Investor stoppt Zerfall des Kolosseums

Das römische Reich war maßgebend für die weitere Entwicklung Europas: Republik, Kaiserreich, Caesar, Augustus

Moderator: Barbarossa

Renegat
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RedScorpion hat geschrieben: Weil sie eben total gefangen sind in ihren antiquitierten Stereotypen und eigentlich echten Dummheit (welche man aber ändern kann).
Jawohl....Krieg den Stereotypen, Klischees, Phrasen und Allgemeinplätzen.
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Barbarossa
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RedScorpion hat geschrieben:...
Was Barbarossa mit seinen Linken hat, das hab' ich mit angelsächsischen und auch deutschen Newbies in der Schweiz, die aus ihren Londoner oder Berlinern Löchern kommend offensichtlich das erste Mal die Sonne in ihrem Leben sehen, von toller Landschaft, niedlichen Städten und schönen alten Häuschen schwafeln. Denen tät' ich am liebsten erstmal derbe eine in die Schnauze kloppen.



LG
Verstehe ich jetzt gerade nicht. Die Sonne scheint auch hier. Warum also diese - öhm - Gewaltphantasien?
:roll:
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:...
Was Barbarossa mit seinen Linken hat, das hab' ich mit angelsächsischen und auch deutschen Newbies in der Schweiz, die aus ihren Londoner oder Berlinern Löchern kommend offensichtlich das erste Mal die Sonne in ihrem Leben sehen, von toller Landschaft, niedlichen Städten und schönen alten Häuschen schwafeln. Denen tät' ich am liebsten erstmal derbe eine in die Schnauze kloppen.



LG
Verstehe ich jetzt gerade nicht. Die Sonne scheint auch hier. Warum also diese - öhm - Gewaltphantasien?
:roll:
Na, die Schweiz ist ´halt ein Museum, ziemlich komplett alles niedlich.
RedScorpion

Ueberhaupt nicht (bzw. wenn, dann nur in wenigen, abgelegenen Gebieten).

Das Mittelland total zersiedelt, manche Städte brutal entkernt, Bauhaus bzw. Neo-Bauhaus, soweit das Auge reicht, abgewrackte Industrieanlagen, Müll überall und null Kohle für Kultur. So.

Das ist bestimmt hier und da übertrieben (Gott sei Dank);

aber wer das in den Grundzügen nicht sieht, der kann imho nur aus noch schlimmeren Gebieten kommen, die an Hässlichkeit kaum zu übertreffen sind. Oder er war noch nie in der Schweiz. Das meinte ich mit "Londoner oder Berliner Löchern".

Und da setzt auch die Initiative vom 9. Februar an;

das Stereotyp ist das der "heilen" und "kleinen" und "niedlichen", der bäuerlichen Schweiz;

dabei war die CH, lang vor Deutschland, mit GB und Nordostfrankreich das weltweit erste industrialisierte Land überhaupt, und manche Stadt liegt in ihrem Grossraum (was bisweilen statistisch kaum auffällt, weil mitunter jedes innerstädtische Stadtviertel kommunal unabhängig ist) in Sachen Einwohnerzahlen nicht hinter mittleren oder gar grossen Städten in D zurück, ohne dabei menschenfreundliche Infrastruktur zu besitzen. Und Kulturdenkmäler - was ist denn das? Weg damit, denkt sich die Bauspekulation. Auch heute noch, nicht nur bis in die 70er. Einwanderung und Euro-Politik (und damit SNB-Policies) sei Dank. :twisted:

Letzte Woche war ich z.B. 2x, nach langer Zeit wieder, am Hang auf dem anderen Hügel meiner Stadt (der erste verdeckt mir glücklicherweise die direkte Sicht von meinem Balkon aufs Zentrum). Ein Graus. Von da oben aus gesehen sieht's aus wie Rio in den 70ern von ein paar Millionen Einwohnern, dabei hat's höchstens 150.000 mit allen Vororten (allerdings auch mind. 40.000 Pendler, tagsüber). In der Stadt selbst fällt's nicht so auf, denn es ist ziemlich grün, die Gebäude recht hoch... Aber von oben, und wenn man alte Fotos anschaut, dann kommen einem die Tränen. Das ist eine echte Schande. Von wegen klein und niedlich.

Das sind Momente, da will ich die Guillotine wieder auspacken, für dieses korrupte Politikerpack.



LG
Renegat
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Siehst du, RS wieder was gelernt. Als Kurzzeittourist besucht man meist die niedliche Schweiz und wenn man dann mit der Bahn über Berg und Tal fährt, ist das schon ein exotisch schöner Anblick.
Die graue, andere Seite des normalen Umfelds muß man als Tourist schon suchen, vielleicht blendet man das sogar aus, weil es gar nicht so anders ist, als die Umgebung, aus der man kommt.
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dieter
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Lieber Renegat,
es ist doch völlig klar, dass jede Gegend sich nur im besten Licht zeigen will. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
RedScorpion

Renegat hat geschrieben:Siehst du, RS wieder was gelernt. Als Kurzzeittourist besucht man meist die niedliche Schweiz und wenn man dann mit der Bahn über Berg und Tal fährt, ist das schon ein exotisch schöner Anblick.
...
Aber da man sich ja nicht dahin beamen kann, sondern erst irgendwie dahin kommen muss, fällt dann vllt doch ins Auge, wie oll z.B. Strassenbefestigungen sind und wie verschandelt die Landschaft z.T., oder? OK, bei Schnee - falls Schnee liegt - deckt die weisse Pracht die eine oder andere Sünde möglicherweise gnädig zu, kann sein.

Wobei man sicherlich nicht alles erhalten kann und wohl auch nicht muss,

und auch keineswegs gesagt ist, dass früher alles besser war.


Wem nützen Schlösser in Mecklenburg, wo keiner wohnt und alle bloss wegwollen, weil's so grausig ist? Was will man damit machen ausser Truppenübungsplatz? :wink:
Nur gerade in Ballungsgebieten, die nicht gerade am Hungertuch nagen, sollte man meinen, man fände irgendwie einen Kompromiss zwischen Ressourcen, Erhaltungsbemühungen und Nutzungszweck.



LG
Renegat
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RedScorpion hat geschrieben: Wem nützen Schlösser in Mecklenburg, wo keiner wohnt und alle bloss wegwollen, weil's so grausig ist? Was will man damit machen ausser Truppenübungsplatz? :wink:

Filtert man den RSschen Sprachtil aus, MVP ist nicht grausig, es ist teilweise dünn besiedelt, was viele, auch historische Gründe hat und setzt für Truppenübungsplatz Tourismusgebiet, bleibt immer noch die Frage, ob alle MVP-Schlösser zu erhalten sind.

Für Touristen sind Schlösser immer attraktiv, ob nur die Fassade für´s Foto oder auch das Innere als Museum, Hotel, Gästehaus etc. hängt vom Bedarf des Gebietes ab. In MVP überwiegen z.Zt noch die Wassersporttouristen, das könnte sich ändern, u.a. durch den demographischen Wandel. http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... =26&t=3966
Beim Thema Tourismus lohnt es bestimmt auf die Schweiz zu gucken und da RS die Schweiz gut kennt, wiederhole ich die Frage nach der Zielsetzung vom Kulturbautenerhalt.


RedScorpion hat geschrieben:Nur gerade in Ballungsgebieten, die nicht gerade am Hungertuch nagen, sollte man meinen, man fände irgendwie einen Kompromiss zwischen Ressourcen, Erhaltungsbemühungen und Nutzungszweck.
Wenn die Besitzverhältnisse geklärt sind und der Nutzen klar, wird man gerade in Ballungsgebieten alles daransetzen, Kulturdenkmäler zu erhalten. Ich spreche jetzt nicht von Hügelgräbern irgendwo in der Heide neben dem Truppenübungsplatz, die man nur als Wanderer findet. Sondern auch von Fabrikgebäuden aus der Gründerzeit. Die Denkmalschutzbehörden sind in D recht fix mit ihren Prädikaten, so schnell reißt man die nicht ab. Alte Gebäude instandzusetzen ist idR teurer als Neubau, also gibt es immer wieder Diskussionsbedarf.
Andererseits kenne ich im Westen mehrere Beispiele, wo man Schlösser quasi komplett neu gebaut hat. Die Fassade nach alten Plänen, innen aber nach aktuellen Bedürfnissen. In Braunschweig verbirgt die neue Schloßfassade ein Einkaufszentrum. Das war ein Deal mit dem Investor. Wer sagt denn, dass ein EKZ immer eine Glasfassade oder nüchterne Betonarchitektur haben muß.
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