Die Etrusker: Autochthone oder Zugewanderte?

Maya, Inka, Seevölker

Moderator: Barbarossa

Menander
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genforschungen der universität turin unter der leitung von Alberto Piazza liefern weitere hinweise darauf, dass die etrusker siedler aus dem antiken lydien gewesen sein könnten (Piazza et alii, 2007)! zudem scheint erwiesen, dass die führungsschicht "genetisch" gesehen homogen war, was eine vermischung mit bereits in etrurien ansäßigen völkern sehr unwahrscheinlich macht (Guido Barbujani: "die etrusker - eine populationsgenetische studie" in: Günter Hauska (Hrsg.): "gene, sprachen und ihre evolution" - universitätsverlag, regensburg 2005, ISBN 3-930480-46-8, S. 185 ff.)!
das spricht meines erachtens recht deutlich für eine zuwanderung der etrusker!
Dietrich
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Ich habe in meinem Eröffnungsbeitrag schon darauf hingewiesen, dass es zu den Etruskern zwei Hypothesen gibt. Die eine geht davon aus, dass sie autochthon sind und aus der Villanovakultur hervorgingen. Dafür spricht vor allem der bruchlose Verlauf dieser Kultur.

Die Hypothese einer Herkunft aus dem ägäischen Raum ist freilich nicht ganz von der Hand zu weisen. Bekanntlich kam es in dieser Region nach dem Zusammenbruch der mykenischen Macht zu beträchtlichen politischen und demografischen Verschiebungen, die wir als Ägäische Wanderung bezeichnen. Im Verlauf dieser Ereignisse brach das Hethiterreich zusammen, wozu auch ein Bürgerkrieg und innenpolitische Probleme beigetragen haben. Griechenland, Kreta, Zypern und Vorderasien wurden von Migrationsströmen erfasst.

Es ist somit nicht undenkbar, dass im Verlauf dieser Migrationsströme auch ägäische Migranten nach Italien gelangten. Im östlichen Mittelmeer gab es zu dieser Zeit altmediterrane Sprachen, von denen das Minoische lediglich ein Überrest ist. Niemand weiß, welche altkleinasiatischen Sprachen neben dem indoeuropäischen Hethitischen und Luwischen noch existierten. Eine dieser Sprachen war das nichtindoeuropäische Hattische, das nur bruchstückhaft überliefert ist und vom Hethitischen verdrängt wurde.

Es ist somit nicht undenkbar, dass die ägäischen Vorfahren der Etrusker in Italien zuwanderten und ihre ägäische altmediterrane Sprache das führende Idiom Etruriens wurde. Die Insel Lemnos wäre demnach von einer autochthonen altmediterranen Bevölkerung besiedelt gewesen, was die sprachliche Verwandtschaft zwischen Etruskisch und Lemnisch erklären könnte.

Was ich damit sagen will? Dass man nicht vorschnell eine der genannten Optionen vom Tisch wischen sollte.

Die von Herodot behauptete kleinasiatische Herkunft der Etrusker, nach der sie wegen einer Hungersnot aus Lydien eingewandert sein sollen, war schon in der Antike umstritten. So behaupteten andere Autoren wie Dionysios von Halikarnass, die Etrusker seien italische Autochthone.

Die moderne Forschung ist vielfach von einer kleinasiatischen Herkunft der Etrusker abgekommen. Sie nimmt an, dass die etruskische Bevölkerungsschicht im wesentlichen aus vorindogermanischen italisch-indigenen Elementen bestand, die auch Träger der eisenzeitlichen Villanovakultur waren. Nicht ausgeschlossen wird freilich ein Zustrom orientalischer Einwanderer aus dem östlichen Mittelmeerraum, wobei einige vermuten, dass diese die etruskische Führungsschicht gebildet haben könnten.

Sollte diese Annahme zutreffen, so wäre das Ergebnis der Genanalyse plausibler, denn in den repräsentativen Grabbauten ruhen vermutlich nur Vertreter der dünnen (orientalischen) Elite. Von der finden sich in der heutigen toskanischen Bevölkerung kaum noch Spuren.

Gen-Analysen sind bis heute umstritten. Es gibt eine neuere, die Vergleiche zwischen toskanischen und anatolischen Rindern anstellt. Der daraus abgelesene hohe Grad an Verwandtschaft besagt überhaupt nichts, da bereits jungsteinzeitliche Bauern im 7. Jahrtausend v. Chr. Rinder von Anatolien auf den Balkan mitbrachten, was in andere Teile Europas austrahlte. Eine "anatolische DNA" könnte also ebensogut auf diese Migrationen zurückzuführen sein.
Menander
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lieber dietrich!

ich wollte keineswegs einfach eine der beiden hypothesen "vom tisch wischen", sondern lediglich meine meinung (daher "meines erachtens") zum ausdruck bringen. und ich teile bis zu einem gewissen grad deine skepsis, was genanalysen angeht! allerdings sehe ich sie als ein (neues und probates) mittel, eine differenzierte sichtweise auf offene fragen der geschichte zu ermöglichen. in diesem speziellen fall deckt sich das ergebnis der genanalyse mit anderen "indizien"...daher neige ich persönlich der "zuwanderungsthese" zu!
Dietrich
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Menander hat geschrieben:lieber dietrich!

ich wollte keineswegs einfach eine der beiden hypothesen "vom tisch wischen", sondern lediglich meine meinung (daher "meines erachtens") zum ausdruck bringen. und ich teile bis zu einem gewissen grad deine skepsis, was genanalysen angeht! allerdings sehe ich sie als ein (neues und probates) mittel, eine differenzierte sichtweise auf offene fragen der geschichte zu ermöglichen. in diesem speziellen fall deckt sich das ergebnis der genanalyse mit anderen "indizien"...daher neige ich persönlich der "zuwanderungsthese" zu!
Die Einwanderungshypothese stößt bei Archäologen und Althistorikern mehrheitlich auf Skepsis, denn die archäologischen Befunde in Etrurien sprechen eine ziemlich eindeutige Sprache und werden von der Forschung recht einvernehmlich interpretiert. Von einer Einwanderung der Etrusker aus Kleinasien gehen heute nur wenige aus, da der archäologische Befund nicht auf eine plötzlich eingewanderte Bevölkerung schließen lässt.

Im Gegenteil wird heute angenommen, dass sich die etruskische Kultur aus einer autochthonen Bevölkerung heraus entwickelt hat und das allmählich und kontinuierlich. Das zeigt die italische eisenzeitliche Villanova-Kultur, aus der die etruskische ohne Brüche organisch herausgewachsen ist. Es gibt keinen plötzlichen Kultursprung. Was einige höchstens erwägen ist die Einwanderung einer dünnen Oberschicht, die vielleicht aus dem östlichen Mittelmeerraum stammte, und sich als Elite über die ansässige Bevölkerung gelegt hat. Das könnte in Verbindung mit der Seevölkerbewegung und dem Zusammenbruch des Hethiterreichs um 1200 v. Chr. stehen, aus dessen westlicher Hälfte diese etruskische Oberschicht angeblich stammen könnte. Aber das sind lediglich unbeweisbare Vermutungen.
Menander
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nun...in letzter Konsequenz ist auch die "villanova-theorie" bis zu einem gewissen grade nicht beweisbar; sie erscheint nur als hypothese durchaus stringent! dass die sprache der etrusker bis heute nicht zur gänze enträtselt ist, spricht aber meines erachtens gegen eine rein autochtone entwicklung; es sei denn, man nimmt an, dass die wenigen zugewanderten es geschafft haben, ihre eigene sprache der ortsansässigen bevölkerung "aufzustülpen" und sich in einem "aufwasch" als oberschicht festzusetzen.
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Peppone
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Nunja, die Villanova-Leute sind ja autochthon. Wenn die eine vorindogermanische Sprache hatten - was wahrscheinlich ist - wieso sollten dann nicht auch die Etrusker eine solche Sprache haben? Die heute noch nicht enträtselbare Sprache spricht FÜR eine autochthone Entwicklung.
Die Etrusker waren große "Kopierer", sie haben griechische Stile in Baukunst und Keramik übernommen und weiterentwickelt. Es war also keine eingewanderte Oberschicht nötig, um die Villanova-Kultur zur etruskischen weiter zu entwickeln, lediglich Kontakte zur ägäischen Welt - die durch mykenische Handelsbezüge und -niederlassungen im italischen Raum gegeben waren.

Die ganze Geschichte über eine ägäische Herkunft der Etrusker beruht ohnehin nur darauf, dass es unter den Seevölkern das Volk der "Turischa" gab, das dann mit den Tyrsenern, die um 700 v.Chr. Lemnos erobert haben (die Insel, deren Sprache der etruskischen so überraschend ähnlich ist) identifiziert wurde und mit den Tyrrhenern gleichgesetzt wurde, das ist die römische Bezeichnung für die Etrusker. wobei die Etrusker sich selber "Rasenna" nannten, was mit keinem Seevölkervolk identifizierbar ist.

Das alles spricht dafür, dass sich die Rasenna aus den Villanova-Leuten direkt entwickelten. Da die Etrusker aber auch schon immer gute Seefahrer waren, könnte man genauso spekulieren, ob nicht vielleicht das Ganze umgekehrt gelaufen sein könnte: Die Rasenna kamen in den Ägäisraum, haben sich auf der Insel Lemnos - einem Handelsdrehkreuz der Bronzezeit - niedergelassen und die dortige Kultur überformt, so dass sich auf Lemnos eine dem Etruskischen verwandte Sprache herausbildete.
Beppe
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Peppone hat geschrieben: Das alles spricht dafür, dass sich die Rasenna aus den Villanova-Leuten direkt entwickelten. Da die Etrusker aber auch schon immer gute Seefahrer waren, könnte man genauso spekulieren, ob nicht vielleicht das Ganze umgekehrt gelaufen sein könnte: Die Rasenna kamen in den Ägäisraum, haben sich auf der Insel Lemnos - einem Handelsdrehkreuz der Bronzezeit - niedergelassen und die dortige Kultur überformt, so dass sich auf Lemnos eine dem Etruskischen verwandte Sprache herausbildete.
Beppe
In welcher historischen Verbindung die Sprecher des Lemnischen zu den Etruskern standen, bleibt rätselhaft. Die Seeräuberthese, nach der etruskische Piraten Lemnos besiedelten, kann nicht restlos überzeugen. Aus sprachgenetischen Gründen müsste eine solche Ansiedlung durch Etrusker zwischen dem 10. und dem 7. Jh. v. Chr, erfolgt sein, was sich chronologisch nicht mit der etruskischen Ethnogenese in Italien vereinbaren lässt. Zudem verwundert, dass die frühen Griechen nichts von einer solchen Ansiedlung wussten und überlieferten. Zudem fehlt in allen anderen Bereichen der lemnischen Kultur etruskischer Einfluss.

Die Heimat der Etrusker kann eine solch kleine Insel nicht sein. Also bleiben nur die zwei Optionen: Besiedlung durch Proto-Etrusker auf ihrem Weg von Kleinasien nach Italien oder Besiedlung von Italien aus durch etruskische Seeräuber oder eine Gruppe etruskischer Kolonisten. Das wäre allerdings eine Ausnahme, da von etruskischen Kolonien ansonsten nichts bekannt ist.

Einiges spricht dafür, dass die Vorfahren der Etrusker in der östlichen Ägäis bzw. dem Küstengebiet Kleinasiens siedelten. Als die mykenische Macht zusammenbrach und im 12. und 11. Jh. v. Chr. durch nachfolgende politische Umwälzungen eine Migrationswelle ausgelöst wurde, wanderten Proto-Etrusker möglicherweise (!) nach Italien ab.

Daher erscheint mir die Hypothese plausibel, dass eine kleine Bevölkerungsgruppe von Proto-Etruskern aus der Ägäis nach Italien migrierte, sich als dünne Schicht über die eisenzeitliche einheimische italische Bevölkerung legte und die politische und soziale Elite bildete. Lemnos wäre demnach eine Zwischenstation gewesen, auf der sich Etrusker im Zuge ihrer Westwanderug niedergelassen hätten.

Allerdings sagen alle Archäologen, dass es in der italischen Villanova-Kultur, die mit den Etruskern deckungsgleich ist, keinerlei Brüche gibt. Auf jeden Fall hat sich die etruskische Kultur, so wie wir sie kennen, erst auf dem Bodem Etruriens entwickelt. Insofern mag die Frage der Herkunft nicht so entscheidend sein.
Menander
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Dietrich schrieb: "Auf jeden Fall hat sich die etruskische Kultur, so wie wir sie kennen, erst auf dem Boden Etruriens entwickelt. Insofern mag die Frage der Herkunft nicht so entscheidend sein"
dem - das die frage der herkunft nicht so entscheidend ist - stimme ich vollinhaltlich zu!
Menander
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Peppone schrieb: "Die Etrusker waren große Kopierer"
nun...dem möchte ich widersprechen! dass der einfluss, den die etrusker auf rom nicht zu übersehen ist (z.b. bautechnik - art des häuserbaus, straßenbau, bewässerungsanlagen - künstlerische metallberabeitung, manche götter, eingeweideschau, die magistrate gladiatorenkämpfe,...), steht meines erachtens außer frage. ebenso die einzigartigkeit der etruskischen gesellschaft (z.b die stellung der frau, die handwerkskunst, die einteilung der eigenen geschichte in seculae...)! dass die griechische kultur ab dem zeitpunkt, in dem die etrusker beginnen, im östlichen Mittelmeer zu einer wichtigen politischen macht aufzusteigen, großen einfluss ausgeübt hat, steht außer frage...die etrusker aber zu kopierern "herabzuwürdigen" wird diesem volk in keinster weise gerecht!
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Peppone
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Menander hat geschrieben:Peppone schrieb: "Die Etrusker waren große Kopierer"
nun...dem möchte ich widersprechen! dass der einfluss, den die etrusker auf rom nicht zu übersehen ist (...)
Rom steht doch gar nicht zur Debatte! Rom war ursprünglich eine etruskische Stadt, das steht fest. Kein Wunder also, wenn die Etrusker hier Spuren hinterlassen haben, von der Wahrsagerei über religiöse und politische Symbole (der rote Mantel der Imperatoren z.B. oder die Liktoren) bis zur Tempel- und Stadtarchitektur...

Der klassische etruskische Tempel war eine "Eigenproduktion", das ist richtig, es gibt aber auch viele etruskische Tempel, die sich eindeutig an griechische Vorbilder anlehnen. Die etruskische Religion und die Gesellschaftsordnung mit der - für Griechen empörenden - starken Rolle der Frau ist ebenfalls genuin etruskisch.
Die Sprache sowieso.

Was aber die Kunst angeht, da ist schon bei der Entwicklungsphase das Vorbild aus Anatolien und Phönizien/Karthago unverkennbar. Ist eigentlich auch kein Wunder: Phokaia und Milet waren unter den ersten Städten, die die sog. "griechische Kolonisation" einleiteten, Marseille ist eine phokäische Gründung. Auf Pithekoussai (Ischia) gründeten Griechen und Phönizier gemeinsam eine Handelsniederlassung, um von den Etruskern das begehrte Eisen zu erhandeln. Zufällig beginnt mit dieser Zeit auch die Entwicklung der etruskischen Kultur, die die Villanova-Kultur ablöste.
Wer auf Wikipedia die folgenden etruskischen Kulturperioden nachliest, stößt darauf:
"- Archaische etruskische Kunst (650 bis 500 v. Chr.): starker Einfluss der ionischen und korinthischen Kultur. Eine Reihe griechischer Künstler und Handwerker sind in Etrurien nachweisbar.
- Blütezeit (500 bis 300 v. Chr.): Der griechische Einfluss war sehr groß, in klassischer wie auch in hellenistischer Zeit. Die Kunst erlebte ihre Blütephase trotz des langsamen wirtschaftlichen und politischen Niedergangs.
- Spätzeit (300 bis 100 v. Chr.): Man kann von einem Dialekt des Hellenismus sprechen. Der etruskische Charakter ging im Hellenismus auf."

Immer wird also betont, dass die griechische Kultur großen Einfluss hatte. Wer sich Töpfereien der Etrusker anschaut, dem müssen die Parallelen zu gleichzeitigen griechischen Vasen etc. auffallen; die Etrusker haben die griechischen Vorbilder aber nicht einfach kopiert, sondern sie verändert, teilweise dem eigenen Geschmack entsprechend, teilweise aber auch gezielt auf den griechischen Geschmack abgestimmt. In Griechenland waren zeitweise etruskische Vasen beliebter als solche aus griechischer Produktion!

Ich möchte die Etrusker damit gar nicht herabwürdigen, im Gegenteil: Wer Dinge so gut zu kopieren weiß, dass sie erstens nahtlos ins eigene Kultursystem einzugliedern sind und zweitens im Ursprungsland der kopierten Waren beliebter sind als die "Originale", der hat Großartiges vollbracht. (Vergleiche mit den Japanern sind nicht unangebracht...)
Im Übrigen sei noch einmal betont: Die Etrusker haben nicht nur kopiert, sie haben die griechischen Vorbilder weiter entwickelt. Kunsthistoriker sind oft der Meinung, die etruskische "Version" sei künstlerisch oft höher stehender als das griechische "Original"...

Beppe
Dietrich
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Peppone hat geschrieben:
Was aber die Kunst angeht, da ist schon bei der Entwicklungsphase das Vorbild aus Anatolien und Phönizien/Karthago unverkennbar. Ist eigentlich auch kein Wunder: Phokaia und Milet waren unter den ersten Städten, die die sog. "griechische Kolonisation" einleiteten, Marseille ist eine phokäische Gründung.
Als Beweis für eine ägäische Herkunft der Etrusker wird zuweilen die Fülle orientalischer Einflüsse in der etruskischen Kunst und Kultur genannt. Allerdings sind diese Einflüsse auf einen lebhaften geistigen und materiellen Austausch mit dem Osten zurückzuführen, der sowohl Etrurien als auch das Griechenland des 8. und 7. Jh. erfasste und eine orientalisch geprägte Kulturepoche hervorbrachte.

In der Kunst wird das u.a. als "orientalisierende Phase" bezeichnet. Dieser orientalische Einfluss erreichte Etrurien zu einer Zeit, die merklich später liegt als eine mögliche Einwanderung aus dem Osten. Ferner weisen solche kulturellen Kontakte nicht Richtung Kleinasien, sondern nach Zypern, der Levante und in geringerem Maße nach Mesopotamien und Ägypten. Zentrale Vermittler solcher Kulturkontakte werden neben den Griechen die Phönizier gewesen sein, mit denen die Etrusker Jahrhunderte eng verbündet waren.
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Holger1969
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Die Version gemäß Herodot (Historien 1,94) lautet so, dass es zwei Brüder gab: Tyrrhenos und Lydos, dabei handelt es sich um Söhne des Atys. Ihre Heimat hatten Lydos und Tyrrhenos demnach in Lydien (Kleinasien).

Das lydische Volk wurde nach Herodot in zwei Teile aufgeteilt. Einen Teil erhielt Lydos und den anderen Teil Tyrrhenos. Jetzt wird von einer kargen Landschaft berichtet und es war nicht möglich, beide Gruppen zu ernähren. Mittels Los wurde die Entscheidung getroffen, dass Tyrrhenos mit seinem Volk wegziehen muss. Schließlich kam er mit seinem Volk in Umbrien an und gründete dort eine Siedlung. Aus dieser Siedlung bildete sich das Volk der Etrusker.

Gemäß Herodot ist Tyrrhenos der Stammvater der Etrusker -> https://www.mythologie-antike.com/t1067 ... r-etrusker
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