Operation Mincemeat - Ein Toter diente seinem Vaterland

Der zerstörerische Krieg von Hitler und seinen Schergen gegen Europa

Moderator: Barbarossa

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Orianne
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Operation Mincemeat (Operation Hackfleisch) - war eine Aktion des britischen Geheimdienstes MI5 im Jahre 1943, mit der den Nazis erfolgreich vorgetäuscht wurde, dass die Alliierten nicht in Sizilien, sondern in Sardinien landen würden.

Am 28. Januar 1943 verzehrte ein geisteskranker Obdachloser in London Rattengift und starb. MI5 stattete die Leiche mit Uniform und Papieren eines Majors der Königlichen Marine aus und kettete eine Aktentasche mit gefälschten Landungsplänen für Sardinien an seinen Arm so detailversessen waren die Spione, daß sie dem Toten das Photo einer fiktiven Verlobten im Badeanzug in die Brusttasche steckten. Dann wurde die Leiche auf Trockeneis gelegt, auf ein U-Boot gebracht und bei Gibraltar ins Meer geworfen.

Dort ging sie einem spanischen Fischer ins Netz, welcher die Papiere der deutschen Botschaft in Madrid zuspielte. Bald vermeldeten MI5-Agenten aus Berlin den Erfolg der Operation: "Hackfleisch verschluckt - mit Haken und Angel."
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General William Tecumseh Sherman
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Orianne
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Jeder, der General Patton kannte, wusste dass der Liebhaber der "Alten Geschichte" über Sizilien nach Italien gehen würde...
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Marek1964
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Witzige Geschichte. Die Frage stelle ich mir allerdings, was man sich von Sardinien hat versprechen können. Nach Korsika übersetzen? Und dann?

Hatten denn die Deutschen und Italiener nennenswerte Truppen auf Sizilien und Korsika?
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Gontscharow
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Skurrile Geschichte - spielte da der berühmte schwarze britische Humor eine Rolle
oder ist das einfach nur typisch für Geheimdienste ?
.... et bienvenue Orianne, tu m´as déjà manqué un petit peu ;-)
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Orianne
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Die Briten entwickelten einen tollkühnen Plan unter dem Namen «Operation Mincemeat» (Operation Hackfleisch). Ein Toter wurde in eine Offiziersuniform eingekleidet, mit einer falschen Identität unter dem Namen «Major William Martin» und mit fabrizierten Geheimdokumenten ausgestattet. Diese verwiesen auf Griechenland als Invasionsziel.

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Bild aus meiner Sammlung, es zeigt, die falsche Identitätskarte

Nach dem Sieg über Erwin Rommels Afrikakorps waren Briten und Amerikaner 1943 in Nordafrika aufmarschiert, um die von Stalin seit langem geforderte zweite Front gegen die Nazis im Westen zu eröffnen. Stattfinden sollte die Invasion in Sizilien, doch wie sollte man die Deutschen davon ablenken, sie gar zu einer Verlegung ihrer Truppen bewegen?


Die Briten entwickelten einen tollkühnen Plan unter dem Namen «Operation Mincemeat» (Operation Hackfleisch). Ein Toter wurde in eine Offiziersuniform eingekleidet, mit einer falschen Identität unter dem Namen «Major William Martin» und mit fabrizierten Geheimdokumenten ausgestattet. Diese verwiesen auf Griechenland als Invasionsziel.

Nazis liessen sich leimen

Der falsche Major wurde von einem Kriegsschiff ins Mittelmeer geworfen und als vermeintliches Opfer eines Flugzeugabsturzes an die Küste Spaniens gespült, dessen Diktator Francisco Franco mit Hitler verbündet war. Dadurch kamen die falschen Papiere in die Hände der Deutschen. Der Erfolg übertraf alle Erwartungen: «Vergessen Sie Sizilien, wir wissen, dass es Griechenland ist», erklärte General Alfred Jodl, der Chef des Wehrmachtführungsstabes.

Hitler liess sich überzeugen und verlegte Truppen aus Italien und der Sowjetunion nach Griechenland. Worauf der britische Premierminister Winston Churchill ein Telegramm erhielt: «Mincemeat Swallowed Whole» (Hackfleisch vollständig geschluckt). Am 10. Juli 1943 landeten die Alliierten ohne grösseren Widerstand auf Sizilien. Die Operation war dermassen erfolgreich, dass die Deutschen noch zwei Wochen später von einem Scheinangriff ausgingen und Griechenland für das eigentliche Ziel hielten.

Landstreicher oder Seemann?

Die wahre Identität von «Major William Martin» aber blieb ein Geheimnis. Ewen Montagu, der Leiter von «Operation Mincemeat», enthüllte sie auch nicht, als er 1953 ein Buch unter dem Titel «The Man Who Never Was» (Der Mann, den es nie gab) schrieb, das auch verfilmt wurde. Ein Amateurhistoriker behauptete 1996, es handle sich um Glyndwr Michael, einen geisteskranken Landstreicher aus Wales, der an Rattengift gestorben war. Sein Name wurde sogar auf dem Grabstein von «William Martin» im spanischen Huelva eingraviert.

Doch 2003 konterte der Autor John Steele: Es habe sich um einen Matrosen gehandelt, der an Bord des im März 1943 vor der schottischen Küste explodierten Flugzeugträgers HMS Dasher ertrunken war. Die Marine liess sich überzeugen, sie führte 2004 vor der Küste Zyperns an Bord der heutigen HMS Dasher – eines Patrouillenboots – sogar eine Gedenkfeier durch für John Melville, der als «Major Martin» identifiziert wurde.

An Rattengift gestorben

Nun aber glaubt ein kanadischer Historiker laut dem «Daily Telegraph» den endgültigen Beweis gefunden zu haben: Der obdachlose Glyndwr Michael war doch der «Mann, den es nie gab». Bei Recherchen für ein Buch über «Operation Mincemeat» stiess Denis Smyth von der Universität Toronto auf ein «streng geheimes» Memo von Ewen Montagu, das bislang übersehen wurde. Es wurde nach der Beerdigung des falschen Offiziers in Spanien verfasst und bezieht sich auf eine mögliche Exhumierung und zweite Obduktion des Leichnams (die erste hatte wie erhofft Ertrinken als Todesursache ergeben).

«Mincemeat nahm eine minimale Dosis phosphorhaltiges Rattengift», schrieb Montagu. «Sie hat ihn nicht sofort getötet, sondern die Funktion seiner Leber derart beeinträchtigt, dass er kurz Zeit später starb.» Die Dosis sei nicht nur sehr klein gewesen, Phosphor sei zudem im Gegensatz zu Arsen nach langer Zeit nur schwer nachweisbar, hielt Montagu aufgrund eines Gesprächs mit einem Gerichtsmediziner fest. Für Smyth belegt das Memo eindeutig, dass «die in Spanien begrabene Person an Rattengift starb und nicht durch Ertrinken, und dass es sich deshalb um Glyndwr Michael handelt».

Leiche gestohlen?

John Steele allerdings gibt seine Melville-Theorie nicht kampflos auf, wie er dem «Daily Telegraph» erklärte. Michael wäre nie als Offizier in Frage gekommen, weil er ein Alkoholiker gewesen sei (wofür es laut Denis Smyth keine Beweise gibt): «Montagu war sehr gewissenhaft, er hätte nie den Körper eines Landstreichers verwendet.» Vielmehr habe er den Leichnam des Dasher-Seemanns gestohlen. Diese Wahrheit habe man dem britischen Volk nicht zumuten wollen und deshalb die Identität geheim gehalten.
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Orianne
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Das Kernstück der Täuschung waren jedoch falsche Briefe, die tatsächlich von höchster Stelle verfasst worden waren. In dem wichtigsten schrieb General Archibald Nye, Vizechef des Generalstabs der britischen Armee, über angebliche Invasionspläne der Alliierten für den griechischen Peloponnes und Sardinien. Geschickt deutete Nye an, dass Sizilien nur scheinbares Ziel dieser "Operation Husky" werden solle. "Wir haben sehr gute Aussichten, den Feind zur Ansicht zu bringen, dass wir nach Sizilien gehen werden, denn das ist ein naheliegendes Angriffsziel und eines, das ihm Sorgen machen muss."



In der Tat war Sizilien die mit Abstand wahrscheinlichste Variante für eine Invasion im Mittelmeerraum - schliesslich lagen die alliierten Truppen nach dem Sieg über Rommel in Nordafrika nur wenige hundert Kilometer Luftlinie entfernt. "Jeder ausser einem völligen Trottel musste wissen, dass Sizilien drankommt", glaubte auch Englands Premier Churchill. Die Briten hatten also wenig zu verlieren und viel zu gewinnen: Lief es gut, konnten sie bei der Wehrmacht Zweifel säen. Funktionierte der Trick nicht, würden die deutschen Truppen sie sowieso an der Küste Siziliens erwarten.


Schliesslich liessen sich sogar das Oberkommando der Wehrmacht und Hitler persönlich täuschen. Als Mussolini einen Angriff auf Sizilien befürchtete, widersprach er dem Duce energisch und vermutete, "dass die geplante Offensive in erster Linie gegen Sardinien und gegen den Peloponnes gerichtet sein wird". Eine fatale Fehleinschätzung: Eine Panzerdivision aus Frankreich wurde nach Griechenland geschickt, die Deutschen legten dort neue Minenfelder an, sie zogen eine Flottille Schnellboote aus Sizilien ab und verstärkten die Verteidigung Korsikas und Sardiniens.
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Gontscharow
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Tja, in der Tat, jeeer außer einem Volltrottel hätte wissen müssen, daß Sizilien dran kommt -
ein Blick auf die Landkarte genügt. Was hätte man denn in Sardinien gewollt :-) ?
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Marek1964
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Gontscharow hat geschrieben:Tja, in der Tat, jeeer außer einem Volltrottel hätte wissen müssen, daß Sizilien dran kommt -
ein Blick auf die Landkarte genügt. Was hätte man denn in Sardinien gewollt :-) ?
Naja, so eindeutig war das wohl nicht, Es gab da ja die sogenannte Peripheriestrategie, also eben nicht Landung dort, wo der Gegner am stärksten ist, sondern an der Peripherie, wo er schwach ist. Da die Achsenmächte ohnehin zahlenmässig unterlegen waren, hätte das so zur Verzettelung ihrer Kräfte geführt.

Sardinien hätte wohl wirklich keinen Sinn gemacht. Aber Griechenland dagegen schon, um von dort den Balkan aufzurollen und sich mit den grieschischen und jugoslawischen Partisanen zu vereinigen.

Hitler war ja ein Freund des unkonventionellen Denkens, seinen grössten Erfolg feierte er mit dem Vorstoss durch die Ardennen, den man auch nicht für realisierbar hielt.
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Gontscharow
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Ja, Griechenland wäre möglich gewesen -
allerdings hätte der Vormarsch im bergigen Griechenland und dem Balkan langwieriger
sein können als durch die Normandie und das Flachland bis nach D hinein.
Man bedenke, daß von der Landung der Alliierten in Sizilien im Juli 1943 bis
zur Besetzung ganz Italiens fast zwei Jahre vergangen waren - und im Mai 1945
saßen die Deutschen immer noch in den Alpen - das Haupthindernis auf
dem Weg nach D war also noch gar nicht überwunden ( hätte auf dem Balkan
ähnlich langwierig laufen können).
Außerdem ist der Nachschub übers Meer aus Nordafrika länger und umständlicher zu
bewältigen, als via GB über den Ärmelkanal nach Frankreich.
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Orianne
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"Operation Husky" gegen Sizilien

Um den Schwung ihrer sieggewohnten Mittelmeer-Truppen zu nutzen, planten die Westalliierten im Juli 1943 die Invasion Siziliens. Es sollte der Anfang vom Ende Mussolinis werden. Als nach wenigen Tagen der italienische Widerstand zusammenbrach, entwickelte Hitler eigene Pläne.

Fast 3000 Schiffe waren im Einsatz, die in den ersten 48 Stunden etwa 80.000 Mann und 7000 Fahrzeuge, darunter 600 Panzer, an Land bringen sollten. Sechs Schlachtschiffe und zwei Flugzeugträger unterstützten den Angriff. Es war die bis dahin größte Invasion der Geschichte.

Die amerikanische 7. Armee unter George S. Patton steuerte die sanft geschwungene Südwestküste Siziliens beiderseits der Hafenstadt Gela an, die britische 8. Armee unter Bernard Montgomery die südliche Ostküste zwischen Pachino und Syrakus. Zwar eröffneten einzelne italienische Posten das Feuer auf die an den Strand watenden Soldaten. Doch meist gab es zunächst keinen nennenswerten Widerstand.


Bei Licata am nordwestlichen Rand der US-Landungszone fanden die GIs einen fluchtartig verlassenen Gefechtsstand der italienischen Armee vor. Gerade als die Soldaten ihn durchsuchten, klingelte das Telefon. Der Kriegsberichterstatter Michael Chinigo hob ab und fragte in perfektem Italienisch: "Wer ist da?" Der Anrufer, ein hoher Offizier, fragte, ob tatsächlich Amerikaner gelandet seien? Chinigo antwortete: "Aber nein." Der italienische Offizier war zufrieden und legte auf.

Allerdings fingen sich die Verteidiger rasch wieder – jedenfalls die deutschen. Während ein Grossteil der italienischen, oft einheimischen Soldaten schon in den ersten zwei Tagen jede Gegenwehr einstellten und ebenso wie die Zivilbevölkerung in den gelandeten Amerikanern und Briten Befreier vom Mussolini-Regime sahen, hielt die neu aufgestellte und gut ausgestattete Panzerdivision "Hermann Göring" bald dagegen.

Allierierte Streitkräfte:
Allied Force Headquarters (AFHQ; General Dwight D. Eisenhower)

15. Army Group (General Harold Alexander)

7. US-Armee (Lieutenant General George S. Patton)
2. US-Korps (Lieutenant General Omar N. Bradley; bestand bis zur Reorganisation aus der 1. und 45. US-Infanterie-Division)
1. US-Infanterie-Division (Major General Terry de la Mesa Allen; am 7. August 1943 nach der Schlacht um Troina durch Major General Clarence R. Huebner abgelöst)
9. US-Infanterie-Division (Major General Manton S. Eddy)
45. US-Infanterie-Division (Major General Troy H. Middleton)
US Provisional Corps (Major General Geoffrey Keyes)
2. US-Panzer-Division (Major General Hugh J. Gaffey)
3. US-Infanterie-Division (Major General Lucian K. Truscott)
82. US-Fallschirmjäger-Division (Major General Matthew B. Ridgway)
britische 8. Armee (General Bernard L. Montgomery)
britische 1. Fallschirmjäger-Division (Major-General George F. Hopkinson; nicht als Verband eingesetzt)
13. Korps (Lieutenant-General Miles Dempsey)
5. Infanterie-Division ( Major-General Horatio Pettus Mackintosh Berney-Ficklin; ab 3. August 1943 Major-General Gerard Bucknall)
50. Infanterie-Division (Major-General Sidney Kirkman)
78. Infanterie-Division (Major-General Vyvyan Evelegh, Reserve der 8. Armee)
30. Korps (Lieutenant-General Oliver Leese)
kanadische 1. Infanterie-Division (Major-General Guy Granville Simonds)
51. Infanterie-Division (Major-General Douglas Wimberley)
82. US-Fallschirmjäger-Division (Major General Matthew B. Ridgway)


Achsenmächte:
italienische 6. Armee (Generale d'Armata Alfredo Guzzoni)
italienische Marinestreitkräfte auf Sizilien (Ammiraglio di squadra Pietro Barone)

italienisches 12. Armee-Korps (Generale di corpo Mario Arisio)

26. Gebirgsjäger-Division "Assietta" (Generale divisione Erberto Papini)
28. Infanterie-Division "Aosta" (Generale divisione Giacomo Romano)
208. Küsten-Division (Generale divisione Giovanni Marciani)
202. Küsten-Division (Generale brigati Gino Ficalbi)
207. Küsten-Division (Generale divisione Ottorino Schreiber)
italienisches 16. Armee-Korps (Generale di corpo Carlo Rossi)

54. Infanterie-Division "Napoli" (Generale divisione Giulio Cesare Gotti Porcinari)
4. Infanterie-Division "Livorno" (Generale divisione Domenico Chirieleison; ursprünglich Armeereserve)
213. Küsten-Division (Generale divisione Carlo Gotti)
206. Küsten-Division (Generale divisione Achille d´Havet)
deutsches 14. Panzer-Korps (Generaloberst Hans-Valentin Hube; bis 18. Juli 1943 unterstanden die 15. Panzer-Grenadier-Division und die Panzer-Division „Hermann Göring“ der italienischen 6. Armee)

15. Panzer-Grenadier-Division (Generalmajor Eberhard Rodtfrom)
Panzer-Division "Hermann Göring" (Generalleutnant Paul Conrath)
29. Panzer-Grenadier-Division (Generalmajor Walter Fries)
1. Fallschirmjäger-Division (Generalleutnant Richard Heidrich)
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Marek1964
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Orianne hat geschrieben:
Bei Licata am nordwestlichen Rand der US-Landungszone fanden die GIs einen fluchtartig verlassenen Gefechtsstand der italienischen Armee vor. Gerade als die Soldaten ihn durchsuchten, klingelte das Telefon. Der Kriegsberichterstatter Michael Chinigo hob ab und fragte in perfektem Italienisch: "Wer ist da?" Der Anrufer, ein hoher Offizier, fragte, ob tatsächlich Amerikaner gelandet seien? Chinigo antwortete: "Aber nein." Der italienische Offizier war zufrieden und legte auf.
Herrliche Anekdote. Ich war ja Übermittlungssoldat der unbesiegten Schweizer Armee. Dort wurde uns der Fall des Gefreiten Giudici (noch ein Italo-Amerikaner...) im Korea Krieg geschildert. Der war Beobachtungsposten und als die Chinesen über einen Fluss kamen hielt er sich lange bedeckt. Er spät hatte er Meldung erstattet, in der Zwischenzeit hatte ein ganzes Regiment übersetzt. Uns wurde beigebracht: Noch wichtiger als schiessen ist es Meldung erstatten. Wenn also im vorliegenden Fall die Italiener ihre Stellungen verliessen, mochte das eine Berechtigung gehabt haben (wenn sie zahlenmässig massiv unterlegen waren), aber zumindest hätte man Meldung erstatten müssen.

Wobei man ja, angesichts der geringen Motivation der Italiener für diesen Krieg, auch von nicht unbeabsichtiger Sabotage ausgehen kann.
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Triton
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"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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