staat propagantierte er fleißig weiter. Für eine Unabhängigkeitserklärung wurde er von den deutschen Besatzern inhaftiert.
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Gontscharow
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Übrigens, Marek, aus gegebenem Anlaß : er Mann heißt Bandera ( der Name ist italienischer Herkunft)
LOL duck weg
Ja, ich sehe ihn auch als Freiheitskämpfer. Demokrat war er in der Tat nicht, was ihm heute ausgerechnet
die Kremlpropagandamaschine vorwirft.
Im übrigen verfallen momentan sowohl die russische als auch die ukrainische Währung ( die noch schneller),
in der UA herrscht eine offiziell nicht eingestandene Inflation, mein Freund hat mir gestern via Skype bestätigt,
daß die Lebensmittelpreise in den Märkten in Charkow täglich steigen, abgesehen von all den anderen
Konsequenzen, die die Auseinandersetzung mit sich bringt ( die Anschläge z.B. auf öffentliche Verkehrsmittel,
der Flughafen Charkow ist seit zwei Tagen komplett gesperrt und keiner weiß so wirklich, warum, weil die Bevölkerung
weder den Verlautbarungen der ukrainischen Offiziellen noch den russischen Medien glaubt ).
Wenn der Ölpreis noch weiter sinkt - wie von Experten prognostiziert - wird das für Rußland schlimme Konsequenzen
haben. RT behauptet, der sinkende Ölpreis sei eine Verschwörung der CIA, um Putin in die Knie zu zwingen. Gut möglich.
--------Jedenfalls haben die Ukrainer in ihrem Streben nach einer gesicherten und auch von Rußland anerkannten Unabhängigkeit
heute bessere Karten und bessere Verbündete als zu Banderas Zeiten, als sie einen aussichtslosen Kampf zwischen allen
Fronten führten.
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