Alternative Deutsche Politik 1942 - Kaukasus, Moskau oder?

Der zerstörerische Krieg von Hitler und seinen Schergen gegen Europa

Moderator: Barbarossa

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Marek1964
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Auch in diesem Thread können wir uns Stephans Input von Frau Kellman bedienen:

http://www.katharinakellmann.de/Aufsaetze/Alfred-Jodl

"Während Jodl Anfang 1942 eine Offensive im Nordabschnitt der Ostfront mit dem Ziel der Eroberung Leningrads vorschlug, wollten einige führende Generäle des Heeres einen Teil Russlands räumen und zu einer defensiven Kriegsführung übergehen. Hitler entschloss sich zu einem Angriff in Richtung der kaukasischen Ölvorkommen."

Wer sieht die Vorteile der beiden Alternativen anders als die Autorin? Warum schlug niemand die Eroberung Moskaus vor? Oder war es da letztendlich verloren?
Katarina Ke
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Meines Wissens war die Wehrmacht nicht mehr in der Lage, an der ganzen Ostfront die Initiative zu ergreifen. Hitler musste Ende 1941 die Verbündeten um Unterstützung bitten. Die Kräfte reichten nur für eine Teiloffensive an einem strategisch wichtigen Frontabschnitt.

Der Diktator entschied sich für das Öl von Majkop im Süden Russlands. Das Ziel dieses zweiten Feldzuges gegen die Sowjetunion bestand darin, dem Reich "jenen rohstoffwirtschaftlichen Ergänzungsraum zu sichern, ohne dessen Besitz ein langer Krieg von globalen Dimensionen von vornherein aussichtslos erschien." (Nachweis: Bernd Wegner, Vom Lebensraum zum Todesraum. Deutschlands Kriegführung zwischen Moskau und Stalingrad, in: Jürgen Förster (Hg.), Stalingrad. Ereignis - Wirkung - Symbol, München 1992, S. 17-39, hier: S. 19.)
Geschichte sollte so geschrieben werden, wie man eine Geschichte erzählt - lebendig und an den Fakten orientiert. Meine Homepage: http://www.katharinakellmann-historikerin.de/
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dieter
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Liebe Katarina,
von Hitler her, logisch gedacht. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Triton
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Natürlich waren die Ölquellen in Russlands Süden (Baku war die wichtigste) ungeheuer verlockend, daneben war noch ein wichtiges Ziel von "Fall Blau" die Sperrung des Nachschubs über die Wolga. Nicht nur Öl sondern auch die Lend&Lease-Lieferungen. Und: Es gab sogar utopische Pläne einer "großen Zange" - einer Vereinigung der Heeresgruppe Süd mit dem Afrikakorps.
Vergessen wurde bei diesen Phantasien, dass die Wehrmacht überhaupt nicht imstande war, die eroberten Gebiete auch langfristig zu besetzen. Zumindest nicht, solange sie noch derart eingespannt war.

Jodls Alternative (Angriff im Norden) zielte vor allem auf personell Machbares ab bei gleichzeitiger Beibehaltung der Offensive. Nebenbei wäre die Marine noch die Aufgabe der Bekämpfung der Nordmeerkonvois losgewesen, was wieder der Westfront genutzt hätte.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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